Examensarbeit, 2011
77 Seiten, Note: 2,5
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Gewalt in der Schule und analysiert die verschiedenen Formen, Ursachen und Theorien, die dieses Phänomen erklären. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis von Gewalt und Aggression in der Schule zu entwickeln und auf dieser Grundlage Handlungsansätze für die Prävention und Intervention aufzuzeigen.
Das erste Kapitel dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Begriffsklärung der Termini ,Gewalt' und ,Aggression'. Es wird eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Aggression geliefert und aufgezeigt, wo es zu Überschneidungen der Begriffe ,Gewalt' und ,Aggression' kommt. Die Definition von Gewalt wird anhand der Ansätze von Johan Galtung, der Gewaltkommission und der WHO erläutert. Der Begriff der Aggression wird anhand verschiedener Definitionen von Dollard et al., Bandura, Selg, Verres und Sobcz sowie Zillmann geklärt. Die verschiedenen Arten von Aggression werden anhand der Systematik nach Zillmann und Nolting vorgestellt.
Das zweite Kapitel stellt das Ausmaß und die Erscheinungsformen von Aggression und Gewalt in der Schule unter Einbezug empirischer Datenlage vor. Anhand von Studien übergreifender Ergebnisse der empirischen schulbezogenen Gewaltforschung werden die Ergebnisse der Untersuchungen von Schubarth, Deegener und Gugel dargestellt. Es werden die verschiedenen Formen von Gewalt in der Schule, wie z. B. verbale Aggression, Mobbing und physische Gewalt, behandelt. Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass es zwar keine drastische Zunahme von Jugend- bzw. Schulgewalt gibt, jedoch ein nicht unbeträchtliches Ausmaß an Gewalt unter Jugendlichen besteht.
Im dritten Kapitel werden die Ursachen für Gewalt an Schulen dargelegt. Es wird ein multifaktorieller Bedingungsansatz vorgestellt, der die verschiedenen Ursachen für Gewalt an Schulen aufzeigt. Es werden sowohl außerschulische Bedingungen, wie z. B. die familiäre Sozialisation, der Einfluss der Peer Group und die Rolle der Medien, als auch innerschulische Faktoren, wie z. B. Lehrerprofessionalität und das Lehrer-Schüler-Verhältnis, behandelt. Die Studien zeigen, dass sowohl außerschulische als auch innerschulische Faktoren einen großen Einfluss auf das Ausmaß von Schülergewalt haben.
Das vierte Kapitel gibt einen Überblick über die klassischen Theorien zur Erklärung von Aggression und Gewalt. Es werden sowohl psychologische Theorien, wie z. B. die Triebtheorien, die Frustrations-Aggressions-Hypothese und die lernpsychologischen Theorien, als auch soziologische Theorien, wie z. B. die Anomietheorie, die Subkultur-theorie und die Etikettierungstheorie, vorgestellt. Die jeweiligen Theorien werden anhand ihrer wichtigsten Vertreter, wie z. B. Freud, Lorenz, Dollard et al., Bandura, Durkheim, Merton, Tannenbaum, Lemert, Becker, Kitsuse, Erikson und Sack, erläutert. Die verschiedenen Theorien bieten unterschiedliche Erklärungen für das Auftreten von Aggression und Gewalt und es wird deutlich, dass es die eine Theorie zur Erklärung von Aggression und Gewalt nicht gibt.
Das fünfte Kapitel zieht Schlussfolgerungen aus den Theorien zur Erklärung von Aggression und Gewalt. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse aus den verschiedenen Theorien zusammengefasst und es wird deutlich, dass ein ,multikausalen Bedingungsgefüge' für das Auftreten von Aggression und Gewalt verantwortlich ist. Es werden die wichtigsten Schlussfolgerungen für die schulische Aggressionsprävention und -intervention genannt, wie z. B. die Vermittlung eines positiven Leistungs- bzw. Selbstkonzeptes, die Förderung von sozialer Kompetenz und die Schaffung eines gemeinsamen Grundwerte- und Normensystems.
Das sechste Kapitel definiert die Begriffe Gewaltintervention und -prävention. Es wird die Bedeutung der beiden Begriffe für die schulische Praxis erläutert und es wird zwischen den drei Formen der Prävention, nämlich der primären, sekundären und tertiären Prävention, unterschieden.
Das siebte Kapitel stellt zwei schulische Präventionsmaßnahmen bzw. Interventionsmaßnahmen vor und bewertet diese. Es wird das Interventionsprogramm nach Olweus und das Konzept ,Gestaltung — Öffnung — Reflexion' nach Schirp vorgestellt. Das Interventionsprogramm nach Olweus ist ein schulumfassendes Programm, das auf der Grundlage lerntheoretischer Ansätze entwickelt wurde. Das Konzept ,Gestaltung — Öffnung — Reflexion' nach Schirp ist ein Präventionskonzept, das auf drei theoretischen Ansätzen zur Erklärung von Aggression und Gewalt basiert.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Gewalt, Aggression, Schule, Prävention, Intervention, Theorien, Ursachen, Folgen, Sozialisation, Lehrer, Schüler, Mobbing, Bullying, Konfliktlösung, Lernkultur, Schulentwicklung, Schulprofil, Schulministerium, Medien, Cyberbullying, Happy Slapping.
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