Bachelorarbeit, 2025
55 Seiten, Note: 1,5
Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg
„Die Jugend der Welt zu Gast im neuen Deutschland“ – so pries die nationalsozialistische Presse die Olympischen Spiele von 1936. Hinter dem Glanz der Fackelläufe und der monumentalen Stadionarchitektur verbarg sich jedoch eine Propagandainszenierung, die den olympischen Geist für politische Zwecke vereinnahmte.
Der olympische Gedanke nach Pierre de Coubertin war ursprünglich Ausdruck einer humanistischen Vision: Sport als friedliches Band zwischen Nationen, als Symbol für Fairness, Leistung und Verständigung. Doch im Deutschland der 1930er Jahre wurde dieses Ideal zu einem machtpolitischen Werkzeug. Die Spiele entwickelten sich zur Bühne ideologischer Selbstinszenierung, die den Anspruch universeller Werte durch nationalistische Deutung ersetzte.
Die Arbeit vergleicht die Berichterstattung über die Olympischen Spiele von 1932 in Los Angeles mit jener der Berliner Spiele von 1936 und zeigt, wie sich der Diskurs in nur vier Jahren grundlegend wandelte. Als methodische Grundlage dient die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger (2015), die es ermöglicht, sprachliche und strukturelle Muster der Gleichschaltung präzise offenzulegen.
Wo 1932 noch von sportlicher Begegnung, Fairness und Völkerverständigung die Rede war, dominierten 1936 Begriffe wie Ehre, Kampf und Disziplin. Die Sprache der Zeitung, einst Ausdruck demokratischer Öffentlichkeit in Weimarer Zeiten, wurde schrittweise in das Vokabular des Regimes überführt.
Die Untersuchung macht deutlich, dass Gleichschaltung nicht allein durch politische Kontrolle, sondern auch durch sprachliche Gewöhnung erfolgte. Über subtile Wiederholungen, Metaphern und narrative Muster konstruierte die Presse ein neues Verständnis von Sport, Nation und Identität. Damit leistet die Arbeit einen Beitrag zur Medien- und Sprachgeschichte des Nationalsozialismus und legt offen, wie Worte beginnen, Macht auszuüben – lange bevor Taten folgen.
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