Masterarbeit, 2012
102 Seiten, Note: 1,7
Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...)
Diese Arbeit untersucht die Diskrepanz zwischen dem subjektiven Erleben von Emotionen und deren sprachlicher Darstellung. Ziel ist es, kritisch zu beleuchten, wie diese Asynchronität missverstanden und letztendlich auch produktiv genutzt werden kann.
EINLEITUNG: Die Einleitung skizziert das Grundproblem der Arbeit: die Diskrepanz zwischen der subjektiven Intensität emotionaler Erlebnisse und den Möglichkeiten ihrer sprachlichen Ausdruck. Sie veranschaulicht dies anhand literarischer Beispiele, die die Unzulänglichkeit der Sprache in Bezug auf die Darstellung innerer Zustände belegen. Gleichzeitig verdeutlicht die Einleitung die Bedeutung dieses Problems für die empirische Emotionsforschung, in der die Validität von Selbsteinschätzungen immer wieder in Frage gestellt wird. Der Fokus liegt auf der Asynchronität zwischen innerem Erleben und äußerer Kommunikation, ein Phänomen, welches im weiteren Verlauf der Arbeit tiefergehend untersucht wird.
Teil I: TERMINOLOGISCHE PRÄZISIERUNGEN: Dieser Teil dient der Klärung grundlegender Begriffe. Die Kapitel befassen sich mit der Definition von Sprache, Bewusstsein, Denken, Handlungsmotiven und Emotionen. Er legt die terminologische Basis für die folgende Auseinandersetzung mit verschiedenen Theorien des Verständnisses von anderen. Es wird der Versuch unternommen, ein gemeinsames Verständnis für die im folgenden verwendeten zentralen Begriffe zu schaffen, um Missverständnisse aufgrund unterschiedlicher Definitionen zu vermeiden. Diese Klärung ist entscheidend für die spätere Analyse der Theorien, die sich mit dem Verständnis von Emotionen und ihrer Kommunikation befassen.
Teil II: IRRWEGE DES VERSTEHENS: Dieser Teil befasst sich kritisch mit Ansätzen, die die Fähigkeit zum Verständnis von anderen auf angeborene Mechanismen zurückführen. Kapitel 5 analysiert Tomasellos Theorie der angeborenen Wir-Intentionalität, während Kapitel 6 Damasios Theorie der Spiegelneurone kritisch beleuchtet. Beide Kapitel zeigen die Grenzen reduktionistischer Erklärungen des interpersonellen Verständnisses auf und bereiten den Weg für die im dritten Teil vorgestellten alternativen Perspektiven. Die Kritik zielt darauf ab, die Komplexität des Verständnisses von anderen zu verdeutlichen und die Notwendigkeit eines umfassenderen Ansatzes hervorzuheben.
Teil III: WEGE DES VERSTEHENS: Dieser Teil präsentiert alternative Erklärungsansätze für das Verständnis anderer, die über die im zweiten Teil kritisierten Theorien hinausgehen. Kapitel 7 behandelt Vygotskijs Ansatz und dessen Bedeutung für die Säuglingsforschung, während Kapitel 8 Holodynskis Modell der Sprachentwicklung im Detail analysiert. Hierbei wird der Fokus auf die Bedeutung nonverbaler Kommunikation und die Entwicklung von Ausdruckszeichen gelegt. Kapitel 9 untersucht den Zusammenhang zwischen Denken und Sprache und die Rolle gemeinsamer Aufmerksamkeit und Hintergrundwissen für das Verständnis anderer. Schließlich beleuchtet Kapitel 10 die Bedeutung der Körperkommunikation für das interpersonelle Verständnis, während Kapitel 11 das Gehirn als Antizipationsorgan beschreibt. Dieser Teil bietet eine differenzierte Perspektive auf das Verständnis von anderen, indem er die Bedeutung kultureller und sozialer Faktoren hervorhebt.
Emotionen, Sprache, Kommunikation, Verständnis, Interaktion, Bewusstsein, Denken, Spiegelneurone, Vygotskij, Holodynski, nonverbale Kommunikation, kulturelle Einflüsse, reflexives und vorreflexives Verständnis.
Der Text untersucht die Diskrepanz zwischen dem subjektiven Erleben von Emotionen und ihrer sprachlichen Darstellung. Er analysiert kritisch, wie diese Asynchronität missverstanden und produktiv genutzt werden kann, und beleuchtet die Rolle nonverbaler Kommunikation, kognitiver Prozesse und kultureller Faktoren im Verständnis anderer.
Teil I des Textes widmet sich der terminologischen Präzisierung von Schlüsselbegriffen wie Sprache, Bewusstsein, Denken, Handlungsmotiven und Emotionen. Diese Klärung bildet die Grundlage für die Analyse verschiedener Theorien des interpersonellen Verständnisses.
Teil II des Textes analysiert kritisch Tomasellos Theorie der angeborenen Wir-Intentionalität und Damasios Theorie der Spiegelneurone. Die Kritik zielt darauf ab, die Grenzen reduktionistischer Erklärungen des interpersonellen Verständnisses aufzuzeigen und die Komplexität des Verständnisses von anderen hervorzuheben.
Teil III des Textes präsentiert alternative Ansätze, die über die im zweiten Teil kritisierten Theorien hinausgehen. Hier werden Vygotskijs Ansatz, Holodynskis Modell der Sprachentwicklung, die Bedeutung nonverbaler Kommunikation, gemeinsamer Aufmerksamkeit und Hintergrundwissen sowie die Rolle der Körperkommunikation und des Gehirns als Antizipationsorgan analysiert.
Der Text betont die immense Bedeutung nonverbaler Kommunikation für das Verständnis anderer. Insbesondere Holodynskis Modell der Sprachentwicklung hebt die Rolle von Ausdruckszeichen und vorreflexiver Interaktion hervor. Der Text argumentiert, dass ein umfassendes Verständnis von Emotionen und Interaktion die Berücksichtigung nonverbaler Signale erfordert.
Der Text unterstreicht den Einfluss kultureller Faktoren auf die Formung und Versprachlichung von Gefühlen. Die kulturelle Prägung beeinflusst nicht nur den Ausdruck, sondern auch das subjektive Erleben von Emotionen. Dies wird insbesondere im Kontext von Holodynskis Modell diskutiert.
Der Text gliedert sich in drei Teile: Eine Einleitung, einen Teil mit terminologischen Präzisierungen, einen Teil mit der kritischen Auseinandersetzung mit bestehenden Theorien und einen Teil mit der Präsentation alternativer Ansätze. Jeder Teil besteht aus mehreren Kapiteln mit detaillierten Analysen.
Schlüsselwörter sind Emotionen, Sprache, Kommunikation, Verständnis, Interaktion, Bewusstsein, Denken, Spiegelneurone, Vygotskij, Holodynski, nonverbale Kommunikation, kulturelle Einflüsse, reflexives und vorreflexives Verständnis.
Der Text richtet sich an eine akademische Zielgruppe, die sich mit Emotionsforschung, Sprachwissenschaft, Kognitionswissenschaft und verwandten Gebieten beschäftigt. Die detaillierte Analyse und der wissenschaftliche Stil sprechen für einen akademischen Kontext.
Der Text selbst nennt die relevanten Autoren (Vygotskij, Holodynski, Tomasello, Damasio) und bietet durch die detaillierten Kapitelzusammenfassungen einen guten Einstieg in die jeweilige Theorie. Zusätzliche Informationen können über die genannten Autoren und ihre Werke recherchiert werden.
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Marcel Nakoinz
Danksagung
Ich danke Herrn Prof. Gunter Gebauer für die engagierte wissenschaftliche Betreuung meines Masterprojekts und Herrn Prof. Jan Slaby für die Bereitschaft als Zweitgutachter für meine Masterarbeit zu fungieren. Außerdem möchte ich mich an dieser Stelle bei all den Kommilitonen aus diversen philosophsichen Seminaren und Kolloquien bedanken, die mich in vielen Gesprächen inspirierten und zu zahlreich sind um hier im Einzelnen benannt zu werden.
am 23.4.2012