Diplomarbeit, 2011
105 Seiten, Note: 1,3
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse virtueller sozialer Netzwerke im Spannungsfeld von Persönlichkeitsrechten und wirtschaftlichen Interessen. Am Beispiel von Xing und Facebook werden die Funktionsweisen der Plattformen, die dahinterstehenden Marketingstrategien und die potentiellen Verletzungen des Persönlichkeitsrechts durch die Nutzung der Netzwerke untersucht. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des deutschen Persönlichkeitsrechts, die verschiedenen Schutzbereiche und die Abwägung mit anderen Grundrechten wie der Meinungs- und Pressefreiheit. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung und dessen Verletzung durch die Erhebung, Verarbeitung und Übermittlung von Nutzerdaten durch die Plattformbetreiber.
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und definiert die relevanten Begrifflichkeiten wie Tagging, Instant Messaging, Client, IP-Adresse, URL, Apps/Applikationen, personalisierte Werbung, Plugin, Gefällt-mir-Button und Web 2.0. Anschließend werden die beiden zu untersuchenden sozialen Netzwerke Facebook und Xing vorgestellt, wobei ihre Funktionen, Zielgruppen und Bereiche näher beleuchtet werden.
Das Kapitel C. widmet sich den Interessen hinter sozialen Netzwerken, wobei die verschiedenen Marketingstrategien des Web 2.0 wie virales Marketing, Word-of-Mouth-Marketing, Influencer-Marketing, Crowdsourcing, Long-Tail-Business, Shop-Spreading, Suchmaschinen-Optimierung, Social Graph und die Bewertung der Marketingstrategien behandelt werden. Anschließend werden die Marketingmöglichkeiten in Facebook und Xing im Detail erläutert.
Im Kapitel D. wird das allgemeine Persönlichkeitsrecht als Grundrecht und dessen Entstehung im deutschen Recht dargestellt. Die verschiedenen Schutzbereiche des Persönlichkeitsrechts, darunter die Intimsphäre, Privatsphäre, Sozialsphäre, Öffentlichkeitssphäre, die Darstellung der eigenen Person in der Öffentlichkeit und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, werden detailliert beschrieben. Die Arbeit beleuchtet auch die staatlichen Schutzpflichten und die Abwägung des Persönlichkeitsrechts gegenüber anderen Freiheitsrechten wie Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit.
Kapitel E. beschäftigt sich mit dem zivilrechtlichen Persönlichkeitsschutz im Zusammenhang mit Social Networks. Die Abgrenzung zwischen dem verfassungsrechtlichen und dem zivilrechtlichen Persönlichkeitsrecht wird erläutert, die Entstehung des zivilrechtlichen Persönlichkeitsrechts dargestellt und das Verhältnis zu den besonderen Persönlichkeitsrechten im Zivilrecht beleuchtet. Der Inhalt des allgemeinen Persönlichkeitsrechts wird detailliert beschrieben und die Träger des zivilrechtlichen Persönlichkeitsrechts definiert. Im weiteren Verlauf werden mögliche Verletzungen des zivilrechtlichen Persönlichkeitsrechts durch Social Networks untersucht.
In Kapitel VIII. wird der Niederschlag des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung im Datenschutzrecht behandelt. Die relevanten Vorschriften des Telemediengesetzes (TMG) und des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) werden vorgestellt und die Problematik der personalisierten Werbung, der Applikationen, des Gefällt-mir-Buttons, von Facebook Places, der Verknüpfung mit Skype und ICQ sowie des Status "arbeitssuchend" bei Xing im Hinblick auf das Datenschutzrecht untersucht. Es werden die verschiedenen Formen der Datenerhebung, -verarbeitung und -übermittlung durch die Plattformbetreiber analysiert und die Betroffenenrechte erläutert.
Das Kapitel IX. widmet sich den besonderen Persönlichkeitsrechten im Zivilrecht, insbesondere dem Namensrecht nach 12 BGB und dem Recht am eigenen Bild nach 22 ff. KUG. Die Arbeit befasst sich mit dem Inhalt und der Bedeutung dieser Rechte, den Schutzbereichen, den Voraussetzungen für eine Verletzung, den möglichen Verletzungsformen und den Rechtsfolgen. Abschließend wird das Urheberpersönlichkeitsrecht nach 12 ffUrhG in Bezug auf Social Networks behandelt.
Im Kapitel F. wird die Anwendbarkeit des deutschen Rechts auf die behandelten Fälle kurz beleuchtet. Die Arbeit geht auf die Problematik der extraterritorialen Anwendung des deutschen Rechts auf Facebook ein und diskutiert die Bedeutung des Safe Harbor Abkommens.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht ein Fazit bezüglich der Problematik des Datenschutzes in sozialen Netzwerken. Die Arbeit zeigt, dass insbesondere Facebook große Lücken im Datenschutz aufweist, während Xing sich weitgehend an das geltende deutsche Datenschutzrecht hält. Die Arbeit betont die Bedeutung des bewussten Umgangs mit persönlichen Daten im Internet und die Notwendigkeit einer stärkeren Sensibilisierung der Menschen für Datenschutzbelange.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen virtuelle soziale Netzwerke, Persönlichkeitsrechte, wirtschaftliche Interessen, Datenschutz, Facebook, Xing, Marketingstrategien, Web 2.0, Recht auf informationelle Selbstbestimmung, Datenschutzrecht, Telemediengesetz (TMG), Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), Namensrecht, Recht am eigenen Bild, Urheberpersönlichkeitsrecht, Anwendbarkeit des deutschen Rechts, Social Media Marketing, gläserner Internetnutzer, Datenschutzbelange.
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