Bachelorarbeit, 2011
25 Seiten, Note: 3,0
Die vorliegende Arbeit untersucht die Forderung nach ehrenamtlichem/bürgerschaftlichem Engagement von SeniorInnen aufgrund von oder durch Bildung im Kontext der Alter(n)spädagogik. Sie analysiert, ob und unter welchen Bedingungen diese Forderung in den Texten von Bubolz-Lutz (2000) und Meyer-Wolters (2002) implizit oder explizit vorhanden ist und welche impliziten Vorannahmen und Menschenbilder ihr zugrunde liegen.
Die Einleitung stellt das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011 vor und beschreibt den Zweck dieser Initiative zur Förderung der aktiven Bürgerbeteiligung. Die Arbeit wird im Kontext des Seminars „Warum und Wozu? Eine legitimationskritische Anfrage an Vorschläge zu Bildung, Lernen, Sozialisation von Menschen des 3. und 4. Lebensalters" des Bachelorstudiums der Bildungswissenschaft an der Universität Wien im Wintersemester 2010/11 durchgeführt.
Die Forschungsfrage der Arbeit lautet: Welche impliziten Vorannahmen und welche Bedingungen/welche Menschenbilder liegen der Forderung — wenn sie tatsächlich hermeneutisch gefunden wird — nach ehrenamtlichem und/oder bürgerschaftlichem Engagement von SeniorInnen aufgrund von Bildung bei Bubolz-Lutz und Meyer-Wolters zugrunde?
Die Methodik der Arbeit basiert auf einer transzendental-kritischen Herangehensweise, die die Bedingungen der Möglichkeit hinterfragt. Zuerst werden die Texte von Bubolz-Lutz (2000) und Meyer-Wolters (2002) hermeneutisch analysiert, um die Inhalte und Begründungen der Forderung nach ehrenamtlichem/bürgerschaftlichem Engagement zu identifizieren. Anschließend werden diese Inhalte legitimationskritisch betrachtet, um die impliziten Vorannahmen und Menschenbilder zu analysieren.
Die hermeneutische Analyse des Textes von Bubolz-Lutz zeigt, dass die Autorin zwar keine explizite Forderung nach ehrenamtlichem/bürgerschaftlichem Engagement von SeniorInnen stellt, aber eine implizite Anregung darin zu erkennen ist. Bubolz-Lutz argumentiert, dass Bildung im Alter eine Chance zu persönlicher, sozialer und gesellschaftlicher Entwicklung bietet und dass Weiterbildungsveranstaltungen zu einem ehrenamtlichen Engagement anregen können. Die Autorin begründet diese Anregung mit dem demographischen Druck und dem Entwicklungspotenzial von SeniorInnen.
Die hermeneutische Analyse des Textes von Meyer-Wolters zeigt, dass der Autor eine explizite Forderung nach ehrenamtlichem/bürgerschaftlichem Engagement von SeniorInnen stellt. Meyer-Wolters argumentiert, dass die Gesellschaft in Zukunft auf die Leistungen von SeniorInnen angewiesen sein wird, da die Kosten für personalintensive Dienstleistungen aufgrund des demographischen Wandels immer schwieriger zu decken sein werden. Der Autor sieht in der Übernahme von Aufgaben durch SeniorInnen eine Möglichkeit, die sich abzeichnenden Defizite an Dienstleistungen auszugleichen. Er betont jedoch, dass diese Übernahme von Aufgaben nicht als Fremdbestimmung, sondern als Selbstbestimmung der SeniorInnen verstanden werden sollte.
Die transzendentalkritische Betrachtung der Forderung nach ehrenamtlichem/bürgerschaftlichem Engagement von SeniorInnen zeigt, dass die Begründung dieser Forderung mit Bildung, Freiwilligkeit und Selbstbestimmung problematisch ist. Die Forderung nach ehrenamtlichem/bürgerschaftlichem Engagement von SeniorInnen aufgrund von oder durch Bildung wird in den untersuchten Texten manipulativ aufgestellt und transportiert gesellschaftliche Normalitätserwartungen unter dem Deckmantel von Freiwilligkeit und Selbstbestimmung.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Alter(n)spädagogik, ehrenamtliches/bürgerschaftliches Engagement von SeniorInnen, Bildung im Alter, Freiwilligkeit, Selbstbestimmung, Manipulation, transzendentalkritische Pädagogik, Legitimationskritik, Menschenbilder, demographischer Wandel, gesellschaftliche Normalitätserwartungen.
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