Wissenschaftliche Studie, 2011
14 Seiten
Diese Arbeit analysiert zwei Kapitel aus Jenny Erpenbecks Roman "Heimsuchung": "Der Tuchfabrikant" und "Die Frau des Architekten". Ziel ist es, die komplexen Erzählstrukturen, die vielschichtigen Bezüge und die Behandlung des Heimatbegriffes zu untersuchen.
Der Tuchfabrikant: Dieses Kapitel schildert das Schicksal einer jüdischen Tuchfabrikantenfamilie, die zunächst in Guben lebt, dann ein Grundstück am See erwirbt und schließlich aufgrund der politischen Verhältnisse in Deutschland nach Südafrika emigriert. Der Text wechselt zwischen verschiedenen Zeitebenen und Schauplätzen, verwebt die Geschichte der Familie mit der Darstellung ihres inneren Erlebens und ihrer Anpassung an die neue Umgebung. Wichtige Themen sind der Verlust der Heimat, die Erfahrungen von Diskriminierung und Verfolgung, der Versuch, ein neues Leben aufzubauen, und der Umgang mit der Erinnerung an die Vergangenheit. Die Erzählung stellt kontrastierende Bilder gegenüber: das scheinbar idyllische Leben in Südafrika im Vergleich zu den Schrecken, die die in Deutschland verbliebenen Familienmitglieder erleiden. Die Autorin verwendet subtile Andeutungen, um auf Rassismus und Diskriminierung sowohl in Deutschland als auch in Südafrika hinzuweisen. Der Begriff "Heimat" wird vielschichtig behandelt und umfasst sowohl die Erinnerung an die ursprüngliche Heimat als auch die allmähliche Identifikation mit der neuen Umgebung. Die unterschiedlichen Sprachkenntnisse der in Südafrika geborenen Kinder symbolisieren den Verlust und die Fragmentierung von Heimat.
Die Frau des Architekten: Dieses Kapitel erweitert die Perspektive auf das Geschehen um den Architekten aus dem vorherigen Kapitel, indem es die Lebensgeschichte und die inneren Gedanken seiner Frau im Mittelpunkt stellt. In einem inneren Monolog blickt sie auf ihre gemeinsame Vergangenheit mit ihrem Mann, ihre Erfahrungen im Haus am See und ihre Vorbereitung auf ein neues Leben in Westberlin nach dem Krieg. Die Erzählung springt zwischen verschiedenen Zeitpunkten hin und her, wobei die eigentliche Handlung im Jahr 1951 angesiedelt ist, als der Mann nach Westberlin flieht. Die erzählerische Technik ähnelt der des vorherigen Kapitels; es wird ein unmittelbarer Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonistin gewährt, ohne explizite Wertungen oder Kommentare seitens der Erzählerin. Das Kapitel ergänzt die bisherigen Handlungsstränge und liefert weitere Einblicke in die psychologischen und emotionalen Auswirkungen der geschichtlichen Ereignisse.
Jenny Erpenbeck, Heimsuchung, Heimat, Vertreibung, Emigration, Erinnerung, Erzählstruktur, Zeit- und Raumebenen, Nationalsozialismus, Diskriminierung, Rassismus, Identität, Generationenkonflikt, Sprache.
Diese Arbeit analysiert zwei Kapitel aus Jenny Erpenbecks Roman "Heimsuchung": "Der Tuchfabrikant" und "Die Frau des Architekten". Der Fokus liegt auf der komplexen Erzählstruktur, den vielschichtigen Bezügen und der Behandlung des Heimatbegriffes.
Die Analyse beleuchtet die komplexe Erzählstruktur und die Vermischung von Zeit- und Raumebenen, die Darstellung des Heimatbegriffes und die Erfahrung von Vertreibung und Neubeginn, das Verhältnis von dokumentarischen und fiktiven Elementen, die Rolle der Erinnerung und innerer Monologe sowie die Darstellung von Diskriminierung und Verfolgung im Kontext des Nationalsozialismus und anderer Systeme.
Das Kapitel erzählt die Geschichte einer jüdischen Tuchfabrikantenfamilie, die von Guben über ein Grundstück am See nach Südafrika emigriert. Es zeigt den Verlust der Heimat, Diskriminierung, den Versuch, ein neues Leben aufzubauen, und den Umgang mit der Erinnerung. Kontrastiert wird das scheinbar idyllische Leben in Südafrika mit den Schrecken in Deutschland. Subtile Andeutungen weisen auf Rassismus und Diskriminierung in beiden Ländern hin. Der Begriff "Heimat" wird vielschichtig behandelt, von der Erinnerung an die alte Heimat bis zur Identifikation mit der neuen Umgebung. Die unterschiedlichen Sprachkenntnisse der in Südafrika geborenen Kinder symbolisieren den Verlust und die Fragmentierung von Heimat.
Dieses Kapitel erweitert die Perspektive auf den Architekten aus dem vorherigen Kapitel, indem es die Lebensgeschichte und die inneren Gedanken seiner Frau darstellt. Ein innerer Monolog zeigt ihre Vergangenheit mit ihrem Mann, ihre Erfahrungen am See und die Vorbereitung auf ein neues Leben in Westberlin nach dem Krieg. Die Erzählung springt zwischen verschiedenen Zeitpunkten, die Haupthandlung spielt 1951. Die Erzähltechnik ähnelt dem vorherigen Kapitel: unmittelbarer Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonistin ohne explizite Wertungen.
Schlüsselwörter sind: Jenny Erpenbeck, Heimsuchung, Heimat, Vertreibung, Emigration, Erinnerung, Erzählstruktur, Zeit- und Raumebenen, Nationalsozialismus, Diskriminierung, Rassismus, Identität, Generationenkonflikt, Sprache.
Ziel der Analyse ist es, die komplexen Erzählstrukturen, die vielschichtigen Bezüge und die Behandlung des Heimatbegriffes in den ausgewählten Kapiteln von Jenny Erpenbecks "Heimsuchung" zu untersuchen.
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