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Fachbuch, 2011
25 Seiten
Vorwort
Wieso überhaupt eine Konzeption?
Eine kurze Überlegung zur Teilnehmerzahl
Faustregeln:
Methodische Herangehensweise
Gängige Methoden:
Wichtige Funktionen als Seminarleiter:
Beispielhafte Materialien und Selbsterfahrungstechniken
Materialien:
Selbsterfahrungstechniken:
Evtl. auftretende Problematiken im Seminarverlauf
Krisenintervention:
Planung der inhaltlichen Konzeption
1. Schritt: Didaktisches Gitter als Leitfaden für die Inhalte:
Grundlage:
Ein konkretes Beispiel:
2. Schritt: Planungsschema mit Prozesscharakter/ Zeitplan
Ein kleines Beispiel:
Ein konkretes Beispiel:
Rentabilitätsberechnung
Seminar in „Fremdregie“:
Seminar in „Eigenregie“:
Überlegungen zu Verdienstmöglichkeiten:
Rechengrundlage:
Rechenbeispiel:
Ermittlung des möglichen Verdienstes gestaffelt nach Teilnehmerzahl:
Evaluation
Feedback- Bogen:
Ausblick
Literatur/ Quellen
Anhang: Planungstools/ Kopiervorlagen
Didaktisches Gitter
Zeitplan
Rechentools
Feedback- Bogen
Dieses Buch richtet sich an alle angehenden Dozenten, die sich eine leicht umzusetzende und konkrete Art der Seminarplanung aneignen möchten.
Doch auch bereits erfahrene Dozenten können neue Erkenntnisse dazugewinnen.
Wer ein Seminar halten möchte, steht vor folgenden Überlegungen und Planungsaufgaben:
- Wie die geplanten Inhalte konkretisieren, sodass sämtliche relevanten Sachverhalte in das Seminar eingebunden werden
- Wie die Inhalte präsentieren, sodass die Seminarteilnehmer mit dem größtmöglichen Lerneffekt nach Hause gehen
- Wie bei Störungen im Seminarablauf reagieren, sodass diese schnell und effektiv beseitigt werden können
- Wie die Zeitabläufe und Phasen konkretisieren, sodass ein klarer und übersichtlicher Ablauf des Seminars gewährleistet ist
- Wie die Rentabilität eines Seminares errechnen, sodass es auch finanziell erfolgreich ist
- Wie die Evaluation durchführen, sodass das Seminar immer weiter verbessert und optimiert werden kann
Die methodischen Herangehensweisen, die möglichen Materialien und Selbsterfahrungstechniken, die Rhetorik und Selbstdarstellung des Seminarleiters sind ein Bereich der Seminargestaltung, der schon etliche Bücher füllte.
Diese Aspekte werden nur kurz angerissen, da sie je nach Persönlichkeit des Dozenten, der Zielgruppe und dem Inhalt des Seminares variabel sind.
Wenn ich mich persönlich auch eher in dem Bereich der psychosozialen Thematiken beheimatet fühle und einen hohen Fokus auf Selbstreflexionen der Teilnehmer im Seminarverlauf lege, ist das Buch nicht nur für diesen Bereich ausgelegt.
Das Buch ist so ausgerichtet, dass es als theoretische und leicht in die Praxis umsetzbare Grundlage für (fast) alle Arten von Seminaren genutzt werden kann.
Mit seinen kurzen Anmerkungen und der Gewichtung auf den Planungstools zur inhaltlichen und finanziellen Konzeption, bietet es hierfür einen guten Leitfaden.
Anmerkung zum Einsatz von weiblichen/ männlichen Formulierungen:
Im Text wird die männliche Form, wie Dozent, Seminarleiter, Teilnehmer… verwendet,es ist aber immer auch gleichermaßen Dozentin, Seminarleiterin, Teilnehmerin… gemeint.
Stellen Sie sich folgendes Szenario (worst Case) einmal vor:
Sie planen ein Seminar zu einem Thema Ihrer Wahl zu halten. Sie wissen viel darüber und sind überzeugt davon, dass es sinnvoll ist, das Thema in ihrer Sichtweise den Menschen nahe zu bringen.
So, und dann überlegen Sie sich, wie Sie das anstellen:
1.) Sie holen vermutlich Erkundungen ein, wie teuer ein ähnliches Seminar bei anderen Anbietern ist und legen unter Umständen willkürlich einen Preis für das Seminar fest. Vielleicht orientieren Sie sich auch daran, was Sie persönlich selbst bereit wären, für ein solches Seminar zu bezahlen.
Sie buchen Ihre Räumlichkeiten, organisieren die Materialien etc. und es kann Ihnen passieren, dass Sie höhere Kosten haben, als erwartet. Je nachdem, wie viele Teilnehmer Ihr Seminar besuchen, kann es Ihnen schlimmstenfalls passieren, dass sie am Ende draufzahlen müssen.
2.) Sie machen sich Gedanken darüber, was und wie Sie den Teilnehmern Ihr Seminar und die Inhalte präsentieren wollen und machen sich einige Stichpunkte.
Und dann kommt der Tag des Seminars und sie legen los. Sind voll in Ihrem Thema und merken vielleicht irgendwann, dass die Zeit nicht ausreicht, um alles Wichtige zu bearbeiten.
Dies macht Sie mehr als unzufrieden, und Sie werden vielleicht versuchen, das Seminar noch schnell und evtl. hektisch zu Ende zu bringen. Die Begeisterung der Seminarteilnehmer bricht ein und weicht einemunbefriedigenden Gefühl(auch bei Ihnen).
So wird man Sie wohl nicht unbedingt als Dozent weiterempfehlen oder nochmal ein Seminar bei Ihnen buchen…
Diesen beiden möglichen Problematiken wirkt eine gut ausgearbeitete Konzeption entgegen.
- Inhalte entsprechend vermitteln zu können
- Was will ich wie und wem vermitteln?
- der Lern-/ Weiterbildungssituation gerecht werden zu können
- Teilnehmerzahl, Methodik, Materialien, Techniken etc.
- Inhalt und Dauer der Seminareinheiten aufeinander abzustimmen
- Inhaltliches Konzept und Zeitplan erstellen
- das Seminar erschwinglich für die Teilnehmer anbieten zu können
- Wie viel darf es kosten?
- kostendeckend bzw. mit Gewinn zu arbeiten
- Wie viel muss es kosten?
- um etwas Schriftliches an der Hand zu haben
- So wird die Fortschreibung (Evaluation) des Konzeptes leichter möglich
Sie haben sich für ein Seminarthema entschieden und überlegen,mit welcher Gruppengröße Sie dieses bearbeiten wollen.
Eine große Zahl an Teilnehmern ist insofern reizvoll, da hier die Kosten für Seminarraum, Miete von Equipment etc. proportional zur Teilnehmerzahl sinken.
Dennoch gilt zu bedenken, dass nicht alle Seminare in einer großen Gruppenstärke gehalten werden können.
Handelt es sich um ein Seminar mit einer interaktiven Betonung, Face- to- Face- Interaktion der Teilnehmeroder/ und mit hohem Selbsterfahrungsanteil, hat sich als ideale Gruppengröße eine Anzahl von 6- 14 Teilnehmern erwiesen.
Bei Vorträgen bzw. Seminaren mit dem Schwerpunkt auf dem Dozieren von Inhalten, kann die Gruppe auch größer sein. Evtl. können Anteile des Seminares in Kleingruppen bearbeitet werden, die später in einem Plenum ausgetauscht und zusammengefasst werden.
Sie sollten sich schon imVorfeld für eine Mindestteilnehmerzahl entscheiden, da bei einer Unterschreitung dieser ein Seminar nicht mehr effektiv und vermutlich auch nicht kostendeckend durchführbar wäre.
Auch ist es sinnvoll, sich Gedanken zu einer Höchstteilnehmerzahl machen, die ja abhängig von dem Thema und dem geplanten Schwerpunkt der Methodik, z.B. Interaktion oder Vortrag,Ihres Seminars ist.
Ist das Interesse an Ihrem Seminarthema so groß, dass die Höchstteilnehmerzahl überschritten würde: Was sollte Sie hindern, einen zweiten oder auch dritten Termin anzuberaumen?
- Die Teilnehmerzahl ist abhängig von der Art des Seminars
- Face-to-Face- Interaktion
→ideale Gruppengröße zwischen 6 und 14 Teilnehmern
- alternativ
→ Arbeit in Kleingruppen (2-5 TN)
- Vorträge und Ergebnisse in einem Plenum
- Bei Fachvorträgen oder frontal gehaltenen Seminaren sindgrößere Gruppe möglich
Sie überlegen sich, wie Sie Ihren Teilnehmern die gewählten Inhalte eingängig vermitteln können. Da ein mehrstündiges Seminar z.B. nur als Vortrag die Teilnehmer vermutlich schnell ermüden und somit die Aufmerksamkeit sinken würde, bietet es sich an, verschiedene Methoden abwechselnd einzusetzen.
Hierfür wählen Sie aus den Ihnen vertrauten Methoden diejenigen aus, die für Ihre Zwecke am geeignetsten erscheinen.
Das Ziel der Methodenwahl ist, dass die Teilnehmer aufmerksam sind, sich und ggf. Ihre Erfahrungen zu dem Thema selber einbringen können und so für sich einen größtmöglichen Erkenntnisgewinn aus dem Seminar ziehen können.
- je nach Seminar oder in Anteilen als:
- Vortrag
- Brainstorming
- Stuhlkreis
- Rollenspiel
- Arbeitsgruppe/ Kleingruppe
- Plenum
- Feedbackrunde
Je nach gewählter Methode, nimmt die Funktion als Seminarleiter eine andere Färbung an bzw. bekommt eine andere Gewichtung.
- Seminarleiter als
- Vortragender
- Moderator
- Mentor/ Lehrer
- Teilnehmer
- Beobachter
- Mediator
Mit welcher Gewichtung in der Seminarleitung Sie sich selbst wohl fühlen und welche Ihnen gar nicht behagt, liegt natürlich auch ein Stück weit in Ihrer eigenen Persönlichkeit begründet.
Gerade zu Beginn einer Dozententätigkeit fällt es vielen Menschen nicht leicht, vor einer Gruppe fremder Menschen frei zu sprechen.
Doch dieses kann vorher eingeübt werden.
Sie können z.B. damit beginnen, Ihre Freunde und Familie zu bitten, sich als Übungsteilnehmer für kurze Vorträge zur Verfügungzu stellen.
Haben Sie ein wenig Sicherheit für sich erlangt und das freie Sprechen treibt Ihnen keine Angstperlen mehr auf die Stirn, können Sie sich natürlich auch in weiteren Kreisen erproben, in dem Sie z.B. anbieten, auf einem Geburtstag eines Freundes eine Rede oder einen kurzen Vortrag zu halten.
Auch können Sie kurze Fachvorträge auf Elternabenden oder ähnlichen Veranstaltungen anbieten.
Im Laufe der Zeit gewinnen Sie so immer mehr Sicherheit für sich selbst.
Sie können natürlich auch an Rhetorikseminaren o.ä. teilnehmen, um die Technik des freien Redens, der Betonung und Wortwahl zu erlernen bzw. in diesen sicherer zu werden.
- Medien z.B.
- Flipchart oder Tafel> Brainstorming,
- Video > Aufnahme von Rollenspielen,
- PC > Präsentationen
- Stellwände > Zusammenführung von Einzelergebnissen
- Skript/ Seminarmappe
- Plakate / Bilder z.B.
- Grafiken
- Gedichte/ Sinnsprüche
- Stimmungsvolle Bilder
- Fühlstein/ Wollknäuel etc.
- Für Gruppenarbeit/ Gruppenreflexion
- Papier, Stifte, Farben…
- Musik, Blumen, Düfte, Licht…
- Fragebögen
- Arbeitsaufträge
- Partner-/ Gruppenarbeit
- Malen/ Zeichnen/ freies Schreiben
- Austausch mit anderen TN/ Veränderungen wahrnehmen
- Rollenspiele
- Entspannungsübungen
- Traumreisen/ den inneren Ort finden…
Diese Aufzählung ist natürlich nicht vollständig. Sie hat lediglich einen beispielhaften Charakter
Mit Sicherheit fallen Ihnen noch die unterschiedlichsten Materialien und Selbsterfahrungstechniken für Ihr Seminar ein.
Mit welchem Material und Übungen Sie Ihr Seminar gestalten, trägt ebenso zu der Unverwechsel-barkeit Ihrer Veranstaltung bei, wie Ihre persönliche Art der Wiedergabe Ihrer gewählten Inhalte.
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