Forschungsarbeit, 2010
31 Seiten, Note: 1,0
Diese Arbeit befasst sich mit der Kontroverse um den normativen Gehalt der humanistischen Universitätsidee im 20. Jahrhundert. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob normative Prämissen der institutionellen Selbstbeschreibung als integrierende, bewahrenswerte (Ideen-)Ressource oder als hinderliche Blockade der Effizienz von Bildungsprozessen anzusehen sind. Die Arbeit beleuchtet die Auseinandersetzung mit dem „Mythos Humboldt“ im 20. Jahrhundert und zeigt, wie verschiedene Positionen – von entschiedenen Befürwortern über reformistische Erneuerer bis hin zu Kritikern – die neuhumanistische Idee der Universität interpretierten.
Die Einleitung beginnt mit einem aktuellen Beispiel: Derridas Vortrag über die „unbedingte Universität“ und die Resonanz, die dieser in der deutschsprachigen Debatte findet. Derrida beschwört ein überzeitliches Ideal der Universität als gelehrte Gemeinschaft und ruft damit Sehnsüchte nach einer idealistischen Verteidigung der Universität hervor. Diese Sehnsucht steht im Kontext des „Mythos Humboldt“, der im 20. Jahrhundert als Referenzpunkt für die Universitätsdebatte diente.
Kapitel 2 behandelt die Entstehung des „Mythos Humboldt“ im 20. Jahrhundert. Die Humboldt-Universitätsidee wird als Erfindung des 20. Jahrhunderts beschrieben und die Wiederentdeckung der Schriften Wilhelm von Humboldts um die Jahrhundertwende wird beleuchtet. Die Rezeption der Humboldtschen Denkschrift zeigt, wie sie zur Legitimation der zweckfreien Grundlagenforschung eingesetzt wurde.
Humboldt-Universitätsidee, neuhumanistische Universität, Geistesaristokratie, wissenschaftliche Weltgeltung, Massenuniversität, Bildungsexpansion, soziologischer Realismus, systemtheoretische Analyse, Universitätsreform, Bologna-Reform, Jacques Derrida, Jürgen Habermas, Max Scheler, Jürgen Mittelstrass
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