Masterarbeit, 2010
122 Seiten, Note: 1,0
Diese Masterarbeit untersucht den Vergleich zwischen Lion Feuchtwangers Roman "Jud Süß" (1925) und Veit Harlans gleichnamigem Drehbuch (1940). Ziel ist es, den Umfang der Übernahme von Elementen aus dem Roman in das Drehbuch zu ermitteln und die Frage nach der Verwendung von Feuchtwangers Werk als Vorlage für Harlans antisemitische Propaganda zu beleuchten. Die Arbeit kombiniert textuelle Analyse mit Methoden der Inhaltsanalyse.
Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar, indem sie den Erfolg von Feuchtwangers Roman "Jud Süß" und die Kontroverse um Harlans Verfilmung beleuchtet. Sie erläutert die wissenschaftliche Fragestellung, ob Harlan Feuchtwangers Werk "buchstäblich ausgeschlachtet" hat und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich in einen textvergleichenden und einen werkvergleichenden Teil gliedert.
1. TEIL: DAS TEXTVERGLEICHSPROGRAMM: Dieser Teil beschreibt die Methodik des textlichen Vergleichs von Roman und Drehbuch mittels Software. Es wird eine Marktübersicht über verfügbare Programme gegeben und die gewählte Software (Beyond Compare und Suite Compare) detailliert erklärt. Die Ergebnisse des automatisierten Vergleichs werden dargestellt und diskutiert.
2. TEIL DIE VERGLEICHENDE WERKANALYSE: Dieser umfangreiche Teil der Arbeit wendet den Uses-and-Gratifications-Ansatz und die Inhaltsanalyse auf Roman und Drehbuch an. Er analysiert verschiedene Variablen wie die Anzahl der auftretenden Personen, deren soziale Gruppenzugehörigkeit und das Verhältnis von Schauplätzen und Zeitsprüngen um Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Darstellung aufzuzeigen. Die Ergebnisse liefern detaillierte Einblicke in die unterschiedlichen Erzählweisen und die jeweilige Gewichtung von Elementen.
3. TEIL DIE ABBAUPRODUKTION: Dieser Teil beleuchtet den Kontext der Entstehung von Harlans Film, indem er Brechts "Dreigroschenprozess" und Feuchtwangers offenen Brief an die Schauspieler thematisiert. Es werden Motive untersucht, die Harlan möglicherweise aus Feuchtwangers Roman, aber auch aus anderen Quellen übernommen hat, wie z.B. Wilhelm Hauffs Werke oder die Oper Tosca. Der Teil untersucht kritisch, inwieweit Harlans Film als antisemitische Hetzschrift zu bewerten ist.
Jud Süß, Lion Feuchtwanger, Veit Harlan, Textvergleich, Inhaltsanalyse, Uses and Gratifications, Antisemitismus, Propagandafilm, Nationalsozialismus, Werkvergleich, Filmgeschichte, Literaturvergleich.
Diese Masterarbeit vergleicht Lion Feuchtwangers Roman "Jud Süß" (1925) mit Veit Harlans gleichnamiger Verfilmung (1940). Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit Harlan Elemente aus Feuchtwangers Roman übernahm und ob Harlans Film als antisemitische Propaganda zu werten ist.
Die Arbeit kombiniert verschiedene Methoden: Ein automatisierter Textvergleich mittels Software (Beyond Compare und Suite Compare) analysiert die Übereinstimmung zwischen Roman und Drehbuch. Zusätzlich wird eine Inhaltsanalyse nach Berelson durchgeführt, die Variablen wie Personen, Schauplätze, Zeit und Handlung untersucht. Der Uses-and-Gratifications-Ansatz hilft, die Rezeption des Films zu verstehen.
Der Textvergleich konzentriert sich auf die Übernahme von Elementen aus dem Roman in das Drehbuch. Es werden sowohl Übereinstimmungen als auch Unterschiede hinsichtlich des antisemitischen Inhalts analysiert. Die Ergebnisse des automatisierten Vergleichs werden detailliert dargestellt und diskutiert.
Die Inhaltsanalyse untersucht verschiedene Variablen, um Roman und Drehbuch zu vergleichen: die Größe der Beziehungseinheiten, die Anwesenheit von Personen und Gruppen, Schauplätze, Ortswechsel, Zeitwechsel, Personenwechsel und Lebensbereiche. Die Auswertung dieser Variablen soll Unterschiede in der Erzählweise und der Gewichtung von Elementen aufzeigen.
Der Uses-and-Gratifications-Ansatz dient dazu, die Rezeption von Harlans Film zu erklären und zu verstehen, welche Bedürfnisse und Erwartungen der Film bei seinem Publikum befriedigte.
Die Arbeit untersucht kritisch, inwieweit Harlans Film als antisemitische Hetzschrift zu bewerten ist und welche Motive ihn möglicherweise bei der Adaption von Feuchtwangers Roman leiteten. Dabei werden auch Brechts "Dreigroschenprozess", Feuchtwangers offener Brief an die Schauspieler und mögliche Einflüsse anderer Werke (z.B. Hauff, Tosca) berücksichtigt.
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: Einleitung, Textvergleichsprogramm (inkl. Methodik und Ergebnisse), vergleichende Werkanalyse (mit Inhaltsanalyse und Uses-and-Gratifications-Ansatz) und Abbauproduktion (Kontext der Entstehung des Films und kritische Bewertung des Antisemitismus). Zusätzlich beinhaltet sie ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Jud Süß, Lion Feuchtwanger, Veit Harlan, Textvergleich, Inhaltsanalyse, Uses and Gratifications, Antisemitismus, Propagandafilm, Nationalsozialismus, Werkvergleich, Filmgeschichte, Literaturvergleich.
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