Magisterarbeit, 2010
118 Seiten, Note: 2,0
Diese Arbeit untersucht die Rolle der deutschen Medizin im Schutzgebiet Togo zwischen 1884 und 1914. Sie analysiert den Widerspruch zwischen zeitgenössischen Berichten, die oft ein positives Bild des medizinischen Engagements zeichnen, und späteren historischen Interpretationen, die den kolonialmedizinischen Diskurs kritisch beleuchten. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit dem Nachtigal-Krankenhaus in Anecho und dessen Stellenwert im deutschen Kolonialsystem.
1. Einführung: Diese Einleitung skizziert die Forschungsfrage, indem sie den scheinbaren Widerspruch zwischen der heutigen positiven Wahrnehmung deutscher Medizin in Afrika und der negativen historischen Bewertung deutscher Kolonialmedizin aufzeigt. Sie beleuchtet die relevanten historischen und soziologischen Kontexte – Rassismus, Nationalismus, Kolonialismus und Imperialismus – und beschreibt die verwendeten Quellen und die Vorgehensweise der Untersuchung.
2. Die deutsche Herrschaft im Schutzgebiet Togo: Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über die deutsche Kolonialherrschaft in Togo. Es beschreibt die vorkoloniale Epoche, den Prozess der Besetzung und Unterwerfung, die Etablierung der Verwaltung, des Transport- und Schulwesens sowie die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen. Es analysiert die Herrschaftsinstrumente der Kolonialmacht, darunter die Polizeitruppe, die Verwaltung, die Missionsgesellschaften, die Unternehmerschaft, die Sprachenpolitik und die Rolle der Medizin. Schließlich wird die Geschichte der Stadt Anecho, als wichtiges Zentrum an der Küste, detailliert dargestellt.
3. Medizinalpolitik und Infrastruktur im Schutzgebiet: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die medizinische Situation und die Medizinalpolitik im deutschen Togo. Es beschreibt die Gesundheitsrisiken, die vorherrschenden Krankheiten (Malaria, Gelbfieber, Schlafkrankheit, Pocken), und den medizinischen Zeitgeist. Es vergleicht die naturwissenschaftliche Medizin mit traditionellen Heilmethoden und analysiert den Konflikt zwischen beiden Systemen. Das Kapitel geht detailliert auf die medizinische Infrastruktur ein, insbesondere auf das Nachtigal-Krankenhaus in Anecho, dessen Architektur, Personal, Ausstattung und Geschichte dargestellt werden. Es untersucht das Menschenbild der Europäer gegenüber den Afrikanern, basierend auf zeitgenössischen Schriften und analysiert die Arzt-Patienten-Beziehung.
Deutsche Kolonialmedizin, Togo, Nachtigal-Krankenhaus, Anecho, Rassismus, Imperialismus, Kolonialismus, Tropenkrankheiten, Schlafkrankheit, Pocken, Traditionelle afrikanische Medizin, Arzt-Patienten-Beziehung, Herrschaftsinstrumente, Medizinalpolitik, Kolonialgeschichte.
Diese Arbeit untersucht die Rolle der deutschen Medizin im Schutzgebiet Togo zwischen 1884 und 1914. Der Fokus liegt auf dem Widerspruch zwischen positiven zeitgenössischen Berichten über das medizinische Engagement und kritischen späteren historischen Interpretationen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Nachtigal-Krankenhaus in Anecho und seiner Bedeutung im deutschen Kolonialsystem.
Die Arbeit behandelt die medizinische Versorgung in Togo unter deutscher Herrschaft, den Einfluss des Kolonialismus auf das Medizinsystem, die Arzt-Patienten-Beziehung im kolonialen Kontext, die Rolle des Nachtigal-Krankenhauses in Anecho und das Spannungsfeld zwischen Humanität und Herrschaft. Sie analysiert Rassismus, Nationalismus, Kolonialismus und Imperialismus im Kontext der deutschen Kolonialmedizin.
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einführung, die die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz beschreibt; ein Kapitel zur deutschen Herrschaft in Togo mit historischem Überblick und Analyse der Herrschaftsinstrumente; ein Kapitel zur Medizinalpolitik und -infrastruktur in Togo, inklusive einer detaillierten Darstellung des Nachtigal-Krankenhauses in Anecho; und abschließend ein Kapitel mit Ergebnissen, Ausblick und Bewertung des Verhaltens deutscher Ärzte in Togo.
Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle der deutschen Medizin im kolonialen Togo zu analysieren und den Widerspruch zwischen zeitgenössischen und späteren Bewertungen zu untersuchen. Sie will den Stellenwert des Nachtigal-Krankenhauses im deutschen Kolonialsystem beleuchten und das Spannungsfeld zwischen humanitärem Engagement und Herrschaftsinstrumentalisierung der Medizin herausarbeiten.
Die Arbeit basiert auf einer detaillierten Quellenanalyse, deren genaue Beschreibung in der Einleitung zu finden ist. Die Quellen umfassen sowohl zeitgenössische Berichte als auch spätere historische Interpretationen.
Schlüsselwörter sind: Deutsche Kolonialmedizin, Togo, Nachtigal-Krankenhaus, Anecho, Rassismus, Imperialismus, Kolonialismus, Tropenkrankheiten, Schlafkrankheit, Pocken, Traditionelle afrikanische Medizin, Arzt-Patienten-Beziehung, Herrschaftsinstrumente, Medizinalpolitik, Kolonialgeschichte.
Das Nachtigal-Krankenhaus in Anecho wird als Fallbeispiel analysiert, um die Medizinalpolitik und -praxis der deutschen Kolonialherrschaft zu veranschaulichen. Die Arbeit beschreibt die Architektur, das Personal, die Ausstattung und die Geschichte des Krankenhauses und untersucht dessen Rolle im Kontext des Kolonialsystems.
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zur Übertragbarkeit des Imperialismusbegriffs auf das koloniale Medizinalwesen, zur Bewertung des Verhaltens deutscher Ärzte in Togo, zum Stellenwert des Nachtigal-Krankenhauses im deutschen Kolonialsystem und zu nachhaltigen Effekten der deutschen Kolonialmedizin nach dem Ersten Weltkrieg. Sie diskutiert die Frage nach Humanität versus Herrschaft in der deutschen Kolonialmedizin.
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