Examensarbeit, 2009
125 Seiten, Note: 1
Die Arbeit untersucht die Repräsentation des 9/11-Traumas in US-amerikanischen Graphic Narratives. Sie analysiert, wie dieses traumatische Ereignis in verschiedenen Werken verarbeitet und dargestellt wird, sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Graphic Narratives als Medium zur Veranschaulichung und Verarbeitung von Trauma eingesetzt werden können.
Das erste Kapitel beleuchtet die kontroverse Superman-Ausgabe #596, die aufgrund ihrer expliziten Darstellung der Zerstörung der Twin Towers kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September zurückgerufen wurde. Es wird gezeigt, wie die Ereignisse des 11. Septembers eine beispiellose Terrorwelle in den Vereinigten Staaten auslösten und zu einer massenhaften Traumatisierung führten.
Das zweite Kapitel stellt das Medium Graphic Narrative und das psychologische Konzept des Traumas vor. Es wird die Geschichte der Traumaforschung von den ersten Untersuchungen von Eisenbahnunfällen bis zur modernen Traumaforschung mit der Diagnose der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) aufgezeigt. Darüber hinaus werden die unterschiedlichen Aspekte des Traumas auf individueller und kollektiver Ebene erläutert. Das Kapitel endet mit einer detaillierten Analyse des individuellen Traumas von Art Spiegelman, der sowohl den Holocaust als auch die Anschläge vom 11. September erlebte.
Das dritte Kapitel analysiert verschiedene Autographics, in denen das 9/11-Trauma auf individueller Ebene dargestellt wird. Es werden die Werke von Art Spiegelman, Peter Kuper und Dean Haspiel genauer betrachtet. Spiegelmans In the Shadow of No Towers zeigt, wie der Autor sein Trauma mithilfe von Visualität und Temporalität verarbeitet. Kupers Stop Forgetting to Remember thematisiert die Problematik der Abbildung von Fiktion und Wirklichkeit in einer Autobiografie. Haspiels 91101 stellt den Kontrast zwischen medialisierter und direkter Traumatisierung dar.
Das vierte Kapitel untersucht die Auswirkungen des 11. Septembers auf die US-amerikanische Gesellschaft und die Rolle von Superhelden und Helden des Alltags in der Verarbeitung des 9/11-Traumas. Anhand von J. Michael Straczynskis The Amazing Spider-Man #36 wird gezeigt, wie der Superheld mit der Katastrophe konfrontiert wird und seine Machtlosigkeit erlebt. Das Kapitel analysiert die Reaktionen der Graphic Narrative-Autoren als Kollektiv in den Sammelwerken 9-11 — Artists Respond & Tell Stories und 9-11 — The World's Finest Comic Book Writers & Artists Tell Stories to Remember. Es werden verschiedene Erzählmuster, wie heroisierende, stereotypisierende und deeskalierende Darstellungen, untersucht.
Das fünfte Kapitel, "Words Don't Do It", befasst sich mit den Grenzen der sprachlichen Ausdruckskraft angesichts von traumatischen Ereignissen. Es wird gezeigt, wie Bilder und Graphic Narratives eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung und Repräsentation von Trauma spielen können.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Graphic Narratives, Trauma, 9/11, Superhelden, Helden des Alltags, US-amerikanische Gesellschaft, kollektives Trauma, individuelles Trauma, Repräsentation, Verarbeitung, Visualität, Temporalität, Fiktion, Realität, Medien, Kultur, Literatur, Kunst, Psychologie, Soziologie, Geschichte, Politik.
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