Forschungsarbeit, 2011
456 Seiten
Die Arbeit befasst sich mit Luthers Theologie des Wortes Gottes im Kontext der sokratisch-problematischen Bildung und erörtert die Chancen und Grenzen des reformatorischen Denkens für ein kritisches Bildungsideal. Die Arbeit geht von der Annahme aus, dass Luthers Theologie ein bedeutsames Moment der europäischen Geistesgeschichte darstellt, das sowohl Chancen als auch Risiken für die Entwicklung des Denkens und der Bildung birgt.
Das erste Kapitel beleuchtet Luthers Verständnis des Wortes Gottes und die Rolle, die es in seinem Ringen um die Heilsgewissheit spielt. Es analysiert Luthers reformatorischen Durchbruch und sein Rechtfertigungsverständnis. Weiterhin untersucht es das Verhältnis von Vernunft und Gotteswort bei Luther, seine Ablehnung der spekulativen Vernunft und seine Betonung des metaphysisch-praktischen Einsehens im Glauben. Der Exkurs behandelt Luthers Abgrenzung gegenüber der `philosophischen Vernunft´ bei Zwingli im `Abendmahlsstreit´. Das Kapitel schließt mit einem Ausblick auf die Reform der Bildung als Konsequenz aus Luthers Verständnis von Gotteswort und Vernunft.
Das zweite Kapitel behandelt Luthers Zwei-Reiche-Lehre´ und ihre Implikationen für die Bildung. Es beleuchtet die Einsichten der Forschung zu Luthers Unterscheidung der zwei Reiche´ bzw. `zwei Regimente´ sowie die Rolle des `weltlichen Regimentes´ in der Gottes Welterhaltung. Weiterhin werden Luthers Engagement für Bildung und Schule um des Gotteswortes willen, die reformatorischen Kirchen- und Schulordnungen zur Disziplinierung und Formierung von `Untertanen´ sowie die Auswirkungen auf die protestantische Kultur des Wortes´ beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert Luthers Verteidigung der Heilsgewissheit gegen die `Schwärmer´ aus sokratisch-kritischer Perspektive. Es befasst sich mit Luthers Betonung des `verbum externum´ und seiner Kritik am `Schwärmertum´. Das Kapitel untersucht die Gewissheit vermittelnde Gebundenheit des Geistes an das `verbum externum´ und das worthafte Sakrament sowie Luthers gewissheitsorientierte `antischwärmerische´ Tauftheologie. Weiterhin wird die Objektivität von sakramentalem Wort und worthaftem Sakrament in Abgrenzung gegen die `Schwärmer´ und mystische Traditionen beleuchtet.
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der Reformation, wie z.B. Wort Gottes, Heilsgewissheit, Rechtfertigung, Vernunft, Bildung, Schule, Zwei-Reiche-Lehre, Schwärmertum, Sakrament, `verbum externum´, sokratisch-problematische Bildung und die Grenzen von Erkenntnis. Es werden zentrale Figuren der Reformation, insbesondere Luther, Zwingli und Eckhart, analysiert und in Beziehung zueinander gesetzt. Die Arbeit greift auf klassische und moderne Forschungsliteratur zu Luther, Bildungstheorie und Reformationsgeschichte zurück und bietet einen kritischen Beitrag zu den aktuellen Debatten um die Bedeutung der Reformation für die Entwicklung des Denkens und der Bildung.
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