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Seminararbeit, 2009
19 Seiten, Note: 2,3
1. Handballgeschichte
1.1. Handball aktuell
2. Anforderungsprofil und Grundlagen
2.1. Trainieren der sportartspezifischen Grundlagen aus sportwissenschaflticher Sicht
2. 2. Stand der Forschung
3. Synthese und eigene Bewertung
4. Periodisierung
5. Exemplarischer Trainingsplan
6. Perspektiven/ Vergleich
7. Literatur
„Handball hat seinen Ursprung schon in der Antike, hier findet man handballähnliche Spiele wie Urania oder auch Harpastum bei den Römern. Weiterhin wurden im Mittelalter verschiedene Fangspiele praktiziert“ (Trosse, 2006, S. 12).
Trosse meint, dass das uns heute bekannte Handballspiel sich erst zur Jahrhundertwende entwickelte, vom 19. zum 20. Jahrhundert. 1906 wurde das erste Regelwerk, vom dänischen Lehrer und Oberstleutnant Holger Nielsen aus Ordrup bei Kopenhagen, entworfen. Hierbei durfte der Ball nur drei Sekunden gehalten werden und mit dem Ball durfte man sich nicht fortbewegen(vgl. Trosse, 2006, S. 13).
Die ersten festen Regeln wurden am 29. Oktober 1917 vom Berliner Oberturnwart Max Heiser (1879-1921) festgelegt. Mit dem Spiel sollte für Mädchen eine Möglichkeit geschaffen werden sich auszutoben, da Jungenspiele, wie Fussball, ihm zu körperbetont erschienen.
Zwei Jahre später führte der Berliner Turnlehrer Carl Schelenz (1890-1956) neue Regeln ein, um das Spiel für Jungen und Männer attraktiver zu machen. Folglich wurden Zweikämpfe erlaubt, der Ball verkleinert und das Prellen eingeführt. Die restlichen Grundlagen wurden vom Fussball übernommen. Diese Regeländerungen führten den Handball zu immer mehr Beliebtheit und schließlich wurde 1921 die erste deutsche Meisterschaft ausgetragen, die der TSV 1860 Spandau gewann.
Das erste Handball-Länderspiel fand am 13. September 1925 in Halle an der Saale zwischen Deutschland und Österreich statt. Die österreichische Auswahl besiegte dabei Deutschland mit 6:3. 1928 wurde dann im Rahmen der Olympischen Spiele in Amsterdam der erste internationale Handballverband IAHF gegründet. In dieser Zeit wurde das Regelwerk erstmals offiziell festgelegt und vereinheitlicht. In der Zeit von 1922 bis 1933 wurden die Deutschen Handballmeisterschaften parallel von zwei verschiedenen Verbänden (Deutsche Sportbehörde und Deutsche Turnerschaft) ausgetragen, so dass es für jedes Jahr zwei deutsche Meister gab.
Olympisch war Feldhandball das erste und einzige Mal bei den Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin, aber auch nur auf Bestreben Adolf Hitlers hin, da Deutschland den Feldhandball zu dieser Zeit klar dominierte.
„Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Organisation und Struktur des Handballs wieder aufgebaut werden, so wurde 1946 die International Handball Föderation IHF und 1949 der Deutsche Handballbund DHB gegründet“ (Trosse, 2006, S. 15).
Parallel zum Feldhandball entwickelte sich aber auch der Hallenhandball immer weiter. Treibende Kraft beim Gang in die Hallen waren vor allem die skandinavischen Länder, die aufgrund der klimatischen Bedingungen nach Möglichkeiten suchten, Taktik und Tempospiel voranzutreiben, ohne auf Wind, Wetter und Jahreszeiten Rücksicht nehmen zu müssen. Das Spiel wurde, nachdem die Regeln der neuen Umgebung angepasst wurden, sicherer, schneller und somit auch attraktiver. Trotz der anfänglich gleichen Behandlung von Hallen- und Feldhandball setzte sich der Hallenhandball immer mehr durch. Der Hallenhandball der Männer wurde 1972 in München olympische Disziplin, was endgültig dazu führte, dass Feldhandball in Zukunft keine Rolle mehr spielen würde. So fanden dann auch 1975 die letzten Meisterschaften im Feldhandball statt, seither wurde Handball praktisch mit Hallenhandball gleichgesetzt. Hallenhandball für Frauen wurde dann 1976 in Montreal ebenfalls olympisch.
Im Hallenhandball werden regelmäßig Welt- und Europameisterschaften ausgetragen. Der letzte Höhepunkt war die Weltmeisterschaft 2009 in Kroatien.
Die europaweit erfolgreichsten Handballvereine bei den Herren sind der FC Barcelona mit 12 Titeln in europäischen Wettbewerben und der VfL Gummersbach mit acht Titeln.
Handball ist eine Sportart, bei der zwei Mannschaften aus je sieben Spielern (sechs Feldspieler und ein Torwart) gegeneinander spielen. Das Ziel des Spiels besteht darin, den Handball in das gegnerische Tor zu werfen und somit ein Tor zu erzielen. Die Mannschaft, die nach Ablauf der Spielzeit, die zweimal 30 Minuten beträgt, die meisten Tore erzielt hat, gewinnt. Ein Remis zum Ende der Spielzeit ist gültig.
Außer dem Hallenhandball (meist einfach Handball genannt) gibt es noch zwei weitere Varianten. Zum einen den früher wesentlich häufiger gespielten Feldhandball und zum anderen den sich wachsender Beliebtheit erfreuenden Beachhandball (andere Anzahl der Spieler, Tor- und Wechsleregel)
Die Spielfläche beim Handball hat die Form eines Rechtecks (40 m × 20 m) und wird durch die Mittellinie in zwei Hälften geteilt. In der Mitte der Schmalseiten befinden sich die Tore, vor diesen die jeweiligen Torräume. Der Raum innerhalb der Spielfläche, aber außerhalb der Torräume, ist das Spielfeld.
Der Handball in Europa ist in der European Handball Föderation (EHF) organisiert, die wiederum ein Kontinentalverband der International Handball Föderation (IHF) ist.
Der aktuelle Titelträger in Deutschland ist der THW Kiel, der auch DHB-Pokalsieger ist. Im internationalen Bereich hat Ciudad Real (Spanien) den THW Kiel im Champions-League- Finale 2008 geschlagen.
Den Europapokal der Pokalsieger gewann der HSV Hamburg. EHF-Pokal-Sieger wurde der SC Magdeburg. Den EHF Challenge Cup gewann mit CS USM Reşiţa (Rumänien).
Den Olympiasieg in Peking 2008 errang Frankreich, im Spiel um die Goldmedaille wurde Island mit 28:23 besiegt.
Bei der Handball-Europameisterschaft 2008 in Norwegen errang Dänemark durch einen Sieg mit 24:20 über Kroatien den Titel. Dritter wurde Frankreich, das im kleinen Finale Deutschland bezwang. Schweden gewann das Spiel um Platz 5 gegen Norwegen und qualifizierte sich damit vorzeitig für die WM 2009 in Kroatien.
Beim Handball spielen einige leistungsbestimmende Faktoren eine Rolle, die durch folgende Tabelle, die einen Vergleich der bekanntesten Spielsportarten zeigt, verdeutlicht wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Frick, Einführung in die STS der Spielsportarten)
Zu der Tabelle kommen noch einige Daten, die man zur Trainingskonzipierung heranziehen sollte:
- Gesamtlaufleistung während des Spiels 4151; mit Ball 37m, ohne Ball 4114m
- Im Sprint mit Ball 11m, ohne Ball 383
- Im mittlerem Tempo mit Ball 26m, ohne Ball 3127
- 44 Antritte der Spieler
- 190 Tempowechsel
- 279 Änderung der Laufrichtung
- 16 Sprünge
(Konzag & Scheche, 1976, S.6 zitiert nach Trosse, 1985, S. 20)
Anhand der Tabelle und der gesammelten Daten kann man sehen, welche Leistungen im Handball während eines Spiels erbracht werden und dementsprechend sollte man sein Training gestalten. Also kann man nach Trosse aus den Daten folgende Erhebungen treffen:
1. Allgemeine Ausdauer
2. Schnelligkeit
3. Schnelligkeitsausdauer
4. Schnellkraft mit den Komponenten Wurf- und Sprungkraft
5. Allgemeine Kraft, (vgl. Trosse, 1985, S. 21)
Somit benötigt ein Handballer ein gewisses Pensum an Schnelligkeitsausdauer, da es notwendig ist über einen längeren Zeitraum ein hohes Level an Schnelligkeit zu nutzen. Weiterhin ist die Schnelligkeit allgemein von wichtiger Bedeutung beim Handball, hier bezieht man sich auf die Fortbewegungsgeschwindigkeit.
Ein weiterer Aspekt, den ein Handballer zwingend trainieren muss, ist die Schnellkraft mit den Komponenten Wurf- und Sprungkraft. Die Wurfkraft kann man in vier Punkte unterteilen, die alle voneinander abhängig sind:
- Kraft (dynamische Maximalkraft, Schnellkraft)
- Beweglichkeit (Sehnen, Bänder und Gelenke)
- Technik (die Beherrschung des idealtypischen und ökonomischen Verlaufs der Wurfbewegung)
- Koordination (Beherrschung der komplizierten Bewegungsformen und ihre Anwendung unter verschiedenen Bedingungen)
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