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Bachelorarbeit, 2011
48 Seiten, Note: 1,7
1. Einleitung
1.1 Definition: Was sind Straßenkinder?
1.2 Typisierung
2 Erklärungsansätze und Ursachen von Straßenkarrieren
2.1.1 Medizinisch-Psychiatrischer Erklärungsansatz
2.1.2 Psychologisch orientierter Erklärungsansatz
2.2 Problemfeld Familie
2.3 Materielle Faktoren und Wohnsituation
2.4 Problemfeld Zukunftsaussichten
2.5 Problemfeld Jugendhilfeeinrichtungen
3. Gesetzliche Grundlagen
3.1 Das Kinder- und Jugendhilfegesetz
4. Lebensort Straße - Situation und Realität
5. Soziale Arbeit mit Straßenkindern
5.1 Lebensweltorientierte Sozialarbeit
5.2 Aufsuchende Arbeit und die Niedrigschwelligkeit
5.2.1 Mobile Jugendarbeit
5.2.2 Streetwork
5.2.3 Szenenahe Anlaufstellen
5.3 Erlebnispädagogik
6. Handlungsanforderungen an die Soziale Arbeit
7. Schlussbemerkung
8. Literaturverzeichnis
„Diese Kinder sind ein Symptom für soziale Kälte in unserer Gesellschaft.“[1]
In dieser Arbeit befasse ich mich im weitesten Sinne mit dem Thema „Straßenkinder“. Mein Blickfeld bezieht sich hierbei ausschließlich auf Deutschland.
Mein Interesse an dieser Thematik kommt daher, dass ich in meiner Jugendzeit in der Punk-Szene aktiv war und dort mit einigen „Straßenkindern“ in Kontakt gekommen bin. Den Mut zu fassen, alles hinter sich zu lassen, beeindruckte mich sehr. Was ich mich jedes Mal, jedoch immer wieder fragte war, wie es denn möglich sei, in einem Alter von ca. 15 - 17 Jahren auf der Straße zu leben, ohne dass es irgendwen kümmert. Im Alter von 17 Jahren bin ich einst selbst nach einem größeren Familienstreit von zu Hause weggelaufen und habe ein Wochenende auf der Straße verbracht. Jedoch stand das Handy die wenigen Tage kaum still und ich konnte meine Eltern nur mit der Ausrede, dass ich bei einem Freund untergekommen sei, davon abhalten, sich auf die Suche nach mir zu begeben oder gar die Polizei zu rufen. Nach einer Nacht unter freiem Himmel und einer weiteren auf einem Bauwagenplatz war ich jedoch froh, zu Hause mit offenen Armen empfangen zu werden.
Wenn man das Wort „Straßenkinder“ hört oder es in den gängigen Zeitschriften liest, dann verbindet man mit ihnen zerlumpte, abgemagerte kleine Kinder, die für einen Hungerslohn Schuhe putzen oder in der Stadt betteln. Häufig assoziiert man damit auch Drogenmissbrauch und andere negative Eigenschaften wie fehlende Hygiene oder Kriminalität um eben die schon genannten Drogen zu finanzieren. Präsente Medien wie Fernsehen oder Zeitschriften versuchten in der ersten Hälfte der neunziger Jahre, nicht wirklich die Fakten bzw. die Realität zu veröffentlichen, sondern nutzten wahrscheinlich dieses durchaus heikle Thema zum ankurbeln ihrer Verkaufszahlen. Es wurden Überschriften wie: „Das reiche Deutschland hat keinen Platz mehr für seine Kinder. 40.000 müssen auf der Straße schlafen!“[2] als Titel gewählt. Auch die breite Gesellschaft versucht nicht wirklich etwas für die „Straßenkinder“ zu tun. Dieses Thema ist in den wenigsten Köpfen wirklich präsent, was unter anderem auch daran liegt, dass die wenigsten Menschen in der Bundesrepublik Deutschland überhaupt wissen, dass es die „Straßenkinder“ gibt, da man bei dem Wort eher an Kinder aus Ost-Europa oder gar an Entwicklungsländer denkt. Tatsächlich leben zur Zeit schätzungsweise zwischen 3.000 und 7.000[3] Kinder und Jugendliche auf den Straßen Deutschlands. Doch wie kommt es dazu? Ist Deutschland eine Gesellschaft, in der die Erwachsenen vor Problemen in der Familie wegschauen, so dass nun die Kinder vor ihnen weglaufen?[4]
In dieser Arbeit möchte ich mich mit den Ursachen und den Faktoren beschäftigen, die Kinder dazu bringen, sich für ein Leben auf der Straße zu entscheiden. Des Weiteren möchte ich mich damit beschäftigen, wie der Alltag der Kinder aussieht, welche Perspektiven sie haben und welche Hilfen ihnen geboten werde und wo hierbei die Probleme liegen.
Beginnen möchte ich mit einer Definition des Begriffs „Straßenkinder“.
Bevor der Begriff „Straßenkind“ in den neunziger Jahren auftauchte, sprach man zuvor von „Trebegänger“ bzw. „Trevegänger“[5]. In den achtziger Jahren wurde auch oft, in Anlehnung an das vom Stern 1978 herausgegebene, Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, von „Bahnhofskindern“ gesprochen, da jene in Großstädten oft an Bahnhöfen anzutreffen sind.
Der Begriff „Straßenkind“ ist stark von den Kindern aus Schwellen- oder osteuropäischen Ländern geprägt, die am Existenzminimum leben müssen. Hierzulande sind dies Kinder, die mehr oder weniger auf der Straße leben und keinen Zugang zu irgendeiner Art von Jugendhilfe haben.[6] Das erste Mal, dass der Begriff „Straßenkind“ in einem Zusammenhang mit deutschen Kindern auftaucht, wird dem Spiegel zugeschrieben, der 1993 in Heft 15 einen Artikel unter der Überschrift „Der Notausgang für kaputte Seelen - über das Elend deutscher Straßenkinder“ veröffentlichte.[7]
Allerdings gibt es keine festgesetzte Definierung. Hier sind einige Definitionsmerkmale, welche das Verstehen des Begriffes „Straßenkind“ vereinfachen oder näher erläutern, wohl wissend, dass der Begriff nicht zutreffend ist und immer wieder in Fachbüchern auftaucht:
- Abkehr von Familie.
- Hinwendung zur Straße, die teilweise oder vollständig zum Lebensmittelpunkt wird.
- Geldbeschaffung auf der Straße durch Betteln, Rauben, Prostituieren oder durch das Handeln mit Drogen.
- Die faktische Obdachlosigkeit.[8]
Jedoch werden häufig auch Kinder, die nur einige dieser Merkmale aufweisen, von der (Fach-)Presse als „Straßenkinder“ bezeichnet. Oftmals haben die Kinder noch Kontakt zu einigen Teilen der Familie oder leben nicht immer zwangsläufig auf der Straße. Man könnte also annehmen, dass das Wort „Straßenkinder“ ein reiner Pressebegriff ist, der im Zusammenhang mit der Situation in der Dritten Welt entstanden ist und mit der deutschen Realität kaum etwas gemeinsam hat.[9]
Seidel ergänzt zu den oben erwähnten vier Merkmalen, dass eine räumliche Trennung von den Eltern bereits vollzogen worden sein muss. Um eine vorschnelle Klassifizierung zu einem „Straßenkind“ zu vermeiden, legt er einen hohen Wert darauf, dass folgende Gruppierungen nicht zu den „Straßenkindern“ gezählt werden, da sie sich zum momentanen Zeitpunkt „nur“ in einer schwierigen Situation befinden:
- Jugendliche, die noch bei ihren Eltern wohnen und nur tagsüber auf den Straßen zu finden sind.
- Kurzzeitige „Ausreißer“.
- Junge erwachsene Obdachlose.[10]
Des Weiteren werden auch andere Termini bevorzugt verwendet. Das Deutsche Jugendinstitut spricht in diesem Zusammenhang von „Straßenkarrieren von Kindern und Jugendlichen“. Dieser Terminus wurde gewählt, um dem häufig verwendeten Begriff „Straßenkind“ „(…) im Sinne eines Symbols für das Versagen sozialstaatlicher Integrationsmechanismen und den Gefahren einer Mythologisierung der damit naheliegenden Assoziationen bis hin zu den ‚Straßenkindern‘ Südamerikas zu entgehen (…).“[11] Auch Premien und Zink sprechen in ihrem Buch „Endstation Straße? - Straßenkarrieren aus der Sicht von Jugendlichen“ von „Straßenkarrieren“. Der Begriff „Karriere“ soll klar aufzeigen, dass es sich hierbei nicht nur um Kinder sowie Jugendliche und deren Lebenslauf bzw. Lebenswandel mit all ihren Umständen dreht, sondern er soll gleichzeitig auch zukunftsweisend sein.[12] Lutz hingegen verallgemeinert in seiner Literatur den Begriff „Straßenkarrieren“ und spricht von „Kindern und Jugendlichen in besonderen Lebenslagen“, da er der Meinung ist, dass „Straßenkarrieren“ nur ein Teil des Problems seien und nicht der Kernpunkt.[13]
Die Kinder und Jugendlichen, die auf der Straße leben, lassen sich in verschiedene Altersklassen einteilen: Zu einem die jüngeren Minderjährigen im Alter von zwölf bis 14 Jahren, welche in seltenen Fällen auch darunter liegen. Zum anderen die Gruppe der älteren Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren, welche auch in seltenen Fällen jünger sein können.[14]
Wie viele „Straßenkinder“ gibt es laut diesen Definitionen nun in der Bundesrepublik Deutschland? Genau wie die Definitionen gehen die Zahlen auseinander. Grund dafür ist, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist.
So gelten zum Beispiel Kinder, die in einer Jugendhilfeeinrichtung oder bei ihren Eltern einen gemeldeten Wohnsitz haben, nicht als „Straßenkinder“. Während Hansbauer von ca. 3.000 und 7.000[15] Kindern und Jugendlichen spricht, wird in Presse und Fachliteraturen eine Spannweite von 2.000 bis 50.000[16] [17] so genannter „Straßenkinder“ angegeben. Britten spricht in seinem Buch „Abgehauen“ von 20.000 bis 40.000.[18] Dass hierbei eine abgeschätzte Dunkelziffer mit eingerechnet, wurde scheint wohl offensichtlich, aber auch bei einer seriösen Prüfung würden diese Zahlen nicht standhalten können[19]. Genaue Zahlen wird es wohl auch so lange nicht geben, bis eine genaue Definition von allen Seiten anerkannt wird. Ein anderes Problem ist, dass die Polizei nur die Kinder und Jugendlichen registriert, die von einem Erziehungsberechtigten als vermisst gemeldet worden sind. Die Meldung wird bei der Polizei auch nicht zwischen aktivem Weglaufen und spurlosem Verschwinden differenziert.[20] Auch dies scheint ein Grund zu sein, warum es keine genauen Zahlen zu dieser Problematik gibt.
Ein Problem, welches mit den Definitionsmerkmalen von „Straßenkindern“ einhergeht, ist, wie bereits erwähnt, dass sie nicht immer zutreffen. Es gibt Kinder, die zum Beispiel in besetzten Häusern schlafen, und von Mitschülern Essen und Kleidung bekommen, d.h. faktisch nicht auf der Straße leben und auch nicht betteln müssten. Wird hier trotzdem der Begriff des „Straßenkindes“ verwendet, so hat Soziologe Prof. Dr. Peter Hansbauer drei Unterkategorien entwickelt, die alle unter den Oberbegriff „Straßenkind“ fallen (können).[21]
Die Ausgegrenzten: Dies sind Kinder und Jugendliche, die von zu Hause oder aus Einrichtungen geflohen sind oder aus der elterlichen Wohnung verwiesen wurden. Zu dieser Gruppe zählen auch Flüchtlingskinder ohne Begleitung und minderjährige Asylbewerber, deren Bindungsfähigkeiten aufgrund ihrer Lebensumstände nicht mehr vorhanden sind. Von diesen Kindern und Jugendlichen geht eine geringe Integrationserwartung aus. Aufgrund von vielen misslungenen Integrationsversuchen landen sie dann schließlich an Orten, hier die Straße, die durch eine minimale Integrationserwartung charakterisiert werden.[22]
Die Auffälligen: Diese Gruppe ist von den Erfahrungen her nahezu identisch mit den Ausgegrenzten, allerdings nutzen sie die Straße zur Selbstinszenierung bzw. Identitätsfindung. Dadurch kommt ihnen eine hohe Medienpräsenz zugute, wodurch sie wiederum gesellschaftliche Beachtung erfahren. Bestes Beispiel sind die Hamburger „Crash-Kids“, welche in den neunziger Jahren eine hohe Aufmerksamkeit sowohl in der Gesellschaft, als auch in der Politik erzielten. Das ISA (Institut für Soziale Arbeit) zählt zu dieser Gruppe auch die Punks aufgrund ihres auffälligen Verhaltens und ihr eindringlichen Bettelverhaltens.[23]
Die Gefährdeten: Zu dieser Gruppierung gehören die Kinder, welche die Straße als Fluchtort vor der familiären Kontrolle sehen. Diese „kleinen Fluchten“ sind nicht von langer Dauer. Sie sind gefährdet, durch die Faszination, die von der Stadt- und Bahnhofsszene ausgeht, noch tiefer hineinzurutschen und sich schnell von dem Elternhaus und von der Schule zu distanzieren und von diesen ausgegrenzt zu werden, um dann zu den Ausgegrenzten oder den Auffälligen zu gehören.[24]
Zwar ist sich Hansbauer bewusst, dass „diese analytische Differenzierung (…) an den Rändern nicht immer trennscharf ist (…)“[25], jedoch soll sie dabei helfen, die Unterschiede zu verdeutlichen, die bei dem Begriff „Straßenkinder“ untergehen. Da diese drei Typen auch immer gemischt aufzufinden sind, sei es wichtig, bei der Frage nach Hilfen auf Biographieverläufe und Problemlagen zu achten, um die anvisierte Zielgruppe zu erreichen.[26]
Die nächste Frage die sich nun stellt ist: was sind die Gründe für die teilweise noch minderjährigen Kinder zu solch einem Leben, das zwangsläufig zur „Verwahrlosung“ führt und auf gesellschaftliche Abneigung stößt? Viele sehen in diesem Punkt das familiäre Umfeld, in denen die Kinder und Jugendlichen aufgewachsen sind, sowie Perspektivlosigkeit oder materielle Faktoren. Auf diese Punkte werde ich später eingehen. Man kann, aber auch, laut Sandro Napolitano, das „abweichende Verhalten“, zu dem das „Weglaufen von zu Hause“ zählt, mit zwei verschiedenen wissenschaftstheoretischen Ansätzen versuchen zu erklären. Sandro benutzt hier bei den altertümlichen Begriff der „Verwahrlosung“, um in seinen Theorien den historischen Verlauf zu dokumentieren.[27] Er weist aber gleichzeitig darauf hin, dass dieser Begriff auch heute „(…) noch in der Öffentlichkeit häufig mit abweichendem Verhalten bzw. Fehlverhalten während der Adoleszenz in Verbindung gebracht wird.“[28]
Das medizinisch-psychiatrische Modell von Sandro besagt, dass die „Verwahrlosten“ ein psychisches Problem haben. Der medizinische Aspekt legt dar, dass die Verwahrlosung von einer organischen Fehlfunktion kommt. Weitere Gründe des medizinischen Teils sind:
Hormonale Störungen: Können während der Pubertät auftreten und so „(…) soziale Anpassungsschwierigkeiten“ verursachen.[29]
Reifestörungen: Damit ist die Unfähigkeit sich anzupassen gemeint. Dies wird durch das „(…) Auseinandertreten der psychischen und physischen Reife begründet.“[30]
Zerebrale Störung: Beschreibt die geminderte Sozialfähigkeit, hervorgerufen durch Hirnschädigung im frühen Kindesalter.
Das Problem an diesem Modell ist, dass es sich mehr mit dem körperlichen Befinden des Kindes / Jugendlichen befasst und die sozialen Probleme völlig vernachlässigt. Es versucht, die Probleme weitgehend biologisch und nicht psychologisch zu begründen. Die Fachwelt hat zum Glück erkannt dass allein auf diese Art und Weise keine Lösung des Problems „Verwahrlosung“ zu finden ist.[31]
Ein anderer Versuch findet sich mit dem psychologisch orientierten Modell. Der Vorreiter war Sigmund Freuds.[32] In seinem Modell werden anders als in dem medizinischen-psychiatrischen Modell, die Sozialisationsbedingungen (Familie, Milieu, Umfeld) beleuchtet. Es sieht die „Verwahrlosung“ als eine Art „psychische Krankheit“ an.[33] Demnach deutet das Fortlaufen des Jugendlichen nicht auf eine gestörte Sozialinstanz (z.B. Familie) hin, sondern ist ein Anzeichen für die „psychische Krankheit“ „Verwahrlosung“. Zwar spielt das soziale Umfeld eine Rolle und wird auch berücksichtigt, aber diese beeinflussenden Faktoren um den Jugendlichen herum werden auch hier nicht ausgiebig mit einbezogen.
Wenn man nun die beiden Modelle (biologisches, psychologisches) vergleicht fällt auf, dass das psychologische Modell weitaus differenzierter ist, und sich nicht nur auf das Körperliche bezieht, was die folgende Unterteilung belegt:
Psychopathische „Verwahrlosung“: Ein nicht psychopathisch „verwahrlostes“ Kind hat eine Vorstellung was Moral bedeutet, und kann sich den Regeln entsprechend verhalten, die es von seiner Familie erfolgreich übermittelt bekommen hat. Dem psychopathisch „verwahrlosten“ Kind fehlen diese Eigenschaften aufgrund der nicht intakten Familie. Es konnte kein Ich- und Über-Ich bilden. Sie neigen deshalb zu aggressivem Verhalten, kriminellen Handlungen und sind bildungs- und beziehungsunfähig.[34] Das Problem hierbei ist, dass die Jugendlichen automatisch: „stigmatisiert“, und „somit zwangsläufig gesellschaftlich ausgegrenzt werden“.[35]
Neurotische „Verwahrlosung“: Die neurotisch „verwahrlosten“ Kinder haben zwar ein differenzierteres Ich- und Über-Ich, mit dem Unterschied, dass das Über-Ich zu stark ausgeprägt ist. Ansonsten haben sie die gleichen Merkmale wie die psychopathisch „verwahrlosten“ Kinder und Jugendlichen.[36]
Die Familie ist der wichtigste Faktor, was die Entwicklung des Kindes angeht. Ohne sie kann das Kind keine Moral entwickeln oder ein Gefühl dafür haben, was richtig und was falsch ist. Aber was genau ist denn eine Familie? Die häufigste Definition umfasst das Ehepaar und mindestens ein Kind. Fakt ist allerdings, dass dies aber in der heutigen Zeit nur noch in seltenen Fällen zutrifft. In den neunziger Jahren lebten bereits etwa 2,6 Millionen Familien in Deutschland mit nur einem Elternteil.[37] Jedoch wird in Deutschland jede dritte Ehe geschieden, oft dann, wenn die Kinder noch klein sind.[38]
[...]
[1] Britten, U.: Abgehauen - Wie Deutschlands Straßenkinder leben. 1. Auflage, 1995, Bamberg, Palette Verlag, S. 181
[2] „Wir leben doch hier in einer Welt voller Eis-Menschen: Das reiche Deutschland hat keinen Platz für seine Kinder. 40 000 müssen auf der Straße schlafen“ (AZ vom 07.11.1994)
[3] Vgl. Hansbauer, P.: „Strassenkinder“: Problematik und Handlungsauftrag, 2004, online unter: http://paed-services.uzh.ch/user_downloads/387/Vortrag_Hansbauer.pdf, 07.04.2011
[4] Vgl. Heins, R.: Zu Hause auf der Straße. 1. Auflage, 1996, Göttingen, Lamuv Verlag GmbH, S. 17
[5] Autorenkollektiv: Grenzen der Sozialpädagogik. Berichte von Trevegängern, Rockern und Heimjugendlichen. Diskussion über Randgruppen und ihre Probleme. 2. Auflage, 1974, Berlin, Karin Kramer Verlag
[6] Vgl. Romahn, A.: Straßenkinder in der Bundesrepublik Deutschland: junge Menschen auf der Straße? Beweggründe - Straßenkarrieren - Jugendhilfe; der Versuch einer sozialpädagogischen Annäherung an ein gesellschaftliches Phänomen. 1. Auflage, 2000, Frankfurt a.M., Iko-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, S. 9
[7] Liebel, M.: Kinder im Abseits. Kinder und Jugend in fremden Kulturen. 1. Auflage, 2005, Weinheim und München, Juventa Verlag, S. 27
[8] Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): Lebensort Straße: Kinder und Jugendliche in besonderen Problemlagen, in: Soziale Praxis, 1996, Heft 17, Münster, Votum Verlag, S. 26
[9] Vgl. Romahn, A.: Straßenkinder in der Bundesrepublik Deutschland: junge Menschen auf der Straße? Beweggründe - Straßenkarrieren - Jugendhilfe; der Versuch einer sozialpädagogischen Annäherung an ein gesellschaftliches Phänomen. 1. Auflage, 2000, Frankfurt a.M., Iko-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, S. 9
[10] Vgl. Seidel, M.H.: Straßenkinder in Deutschland - Schicksale die es nicht geben dürfte. 2. Auflage, 1996, Frankfurt a.M., Verlag Ullstein GmbH, S. 112
[11] Projektgruppe: „Straßenkarrieren von Kindern und Jugendlichen“: „Strassenkinder“ - Annäherungen an ein soziales Phänomen. 1. Auflage, 1995, München, DJI-Materialien, S. 10
[12] Vgl. Premien, H. & Zink, G.: Endstation Straße? Straßenkarrieren aus der Sicht von Jugendlichen. 1. Auflage, 1998, München, Deutsches Jugendinstitut, S. 26
[13] Vgl. Lutz, R. & Stickelmann, B. (Hrsg.): Weggelaufen und ohne Obdach. Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenslagen. 1. Auflage, 1999, Weinheim, Juventa Verlag, S. 59ff
[14] Vgl. Adick, C. (Hrsg): Straßenkinder und Kinderarbeit. 2. Auflage, 1998, Frankfurt a.M., Iko-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, S. 10
[15] Vgl. Hansbauer, P.: „Strassenkinder“: Problematik und Handlungsauftrag, 2004, online unter: http://paed-services.uzh.ch/user_downloads/387/Vortrag_Hansbauer.pdf, 07.04.2011
[16] Vgl. Projektgruppe: „Straßenkarrieren von Kindern und Jugendlichen“: „Strassenkinder“ - Annäherungen an ein soziales Phänomen. 1. Auflage, 1995, München, DJI-Materialien, S. 8
[17] Vgl. Romahn, A.: Straßenkinder in der Bundesrepublik Deutschland: junge Menschen auf der Straße? Beweggründe - Straßenkarrieren - Jugendhilfe; der Versuch einer sozialpädagogischen Annäherung an ein gesellschaftliches Phänomen. 1. Auflage, 2000, Frankfurt a.M., Iko-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, S. 23
[18] Britten, U.: Abgehauen - Wie Deutschlands Straßenkinder leben. 1. Auflage, 1995, Bamberg, Palette Verlag, S. 8
[19] Hansbauer, P.: Kinder und Jugendliche auf der Straße. 1. Auflage, 1998, Münster Votum Verlag, S. 33
[20] Romahn, A.: Straßenkinder in der Bundesrepublik Deutschland: junge Menschen auf der Straße? Beweggründe - Straßenkarrieren - Jugendhilfe; der Versuch einer sozialpädagogischen Annäherung an ein gesellschaftliches Phänomen. 1. Auflage, 2000, Frankfurt a.M., Iko-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, S. 20
[21] Hansbauer, P.: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): Lebensort Straße: Kinder und Jugendliche in besonderen Problemlagen, in: Soziale Praxis, 1996, Heft 17, Münster, Votum Verlag, S. 30f
[22] Vgl. Ebenda
[23] Vgl. Ebenda
[24] Vgl. Ebenda
[25] Ebenda S. 32
[26] Vgl. Ebenda
[27] Napolitano, S.: Straßenkinder in Deutschland - Eine Lebenssituation, 1. Auflage, 2005, Oldenburg, Paulo Freire Verlag, S. 17
[28] Ebenda
[29] Ebenda S. 29
[30] Ebenda
[31] Vgl. Ebenda S.30
[32] Vgl. Ebenda
[33] Ebenda
[34] Ebenda
[35] Ebenda S.32
[36] Vgl. Ebenda
[37] Vgl. Heins, R.: Zu Hause auf der Straße. 1. Auflage, 1996, Göttingen, Lamuv Verlag GmbH, S. 39
[38] Vgl. Romahn, A.: Straßenkinder in der Bundesrepublik Deutschland: junge Menschen auf der Straße? Beweggründe - Straßenkarrieren - Jugendhilfe; der Versuch einer sozialpädagogischen Annäherung an ein gesellschaftliches Phänomen. 1. Auflage, 2000,