Magisterarbeit, 1999
116 Seiten, Note: 2,0
Diese Arbeit untersucht die Zabernaffäre von 1913 als Fallbeispiel für die Handlungsspielräume des Reichstags im Deutschen Kaiserreich kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Sie analysiert das Spannungsverhältnis zwischen Reichstag und Exekutive und beleuchtet die Rolle des Militärs und der öffentlichen Meinung. Die Arbeit fragt nach der Überlebensfähigkeit der konstitutionellen Monarchie und der möglichen Entwicklung hin zu einer parlamentarischen Demokratie.
1. Einführung in die Verfassung des Kaiserreiches: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 als Kompromiss zwischen Nord- und Süddeutschland, geprägt von den vorherigen Kriegen. Es analysiert die Ambivalenz des neuen Staates, der sowohl als Schritt in Richtung Katastrophe als auch als Teil einer bewahrungswürdigen Nationalgeschichte gesehen werden kann. Die divergierenden Interessen der beteiligten Akteure führten zu einer Verfassung mit unklaren Machtverhältnissen und Spannungen zwischen den verschiedenen Organen des Staates, ein Konflikt, der die folgenden Kapitel thematisch vorbereitet.
2. Der Reichstag als legislatives Organ der Verfassung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Reichstag als institutionellem Gehäuse des Parteilebens auf Reichsebene. Es beschreibt die Gründung, das Wahlrecht, die Aufgaben und Funktionen des Reichstags, sowie die soziale Stellung der Abgeordneten. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Verhältnis des Reichstags zum Kaiser, dem Bundesrat und der Armee, beleuchtet durch die Untersuchung des freien Mandats und der Rolle der Parteien. Die sich ändernde Lage nach dem Wahlsieg der Sozialdemokraten 1912 wird als Kontext für die Zabernaffäre im folgenden Kapitel etabliert.
3. Das politische Umfeld in Elsass-Lothringen: Dieses Kapitel analysiert die politische Situation im Reichsland Elsass-Lothringen bis 1913. Es untersucht die Verfassungsentwicklung, insbesondere die Reform von 1911, die eine stärkere Integration des Reichslandes anstrebte, und beleuchtet das Verhältnis der elsass-lothringischen Bevölkerung zum Deutschen Reich. Diese Analyse dient als wichtiger Hintergrund, um die Zabernaffäre im Kontext der regionalen Besonderheiten zu verstehen und die politischen Spannungen hervorzuheben, welche die Ereignisse in Zabern beeinflusst haben könnten.
4. Reichstag und Zabernaffäre: Dieses Kapitel beschreibt den Verlauf der Zabernaffäre, ihre juristische Aufarbeitung und ihre Konsequenzen. Es analysiert die Debatten im Reichstag, die Argumentationsgänge der verschiedenen Parteien und die Rolle der Exekutive. Die Arbeit der Zabernkommission und die mentalen Voraussetzungen der beteiligten Akteure werden mit Hilfe der von Martin Doerry entwickelten Grundformationen (Autoritätsfixierung, Assimilation, Harmonieorientierung, Aggressivität) untersucht, um die subjektiven Wahrnehmungen und Bewertungen der Ereignisse zu ergründen.
5. Die Zabernaffäre in der Berichterstattung der zeitgenössischen Presse und der öffentlichen Meinung: Dieser Abschnitt beleuchtet die Reaktion der Presse auf die Zabernaffäre und wie ausgewählte Zeitungen die Ereignisse darstellten und kommentierten. Er analysiert insbesondere die Berichterstattung im Elsass und im Deutschen Reich und berücksichtigt die Perspektive des Staatsrechtlers Paul Laband, um die Rolle der öffentlichen Meinung im Kontext der Affäre zu untersuchen.
Diese Arbeit untersucht die Zabernaffäre von 1913 im Deutschen Kaiserreich. Sie analysiert die Affäre als Fallbeispiel für die Handlungsspielräume des Reichstags kurz vor dem Ersten Weltkrieg und beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen Reichstag und Exekutive, die Rolle des Militärs und der öffentlichen Meinung. Ein zentraler Aspekt ist die Frage nach der Überlebensfähigkeit der konstitutionellen Monarchie und der möglichen Entwicklung hin zu einer parlamentarischen Demokratie.
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Verfassung des Deutschen Kaiserreichs und ihre Wirkungsweise, die Rolle des Reichstags im politischen System, die Zabernaffäre als Konflikt zwischen Militär und Zivilbevölkerung, die Reaktion der Parteien und der Presse auf die Zabernaffäre, und die Bedeutung der Affäre für die Entwicklung des politischen Systems. Die Analyse umfasst die Reichsverfassung, die Funktionsweise des Reichstags, das politische Umfeld in Elsass-Lothringen, den Verlauf der Zabernaffäre, die Reichstagsdebatten und die Berichterstattung der zeitgenössischen Presse.
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: 1. Einführung in die Verfassung des Kaiserreiches; 2. Der Reichstag als legislatives Organ der Verfassung; 3. Das politische Umfeld in Elsass-Lothringen; 4. Reichstag und Zabernaffäre; 5. Die Zabernaffäre in der Berichterstattung der zeitgenössischen Presse und der öffentlichen Meinung; 6. Zabernaffäre als Auslöser einer möglichen Entwicklung zur Neugewichtung der politischen Kräfte im Reich?
Das erste Kapitel untersucht die Entstehung des Deutschen Kaiserreichs 1871 als Kompromiss zwischen Nord- und Süddeutschland und analysiert die Ambivalenz des neuen Staates mit seinen unklaren Machtverhältnissen und Spannungen zwischen den Staatsorganen.
Kapitel zwei befasst sich mit dem Reichstag als institutionellem Gehäuse des Parteilebens. Es beschreibt seine Gründung, das Wahlrecht, die Aufgaben und Funktionen, die soziale Stellung der Abgeordneten und das Verhältnis des Reichstags zum Kaiser, Bundesrat und der Armee, inklusive der Rolle des freien Mandats und der Parteien. Der Fokus liegt auch auf der veränderten Lage nach dem Wahlsieg der Sozialdemokraten 1912.
Kapitel drei analysiert die politische Situation im Reichsland Elsass-Lothringen bis 1913, untersucht die Verfassungsentwicklung (insbesondere die Reform von 1911) und beleuchtet das Verhältnis der elsass-lothringischen Bevölkerung zum Deutschen Reich.
Kapitel vier beschreibt den Verlauf der Zabernaffäre, ihre juristische Aufarbeitung und Konsequenzen. Es analysiert die Reichstagsdebatten, die Argumentationsgänge der Parteien und die Rolle der Exekutive, sowie die Arbeit der Zabernkommission und die mentalen Voraussetzungen der beteiligten Akteure.
Kapitel fünf beleuchtet die Reaktion der Presse auf die Zabernaffäre, analysiert die Berichterstattung im Elsass und im Deutschen Reich und berücksichtigt die Perspektive von Paul Laband.
Kapitel sechs untersucht, ob die Zabernaffäre eine Neugewichtung der politischen Kräfte im Reich auslösen konnte, und analysiert das Verhältnis der gesellschaftlichen Gruppen nach der Affäre.
Die Arbeit verwendet eine Analyse der Verfassung des Deutschen Kaiserreichs, eine Untersuchung der Rolle des Reichstags, eine detaillierte Darstellung der Zabernaffäre und ihrer Folgen, sowie eine Analyse der Presseberichterstattung. Zur Untersuchung der mentalen Voraussetzungen der Akteure werden die von Martin Doerry entwickelten Grundformationen herangezogen.
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