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Bachelorarbeit, 2011
58 Seiten, Note: 1,0
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Der Mikrokredit als Instrument der Armutsbekämpfung Konzeptionelle Überlegungen
2.1 Definition des Armutsbegriffs
2.2 Finanzielle Unterversorgung als Armutsursache
2.3 Ursachen der finanziellen Unterversorgung
2.3.1 Adverse Selektion
2.3.2 Moral Hazard
2.3.3 Fehlende Sanktionsmittel
2.3.4 Hohe Tansaktionskosten
2.4 Der Mikrokredit als Weg aus der Armut
2.4.1 Definition
2.4.2 Kreditvergabemechanismen
2.4.2.1 Gruppenkreditvergabe
2.4.2.2 Individualkreditvergabe
2.4.3 Potenzielle Auswirkungen
3 Der Mikrokredit als Instrument der Armutsbekämpfung
Empirische Evidenz
3.1 Einführung
3.2 Methodologische Herausforderungen
3.3 Evaluationsdesigns und Ergebnisse
3.3.1 Quasi-experimentelle Designs
3.3.1.1 Die Coleman Methode
3.3.1.1.1 Ergebnisse: Village Banks in Thailand
3.3.1.1.2 Ergebnisse: Gruppenkredite in den Philippinen
3.3.1.2 Vergleich zwischen Alt- und Neukunden
3.3.1.2.1 Ergebnisse: Gruppenkredite in Zimbabwe
3.3.1.2.2 Ergebnisse: Gruppenkredite in Peru S.33 3.3.1.3 Instrumentalvariablen
3.3.1.3.1 Ergebnisse: Gruppenkredite in Bangladesch
3.3.2 Experimentelle Designs
3.3.2.1 Analytische Grundlagen
3.3.2.2 Grenzen der Randomisierung
3.3.2.3 Randomisierung auf Zweigstellenebene
3.3.2.3.1 Ergebnisse: Gruppenkredite in Indien
3.3.2.3.2 Ergebnisse: Gruppenkredite in Marokko
3.3.2.4 Randomisierung auf Individualkreditnehmerebene
3.3.2.4.1 Ergebnisse: Individualkredite in Südafrika
3.3.2.4.2 Ergebnisse: Individualkredite in Philippinen
3.3.2.4.3 Ergebnisse: Kapitalzuwendungen in Sri Lanka
4 Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Literaturverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Armutskreislauf finanzieller Unterversorgung
Abbildung 2: Marginale Kapitalrendite mit konkaver Produktionsfunktion
Abbildung 3: Potenzielle Auswirkungen und Kanäle der Mikrofinanzierung
Abbildung 4: Zielgruppen der MFIs
Abbildung 5: Wohlfahrtsentwicklung der Grameen-Kunden
Abbildung 6: Difference-in-difference approach
Abbildung 7: Versuchs- und Kontrollgruppen bei Pitt und Khandker
Tabelle 1: Wachstumsfaktoren von MSEs
Tabelle 2: Armut von Zambukos Kunden vs. Nicht-Kunden (in Prozent, Jahr 1997)
Tabelle 3: Durchschnittliches Haushaltseinkommen der Probanden in Zimbabwe
"I strongly believe that we can create a poverty-free world, if we want to [...] In that kind of world, [the] only place you can see poverty is in the museum. When school children will be on a tour of the poverty museum, they will be horrified to see the misery and indignity of human beings. They will blame their forefathers for tolerating this inhuman condition in a massive way [..-]."[1] - Muhammad Yunus, Gründer der Grameen Bank - Muhammad Yunus' Vision einer armutsfreien Welt veranlasste ihn zur Vergabe kleiner Darlehen an mittellose Individuen, welche per Defintion keine sicherheitsfähigen Vermögenswerte besitzen und deshalb keinen Zugang zu den Dienstleistungen des formalen Finanzsektors erhielten. Denn über Jahrzehnte erachteten Banken sowie formale Finanzdienstleister die arme Bevölkerungsschicht in den Entwicklungsländern wegen ihrer mangelnden Kreditwürdigkeit und hoher Kosten als „unbankable".[2] Yunus ließ sich von dieser Anschauung jedoch nicht beirren als er im Jahr 1976 zweiundvierzig Stuhlmacherinnen des bengalischen Dorfes Jobra umgerechnet 27 US-Dollar für den Kauf von Ausgangsmaterialien lieh.[3] Die weiblichen Kleinstgewerbetreibenden bestärkten mit dem Verkauf ihrer Produkte sowie der Rückzahlung dieses „Mikrokredits" Yunus' Vertrauen in die angeborene Kreativität sowie den Unternehmungswillen des Menschen, welche ihnen die Kraft verleiht, sich aus ihrer Armut zu befreien, wenn ihnen die hierzu notwendigen Mittel zur Verfügung stehen.[4] Bei einem dieser Mittel handelt es sich um finanzielle Ressourcen, welche die 1983 von Yunus gegründete Grameen Bank armen Individuen in Form von Mikrokrediten zugänglich macht. Mit Verweis auf die erstaunlich hohen Rückzahlungsquoten von 98% sowie einem signifikanten Armutsrückgang bei Grameens Kreditnehmern überreichte man Muhammad Yunus den Friedenobelpreis im Jahr 2006 - kurze Zeit, nachdem die United Nations (UN) das Jahr 2005 zum Internationalen Jahr des Mikrokredits erklärten, da sie den Kredit als geeignetes Instrument zur Erreichung seiner Millenium Development Goals (MDG) erachtete.[5] Dies bedeutet, dass dem Mikrokredit weltweit die Fähigkeit zugeschrieben wurde, die Beschäftigungssituation, das Einkommen, die Gesundheit sowie die Bildung der Menschen und die gesellschaftliche Stellung der Frau zu verbessern - kurzum: Der Kredit galt gewissermaßen als „Allzweckwaffe" im Kampf gegen sämtlichen Erscheinungsformen von Armut. Die Befürworter dieser Auffassung stützen sich auf empirische Untersuchungsergebnisse wie Pitt und Khanker (1998), welche zu den vielzitierten, jedoch auch vieldiskutierten Wirkungsstudien zählt. Hauptergebnis dieser Studie war, dass jeder zusätzlich ausgeliehene Taka in Form eines Mikrodarlehens die jährlichen Haushaltsausgaben um 0,18 Taka steigerte, das Vermögen mehrte, die Einschulungsraten und die Gesundheit der Kinder signifikant verbesserte. Zudem waren diese Effekt bei weiblichen Kreditnehmern stärker vertreten als bei den männlichen. Allerdings wurde diese und viele weitere Studien für ihre geringer Aussagekraft kritisiert, weshalb Autoren wie bspw. Batemann (2010) zunehmend die armutsreduzierende Wirksamkeit des Mikrokredits in Frage stellen. Bestärkt wurde dieser Zweifel von den Berichten der Medien, welche angaben, dass aussagekräftigere Evaluationen wie bspw. Banerjee et al. (2009) keine nennenswerten positiven Effekte hervorrufen würden.[6] Zudem wiesen Kritiker auf die Mikrofinanzkrise im indischen Staat Andhra Pradesh hin, wo die Mikrokreditvergabe von profitorientierten Anbietern angeblich zu Überschuldung und Selbstmord geführt hätte.[7] In Anbetracht dessen ergibt für den Autor dieser Bachelor folgende Fragestellung:
Welchen Beitrag leisten Mikrokredite zur Armutsbekämpfung?
Zur Bearbeiteung dieser Fragestellung wurde vom Autor eine Übersicht über die theoretische sowie empirische Literatur zur armutsreduzierenden Wirksamkeit des Mikrokredits erstellt. Diese Übersicht gliedert sich in einen konzeptionellen und einen empirischen Teil.
Um den Beitrag des Kredits zur Armutsreduktion zu erarbeiten, beginnen die konzeptionellen Überlegungen in Gliederungspunkt 2.1 mit einer Definition des Armutsbegriffs. Im Anschluss hieran wird in 2.2 zunächst erörtert, warum eine finanzielle Unterversorgung Armut hervorruft, während sich 2.3 den Ursachen für die finanzielle Unterversorung der Armen in den Entwicklungsländern widmet. Den Abschluss der konzeptionellen Überlegungen bildet Abschnitt 2.4. In diesem wird zum einen darlegt, wie finanzielle Unterversorgung der Armen mit Hilfe des Mikrokredits beseitigt wird und welche Auswirkungen man von einer Mikrokreditbereitstellung zu erwarten hat. Auf die besagten Überlegungen folgt eine Übersicht zur empirischen Evidenz des Mikrokredits, welche eine Zusammenstellung der einflussreichsten Wirkungsstudien beinhaltet. Damit der Leser die Aussagekraft dieser Studien einschätzen kann, müssen ihm zunächst die methodologischen Herausforderungen solcher Studien verständlich gemacht werden. Nachdem diese Herausforderungen in 3.2 erläutert wurden, folgt eine Darstellung der Evaluationsdesigns sowie -ergebnisse. Sowohl die Zusammenfassung als auch die Schlussfolgerung aus den genannten Sachverhalten findet sich in dem letzten Punkt dieser Bachelorarbeit. Somit zeigt sich in Punkt 4, welchen Beitrag der Mikrokredit zur Armutsbekämpfung leistet.
Konzeptionelle Überlegungen
Die theoretische Literatur zur Mikrofinanzierung lässt sich in zwei Kategorien gliedern, wobei die Schriften der ersteren die Ursachen für die unzureichende Versorgung der Armen mit finanziellen Mitteln sowie entsprechende Lösungskonzepte erklären. Die Arbeiten der zweiten Kategorie befassen sich mit den potenziellen Auswirkungen und deren Kanäle, über welche sie das Leben der Mikrokreditnehmer beeinflussen.[8] In den folgenden Passagen werden zentrale Aspekte der besagten Literatur und Definitionen des Armutsbegriffs erörtert, um in Teil drei dieser Bachelorarbeit den Beitrag des Mikrokredits zur Armutsbekämpfung herauszuarbeiten.
Um den Beitrag des Mikrokredits zur Armutsbekämpfung bestimmen zu können, bedarf es einer Definition des Armutsbegriffs. Diesbezüglich existieren zwei unterschiedliche Definitionsansätze:[9]
Der ,,[...] ökonomische bzw. ressourcenorientierte Ansatz bezeichnet die Armut als Mangelversorgung mit materiellen Gütern und Dienstleistungen."[10] Die gängigste Definition dieses Ansatzes ist die absolute Armutsgrenze der Weltbank, wonach ein Individuum„[...] als extrem arm gilt [...]"[11], wenn ihm weniger als 1,25 PPP-US-Dollar pro Tag für Konsumzwecke zur Verfügung stehen.[12] Denn ein Einkommen unterhalb dieser „Ein - Dollar -Grenze" reicht nicht zum Kauf eines Warenkorbs mit 2.400 kcal. - eine existenzbedrohliche Lebenssituation, da die World Health Organization (WHO) den altersabhängigen Kalorienbedarf auf 800 kcal. bis 2500 kcal. pro Tag schätzt.[13] Im Jahr 2007 fristete ungefähr jeder Siebte der damals 6,7 Milliarden Erdbewohner ein Dasein in extremer Armut, wobei der Großteil der Armen keinerlei Einkommen besaß und ausschließlich versuchte, von dem Ertrag des eigenen Grund und Bodens zu leben.[14] Etwa die Hälfte der Bevölkerung in den Entwicklungsländern muss täglich mit einer Kaufkraft zwischen 1,25 PPP-US-Dollar und 2-PPP-US-Dollar auskommen. Hier spricht die Weltbank von „moderater Armut".[15] Darüber hinaus existieren relative Armutsgrenzen, welche Armutsindikatoren wie beispielsweise das Einkommen in das Verhältnis zu der jeweiligen Gesellschaft des Individuums setzen. So charakterisiert die Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) Menschen mit einem Einkommen unterhalb des nationalen Durchschnittseinkommen als „relativ arm".[16] Neben einkommensorientierten Armutsbegriffen gibt es den ,,[...] soziokulturellen bzw. Lebenslagenansatz [...][17], welcher sich ,,[...] neben einem Mindestmaß des relativen physischen Existenzminimums auch an nicht-materielle Bedürfnisse und eine gesellschaftliche Teilhabe richtet."[18] Dieser Ansatz stammt vom Soziologen Gehard Weisser, gemäß dessen die individuelle Wohlfahrt von den Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung abhängt.[19] Weiterhin wird der Lebenslagenansatz von der EU verwendet, welche nichtmaterielle Aspekte wie Bildungschancen, Lebensstandard, Gesundheit, politische Mitbestimmung und Rechtssicherheit in den Armutsbegriff integriert.[20] Da diese Sachverhalte schwer messbar sind und ein gewisses Minimum an Geldmitteln zur Befriedigung von Grundbedürfnissen wie Hunger, Gesundheit und Bildung benötigt wird, gilt der Mikrokredit im Rahmen dieser Bachelorarbeit als geeignetes Instrument zur Armutsbekämpfung, wenn der Kredit die Menschen dauerhaft von ihrer Einkommensarmut im Sinne der Weltbankdefinitionen befreit.
Laut des „Doing Business Report 2011" der Weltbank fällt es der Bevölkerung in den Entwicklungsländern schwer, mit ihren Ressourcen und Fähigkeiten Einkommen zu erwirtschaften.[21] Hierfür existiert eine Vielzahl von Ursachen, von denen fehlende Infrastruktur, Korruption, Vetternwirtschaft, ungleiche Geschlechterverhältnisse, Staats- und Marktversagen oder Krankheiten wie HIV bloß einen Auszug darstellen.[22] Nichter und Goldmark (2009) zufolge, hemmen diverse Wachstumsschranken für Mikro- und Kleinunternehmen (MSE engl.: micro and small enterprise, d.h. Betrieb mit bis zu 50 Angestellten) sowohl die Einkommensentwicklung als auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes.[23] Denn 97% aller Unternehmungen in den Industrie- und Entwicklungsländern fallen in die Kategorie der MSE, welche einen Großteil der Erwerbstätigen beschäftigt. Die volkswirtschaftliche Relevanz dieser Unternehmen wird von Studienergebnissen der International Labour Organization (2003) bestätigt: In Paraguay arbeiteten 58%, in Mexiko 54% und in Boliven 53% aller Beschäftigten in Betrieben mit weniger als 10 Angestellten. Die Wichtigkeit der MSEs in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schwankt jedoch erheblich. So sind MSEs in der Dominikanischen Republik für 31%, in Kenia für 13% und in Pakistan für 11% des BIP verantwortlich. Allerdings kritisieren Experten, dass die offiziellen Statistiken den Beitrag der MSEs am BIP unterschätzten. So läge der tatsächliche Beitrag kenianischer MSEs bei 40%.[24] Trotz des Eifers und der Kreativität vieler Unternehmer kam eine Studie in Afrika und Lateinamerika zu dem Ergebnis, dass lediglich 3% von 28.000 MSEs mehr als vier Arbeitnehmer beschäftigen. Zudem war die Wahrscheinlichkeit einer Schrumpfung größer als die eines Wachstums. Dennoch sorgte eine kleine Gruppe wachstumsstarker MSEs, die sogenannten „Gazellen", in den untersuchten Ländern für eine jährliche Steigerung der Beschäftigtenzahlen um 17%.[25] Warum florieren einige MSEs, während der Großteil der restlichen Unternehmen entweder im Status quo verbleibt oder um seine Existenz kämpft?
Der Grund hierfür ist, dass viele MSEs in Entwicklungsländern weder über profitable Geschäftmöglichkeiten noch über Fähigkeiten, Ressourcen sowie Technologie verfügen.[26] So belegen empirische Studien, dass Firmen mit besser ausgebildeten Eigentümern und Führungskräften schneller wachsen und effizienter wirtschaften.[27] In Entwicklungsgebieten verfügen die Inhaber und Angestellten der MSEs jedoch oftmals über einen niedrigen Bildungsstand, wie zum Beispiel im subsaharischen Afrika, wo lediglich 60% der Bevölkerung eine abgeschlossene Grundschulausbildung besitzen. Neben dem Bildungsdefizit beschränkt ein Mangel an Berufserfahrung und Geschäftsbeziehungen den Unternehmensfortschritt.
Von diesen Wachstumsschranken sind primär weiblich geführte MSEs betroffen, da Frauen in vielen Entwicklungsländern von den Männern unterdrückt werden und deshalb kaum Zugang zu Bildung sowie Märkten haben. Aus Mangel an Berufsalternativen sind es meist Frauen, die ein Mikrounternehmen gründen, was zur Folge hat, dass bspw. in Lateinamerika und Afrika 61% aller MSEs weibliche Eigentümer haben.[28] Allerdings ist die Entwicklung der von Frauen geführten Unternehmen aufgrund patriarchischer Gesellschaftsverhältnisse sehr begrenzt. Darüber hinaus hängt das Wachstum eines MSEs von dem Geschäftsumfeld, Unternehmenskooperationen sowie Wertschöpfungsketten ab. Eine vollständige Übersicht sämtlicher Wachstumsfaktoren ist in Tabelle 1 dokumentiert. Eine detaillierte Betrachtung der erwähnten Faktoren würde jedoch über die Themenstellung dieser Bachelorarbeit hinaus gehen und bleibt deshalb unberücksichtigt. Stattdessen soll der Wachstumsfaktor der finanziellen Mittel eingehender betrachtet werden.
Tabelle 1: Wachstumsfaktoren von MSEs
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Nichter und Goldmark 2009, S.1460.
Da die unterentwickelten Finanzsysteme in den Entwicklungsländern insbesondere kleine Unternehmen und Privatpersonen unzureichend mit Finanzdienstleistungen versorgen, müssen Mikrounternehmer ihre Existenzgründung meist mit eigenen Mitteln oder Geldern von informellen Quellen (z.B. Familie, Freunde, lokale Geldverleiher) finanzieren. So ergab eine Studie von 14.000 mexikanischen Kleinstunternehmern, dass 61% der Unternehmer ihre Betriebsgründung ausschließlich mit eigenen Ressourcen und Sparbeträgen gründeten. 14% erhielten hierfür Gelder von Familie und Freunden. Nach der Unternehmensgründung stört der mangelnde Zugang zu Kapital weiterhin die Entwicklung der MSEs, da deshalb Investitionen für Instandhaltung und technologischen Fortschritt unterlassen bleiben.[29] Infolge des Investitionsstaus[30] verharren viele Unternehmer und ihre Angestellten in einem Armutskreislauf aus niedriger Produktivität, geringem Einkommen, fehlenden Ersparnissen sowie niedrigem Lebensstandard.[31] Dieser Kreislauf verläuft wie folgt:
Abbildung 1: Armutskreislauf finanzieller Unterversorgung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Armendariz und Morduch 2010, S.6.
Mit Blick auf die fundamentalen Annahmen der Ökonomie überrascht es, dass MSEs keine ausreichende Kapitalversorgung erhalten. Denn unter der Annahme des abnehmenden Grenznutzens müssten Unternehmungen mit wenig Kapital in der Lage sein, höhere Renditen als kapitalstärkere Unternehmen zu erzielen. Diese Schlussfolgerung beruht auf der Prämisse einer konkaven Produktionsfunktion (siehe Abbildung 2) Die Konkavität ergibt sich aus der plausiblen Erwartung, dass das Tätigen von Investitionen (z.B. in Sachkapital) Produktivitätssteigerungen zur Folge haben, jedoch mit jeder weiteren Investition bzw. Einheit an Sachkapital geringer ausfallen. Dieser Sachverhalt möge anhand des folgenden Beispiels verständlich werden:[38]
Angenommen, ein Schneider investiert seine ersten 100 € in eine Nähmaschine, mit welcher er ein immense Produktionssteigerung erzielt, wodurch er ebenfalls mehr Güter verkauft bzw. ein höheren Gewinn erwirtschaftet. Die nächste Investition in Höhe von 100€, z. B. in die Anschaffung von elektrischen Scheren erhöht zwar erneut die Produktivität bzw. den Gewinn, jedoch in geringerem Maß als die Erstinvestition bzw. die Nähmaschine.[39] Da die marginale Kapitalrendite mit jeder zusätzlichen Einheit an Kapital abnimmt, müssten kapitalschwache Unternehmen in der Lage sein, höhere Renditen zu erzielen als kapitalstarke Firmen. Hiervon ausgehend, folgert Lucas (1990), dass Kreditnehmer in Indien fähig seien, 58mal mehr für Kapital zu zahlen als ihre vermögenderen Nachbarn in den USA.[40] Daraus ergibt sich die Frage, warum profitorientierte Investoren und Kreditinstitute die MSEs der Entwicklungsländer nicht ausreichend mit Kapital versorgen? Die Neue Institutionenökonomik macht hierfür die Tatsache verantwortlich, dass der Kreditgeber weniger vertragsrelevante Informationen besitzt als der Kreditnehmer.[41] Diese Informationsasymmetrie stellt Finanzintermediäre vor drei Schwierigkeiten: Adverse Selektion, Moral Hazard und hohe Transaktionskosten. Ein weiteres Problem ist das Fehlen geeigneter Sanktionsmittel zur Durchsetzung eines Darlehensvertrages.[42]
Zur Verlustvermeidung fordern Banken von ihren Kreditnehmern einen Zins, der die Kosten der Darlehensvergabe deckt. Infolgedessen verlangen sie einen höheren Zinssatz von Kreditnehmern mit einer hohen Ausfallwahrscheinlichkeit (schlechte Risiken) als von den Kreditnehmern mit einer niedrigen Ausfallwahrscheinlichkeit (gute Risiken), um die erwarteten Verluste aus Zahlungsausfällen zu kompensieren.[43] Allerdings benötigt der Kreditgeber ausreichend Informationen über die Eigenschaften der Kreditnehmer zur Bestimmung ihrer Ausfallwahrscheinlichkeit bzw. Risikoklasse. Ohne die notwendigen Informationen bleibt der Kreditgeber in Unkenntnis über das Ausfallrisiko seiner Kunden, weshalb er zur Deckung der erwarteten Ausfälle von sämtlichen Kreditnehmern denselben Zinssatz - nämlich den Durchschnittszins aus schlechten und guten Risiken - fordert.[44] Aufgrund der schlechten Risiken wird ein Durchschnittszins erhoben, der über dem Zins der guten Risiken liegt, wodurch sich die Attraktivität einer Kreditaufnahme für die guten Risiken schmälert, da die gestiegenen Finanzierungskosten die Rendite geplanter Investitionsprojekte vermindert. Die umgekehrte Situation ergibt sich aus Sicht der schlechten Risiken. Deshalb werden sie Kredite nachfragen, während die Anzahl der guten Risiken im Markt abnimmt. Infolgedessen wächst der Marktanteil der schlechten Risiken, was für den Kreditgeber ein höheres Verlustrisiko bedeutet. Zur Kompensation der erwarteten Ausfallverluste wird der Zinssatz angehoben. Allerdings führt diese Zinserhöhung zu weiteren Nachfragerückgängen seitens der guten Risiken, was wiederum den Anteil der schlechten Risiken vergrößert und zu erneuten Zinsanhebungen führt - ein sich wiederholender Prozess, bei dem die guten Risiken schrittweise ausselektiert werden. Dieses Phänomen wird in der Literatur als „Adverse Selektion" bzw. „Negativauslese" (engl. „Adverse selection") bezeichnet.[45] Wegen des großen Verlustrisikos bzw. des großen Anteils an schlechter Risken verschärfen die Banken ihre Kreditvergabekriterien, wodurch das Kreditangebot für die Bevölkerung knapper wird - mit anderen Worten: Der Markt versagt.[46] Zur Vermeidung des Marktversagens bzw. der Negativauslese benötigt die Bank Informationen über die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden, welche diese aus Eigeninteresse nicht preisgeben. Unter dieser Annahme bieten sich dem Kreditgeber zwei Möglichkeiten der Informationsbeschaffung an:
Die indirekte Methode der Informationsbeschaffung, auch „Screening" genannt, beinhaltet das Anbieten von zwei unterschiedlichen Darlehensverträgen, welche sich durch folgende Merkmale unterscheiden. Der eine Vertrag verpflichtet den Kreditnehmer zur Zahlung hoher Zinsen und zur Hinterlegung einer geringwertigen Sicherheit, während das andere Vertragsmodell die Zahlung niedriger Zinsen sowie die Hinterlegung einer hochwertigen Sicherheit vorsieht. Der risikoreiche Kreditnehmer wird den Vertrag mit der hochwertigen Sicherheit ablehnen, da er sich seines Ausfallrisikos bewusst ist und sich deshalb um den Verlust seiner hinterlegten Sicherheit sorgt. Die guten Risiken hingegen, präferieren die Vertragsbedingungen mit den niedrigen Zinszahlungen und der wertvollen Sicherheit, da sie das Darlehen mit hoher Wahrscheinlichkeit zurückzahlen. Arme Menschen besitzen jedoch kein sicherheitsdienliches Vermögen, womit das Screening von guten und schlechten Risiken mittels Sicherheiten ausgeschlossen ist.[47]
Weiterhin besteht für den Kreditgeber die Möglichkeit der direkten Informationsbeschaffung, was bedeutet, dass er die zahlungsrelevanten Charakteristika des Kreditnehmers eigenständig in Erfahrung bringen muss - ein kostspieliges Unterfangen, das insbesondere die Vergabe kleiner Kreditbeträge unprofitabel macht.[48] In den Industrieländern geben Institutionen, wie die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) Auskunft über die Bonität von Kreditnehmern, wodurch Banken eine kostenintensive Informationsbeschaffung erspart bleibt. Allerdings existieren in den Entwicklungsländern meist keine Institutionen zur Beseitigung von Informationsasymmetrien zwischen Kreditgeberund Kreditnehmer.
Bekanntlich hängt die Rückzahlung des Darlehens bzw. die Erfüllung des Darlehensvertrages maßgeblich von den Anstrengungen des Kreditnehmers ab. Diese Begebenheit wird für den Kreditgeber zum Verhängnis, wenn er das Verhalten seines Kunden nicht (oder nur mit unverhältnismäßig hohen Prüfungskosten) beobachten kann.[49] Aufgrund des Unwissens des Kreditgebers entsteht bei dem Kreditnehmer ein Anreiz zur Abweichung von den Vereinbarungen des Darlehensvertrags, insofern keine Sicherheit hinterlegt worden ist, da der Kreditnehmer nicht mehr sämtliche Kosten seines Handelns trägt. Der Kreditnehmer könnte beispielsweise das erhaltene Kapital unangekündigt in ein renditeträchtigeres, jedoch risikoreicheres, Vorhaben als ursprünglich vereinbart, investieren. Hierdurch wälzt der Kreditnehmer einen Teil seines Investitionsrisikos auf die Bank ab, ohne deren vorherige Kenntnisnahme. Außerdem ist es dem Kreditnehmer möglich, die zusätzlichen Gewinne aus der risikoreicheren Investition unbemerkt zu vereinnahmen. Ohne Hinterlegung einer Sicherheit wäre es überdies vorteilhaft für den Kreditnehmer, sich durch Vortäuschung einer Zahlungsunfähigkeit von seiner Rückzahlungspflicht zu befreien. Angesichts hoher Bonitätsprüfungskosten würde die Bank vermutlich einen Zahlungsausfall in Kauf nehmen.[50] Ferner ist die Wahrscheinlichkeit eines Moral Hazard bei Armen größer, da „[...] kein genuines Interesse an einer Rückzahlung [besteht], wenn man die Meinung vertritt, man selbst benötige das Geld dringender als eine gut situierte [...] Institution."[51]
Selbst wenn die mit Informationsasymmetrien verbundenen Schwierigkeiten beseitigt werden, beinhaltet die Kreditvergabe in den Entwicklungsländern ein weiteres Problem - nämlich die Abwesenheit geeigneter Sanktionsmittel gegen säumige Kreditnehmer.[52] Denn in vielen Entwicklungsregionen existiert kein wirkungsvolles Pfand- und Eigentumsrecht. Oftmals gibt es weder Grundbücher noch feste Arbeitsverträge und die Durchsetzbarkeit von Rechtsansprüchen ist entweder nur begrenzt oder mit hohen Kosten möglich.[53] Bei Fehlen eines greifenden Rechtssystems verweigern Kreditnehmer ihre Rückzahlung, wobei Banken den säumigen Schuldner nicht auf rechtlichem Wege sanktionieren können.
Die Kreditvergabe an arme Bevölkerungsschichten stellt für Banken ein Unterfangen dar, weil die Vergabe vieler kleiner Kredite einen wesentlich höheren administrativen Aufwand erfordert als die Vergabe eines einzigen großen Darlehens.[54] Weiterhin problematisch sind Fixkosten für Räumlichkeiten, Technik und Personal, welche unabhängig von der Kreditvergabe anfallen. Diese Gründe sowie die zuvor genannten Informations- und Sanktionsprobleme machen die Kreditvergabe in den Entwicklungsländern zu einem verlustbringenden Geschäft, weshalb man die Armen lange Zeit als „unbankable" bezeichnete.
Eine grundlegende Definition des Mikrokredits entspricht der Vergabe kleiner Darlehen an arme Individuen zur Finanzierung einer selbstständigen Tätigkeit, mit Hilfe derer sie ausreichend Einkommen erwirtschaften sollen, um für sich und ihre Familien zu sorgen.[55] In der Praxis variiert das Volumen von Gruppenkrediten zwischen 63 und 125 US-Dollar, während Einzelkredite mehrere Tausend Dollar betragen können.[56] Diese Formen der Kreditvergabe werden in 2.4.2 eingehender behandelt. Des Weiteren liegt die weltweite Durchschnittshöhe des Mikrokredits bei 1.026 US-Dollar.[57] Die Kreditlaufzeit von sechs bis acht Monaten ist im Vergleich zu traditionellen Krediten eher kurz. Im Jahr 2006 belief sich die durchschnittliche Zinshöhe auf 28 Prozent, vereinzelt jedoch auch auf 94 Prozent.[58]
[...]
[1] Bei diesem Zitat handelt es sich um einen Auszug aus der Dankesrede von Muhammad Yunus für den „Help for Self-Help Prize" der „Stromme Foundation". Die Rede wurde am 26. September 1997 in Oslo (Norwegen) gehalten. Das Zitat wurde aus einem Fallbeispiel der „Standford Graduate School of Business" entnommen. Siehe http://gsbapps.stanford.edu/cases/documents/SM116.pdf [Zugriff: 11.12.2011].
[2] Vgl. Orso 2011, S. 5.
[3] Vgl. Felder-Kuzu 2005, S. 32f.
5 Vgl. Yunus 2010, S. 27.
[5] Siehe Homepage des „International Year ofMicrocredit 2005",
http://www.yearofmicrocredit.org/pages/sitepages/homepage_links.asp [Zugriff: 02.12.2011]; vgl. Goldberg 2005, S.12.
[6] vgl. Odell 2010, S.7ff. Siehe hierzu auch Bennett (2009)
[7] Vgl. Chakrabarti und Ravi 2011, S. 20; siehe Hein und Bernau (2011).
[8] Vgl. Duvendack et al. 2011, S.8.
[9] Vgl. Lohmann 2009, S. 76ff; Vgl. Ferdowsi 2007, S. 199ff.
[10] Ferdowsi 2007, S. 201.
[11] Ferdowsi 2007, S. 202.
[12] Vgl. Nallari und Griffith 2011, S. 20f. Bei der absoluten Armutsgrenze handelte es sich um den - in Kaufkraftparitäten ausgedrückten - Betrag von weniger als 1 US - Dollar pro Tag für Konsumzwecke. Deshalb spricht man von der „Ein-Dolar-Grenze". Aufgrund von Preissteigerungen wurde diese Grenze im Jahr 2005 auf 1,25 PPP-US-Dollar angehoben.
[13] Vgl. The World Bank 2005, S. 8ff.
[14] Vgl. Lohmann 2009, S. 74.; siehe Armutsbeschreibung des Deutschen Instituts für Armutsbekämpfung auf http://www.armut.de/definition-von-armut_absolute-armut.php [Zugriff: 29.11.2011].
[15] Vgl. Ferdowsi 2007, S.202; vgl. Lohmann 2009, S. 74.
[16] Siehe relative Armutsgrenze der OECD auf
http://www.oecd.org/document/54/0,3746,de_34968570_35008930_41530998_1_1_1_1,00.html [Zugriff: 10.12.2011].
[17] Lohmann 2009, S. 77.
[18] Lohmann 2009, S.77.
[19] Vgl. Weisser 1959, S.648. Der indische Nobelpreisträger Armartya Sen vertritt mit seinem „Capabillity Approach" eine sehr ähnliche Auffassung wie Gerhard Weisser. Vgl. hierzu Sen 1992, S.113.
[20] Vgl. Ferdowsi, S.202.
[21] Vgl. The World Bank 2011, S. 4.
[22] Vgl. Lohmann 2009 S. 74ff, vgl. Ferdowsi 2007, S. 211ff; Sachs 2005, S. 72 ff.
[23] Vgl.Nichter und Goldmark 2009, S. 1453ff. Diese Autoren definieren Unternehmenswachstum als eine Zunahme der Mitarbeiterzahl. Alternativ hierzu lässt sich Wachstum als Mehrung des Umsatzes oder Vermögens definieren.
[24] Vgl. Nichter und Goldmark 2009, S. 1454.
[25] Vgl. Nichter und Goldmark 2009, S. 1453.
[26] Vgl. Nichter und Goldmark 2009, S. 1460.
[27] Vgl. Nichter und Goldmark 2009, S. 1454-1455.
[28] Vgl. Nichter und Goldmark 2009, S.1455.
[29] Vgl. Nichter und Goldmark 2009, S. 1457.
[30] Die Investitionstätigkeit wird zudem durch Kapitalflucht weiter geschwächt. Der vermögende Teil der Bevölkerung investiert häufig nicht im eigenen Land, sondern bringt große Teile des eigenen Vermögens in das als sicher geglaubte Ausland. Vgl. Andersen 2005, S.7-21, S. 9; vgl. Lohmann 2009 S. 109.
[31] Vgl. Lohmann 2009, S. 108-111; vgl. Grimm 1979, S. 42.
[32] In Gliederungspunkt 2.1 wurde bereits angesprochen, dass Menschen mit einem Einkommen von weniger als 2 PPP-US-Dollar kaum über genügend Kaufkraft für lebensnotwenige Konsumausgaben, z.B. für Nahrung, Kleidung und Obdach verfügen.
[33] Vgl. Lohmann 2009, S. 83.
[34] Vgl. Gulli 1998, S.63; vgl. Lohmann 2009 S.121.
[35] Vgl. Armendariz und Morduch 2010, S.31; vgl. Schäfer und Oehri 2008, S.16.
[36] Vgl. Lohmann 2009, S. 122, 124.
[37] Vgl. Lohmann 2009, S.68.
[38] Vgl. Armendariz und Morduch 2010, S. 5f.
[39] Jeder vernünftige Schneider hätte mit seinen ersten 100 € die elektrischen Scheren gekauft, falls diese eine höhere Porduktivitätssteigerung als die Nähmaschine zur Folge hätten.
[40] Vgl. Armendariz und Morduch 2010, S. 7.
[41] Chowdhury 2010, S. 67ff.
[42] Vgl. Ghatak und Guinanne 1999, S. 197f.
[43] Vgl. Gischer et al. 2011, S. 139ff.
[44] Vgl. Duvendack et al. 2011, S. 8f.
[45] Vgl. Armenariz und Morduch 2010, S.41ff. Die erwähnten Überlegungen zur Adversen Selektion basieren auf dem vielzitierten Model von Stiglitz und Weiss (1981). Dieses Model geht von eigeninteressierten Individuen aus, die sich als gute Risiken ausgeben, da sie im Falle eines größeren Ausfallrisikos höhere Zinsen bezahlen müssen. Eine weitere Prämisse des Models ist, dass Personen Kredite für Investitionszwecke nachfragen. Somit verringert sich bei steigendem Zins die Kreditnachfrage, weil die Rendite bzw. Attraktivität der Investition aufgrund steigender Finanzierungskosten abnimmt. Stiglitz und Weiss (1981) ist eine Weiterentwicklung von Akerlof (1970), welcher das Versagen eines Gebrauchtwagenmarktes auf asymmetrische Informationsverteilung bzw. Adverser Selektion zurückführt.
[46] Vgl. Ray, Debraj 1998, S. 548ff.
[47] Vgl. Ghatak und Guinanne 1999, S. 200ff.
[48] Vgl. Ghatak und Guinanne 1999, S. 206ff.
[49] Vgl. Duvendack et al. 2011, S.8f.
[50] Vgl. Ghatak und Guinanne 1999, S. 206ff; vgl. Armendariz und Morduch 2010, S. 48ff.
[51] Lohmann 2009, S. 126.
[52] Ghatak und Guinanne 1999, S. 209ff.
[53] Vgl. Lohmann 2009, S. 130. Hernando de Soto (2000) schätzt das Vermögen der Armen in den Entwicklungsund Schwellenländer auf 9,3 Mrd. US-Dollar. Jedoch können diese aus Mangel an Eigentumsrechten ihr Vermögen nicht als Sicherheit nutzen, um von Banken finanzielle Mittel zu erhalten.
[54] Vgl. Armendariz und Morduch 2010, S. 8.
[55] Vgl. Orso 2011, S. 5.
[56] Vgl. Trezza 2006, S. 24.
[57] Vgl. Lohmann 2009, S.117.
[58] Siehe CGAP (2008): Why do MFIs charge high interst rates? auf
http://www.cgap.Org/p/site/c/template.rc/1.11.947/1.26.1309/ [Zugriff10.11.2011]; vgl. Lohmann 2009 S. 118.