Masterarbeit, 2025
92 Seiten, Note: 1,3
Wo endet die Eigenverantwortung und wo könnte sie enden?
In Brandenburg reformierte sich nach 2014 die Lehrkräfteausbildung infolge eines langen Prozesses weg von einer seminaristischen, curricularen Ausbildung hin zu einem individualisierten Format in Form des Ausbildungscoachings. Aufgrund sehr heterogener Gruppen von LehramtskandidatInnen, zusammengesetzt aus Teilnehmenden unterschiedlicher Schulformen, regulär Lehramt studierten und Quereinsteigern, legitimiert sich die individualisierte, bedarfsorientierte Form der Ausbildung. Einige LehramtskandidatInnen haben vor Beginn des Vorbereitungsdienstes bereits Unterrichtserfahren gesammelt, andere zeigen sich gänzlich unerfahren. Für einige ist die eigene Schulzeit noch unmittelbar zurückliegend, andere verinnerlichten Bilder, wie Schule und Unterricht zu sein scheint, aus ihren mehrere Jahrzehnte zurückliegenden Vergangenheit.
Im Zuge dessen orientierte sich die Konzeption an der Humanistischen Psychologie, der Humanistischen Pädagogik, der Systemtheorie und dem Radikalen Konstruktivismus. Diese Denkrichtungen eint ein Menschenbild der Eigenverantwortung in Bezug auf die eigene Ausbildung und Kompetenzentwicklung. Infolge seiner Wahlfreiheiten in Bezug auf Ausbildungsinhalte, Ziele und Quantität an Feedback in Form von Hospitationen ist jeder Teilnehmende am Vorbereitungsdienst selbstbestimmt und erfährt Selbstwirksamkeitserleben.
Zugleich zeigt sich in der praktischen Umsetzung nicht selten ein Spannungsfeld, da ein persönliches Haltungsumlernen der angehenden Lehrkräfte in einer vorgegebenen, kurzen Ausbildungszeit unter fremdbestimmten Rahmenbedingungen zu Identitätskonflikten führt.
Der Schwerpunkt der Masterarbeit bildet eine Gegenüberstellung von Erzeugungs- und Ermöglichungsdidaktik und dem konstruktivistischen Lernverständnis im Ausbildungscoaching. Ausgehend davon soll das Prinzip der Eigenverantwortung in Brandenburg herausgestellt und den Herausforderungen einer fremdverantwortlichen Mentorierung und Prüfungsordnung gegenübergestellt werden. Hieraus leiten sich Interventionsstrategien für ein konsistente Lehrkräfteausbildung ab.
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