Masterarbeit, 2025
116 Seiten
Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, den Lebenszyklus des Narrativs von Österreich als erstem Opfer des Nationalsozialismus nachzuzeichnen und zu analysieren, wie die Waldheim-Affäre zu dessen Überwindung beitrug. Der Fokus liegt auf der Entstehung, Etablierung und Erosion dieses Narrativs im Kontext der österreichischen Geschichte und Politik.
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Waldheim-Affäre ein und beschreibt deren Bedeutung für das österreichische Selbstverständnis. Sie umreißt die fünf Kapitel der Arbeit, die den Lebenszyklus des Narrativs vom „ersten Opfer“ nachzeichnen.
1. Quelle der Opferthese: Dieses Kapitel untersucht den Ursprung des Opfermythos, der in der ambivalenten Moskauer Deklaration von 1943 verortet wird. Die daraus abgeleitete Okkupationstheorie, die den Anschluss an Nazideutschland als Rechtsbruch darstellt, wurde in offiziellen Dokumenten instrumentalisiert. Der Kapitel vergleicht die Annexions- und Okkupationstheorien und analysiert die politischen und sozialen Bedingungen, die den Anschluss ermöglichten.
2. Etablierung der Opferthese: Dieses Kapitel analysiert die nach dem Zweiten Weltkrieg unternommenen Bemühungen Österreichs, das Opfernarrativ zu etablieren. Es wird die nur halbherzige Entnazifizierung, die erfolgreiche Abgrenzung von Deutschland und die ambivalente Mystifizierung des Widerstands gegen das NS-Regime untersucht. Das Kapitel zeigt, wie diese Faktoren dazu beitrugen, unangenehmen Fragen zur NS-Vergangenheit auszuweichen.
3. Personifikation der Opferthese: Dieses Kapitel widmet sich Kurt Waldheim, der durch sein Zitat von der „Pflichterfüllung“ zur Verkörperung des Opfermythos wurde. Es analysiert seine Biografie, seine Wehrmachtszeit und seine politische Karriere, um die Parallelen zwischen Waldheim und dem Land Österreich aufzuzeigen. Beide wählten den Weg des geringsten Widerstandes und sahen sich als Opfer äußerer Umstände.
4. Infragestellung der Opferthese: Dieses Kapitel beleuchtet die im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfes gegen Waldheim erhobenen Vorwürfe und dessen Rechtfertigungsversuche. Es beschreibt das Wechselspiel aus Angriffen, Dementis und Gegenangriffen, das zu einer erstmaligen Infragestellung der Opferthese in weiten Teilen der Bevölkerung führte. Das Jahr 1986 wird als Zäsur in der österreichischen Erinnerungskultur dargestellt.
5. Erosion der Opferthese: Dieses Kapitel beschreibt, wie die Präsidentschaft Waldheims, geprägt von zivilem Widerstand und politischer Isolation, zur Überwindung der Strategie des Verdrängens und Vergessens beitrug und zur Übernahme von Verantwortung führte. Es analysiert den zivilen Widerstand, die Watchlist-Entscheidung und die anschließende internationale Isolation Waldheims.
Waldheim-Affäre, Opferthese, Nationalsozialismus, Österreich, Zweite Republik, Entnazifizierung, Widerstand, kollektives Gedächtnis, Erinnerungskultur, Antisemitismus, Neutralität, Medien, Wahlkampf, Internationale Beziehungen.
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, den Lebenszyklus des Narrativs von Österreich als erstem Opfer des Nationalsozialismus nachzuzeichnen und zu analysieren, wie die Waldheim-Affäre zu dessen Überwindung beitrug. Der Fokus liegt auf der Entstehung, Etablierung und Erosion dieses Narrativs im Kontext der österreichischen Geschichte und Politik.
Die Themenschwerpunkte umfassen die Entstehung des Opfermythos, die Strategien Österreichs zur Etablierung des Opfernarrativs, die Rolle Kurt Waldheims als Personifikation des Opfermythos, die Infragestellung der Opferthese im Rahmen der Waldheim-Affäre und die Folgen der Waldheim-Affäre für die österreichische Erinnerungskultur.
Die Einleitung führt in die Thematik der Waldheim-Affäre ein und beschreibt deren Bedeutung für das österreichische Selbstverständnis. Sie umreißt die fünf Kapitel der Arbeit, die den Lebenszyklus des Narrativs vom „ersten Opfer“ nachzeichnen.
Der Ursprung des Opfermythos wird in der ambivalenten Moskauer Deklaration von 1943 verortet.
Österreich unternahm Bemühungen, das Opfernarrativ zu etablieren, unter anderem durch halbherzige Entnazifizierung, erfolgreiche Abgrenzung von Deutschland und ambivalente Mystifizierung des Widerstands gegen das NS-Regime.
Kurt Waldheim wurde durch sein Zitat von der „Pflichterfüllung“ zur Verkörperung des Opfermythos.
Die im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfes gegen Waldheim erhobenen Vorwürfe und dessen Rechtfertigungsversuche führten zu einer erstmaligen Infragestellung der Opferthese.
Die Präsidentschaft Waldheims, geprägt von zivilem Widerstand und politischer Isolation, trug zur Überwindung der Strategie des Verdrängens und Vergessens bei und führte zur Übernahme von Verantwortung.
Relevante Schlüsselwörter sind Waldheim-Affäre, Opferthese, Nationalsozialismus, Österreich, Zweite Republik, Entnazifizierung, Widerstand, kollektives Gedächtnis, Erinnerungskultur, Antisemitismus, Neutralität, Medien, Wahlkampf und internationale Beziehungen.
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