Bachelorarbeit, 2009
88 Seiten, Note: 1,3
Kapitel 1: Einleitung
Kapitel 2: Kriminalität und Normalität – Definitionen und Abgrenzungen
2.1 Kriminalität
2.2 Delinquenz
2.3 Normalität
Kapitel 3: Über die Relevanz von Entwicklungs- und Lebenspfaden
3.1 Persönliche Ressourcen
3.2 Soziales Umfeld
3.3 Lebenserfahrungen
3.4 Abweichendes Verhalten im Leben von Jugendlichen
Kapitel 4: Exkurs – Entwicklungs- und Lebenspfade jugendlicher Straftäter
4.1 Orte des Lebenswegs
4.2 Weichenstellungen des Lebenswegs
4.3 Lebenspfad als Entwicklungsprozess
Kapitel 5: Die Ubiquität von Kriminalität?
5.1 Die Ubiquitätsthese
5. 2 Nulltoleranzstrategie: Die Broken-Window-Theorie
5.3 Kriminalität als ubiquitärer gesellschaftlicher Bestandteil
Kapitel 6: Diskussion und Aussichten
Kapitel 7: Literaturverzeichnis
Kapitel 8: Interviews und Memos
8.1 Interviews
8.2 Memos
Im Leben eines jeden Menschen gibt es Ereignisse, die von der Gesellschaft, in der er lebt, als grenzwertig oder abweichend betrachtet werden. Beinahe jeder hat die Erfahrung gemacht, einem anderen etwas ohne dessen Wissen zu entwenden, einen Diebstahl zu begehen. Sei es der Mutter im Jugendalter Geld aus dem Portemonnaie zu stehlen oder im Kindesalter eine auf Blickhöhe stehende Süßigkeit aus einem Supermarkt mitzunehmen. Strafrechtlich gesehen sind diese Geschehnisse Diebstähle.
Nach § 242 Abs. 1 Strafgesetzbuch (StGB) begeht einen Diebstahl,
„w er eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der
Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten
rechtswidrig zuzueignen “.
Doch ist es nicht normal, dass jeder Mensch während seines individuellen Lebensweges solche Erfahrungen sammelt und sogar für seine Entwicklung benötigt? Gibt es daher ein natürliches oder auch normales kriminelles Verhalten?
Auch Raufereien oder Prügeleien unter pubertierenden männlichen oder unter weiblichen Jugendlichen sind nach dem Strafgesetzbuch eine Straftat, es ist nicht legal und nicht konform mit der deutschen Rechtssprechung, einen anderen Menschen körperlich anzugreifen und/oder Körperverletzungen zu begehen.
Nach einer Untersuchung des Statistischen Bundesamts für den Bundesverband der Unfallkassen sind
„ von 8,3 Mio. Schülern (...) der allgemeinbildenden Schulen 93.295
infolge von aggressiven Handlungen verletzt worden“[1]
Es werden nicht alle erlittenen Verletzungen tatsächlich zur Anzeige gebracht oder werden zu einem kostenpflichtigen Fall für eine Versicherung. Vermutlich begehen alle Menschen in ihrem Lebensweg Straftaten oder verhalten sich in gewissen Formen, Phasen oder ein Leben lang abweichend, jedoch in unterschiedlichen Ausprägungen.
Es hängt vermutlich davon ab, ob man entdeckt wird oder nicht. Des Weiteren muss im Zuge der Entdeckung eine Anzeige erfolgen, damit das Delikt als registrierte Straftat verfolgt wird, fraglich ist, inwiefern das Anzeigeverhalten ausgeübt wird. Gibt es prägende Ereignisse, die die kriminelle wie auch normale Entwicklung eines Kindes oder Jugendlichen beeinflussen? Ist Kriminalität tatsächlich allgemein vorkommend und somit ein Stück der bürgerlichen, aber tabuisierten Normalität?
In der etymologischen Nominaldefinition liegt der Ursprung des Nomen' Kriminalität im lateinischen Substantiv „ crimen “ was
„1. Beschuldigung, Anklage
2. Vorwurf, Beschwerde (...)
4. Schuld, Verbrechen“[2]
bedeutet (Kunz 2008, 7; Kaiser 2007, 25). Sinngemäß ist Kriminalität das Begehen von Verbrechen bzw. Straftaten oder Delikten und kann primär unter den Begriff des abweichenden Verhaltens gefasst werden, was sich mit dem heutigen Sprachgebrauch des Wortes, Kriminalität meint „ alle Handlungen die strafbar sind “[3], immer noch nahezu identisch deckt.
Kriminalität wird als ein sich ständig wiederholendes und kontinuierliches Muster von dissozialem, aggressivem oder aufsässigem Verhalten angesehen, das in seinen Folgen und Auswirkungen die größten Verletzungen sozialer Erwartungen von Normen und Werten hervorruft und wird aufgrund dessen oft als nicht zu uns gehörig, als etwas Fremdes und als etwas nicht rationell Erklärbares angesehen (Roth 1991, 84).
Generell wird kriminelles Verhalten Personen zugeschrieben, die bereits das Erwachsenenalter erreicht haben (Eisenhardt 2005, 11; vgl. Kapitel 2.2). Ein Mensch gilt in Deutschland ab dem 18. Lebensjahr als mündig und befindet sich im Erwachsenenalter. Im Strafrecht wird er ab dem 14. bis zum 18. Lebensjahr als Jugendlicher definiert, ab dem 18. bis zum 21. Lebensjahr wird er als Heranwachsender und ab dem 21. Lebensjahr als Erwachsener behandelt.
Kriminelles Verhalten ist gleichbedeutend mit abweichendem Verhalten und dem Verletzen von sozialen Normen und wirkt oft mit Gewalt und Aggressionen gegen die geltende Norm.
Becker wiederum bezeichnet abweichendes Verhalten losgelöst vom Begriff der körperlichen Gewalt als Ungehorsam gegenüber den bestehenden Gruppenregeln (1976, 7). Kerner und Weitekamp gehen des Weiteren davon aus, dass die einzige gemeinsame Ursache aller Verbrechen das Gesetz ist (2005, 1077; Becker z.n. Schneider 2007c, 143; Christie 2005, 25), nach ihrem Kriminalitätsbegriff ist der jeweilige Gesetzgeber grundsätzlich frei darin, was er kriminalisiert.
Historisch betrachtet waren auch bereits viele Dinge strafrechtlich verfolgbar, die wir heute nicht mehr im Gesetzestext vorfinden, beispielsweise Hexerei. Einige arabische Länder betrachten Hexerei auch weiterhin als geächtetes Verbrechen. Kriminalität und wer bzw. was als kriminell eingestuft wird ist abhängig von der jeweils vorherrschenden Gesellschaft.
Jedoch herrscht wie Weitekamp und Kerner weiterhin beschreiben ein in allen Kulturen aktiver Grundkonsens, Tötungs- und Vergewaltigungsdelikte werden als abweichend eingestuft, ebenso Körperverletzung, Raub, Einbruchsdiebstahl und Vergehen gegen die allgemeine Besitzordnung (2005, 1077 ff.). Daraus kann geschlossen werden, dass Taten, die Angst und Furcht hervorrufen und/oder durch Gewalt in jeglicher Form bzw. mit horrender Grausamkeit ausgeübt werden, in allen Gesellschaften als abweichend gelten, ausgenommen ist hierbei der Ehrenmord (Schneider 2007e, 304). Die Art der Behandlung und der Umgang mit einem solchen Täter ist unterschiedlich. Jede Kultur hat ein eigenes und individuelles Sanktionssystem entwickelt, wie bei dem beschriebenen abweichenden Verhalten verfahren werden soll.
In Deutschland ist seit langem ein Vergeltungssystem vorhanden. Menschen, die Straftatbestände erfüllten, wurden bestraft, Schuld wird durch Strafe gesühnt. Im Mittelalter mit der Marter oder der religiösen Seelenreinigung, später wurden diese Arten der Bestrafungen durch das Zuchthaus und öffentliche Arbeitsstrafen abgelöst. Heute herrscht die allgemeine Meinung vor, dass der Mensch erziehbar ist und im Strafvollzug ist der Resozialisierungsgedanke fest integriert (Mührel 2005, 1842 ff.). Der straffällige Mensch soll in so weit resozialisiert werden, also zurück zu den Normen der Gesellschaft geführt werden, dass ihm nach der Haft ein straffreies Leben möglich sein soll (Kube 2007, 834).
Es werden nicht ausschließlich Gewaltdelikte als kriminell angesehen, seit einigen Jahren gelten auch industrieell-wirtschaftliche Verbrechen wie Steuerhinterziehung speziell in den Industrienationen als Straftatbestand (Byung-Sun Cho/Di Mento 2007, 674).
Ein Ehebruch ist zwar beispielsweise ein in der Regel gewaltfreier Akt, aber in einigen Gesellschaftsformen eine als kriminell eingestufte Handlung. Kriminalität ist nicht gleichbedeutend mit (körperlicher) Gewalt oder Aggressionen und schließt diese auch nur bedingt ein.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Kriminalität abweichendes Verhalten von den in der jeweiligen Gesellschaft geltenden Verhaltensregeln ist, die strafrechtlich oder generell geächtet bzw. verfolgt werden oder als sozial abweichend gelten (Kunz 2008, 8; Schwind 2008, 3ff.). Jede Kultur hat ihre eigene Art und Weise entwickelt, wie sie mit einem Rechtsbrecher, dass heißt einem Menschen, der keine Gewähr dafür bieten kann, dass er nach den Regeln leben wird, auf die sich die Gruppe bzw. sein soziales Umfeld geeinigt hat (Becker 1973,1), umgeht. Kriminalität ist unter anderem eine Sache der Definition und Auslegung durch die einzelnen Gesellschaften. Es herrscht ein gemeinsamer Grundkonsens in allen Kulturen vor, der Gewalt- und Diebstahldelikte generell ablehnt und sogar weitestgehend ächtet. Kriminelles Verhalten kann sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern und Jugendlichen ausgeübt werden (vgl 2.2).
Delinquenz stammt ebenfalls ursprünglich aus dem Lateinischen, das Verb „ delinquere “ meint „ sich vergehen, sich verschulden “, was beim Adjektiv „ deliquus “ dann als „ mangelnd, fehlend “[4] ausgeführt wird. Heute bezeichnet Delinquenz die „ kriminelle Abweichung eines Menschen von der erwartenden Norm “[5] und wird häufig bei der Kriminalität von Jugendlichen und Heranwachsenden benutzt. Man geht wie im Lateinischen von einem Mangel aus, der durch eine fehlende oder mangelhafte Erziehung hervorgerufen wurde und den es noch nicht als endgültig anzusehen gilt (Dölling 2007, 469). Generell bedeuten Kriminalität sowie auch Delinquenz abweichendes Verhalten von der Norm, allerdings werden die Fachtermini unterschiedlich verwendet. Man spricht von jugendtypischer Delinquenz oder Jugendkriminalität (Schwind 2008, 68; Lösel/Bliesener 2003, 9).
Plewig versteht unter Delinquenz Normverstöße junger Menschen, bei denen die Frage nach der Verantwortung differenziert beurteilt wird. Zusätzlich gibt es Normen, die nur Kinder und Jugendliche übertreten können wie Verstöße gegen die Schulpflicht oder Filme und Bücher konsumieren, für die keine Altersfreigabe vorliegt (2005, 243; Dölling 2007, 469 ff.)
Delinquenz ist in einem gewissen Maße also vollkommen normal und ubiquitär, was mit durchschnittlich und allgemein vorkommend beschrieben werden kann (Roth 1991, 159), und zeugt von einem Probierverhalten Jugendlicher auf ihrem Weg ins Dasein eines jungen Erwachsenen. Junge Menschen verhalten sich temporär delinquent, einerseits um sich von Autoritäten zu lösen, andererseits um ihren Selbstwert zu bestätigen und jugendtypische Ziele zu erreichen (Lösel/Bliesener 2003, 10), was ein wichtiger Bestandteil eines Jugendlichen ist um Erwachsen werden zu können.
Auch aus diesem Grund ist spezifisch in der Bundesrepublik Deutschland für Jugendliche und Heranwachsende das Jugendgerichtsgesetz (JGG) eingeführt worden. Das JGG geht speziell auf den Erziehungsgedanken und die damit verbundene unterschiedliche Behandlung eines jugendlichen Straftäters ein.
Weyers führt weiterhin aus, dass fast alle (männlichen) Jugendlichen einmal oder gelegentlich Delikte begehen, allerdings räumt er hierbei ein, dass sich Jugenddelinquenz fast ausschließlich auf Bagatelldelikte im sozialen Nahraum wie z.B. Schwarzfahren, Ladendiebstahl oder Sachbeschädigung bezieht (2004, 121).
Bezug nehmend auf die Ausführungen ist erkennbar, dass die meisten Jugendlichen delinquentes Verhalten zeigen. Delinquenz besitzt die Eigenschaft temporär und gilt nicht als endgültig. Wer delinquentes Verhalten zeigt, wird nicht automatisch ein Leben lang straffällig bleiben. Dennoch ist delinquentes Verhalten oft strafrechtlich verboten und kann/wird geahndet. Der Begriff des delinquenten Verhaltens bezieht sich in der Kriminologie ausschließlich auf junge Menschen, Delinquenz kann kriminelles Verhalten sein, muss es aber nicht. Ausschlaggebend für diese Nomenklatur ist das abweichende Verhalten von der Norm und nicht nur das geltende Strafrecht.
Unser heutiges Nomen Normalität stammt ebenfalls aus dem Lateinischen, es wurde abgeleitet von „ norma “, was damals „ Richtschnur, Maßstab, Regel, Vorschrift “[6] bedeutete. Im heutigen Sprachgebrauch meint normal soviel wie „ der Norm, dem Durchschnitt, Standard gleich, nicht davon abweichend “ bzw. „ geistig und körperlich gesund und ohne auffallende Merkmale “[7]. Normalität ist faktisch betrachtet der „ normale Zustand “[8], die Art und Weise einer Situation, eines Ortes oder auch die Normen, Werte und das Verhalten eines Menschen, wie sie im Durchschnitt bei allen anderen Betreffenden auch zutrifft.
Hermann geht davon aus, dass Werte das Handeln leiten und die Gesellschaft zusammenhalten (2003, 52). Werte definieren wünschenswerte Zielvorstellungen (Maag 1991, 22). Ist das Wertesystem eines Menschen so wie das des Großteils der restlichen Gesellschaft in der er lebt, gilt diese Haltung in seinem sozialen Umfeld als richtig und rechtens, sein Verhalten wird als normal bezeichnet. Diese gesellschaftlichen Werte sind institutionelle Werte. Jeder Mensch hat zusätzlich noch eigene, individuelle Werte und Weltanschauungen.
In der Regel versuchen Menschen ein mit der Gesellschaft konformes Verhalten auszuüben, beispielsweise einen Schulabschluss zu absolvieren und einen Beruf zu erlernen oder eine feste Partnerschaft einzugehen, seine Werte und somit Ziele sind dabei an die kulturellen Normen angepasst (Lösel/ Bliesener 2003, 10).
Soziale Normen und auch moralische Normen im engeren Sinne sind ein aktiver und zentraler Bestandteil aller menschlichen Gesellschaften und spielen eine herausragende und prägnante Rolle im Prozess der menschlichen Sozialisation (Weyers 2004, 17).
Normen sind ungeschriebene Regeln, an die jeder, der der betreffenden Gesellschaft zugehörig ist, sich halten soll. Es gibt unterschiedliche Normen für Frauen und Männer. Vor 50 Jahren galt es beispielsweise als normal, dass der Mann die Familie ernährt und die Frau die Kinder groß zieht. Heute sind viele Frauen berufstätig und Männer kochen oder nehmen Erziehungsurlaub. Normen sind variabel und entwickeln sich in Gesellschaften stetig weiter. Auf der einen Seite durch deren Zeitgeist sowie auch durch die neu entstehenden Anforderungen an die gesellschaftlichen Gruppen.
Unter Normen kann man konkretisierte, auf Situationen bezogene Werte verstehen, die somit allgemeine Verhaltensvorschriften definieren (Popitz 1980, 12). Diese Normen haben eine Art Verpflichtungscharakter und legen genau fest, was getan und was unterlassen werden soll, speziell dadurch, indem ihre Nichtbefolgung sanktioniert wird (Popitz 1980, 20).
Eine Einhaltung ist nicht unter allen Umständen zwingend erforderlich, aber erleichtert das soziale Leben. Einige Normen sind gesetzlich geregelt, diese muss jeder versuchen umzusetzen, beispielsweise eine Norm des Strafrechts, das Verbot der Tötung. Diese Normen können bei einer Abweichung rechtlich sanktioniert werden. Durch Nichtbefolgungen von rechtlich nicht zu befolgenden Normen wie der mäßige Konsum von Alkohol kann eine Missachtung durch das soziale Umfeld erfolgen, ohne strafrechtlich sanktionierbar zu sein.
Die wesentlichste Funktion der Sanktionierung ist die Präventivwirkung (Lamnek 2007, 24). Durch bestimmte Sanktionen soll frühzeitig abgeschreckt werden um präventiv einem potentiellen Normbruch entgegenzuwirken.
Normen sind die Regeln, deren Einhaltung Normalität bestimmen. Normen sind konkretisierte Werte, aber auch Verhaltensanforderungen (Lamnek 2007, 20 ff.), die das soziale Umfeld stellt und kulturell individuell geprägt sind. Einen Lebenspartner ohne Ehe zu haben gilt in einigen Ländern als undenkbar und ist verboten. Es gibt immer wieder Berichte in den Medien, dass diese oft jungen Frauen bei einer Missachtung solcher Normen Sanktionen ausgesetzt sind. Wohingegen es in der deutschen Kultur mittlerweile als normal gilt, mit einem Partner ohne einen Trauschein zusammen zu leben.
Individuelle Handlungen können entweder aufgrund von einer inneren Überzeugung, auf der Grundlage von Werten und internalisierten Normen, ausgeführt oder unterlassen werden, oder aufgrund von Sanktionsandrohungen (Hermann 2003, 69).
Inwiefern jeder einzelne als normal gilt, ist relativ zu betrachten. Alle verhalten sich in einigen Bereichen normal und somit der Norm entsprechend, jeder gibt sich andererseits in einer gewissen Weise auch nicht normal. Entscheidend ist, ob das jeweilige Verhalten von der Gesellschaft akzeptiert bzw. toleriert wird. Fraglich ist hierbei, ob die Summe der erreichten Normen die der nicht erfüllten Normen übersteigt und wie er durch ein bestimmtes Verhalten von anderen wahrgenommen oder stigmatisiert wird.
Moralische Normen und Werte werden im Laufe der Entwicklung eines Individuums in dessen eigene Persönlichkeit integriert (Weyers 2004, 17), doch die Akzeptanz von Normen durch ein Individuum ist von seinen spezifischen Werten abhängig (Hermann 2003, 69). Was allerdings für eine Gesellschaft als Norm gilt, definiert nicht das einzelne Individuum selbst, sondern die Gesamtheit der Gesellschaft, die so genannten „Normsender“ (Lamnek 2007, 22).
Ob diese gesellschaftliche Wertevorstellung mit den geforderten Normen kongruent mit der eigenen Vorstellung von Werten und Normen ist und ob man diese für sich selbst anwenden und als Basis für sein Handeln nimmt, entscheidet jeder bewusst wie auch unterbewusst selbst. Normalität ist das Verhalten des Durchschnitts der Gesamtheit einer menschlichen Gruppe, die Normen aufgrund ihrer individuellen Werthaltung aufbauen. Deren Anwendung wird als durchschnittliches Verhalten definiert und es wird versucht, deren Einhaltung wird durch differente Sanktionen durchzusetzen.
Entwicklungs- und Lebenspfade sind die Wege, die ein Mensch vom Kindesalter über Erwachsenenalter bis an das jeweilige Lebensende beschreitet und die seine individuelle Sozialisation beeinflussen (Wahl 2007, 18).
Dabei werden Faktoren der physisch-psychischen Entwicklung genauso berücksichtigt wie Faktoren des sozialen Lebens und des Umfelds. Die Lebens- und Entwicklungspfade beinhalten unter anderem den sozioökonomischen Status der Eltern, den soziometrischen Status, die Intelligenz und das Bildungsniveau (Weyers 2004, 172), aber auch rein körperliche Entwicklungsstadien bzw. zu bewältigende Entwicklungsaufgaben alle Erfahrungen, die in einem menschlichen Leben gemacht und in einem lebenslangen Prozess durchgehend erweitert werden (Wahl 2007, 17).
Persönliche Ressourcen können nach Roth und Seiffge-Krenke genetischer, neuropsychologischer und kognitiver Natur sein (2005, 285). Dabei ist es natürlich, dass jedes Individuum mit einem unterschiedlichen und individuellen Repertoire an Ressourcen ausgestattet ist.
Genetische Ressourcen sind bei jedem Menschen abhängig von den Genen seiner Vorfahren. Durch die Vielfalt der menschlichen Gene hat kein Mensch dieselbe genetische Ausstattung wie ein anderer, jedes Lebewesen ist mit einem einzigartigen Repertoire an Genen ausgestattet. Die genetischen Voraussetzungen, die ein jeder mit sich bringt, sind unterschiedlich und einzigartig.
Im allgemeinen fallen kleine Abweichungen nicht auf, aber genetische Fehlkonstruktionen können schnell zu einer Benachteilung führen. Krankheitsrisiken oder körperliche Beeinträchtigungen sowie eine psychische Benachteiligung können durch Gene entstehen.
Cesare Lombrosos Lehre, der Hauptvertreter der Theorie, Kriminalität werde durch Vererbung verursacht, gilt heute als widerlegt (Schwind 2008, 103; Schneider 2007c, 130). Körperliche Eigenschaften sind keine Garanten für abweichendes Verhalten, aber sie können zu Nachteilen in der Sozialisation und zu Integrationsschwierigkeiten in der Gesellschaft führen.
Bestimmte genetische Voraussetzungen führen schnell zu einer offen ausgelebten Stigmatisierung durch die Gesellschaft. Behinderungen können beispielsweise dazu führen, dass man im Kindesalter von Gleichaltrigen schikaniert wird. Es ist für ein Kind schwer nachvollziehbar, warum der andere so anders aussieht oder sich anders verhält.
Abweichungen im körperlichen Repertoire können sich bei einem Fehlverhalten der Mutter wie beim Konsum von Zigaretten bereits in der Schwangerschaft entwickeln. Zusätzlich sind Benachteiligungen durch den Drogenkonsum der Mutter in der pränatalen Phase, durch eine mangelnde, pränatale Ernährung oder durch Komplikationen bei der Entbindung zu erwarten (Roth/Seiffge-Krenke 2005, 285).
Es ist wahrscheinlich, dass sich im Gehirn eines Säuglings durch negative pränatale Erfahrungen bestimmte Strukturen gebildet haben oder bereits Schäden entstanden sind, die sich entsprechend auf das weitere Verhalten und die Entwicklung des Kindes auswirken (Anders-Hoepgen 2006, 126).
Dadurch ist es früh möglich, dass eine kognitive Beeinträchtigung entsteht. Das Denken ermöglicht es einem Menschen, sein Handeln und die daraus entstehenden Folgen abzuwägen und zu überblicken. Sind die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen nur schwach entwickelt oder geschädigt, fällt es schwerer, die Tragweite der eigenen Handlungen einzuschätzen. Seipel und Eifler vermuten, dass Personen mit geringer Selbstkontrolle immer wieder abweichendes Verhalten zeigen werden (2004, 291).
Auch die Fähigkeit der Selbstkontrolle wird dabei der Kognition zugeschrieben.
Menschen sind abhängig von ihren kognitiven Fähigkeiten. Je besser diese ausgeprägt sind, desto besser kann man Situationen, das eigene Handeln oder Reaktionen von anderen einschätzen.
Oft verhält es sich bei extremem abweichenden Verhalten so, dass die Täter unterdurchschnittlich gebildet sind (Fittkau/Graser 2008, 85; Farrington 2008, 188). Extremes abweichendes Verhalten sind Straftaten wie Mord, Totschlag oder schwere Körperverletzung. Bildung ist ein wichtiger Faktor für das Erlangen einer späteren Berufstätigkeit. Sind die kognitiven Voraussetzungen positiv, ist es wahrscheinlicher und einfacher, einen adäquaten Bildungsabschluss erlangen zu können. Sind die kognitiven Voraussetzungen negativ, ist es schwieriger einen Bildungsabschluss zu erhalten, wodurch die erfolgreiche Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz deutlich erschwert wird.
Es gilt als belegt, dass Kindern und Jugendlichen mit durchschnittlicher Intelligenz angemessenere Bewältigungsressourcen bei Belastungen oder Stress zur Verfügung stehen und sie mit ihren Frustrationstoleranzen und Grenzerfahrungen besser umzugehen wissen als Kinder und Jugendliche mit geringeren kognitiven Fähigkeiten. Kinder und Jugendliche mit Verhaltensstörungen und Auffälligkeiten haben oft Intelligenzwerte im unteren Durchschnitt (Eisenhardt 2005, 35).
Der Mensch befindet sich in einem stetig währenden Entwicklungsprozess. Die Persönlichkeitsentwicklung ist als eine Art Konstanz im Wandel zu verstehen. Gewisse Dispositionen wie die allgemeine Intelligenz, die Extraversion oder die Musikalität eines Individuums bleiben zwar in ihren Grundstrukturen erhalten, doch ihre spezifischen Ausdrucksformen verändern sich fortwährend innerhalb eines Lebens- und Entwicklungspfades (Nolting/Paulus 1999, 92).
Die Entwicklung der persönlichen Ressourcen ist nie abgeschlossen und variiert im Laufe eines Lebens- und Enwicklungspfades fortlaufend. Physische wie psychische Grundvoraussetzungen sind keine starren Begriffe, sondern verändern sich in einem stetigen Entwicklungsprozess.
Ein Mensch hat immer die Möglichkeit, seine eigenen Ressourcen zu beeinflussen, durch Lernen seine kognitiven Ressourcen zu verbessern oder durch gezielte sportliche Übungen seine neuropsychologischen Fähigkeiten auszubauen. Genetische Beeinträchtigungen können nicht immer behoben werden, aber es kann eine gezielte Verbesserung erreicht werden, auch mit dem Mittel eines medizinischen Eingriffs.
Sozialisations- und Erziehungsinstitutionen sind Familien, Schulen,
beruflichen Ausbildungsstätten und Religionsgemeinschaften, aber auch Ausbildungs- und Erziehungseinrichtungen wie Jugend- und Freizeiteinrichtungen oder Kinder- und Erziehungsheime und der soziale Nahraum sowie zunehmend die Peer-Group, die Gruppe der Gleichaltrigen auf der Straße. (Schwind 2008, 189)
Das soziale Umfeld eines Kindes oder Jugendlichen kann durch seine Familie oder andere direkte Bezugspersonen, schulische und berufliche Ausbildung, diverse Einrichtungen und dem freundschaftlichen sowie allgemeinen Umfeld in seiner Gesamtheit definiert werden (Farrington 2007, 187).
Die primäre Sozialisationsinstanz ist die Familie, wo der junge Mensch entweder direkt und unmittelbar oder durch eine Nachahmung durch den Jugendlichen selbst sozialisiert wird. Eltern vermitteln ihrem Kind soziale Rollen und gesellschaftliche Werteorientierungen. Das elterliche Verhalten dient dem Kind neben dem Verhalten der Geschwister in den ersten Lebensjahren als alleiniges Vorbild (Schäfer 2007, 27). Generell hat jeder junge Mensch eine oder mehrere Bezugspersonen, meist im Kindesalter die Eltern, ein Elternteil oder ein älteres Geschwisterkind, später können diese auch durch einen guten Freund, oder einem anderen Menschen mit beispielsweise einer Vorbildfunktion ergänzt oder ersetzt werden.
Prägnant für die Entwicklung eines jungen Menschen ist im Idealfall die Konstanz der Bezugsperson, bei einem Wechsel oder dem Verlust der Bezugsperson kann eine erhebliche Belastung entstehen, die nur durch günstige, soziale Bedingungen kompensiert werden kann (Weyers 2005, 177; Farrington 2008, 190 ff. ).
Die sekundäre Sozialisationsinstanz ist die Schule oder häufig auch schon der Kindergarten oder Hort. Dort wird von dem jungen Menschen gefordert, eine Art Balance zwischen den nun neu vorgelebten Identitätsentwürfen,
die ihm in den kurzen Szenarien innerhalb der Schule angetragen werden, und seinen in der familiären Lebenswelt primär gelernten Impulsen, Bedürfnissen und Handlungsweisen zu finden und herzustellen (Wellendorf 1978, 326).
Es ist von enormer Relevanz für den weiteren Lebenspfad, ob der Balanceakt zwischen der primären und sekundären Sozialisationsinstanz gelingt. In Schule, im Hort oder im Kindergarten wird bereits früh an der Erziehung zur so genannten Gemeinschaftsfähigkeit angesetzt (Schwind 2008, 226). Das Kind trifft hier oft erstmalig auf Menschen und Gleichaltrige außerhalb der Familie, die bisherige Sozialisation und Anpassungsfähigkeit wird erprobt und der erste Versuch einer Integration in die Gesellschaft wird begonnen.
Im weiteren Verlauf des Lebens- und Entwicklungspfades werden Erfahrungen gesammelt, ob es einem Kind bzw. einem Jugendlichen gelingt, sich anzupassen und konform mit dem System zu gehen oder ob z.B. Schulversagen oder allgemeine soziale Anpassungsschwierigkeiten entstehen können.
Ein wichtiger Faktor ist hierbei die Freizeit, die Zeit, in der jeder machen oder unterlassen kann, was ihm oder ihr beliebt (Opaschowski 1997, 31). Freizeit ist für junge Menschen die Zeit nach dem Erledigen von ihren Pflichten wie Schule, Hausaufgaben oder im Haushalt helfen. In dieser zeitlichen Phase tritt die Relevanz und der große Einfluss der Peer-Groups in Kraft (Farrington 2007, 185).
Peer-Groups und deren Einfluss können im Sinne eines unterstützenden Netzwerkes positiver Natur sein oder im Rahmen von kriminellen Aktivitäten den Jugendlichen negativ beeinflussen. Im letzteren Fall kann die Peer-Group für die deviante Entwicklung von Wir-Gefühlen, Identität und Selbstwertgefühl sorgen und den Erlebnishunger eines Jugendlichen stillen (Schwind 2008, 273).Durch die Peer-Group lebt der Jugendliche seine bisherige Sozialisation aus. Im Alter des Abnabelungsprozesses von den Eltern hat die Peer-Group bei vielen einen größeren Einfluss als die eigene Familie. Es entsteht eine Ambivalenz zwischen den positiven Funktionen und den negativen Auswirkungen einer Peer-Group.
Jugendliche können einerseits in ihrem Selbstwertgefühl und auch in ihrem Selbstkonzept bestärkt werden. Es wird ihnen durch Gleichaltrige eine Art Vergleich ermöglicht, wodurch der Weg, sich selbst einschätzen zu lernen, leichter beschritten werden kann. Andererseits stellt eine Peer-Group eine Möglichkeit dar, riskantes und oft auch abweichendes Verhalten auszuüben oder zu erproben. Die Jugendlichen, Jungen wie auch Mädchen, möchten sich vor anderen beweisen, schnell kann dieses Verhalten zu einer kriminellen Handlung auswachsen (Seus/Prein 2004, 230 ff.; Dölling 2007, 476).
Ein Jugendlicher probiert sich aus und braucht diesen Teil seines sozialen Umfelds unbedingt für seine Sozialisation. Nur durch die Reaktionen des Umfelds auf das eigene Verhalten ist zu bemerken, wie man sich selbst darstellt. Es ist in einem Lebensweg prägnant, Akzeptanz und Respekt durch andere kennen zulernen und ein Gruppenzugehörigkeitsgefühl zu erfahren, aber auch zu lernen, wie man Konflikte außerhalb der Familie austrägt.
Wichtig sind die äußeren, durch ein Kind nicht beeinflussbaren Umstände, die das direkte soziale Umfeld während seiner Entwicklung zum Erwachsenen beeinflussen wie die berufliche Position der Eltern, Familie, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Sucht der Eltern oder der Ort selbst, an dem man lebt (Farrington 2007, 193). In Armut aufzuwachsen kann den Ausschluss aus sehr vielen sozialen wie auch kulturellen Lebensbereichen bedeuten und die individuell gegebenen Chancen nachhaltig beeinflussen. Kinder und Jugendliche, die in Armut leben, sind vielfach ungünstigeren Faktoren ausgesetzt, dadurch erhöht sich das Risiko einer negativen Sozialisation um ein Vielfaches (Schäfer 2007, 47).
Ein Kind, das in absoluter Armut lebt, ist eher gezwungen Lebensmittel durch einen Diebstahl zu erlangen als ein Kind, das in Wohlstand aufwächst. Die Chance, dass es dabei unentdeckt bleibt, sinkt von Mal zu Mal und ist abhängig von der Häufigkeit des abweichenden Verhaltens (Schneider 2007e, 292). Die Gefahr, dass die dadurch entstehende negative Sozialisation sich verfestigt und das Kind langfristig kriminell wird oder aufgrund seiner Handlungen bestraft wird, steigt, je länger es in diesem Zustand verharrt.
Im Allgemeinen ist das soziale Umfeld in all seinen Schichtungen und Einzelheiten für die Entwicklung und den Lebenspfad eines Jugendlichen von enormer Bedeutung. Nur hier kann er sich sozialisieren, Reaktionen auf sein Verhalten erfahren und lernen, Verantwortung zu übernehmen und Konsens wie auch Dissens auszutragen.
Es sind nicht immer günstige Ausgangsfaktoren für eine positive Sozialisation gegeben. Es beginnt früh mit der familiären Gesamtsituation, es kann negatives wie Gewalt in der Familie erfahren werden mit der Wertung, dass gewalttätiges Verhalten richtig ist, oder es besteht die Möglichkeit, Streit und Aggressionen als eine gängige Kommunikationsvariante kennen zulernen (Farrington 2007, 190).
Das Verhalten von Mitschülern oder Aktionen und Reaktionen der Peer-Group können negative wie auch positive Auswirkungen haben.
Oft führt es zu keinem Konsens , wenn man selbst eine andere Kultur in seiner primären Sozialisationsinstanz durch einen Migrationshintergrund erfährt als die Gesellschaft, in der man lebt, ausübt. Man kann früh durch seine sozioökonomische und kulturelle Situation bestimmt, beispielsweise durch Armut oder mangelnde Bildungschancen, Ausgrenzungs- und Ablehnungserfahrungen sammeln und sie als Teil seines Lebens- und Entwicklungspfades internalisieren (Dölling 2007, 485 ff.).
Als Lebenserfahrungen werden alle Ereignisse und Geschehnisse, die ein Jugendlicher in seiner bisherigen Lebenszeit erfahren hat, gewertet. Ob er diese Erfahrungen im Zusammenhang mit anderen Menschen gesammelt hat oder durch eigene Erlebnisse, ist hierbei irrelevant. Auch einfaches Wissen, wie beispielsweise das Regen nass macht, stellt eine Lebenserfahrung dar.
Des Weiteren ist Lebenserfahrung ein Teil der individuellen Biographie jedes Menschen. Eine Biographie ist gewonnene Erfahrung aus Dispositionen im bisher vergangenen Leben eines Menschen. Einzelne Aspekte aus diesen Erfahrungen werden als Erinnerung vermerkt und bei Bedarf kann darauf zurückgegriffen werden (Glinka 2005, 207). Es ist möglich, Erinnerungen abzurufen und für eine beliebige Situation anzuwenden. Hat man für eine bestimmte Situation noch keine Erinnerung vorhanden, sammelt man einen neuen Erfahrungswert. Erfahrungen dienen dazu, dass sie einen Menschen beim Handeln unterstützen.
Menschen machen nicht nur positive Lebenserfahrungen. Auch negatives gehört zum Lernen und zur Wissenserweiterung hinzu. Häufen sich im sozialen Miteinander negative Erfahrungen können Zweifel, Angst oder auch depressive Tendenzen entstehen (Lösel/Bliesener 2003, 66). Ein junger Mensch braucht positives Feedback, um sich in sich selbst bestätigt zu sehen. Durch häufige negative Bekundungen stellt man sich und sein soziales Verhalten oder auch das gesamte Dasein in Frage.
Nach Fechner werden durch solche Isolierungs-, Degradierungs- oder Ausbeutungsprozesse Menschen in einer langsamen und systematischen Entwicklung an eine Rolle als Opfer gewöhnt und herangeführt (Fechner 2003, 10). Viktimisierung spielt sich meistens im sozialen Nahraum, oft auch bereits innerhalb der Familie, ab, aber auch durch Mobbing in der Schule oder ein Statuserhalt in der Peer-Group (Schneider 2007, 404). Oft wird um solch eine Situation zu vermeiden, abzuwenden oder um schlichtweg dazu gehören zu können für den Zugang zu einer Gruppe eine größere Risikobereitschaft eingegangen. Man möchte eine negative Situationen beenden und sich selbst zeigen, dass man dazu gehört und ein normal sozialisierter Jugendlicher ist, dadurch kann Konformitätsdruck entstehen und die eigene Persönlichkeit wird nicht mehr hundertprozentig wiedergegeben (Schwind 2008, 274 ff.; Eisenhardt 2005, 23).
[...]
[1] Bundesverband der Unfallkassen (Hrsg.): Gewalt an Schulen. Ein empirischer Beitrag zum gewaltverursachten Verletzungsgeschehen an Schulen in Deutschland 1993-2003. München 2005, S. 22.
[2] Langenscheidt-Redaktion (Hrsg./2001): Großes Schulwörterbuch Lateinisch – Deutsch. Berlin und München: Langenscheidt KG, S. 306.
[3] Bünting K.-D. / Karatas R. (1999): Deutsches Wörterbuch. Chur / Schweiz: Isis Verlag AG, S. 682.
[4] Langenscheidt-Redaktion (Hrsg./2001): Großes Schulwörterbuch Lateinisch – Deutsch. Berlin und München: Lagenscheidt KG, S. 346.
[5] Bünting K.-D. / Karatas R. (1999): Deutsches Wörterbuch. Chur / Schweiz: Isis Verlag AG, S. 235.
[6] Langenscheidt-Redaktion (Hsrg./2001): Großes Schulwörterbuch Lateinisch – Deutsch. Berlin und München: Langenscheidt KG, S. 837.
[7] Bünting, K.-D. / Karatas, R. (1999): Deutsches Wörterbuch. Chur / Schweiz, Isis Verlag AG, S. 820.
[8] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Hrsg./199621): Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Mannheim: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, S. 528.
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