Bachelorarbeit, 2020
61 Seiten, Note: 1,0
Ist Homosexualität innerhalb der Polizei immer noch ein Tabuthema? Wie ist die Wahrnehmung der eigenen Sexualität von lesbsichen und schwulen Polizist*innen bei der Polizei? Um diese explorative Forschungsfragen zu beantworten und sich insofern der bestehenden Wissenslücke anzunähern, ist es demnach, mittels einer induktiven Vorgehensweise, erforderlich detaillierte Informationen über die Wahrnehmung von Homosexualität innerhalb der Polizei durch homosexuelle Polizist/innen zu erfahren. Dabei soll insbesondere auf eine mögliche Diskriminierung Homosexueller innerhalb der Polizei eingegangen und die Wahrnehmung von Homosexualität, sowie das Outing von homosexuellen Polizist*innen beleuchtet werden.
„Viele haben den Schritt begrüßt, andere sind vielleicht auf Abstand gegangen […], aber alles in allem war es natürlich auch für mich eine Befreiung, diese Lebenslüge zu beenden“ (RTL, 2019), diese Worte trifft der schwule Polizist Florian Meerheim in einem Interview mit dem Fernsehsender RTL. Gerade innerhalb der Polizei wird mit den Kollegen viel Zeit verbracht, eine enge Bindung aufgebaut, in der auch über private Lebensumstände oder Ereignisse gesprochen wird. Je enger die Bindung zu den Kollegen ist, desto schwieriger wird es, die tatsächliche Lebensweise geheim zu halten. Viele homosexuelle Polizist*innen machen aus ihren Partnern eine Partnerin und andersherum. Es wird ein sogenanntes Lügengerüst aufgebaut um „unentdeckt“ zu bleiben (Gewerkschaft der Polizei (GdP), 2004). Dieses Lügengerüst und ein damit einhergehendes Doppelleben (Burke, 1994) bekräftigen die Annahme, dass es lesbischen und schwulen Polizist*innen nicht besser geht als der allgemeinen schwulen und lesbischen Bevölkerung, wenn es um antihomosexuelle Gefühle am Arbeitsplatz geht. Viele internationale Studien beschäftigen sich mit nachteiligen Verhaltensweisen und diskriminierenden Praktiken gegenüber Homosexuellen am Arbeitsplatz insbesondere bei der Polizei (Buhrke, 1996; Burke 1993; Jones, 1996; Leinen, 1993; Miller, 1995). Dabei wird streckenweise deutlich, dass gerade schwule Polizisten einen schwierigen Standpunkt innerhalb der Polizei aufweisen und eine negative Wahrnehmung von Schwulen und Lesben durch die Regeln der Gesellschaft verschärft werden (Myers, Forest & Miller, 2004). Es sind homosexuelle Männer, welche sich für die nötige Akzeptanz erst beweisen müssen (ebd., 2004).
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