Wissenschaftlicher Aufsatz, 2003
9 Seiten
Der Text untersucht die historische Anwendung der Galeerenstrafe in Tirol im 16. Jahrhundert. Dabei wird die rechtliche Grundlage der Strafe im Kontext der „Constitutio Criminalis Carolina“ und der Tiroler Landesordnung analysiert. Der Text beleuchtet auch die Rolle der Galeeren im Mittelmeer und die Praxis der Strafverurteilung auf den Galeeren in verschiedenen europäischen Ländern.
Der Text beginnt mit dem Fall von Simon Stürtzenbecher, der im Jahr 1584 wegen Vergewaltigung vor Gericht stand. Sein Schicksal verdeutlicht die Forschungsfrage, ob eine Verurteilung zur Galeere in Tirol im 16. Jahrhundert möglich war.
Hier wird die „Constitutio Criminalis Carolina“ als Strafgesetzbuch des Heiligen Römischen Reiches vorgestellt. Es wird hervorgehoben, dass die Carolina dem Richter großen Ermessensspielraum bei der Strafverhängung ließ. Die Praxis zeigt, dass die Strafe oft in Abhängigkeit von der Schwere des Verbrechens modifiziert wurde.
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Galeeren als Kriegsschiffe im Mittelmeer seit der Antike. Es wird der Wandel von der Verwendung von Freiwilligen, Kriegsgefangenen und Sklaven hin zur Rekrutierung von Straftätern als Galeerenruderer im 16. Jahrhundert beschrieben. Dieser Wandel ist auf die steigende Bedrohung durch die Türken, die Inflation und den Mangel an Arbeitskräften in Venedig zurückzuführen.
Hier wird die Praxis der Verurteilung auf die Galeeren in verschiedenen Ländern Europas dargestellt. Neben Spanien, das bereits im 16. Jahrhundert Strafgefangene auf seine Galeeren setzte, wurden auch im Habsburgischen Königreich Böhmen Verurteilte zu Galeerenstrafen begnadigt. Es wird jedoch betont, dass unklar ist, wie viele Gefangene tatsächlich in venezianischen (oder anderen) Dienst verschickt wurden.
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