Lizentiatsarbeit, 1998
115 Seiten, Note: 2
Diese Arbeit untersucht den Volksgerichtshofprozess gegen Helmuth James von Moltke und ordnet seinen Widerstand gegen den Nationalsozialismus in ein theoretisch fundiertes Widerstandsmodell ein. Die Arbeit analysiert Moltkes Aktivitäten innerhalb des Kreisauer Kreises und seiner Rolle im Oberkommando der Wehrmacht (OKW).
1. Einleitung: Diese Einleitung skizziert die Ausgangslage der Arbeit, die sich mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus und insbesondere mit dem Fall Helmuth James von Moltke befasst. Sie erläutert die Komplexität der Widerstandsbewegung und hebt die Bedeutung des Kreisauer Kreises hervor. Die Einleitung beschreibt auch die Forschungslücke bezüglich Moltkes Aktivitäten im OKW und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor, die sich auf die Entwicklung eines Widerstandsmodells und dessen Anwendung auf den Fall Moltke konzentrieren. Sie betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung des Widerstandsbegriffs. 2. Begriffsklärung: "Widerstand": Dieses Kapitel liefert eine umfassende Auseinandersetzung mit dem komplexen Begriff des Widerstands im Kontext des Nationalsozialismus. Es analysiert verschiedene theoretische Ansätze und Modelle von verschiedenen Autoren wie Broszat, Mallmann, Paul, Kershaw, Gotto, Repgen, Peukert, Löwenthal und Hürten. Die verschiedenen Definitionen und Konzepte des Widerstands werden detailliert verglichen und kritisch bewertet. Das Kapitel dient als Grundlage für die Entwicklung eines eigenen, umfassenden Widerstandsmodells, das in der späteren Analyse des Falles Moltke angewendet wird. 3. Kurzbiographie von Helmuth James von Moltke: Diese Biografie beleuchtet die Lebensgeschichte von Helmuth James von Moltke, von seiner Jugend bis zu seiner Verhaftung durch die Gestapo. Sie schildert seine Entwicklung, seine Ideale und seine zunehmende Opposition gegen das NS-Regime. Die Biografie beschreibt auch Moltkes Wirken in den Löwenberger Arbeitslagern und seine Arbeit im nationalsozialistischen Deutschland, wobei seine verschiedenen Tätigkeiten und seine zunehmende Involvierung im Widerstand gegen das Regime detailliert dargestellt werden. 4. Moltke als Mitglied des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW): Dieses Kapitel konzentriert sich auf Moltkes Tätigkeit als Kriegsverwaltungsrat im OKW. Es beschreibt seine Aufgabenbereiche und analysiert sein konkretes Wirken im Kontext des OKW. Hier wird untersucht, wie Moltke seine Position nutzte, um subversiv gegen das Regime zu arbeiten. Detailliert werden seine Aktionen in Bezug auf die Kombattantenfrage, die Behandlung von Kriegsgefangenen, die Menschenrechtsverletzungen gegen Juden sowie seine Bemühungen um Hilfe für die Menschen in den besetzten Gebieten beleuchtet und eingeordnet. 5. Der Kreisauer Kreis: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle Helmuth James von Moltkes innerhalb des Kreisauer Kreises. Es beschreibt den Kreis als eine Gruppe von Widerstandskämpfern, die sich mit der Gestaltung einer zukünftigen, demokratischen Ordnung Deutschlands auseinandersetzte. Der Fokus liegt auf Moltkes Beiträgen und seiner Einflussnahme auf die politische Konzeption des Kreises. 6. Der Volksgerichtshof und sein Präsident Roland Freisler: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über den Volksgerichtshof, seine Organisation und seine Bedeutung im NS-Staat. Es porträtiert Roland Freisler als dessen Präsidenten und analysiert die Funktionsweise des Gerichtshofes als Instrument der NS-Justiz, das zur Unterdrückung von Opposition und zum Vollzug drakonischer Urteile diente. 7. Vorgeschichte des Todesurteils: Dieses Kapitel beschreibt die Vorgeschichte von Moltkes Verurteilung zum Tode, beginnend mit seiner Verhaftung und der Untersuchung der Anklage gegen ihn. Es analysiert detailliert den Prozessverlauf sowie die Beweisführung und die Argumentationen der Anklage und der Verteidigung. Es skizziert den Weg zum Todesurteil und gibt einen Überblick über die Verhandlung vor dem Volksgerichtshof. 8. Einordnung des Widerstandes im vordefinierten Modell anhand des Urteils: Dieses Kapitel untersucht die Einordnung von Moltkes Widerstandsaktivitäten in das im zweiten Kapitel entwickelte Modell. Es analysiert die Rolle des Kreisauer Kreises, die Bedeutung der kirchlichen Bindungen und bewertet Moltkes Handeln vor dem Hintergrund des Urteils. Es beschäftigt sich mit den Kaltenbrunner-Berichten als Quelle für den VGH und deren Bedeutung für die juristische Beurteilung. 9. Einordnung des von Moltke geleisteten Widerstandes: Dieses Kapitel setzt sich eingehend mit der Frage auseinander, wie Moltkes Widerstand einzuordnen ist. Es betrachtet kritisch seine Haltung zum Attentat vom 20. Juli 1944 und analysiert seine letzten Briefe als wichtige Quellen, wobei auch hier eine kritische Quellenprüfung erfolgt. Die Einordnung seines Handelns in das Widerstandsmodell wird weiter verfeinert und differenziert diskutiert. 10. Urteil und Tat - Gründe für die fehlende Kongruenz der Widerstandseinordnung: Dieses Kapitel analysiert die Diskrepanz zwischen Moltkes tatsächlichem Handeln und der juristischen Beurteilung durch den Volksgerichtshof. Es untersucht die Gründe für diese Diskrepanz und beleuchtet die Widersprüche und die Ungerechtigkeit des Urteils. 11. Zwischen Prozess und Hinrichtung: Dieses Kapitel beschreibt die Zeit zwischen dem Urteil und der Hinrichtung Moltkes. Es analysiert seine letzten Briefe, insbesondere seine theologischen und prozessanalytischen Überlegungen sowie sein Gnadengesuch. Es gibt Einblick in seine Gedanken und Gefühle in dieser Phase.
Helmuth James von Moltke, Kreisauer Kreis, Widerstand, Nationalsozialismus, Volksgerichtshof, Roland Freisler, OKW, Widerstandsmodell, Loyale Opposition, Kirchlicher Widerstand, Quellenkritik, Prozessanalyse.
Die Arbeit untersucht den Volksgerichtshofprozess gegen Helmuth James von Moltke und ordnet seinen Widerstand gegen den Nationalsozialismus in ein theoretisch fundiertes Widerstandsmodell ein. Sie analysiert Moltkes Aktivitäten im Kreisauer Kreis und seine Rolle im Oberkommando der Wehrmacht (OKW).
Die Arbeit befasst sich mit der Begriffsbestimmung von Widerstand im Kontext des Nationalsozialismus, der Analyse von Moltkes Widerstandsaktivitäten, der Bewertung des Volksgerichtshofprozesses, der Einordnung von Moltkes Handeln in verschiedene Widerstandsmodelle und der kritischen Auseinandersetzung mit den Quellen.
Die Arbeit analysiert verschiedene theoretische Ansätze und Modelle von Martin Broszat ("Resistenz"), Klaus-Michael Mallmann und Gerhard Paul ("Loyale Widerwilligkeit"), Ian Kershaw (kreisförmiges Modell), Klaus Gotto und Konrad Repgen ("Vier-Stufen-Modell"), Detlev Peukert ("Vier-Stufen-Modell"), Richard Löwenthal ("Weltanschauliche Dissidenz") und Heinz Hürten (partielle Anpassung).
Die Arbeit beinhaltet eine Kurzbiografie von Helmuth James von Moltke, die seine Entwicklung, seine Ideale, seine zunehmende Opposition gegen das NS-Regime, sein Wirken in den Löwenberger Arbeitslagern und seine Arbeit im nationalsozialistischen Deutschland detailliert beschreibt. Besonders sein Wirken im OKW und seine Rolle im Kreisauer Kreis werden analysiert.
Die Arbeit analysiert Moltkes Aufgabenbereiche und sein konkretes Wirken im OKW, seine Aktionen bezüglich der Kombattantenfrage, der Behandlung von Kriegsgefangenen, der Menschenrechtsverletzungen gegen Juden und seine Bemühungen um Hilfe für die Menschen in den besetzten Gebieten.
Die Arbeit beschreibt den Kreisauer Kreis als Gruppe von Widerstandskämpfern, die sich mit der Gestaltung einer zukünftigen, demokratischen Ordnung Deutschlands auseinandersetzte, und fokussiert auf Moltkes Beiträge und seine Einflussnahme auf die politische Konzeption des Kreises.
Die Arbeit liefert einen Überblick über den Volksgerichtshof, seine Organisation und seine Bedeutung im NS-Staat. Sie porträtiert Roland Freisler als dessen Präsidenten und analysiert die Funktionsweise des Gerichtshofes als Instrument der NS-Justiz.
Die Arbeit beschreibt die Vorgeschichte von Moltkes Verurteilung, seine Verhaftung, die Anklage, den Prozessverlauf, die Beweisführung und die Argumentationen. Sie ordnet dann Moltkes Widerstandsaktivitäten in das entwickelte Widerstandsmodell ein, analysiert die Rolle des Kreisauer Kreises und die Bedeutung der kirchlichen Bindungen und bewertet Moltkes Handeln vor dem Hintergrund des Urteils. Die Kaltenbrunner-Berichte als Quelle für den VGH werden ebenfalls untersucht.
Die Arbeit analysiert kritisch Moltkes Haltung zum Attentat und seine letzten Briefe als wichtige Quellen, unter Einbeziehung einer kritischen Quellenprüfung. Seine Handlungen werden differenziert in das Widerstandsmodell eingeordnet.
Die Arbeit analysiert die Diskrepanz zwischen Moltkes tatsächlichem Handeln und der juristischen Beurteilung durch den Volksgerichtshof und untersucht die Gründe für diese Diskrepanz und die Ungerechtigkeit des Urteils.
Die Arbeit beschreibt die Zeit zwischen Urteil und Hinrichtung, analysiert Moltkes letzte Briefe (theologische und prozessanalytische Überlegungen), sowie sein Gnadengesuch und gibt Einblicke in seine Gedanken und Gefühle in dieser Phase.
Helmuth James von Moltke, Kreisauer Kreis, Widerstand, Nationalsozialismus, Volksgerichtshof, Roland Freisler, OKW, Widerstandsmodell, Loyale Opposition, Kirchlicher Widerstand, Quellenkritik, Prozessanalyse.
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