Examensarbeit, 2008
99 Seiten, Note: 2,0
Diese Arbeit untersucht die Anwendung antiker rhetorischer Strategien, insbesondere der captatio benevolentiae, in Prologenen mittelhochdeutscher höfischer Romane. Ziel ist es, den Einfluss antiker Rhetoriktraditionen auf die Gestaltung und Funktion dieser literarischen Einleitungselemente aufzuzeigen.
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und verdeutlicht die Allgegenwärtigkeit von Rhetorik in verschiedenen Lebensbereichen, von der frühen griechischen Antike bis zur Moderne. Sie beschreibt die Entwicklung der Rhetorik von den Sophisten über Aristoteles bis zu Cicero und Quintilian und skizziert den Übergang zur mittelalterlichen Rhetorik und deren Relevanz für die höfische Literatur.
Theoretische Vorüberlegungen: Dieses Kapitel definiert den Prolog als literarisches Element und erläutert das rhetorische Konzept der captatio benevolentiae. Es beschreibt zudem die Merkmale des höfischen Romans als literarische Gattung und seinen Kontext im Mittelalter.
Überlieferung und Rezeption antiker Rhetoriken im Mittelalter: Dieses Kapitel untersucht die Wege, auf denen antike rhetorische Traditionen ins Mittelalter gelangten, die Reduktion dieser Tradition auf ein Minimum, den Einfluss Augustinus' und die Integration der Rhetorik in die artes liberales. Es analysiert, wie die antiken rhetorischen Prinzipien in den mittelalterlichen Kontext eingebunden wurden und sich dort transformierten.
Zur Bildung mittelhochdeutscher Autoren: Dieses Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen der biographischen Forschung zu mittelhochdeutschen Autoren und erörtert mittelalterliche Bibliothekskataloge als Quellen für deren Bildungshintergrund. Es untersucht verschiedene Bildungsmöglichkeiten, wie Klosterschulen, Domschulen und Unterricht auf Burgen, und diskutiert den Einfluss mündlicher Überlieferung und literarischer Vorbilder.
Die captatio benevolentiae in der römisch-antiken Rhetorik: Dieses Kapitel analysiert die captatio benevolentiae im Kontext der römischen Rhetorik, untersucht deren verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, wie die vorteilhafte Selbstdarstellung, die Herabsetzung gegnerischer Parteien, die Schmeichelei und die zielgerichtete Darstellung des Themas. Es legt die Grundlage für die spätere Analyse der mittelalterlichen Prologe.
Antike Rhetoriken als Modell für mittelalterliche Prologe: Dieses Kapitel untersucht die Verbindung zwischen den antiken rhetorischen Modellen und den Prologen der mittelhochdeutschen höfischen Romane. Es bildet die Brücke zwischen der theoretischen Auseinandersetzung mit antiker Rhetorik und deren konkreter Anwendung in der mittelalterlichen Literatur.
Captatio benevolentiae, Antike Rhetorik, Mittelalterliche Literatur, Höfischer Roman, Prolog, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg, Artes Liberales, Mündliche Überlieferung.
Die Arbeit untersucht die Anwendung antiker rhetorischer Strategien, insbesondere der captatio benevolentiae, in den Prologenen mittelhochdeutscher höfischer Romane. Das Hauptziel ist es aufzuzeigen, wie antike Rhetoriktraditionen die Gestaltung und Funktion dieser literarischen Einleitungselemente beeinflusst haben.
Die captatio benevolentiae, ein rhetorisches Mittel zur Gewinnung des Wohlwollens des Publikums, bildet den Kern der Analyse. Die Arbeit untersucht, wie diese Strategie in den mittelalterlichen Prologenen angewendet und adaptiert wurde.
Die Arbeit vergleicht die antike Rhetorik (römische Rhetorik insbesondere) mit der mittelalterlichen Literatur, speziell der höfischen Literatur des Mittelhochdeutschen. Der Fokus liegt auf der Übertragung und Transformation rhetorischer Prinzipien über die Jahrhunderte hinweg.
Die Analyse umfasst Prologe verschiedener mittelhochdeutscher höfischer Romane, darunter Werke von Hartmann von Aue (Iwein, Gregorius), Ulrich von Zatzikhoven (Lanzelet), Wolfram von Eschenbach (Parzival), Gottfried von Straßburg (Tristan und Isolde), Wirnt von Grafenberg (Wigalois) und Heinrich von dem Türlin (Crône).
Die Arbeit untersucht zunächst die Überlieferung und Rezeption antiker Rhetorik im Mittelalter, einschließlich der Rolle von Augustinus und der artes liberales. Anschließend analysiert sie die Prologe der ausgewählten Romane, um die konkreten Anwendungen antiker rhetorischer Prinzipien zu identifizieren und zu interpretieren.
Die Arbeit thematisiert die Herausforderungen der biographischen Forschung und untersucht mittelalterliche Bibliothekskataloge als Quellen für den Bildungshintergrund der Autoren. Sie beleuchtet verschiedene Bildungsmöglichkeiten (Klosterschulen, Domschulen, Unterricht auf Burgen) und den Einfluss mündlicher Überlieferung und literarischer Vorbilder.
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, theoretischen Vorüberlegungen (Prolog, captatio benevolentiae, höfischer Roman), Überlieferung und Rezeption antiker Rhetorik im Mittelalter, Bildung mittelhochdeutscher Autoren, captatio benevolentiae in der römischen Rhetorik, antiker Rhetorik als Modell für mittelalterliche Prologe, Analyse der Prologe einzelner Werke und Fazit.
Schlüsselwörter sind: Captatio benevolentiae, Antike Rhetorik, Mittelalterliche Literatur, Höfischer Roman, Prolog, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg, Artes Liberales, Mündliche Überlieferung.
Diese Arbeit richtet sich an Wissenschaftler und Studenten der Germanistik, Literaturwissenschaft und der Rhetorik, die sich mit mittelalterlicher Literatur und der Rezeption antiker Traditionen auseinandersetzen.
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