Diplomarbeit, 2005
103 Seiten, Note: Befriedigend
1. Eigenschaft (den Islam richtig verstehen)
1.1. Koran
1.1.1. Sure 2, al-Baqara 177
1.1.1.1. Arabischer Text
1.1.1.2. Deutsche Übersetzung
1.1.1.3. Zusammenfassung des Inhaltes
1.1.1.4. Korankommentare
1.1.1.4.1. Ahkäm al-Quŕän von al-Qurftibî
1.1.1.4.2. Tafslr von Ibn Katir
1.1.1 -4.3. Tafslr al-Galalayn von al-Mahalli und as-Suyütï
1.2. Der Hadlt
1.2.1. Hadlt Nr.2609 ,Gämf at-Tirmidl
1.2.2. Arabischer Text
1.2.3. Deutsche Übersetzung
1.2.4. Zusammenfassung des Inhaltes
1.2.5. Hadltkommentare
1.2.5.1. At-Tirmidl
1.3. Analyse
2. Eigenschaft (mit wem ist er befreundet)
2.1. Koran
2.1.1. Söre 25, al-Furqän 27,28,29
2.1.1.1. Arabischer Text
2.1.1.2. Deutsche Übersetzung
2.1.1.3. Zusammenfassung des Inhaltes
2.1.1.4. Korankommentare
2.1.1.4.1. Ahkäm al-Quŕän von al-Qurtubi
2.1.1.4.2. Tafsir von Ibn Katlr
2.1.1.4.3. Tafsir al-Galalayn von al-Mahalll und as-Suyüti
2.1.2. Süre 43, az-Zuhruf67
2.1.2.1. Arabischer Text
2.1.2.2. Deutsche Übersetzung
2.1.2.3. Zusammenfassung des Inhaltes
2.1.2.4. Korankommentare
2.1.2.4.1. Ahkäm al-Qurän von al-Qurtubi
2.1.2.4.2. Tafsir von Ibn Katlr
2.1.2.4.3. Tafsir al-Galalayn von al-Mahalll und as-Suyüti
2.2. Der Hadlt
2.2.1. Hadlt Nr.2300, von at-Tirmidl
2.2.2. Arabischer Text
2.2.3. Deutsche Übersetzung
2.2.4. Zusammenfassung des Inhaltes
2.2.5. Hadïtkommentare
2.2.5.1. At-Tirmidi
2.3. Analyse
3. Eigenschaft (die Kinder gut erziehen)
3.1. Koran
3.1.1. Sure 24, an-Nür 58,59
3.1.1.1. Arabischer Text
3.1.1.2. Deutsche Übersetzung
3.1.1.3. Zusammenfassung des Inhaltes
3.1.1.4. Korankommentare
3.1.1.4.1. Ahkäm al-Quťän von al-Qurtubi
3.1.1.4.2. Tafslr von Ibn Katir
3.1.1.4.3. Tafsir al-Galalayn von al-Mahalli und as-Suyüti 3
3.1.2. Süre 31, Luqmänl3,14,15,16,17,18,19
3.1.2.1. Arabischer Text
3.1.2.2. Deutscher Übersetzung
3.1.2.3. Zusammenfassung des Inhaltes
3.1.2.4. Korankommentare
3.1.2.4.1. Ahkäm al-Quťän von al-Qurtubi 3
3.1.2.4.2. Tafsir von Ibn Katir
3.1.2.4.3. Tafsir al-Galalayn von al-Mahalli und as-Suyüti
3.2. Der Hadit
3.2.1. Hadït Nr. 6605, Sahihwon al-Buhäri
3.2.2. Arabischer Text
3.2.3. Deutsche Übersetzung
3.2.4. Zusammenfassung des Inhaltes
3.2.5. Haditkommentare
3.2.5.1. Fath al-bärí bi-šarh Sahih al-Buhäri
3.3. Analyse
4. Eigenschaft (kein Unterschied)
4.1. Koran
4.1.1. Süre 16, an-Nahl 57,58,59
4.1.1.1. Arabischer Text
4.1.1.2. Deutsche Übersetzung
4.1.1.3. Zusammenfassung des Inhaltes
4.1.1.4. Korankommentare
4.1.1.4.1. Ahkäm al-Qur>än von al-Qurtubi
4.1.1.4.2. Taf sir von Ibn Katlr
4.1.1.4.3. Taf sir al-Galalayn von al-Mahalli und as-Suyütl
4.1.2. Süre 42, aš-Šura 49,50
4.1.2.1. Arabischer Text
4.1.2.2. Deutsche Übersetzung
4.1.2.3. Zusammenfassung des Inhaltes
4.1.2.4. Korankommentare
4.1.2.4.1. Ahkäm al-Quŕän von al-Qurtubl
4.1.2.4.2. Taf sír von Ibn Katlr
4.1.2.4.3. Tafsir al-Galalayn von al-Mahalll und as-Suyüti
4.2. Der Hadit
4.2.1. Hadit Nr. 1329 , Sahihvon al-Buhäri
4.2.2. Arabischer Text
4.2.3. Deutsche Übersetzung
4.2.4. Zusammenfassung des Inhaltes
4.2.5. Hadithkommentare
4.2.5.1. Fath al-bäri bi-sarh Sahib al-Buhäri
4.3. Analyse .
Grundsätzlich ist das Verhältnis von Mann und Frau in der Ehe im islamischen Recht1 in der Geschichte als komplementär beschrieben worden, als eine Ergänzung der verschiedenen Rollen von Mann und Frau in der Familie entsprechend der geschlechtlichen Arbeitsteilung. Möglicher Missbrauch wurde von den sunnitischen Rechtsgelehrten versucht zu verhindern, indem die unterschiedliche Machtverteilung durch Vorstellungen von Fairness und Schutz vor Missbrauch in eine lebbare Form gebracht wurde.2
Die Regelung der Beziehungen zwischen Mann und Frau im islamischen Familienrecht hat sich historisch unterschiedlich in den verschiedenen Regionen der islamischen Welt entwickelt.3 Diese Entwicklung kann hier nicht nachvollzogen werden.
Die Wahl des Ehegatten bzw. der Ehegattin, die dieser Wahl zugrunde liegenden Kriterien und Wertmaßstäbe sind bisher kaum untersucht worden.4 Wichtige Quellen, aus denen diese Wertmaßstäbe gewonnen werden können, sind für Muslime der Koran, die Überlieferungen des Propheten und das islamische Recht.
Um den Umfang dieser Arbeit nicht zu sehr zu erweitern, beschränke ich mich im folgenden auf die Aussagen zum Verhältnis der Ehegatten, die sich im Koran5 und in der Sunna finden. Da diese Aussagen nicht in einer wortwörtlichen Lesart in richtiger Weise verstanden werden können, ist es notwendig, Kommentare zu den ausgewählten Stellen aus Koran und Sunna heranzuziehen, um eine zutreffende Interpretation dieser Stellen zu erreichen.
Methodisch erfolgt die Untersuchung in drei Schritten. Im ersten Schritt werden die Aussagen aus Koran und Sunna im Original und in deutscher Übersetzung vorgestellt und ihr Inhalt zusammengefasst.
Den so zusammengefassten Aussagen werden die in ausgewählten Koran- und Hadit- kommentaren zu findenden Auslegungen - in einer Zusammenfassung - gegenübergestellt.
Am Ende jedes Unterabschnittes werden die in den beiden vorhergehenden Schritten beschriebenen Aussagen verglichen, Unterschiede herausgearbeitet und versucht, eine allgemeine Charakterisierung des islamischen Verständnisses dieses Problems zu formulieren.
Im Schlusswort wird dann versucht, eine allgemeine Charakterisierung des Verhältnisses der Ehegatten aus den bearbeiteten Quellen heraus zu geben. Der Blickwinkel, aus dem die Quellen betrachtet werden, ist der Anspruch der insbesondere an das Verhalten des Ehemannes erhoben wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten6
„Es ist keine Frömmigkeit, wenn ihr eure Angesichter in Richtung Osten oder Westen wendet; Frömmigkeit ist vielmehr, dass man an Allah glaubt, den Jüngsten Tag, die Engel, das Buch und die Propheten und vom Besitz - obwohl man ihn liebt - den Verwandten gibt, den Waisen, den Armen, dem Sohn des Weges, den Bettlern und (fur den Freikauf von) Sklaven, dass man das Gebet verrichtet und die Läuterungsabgabe (.zakäi)7 entrichtet. Es sind diejenigen, die ihr Versprechen einhalten, wenn sie es gegeben haben; und diejenigen, die in Elend, Not und in Kriegszeiten geduldig sind; sie sind es, die wahrhaftig und gottesfürchtig sind.“
Der Vers handelt über das gottgefällige Handeln. Es liegt nicht darin, dass ein Muslim sich mit dem Gesicht in Richtung des Ostens und des Westens wendet, sondern es ist: Dass man den imán
1- an Allah,
2- an den Jüngsten Tag,
3- an die Engel,
4- an die Schrift und
5- an die Propheten verinnerlicht sowie das Vermögen
6- den Verwandten,
7- den Waisen,
8- den Bedürftigen,
9- dem in Not geratenen Reisenden,
10- den Bittenden und
11- für die Unfreien gibt,
12- das Gebet verrichtet,
13- die zakät entrichtet
14- die Verträge einhalt,
und
15- in bitterer Armut,
16- in Krankheit und
17- wenn man Gewalt erfährt duldsam ist.
Der Korankommentar Ahkäm al-Quŕän von al-Qurtubï behandelt9 diesen Vers zuerst mit einem Hinweis auf den Anlass der Offenbarung des Verses und dann insbesondere mit Bezug auf die Änderung der Gebetsrichtung.10
Detailliert beschäftigt sich al-Qurtubï dann damit, dass dieser Vers sehr wichtig ist, weil er viele Regeln enthält.
Dann betont al-Qurtubï, dass die Zahlung der zakät in manchen Situationen zu wenig ist. Abschließend geht al-Qurtubï noch auf das Einhalten der Verträge und die Geduldigen ein, die die echten Wahrhaftigen und Gottesfürchtigen sind.
Im Tafsïr \on Ibn Katïr11 heißt es, dass die Menschen nicht meinen dürfen, dass die Frömmigkeit oder der Glaube sich in äußerlichen Dingen und Formen erschöpft. Es ist vielmehr vom Inhalt abhängig. In Wirklichkeit der zakät geht es um den menschlichen Geist zu befreien und von Jedem anderen Zwang zu erlösen.
Der Tafsïr al-Galalayn von al-Mahallï und as-Suyütï12 hat keine wesentlichen Aussagen zu diesem Vers.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten13
„Abü Ümäma (r)14 berichtete: Der Gesandte Allahs(s) hat gesagt: Der Rang des Gelehrten dem (einfachen) Betenden gegenüber ist wie mein Rang dem gewöhnlichsten Menschen unter euch gegenüber. Dann fugte der Gesandte Allahs(s) hinzu: Wahrlich, Allah, Seine Engel und all die Geschöpfe der Himmel und der Erde, sogar die Ameise in ihrem Loch und der Fisch (alles was schwimmt), beten für solche Lehrer, die der Menschheit das Verrichten des Guten lehrt.“
Grundsätzlich geht es in diesem Hadit darum, dass ein Gelehrter, der sicher betet, besser ist als ein Betender - wie der Prophet, der besser als seine Gefährten ist.
So heißt es auch im Kommentar Tuhfat al-Ahwadï bi-šarh Gami at-Tiritiidí,15 dieser Hadit beziehe sich auf ein Beispiel von der Erde: die Ameise und ein Beispiel aus dem Meer: den Wal. Der Hadit habe zum Inhalt, dass Lehren nützlicher ist als nur zu beten, weil man nur für sich selbst betet, aber ein Lehrer hilft sich selbst und den Anderen auch. Außerdem wird eine Beziehung zwischen dem Lernen, Lehren und dem richtigen Verstehen des Islam hergestellt.
Die Koranverse beschäftigen16 sich mit dem Sinn der Frömmigkeit und mit dem Sinn des Islam. Der Mensch besteht aus zwei Teilen: Körper und Geist. Das Gebet besteht aus zwei Teilen: Bewegungen und Gedanken. Nur an Alläh zu denken in der Zeit des Gebetes ohne zu beten, ist nicht erlaubt. Nur zu beten mit dem Körper und an etwas anderes als Alläh während des Gebetes zu denken, trifft dem Ziel des Gebetes nicht. Dies wird in den Korankommentaren einerseits auf die Notwendigkeit hin untersucht, dass die Muslime bei Glauben, Gebet und zakät darauf achten, dass Alläh ihre Körper und Gesichter nicht anschaut, sondern in ihre Herze schaut. Deshalb ist manchmal, dem Armen etwas Gutes zu sagen, besser als mit Spotten oder Schimpfen etwas zu spenden.
Der Hadlt bezieht sich wieder auf die Notwendigkeit des Verstandes. Allah erschuf alle Geschöpfe. Der Unterschied zwischen Menschen und Tieren ist der Verstand, die Fähigkeit zu lernen und die Fähigkeit zwischen gut und schlecht zu unterscheiden. Deshalb ist im Islam die Jagdbeute eines abgerichteten Jagdhundes den Muslimen erlaubt, weil dieser Hund den Unterschied zwischen Jagen und Fressen versteht.17 Wir können aus den behandelten Koranversen und Hadlt für unser Thema den Schluss ziehen, dass es erforderlich ist, dass der Ehemann den Islam richtig verstehen soll, das bedeutet nicht nur beten, sondern auch das soziale Verhalten ist wichtig. Er soll z.B nicht den ganzen Tag in der Moschee beten und dann am Ende des Tages seine Frau schlecht behandeln.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten18
"Am Tage, da der Ungerechte sich in die Hände beißen wird, wird er sagen: О wäre ich doch den Weg mit dem Gesandten gegangen!
О wehe mir! hätte ich doch nimmermehr den Soundso zum Freund genommen! Wahrlich, er führte mich irre, hinweg von der Ermahnung, nachdem sie zu mir gekommen war. Und Satan lässt den Menschen im Stich.“
Der Vers handelt über die brennende Reue des Ungläubigen am Tage der Auferstehung, weil er sich nicht den schlechten Einfluss eines Freundes abgelehnt hat.
Der Korankommentar Ahkäm al-Quŕän von al-Qurtubi19 behandelt diese Verse zuerst mit sprachlichen Erläuterungen und mit einem Hinweis auf den Anlass der Offenbarung des ersten Verses. Es handelt um cUqba b. ab! Mucait20 der den Islam angenommen hat, dann, von einem ungläubigen Freund verleitet, zum Unglauben zurückkehrt. Detailliert beschäftigt sich al-Qurtubi dann damit, dass dieser Vers für jeden schlechten Freund und für jeden schlechten Einfluss in jeder Zeit gilt, nicht für einen bestimmten Freund in der Zeit des Propheten.
Dann betont al-Qurtubi, dass der Prophet von den Muslimen verlangt, dass sie ihre Freunde gut auswählen.
Im Tafsir von Ibn Katlr21 wird die Reue der Ungläubigen behandelt. Aber der Gläubige wird wissen, dass es zu spät ist und es keine Zeit mehr für Reue gibt.
Der Tafsir al-Galalayn von al-Mahalli und as-Suyüti22 handelt über einige sprachliche Probleme.
„Die Freunde werden an jenem Tage einer23 des anderen Feinds sein, außer den Gottesfurchtigen.“
Auch in diesem Vers wird auf die in den vorigen Versen angesprochenen Unterschiede zwischen der Freundschaft der Freunde im Diesseits und im Jenseits eingegangen.
Der Korankommentar Ahkäm al-Quŕän von al-Qurtubl24 behandelt diesen Vers zuerst mit einem Hinweis auf den Anlass der Offenbarung des Verses und dann insbesondere mit Bezug auf die Geschichte von cUqba b. abi Mucait mit dem Islam.
Der Tafsir von Ibn Katir25 behandelt auch mit einem Hinweis auf den Anlass der Offenbarung des Verses und dann mit Hass und Groll, wie sie mit dem Bösen verbunden sind.
Der Tafsïr al-Galalayn von al-Mahalll und as-Suyuti26 hat keine wesentlichen Aussagen zu diesem Vers.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten27
„Abü Huraira (r)28 überliefert, dass der Prophet (s) sagte: Man nimmt (öfter) Gewohnheiten eines Freundes an, daher soll jeder von euch darauf schauen, wen er zum Freund nimmt.“
Grundsätzlich geht es in diesem Hadit darum, dass jeder Mensch von seinen Freunden, egal ob sie gut oder schlecht sind, beeinflusst wird. Deshalb überlegt jeder, ob dieser Freund ihn Allah annähert. Ist dies der Fall, dann befreundet er sich mit ihn.
So heißt es auch im Kommentar Tuhfat al-Ahüdï bí-šarh Gämľ at-Tirmidi;29 dieser Hadit beziehe sich darauf, dass die Gewohnheiten der Freunde ansteckend sind. Der Hadit habe zum Inhalt, dass man seine Freunde gut auswählen soll. Außerdem wird eine Beziehung zwischen der Freundschaft im Diesseits und im Jenseits verstanden.
Die Koran verse beschäftigen sich mit der Notwendigkeit30, die Freunde auszuwählen. Die Muslime besitzen einen Maßstab für die Freundschaft. Erstens wo kann ein Muslim einen Freund treffen? Sicher in einer Moschee oder in einem islamischen Konferenz. Diese zwei oder mehrere Freunde haben die gleichen Ziele: für den Islam zu arbeiten und ins Paradies gehen zu dürfen. Sie haben auch fast die gleiche Ideen und das gleiche hohe Streben, dass die Muslime ihren Ruhm wieder Wirklichkeit werden lassen können.
Der Hadit bezieht sich wieder auf die Notwendigkeit, beim Abschluss einer Freundschaft zu verstehen, dass diese Freundschaft Grund für eine ewige Reue oder ewige Zufriedenheit sowohl im Diesseits als auch im Jenseits sein kann. Im Islam gibt es reine und saubere Liebe zwischen Männern.31 Niemand wird richtiger und echter Gläubiger, bis er seinem Freund und seinem Brüder wünscht, was er sich selbst wünscht.
Wir können aus den behandelten Koranversen und Haditen für unser Thema den Schluss ziehen, dass es erforderlich ist, dass der Ehemann sich nicht mit jemandem befreundet, der gefährlich für seine Frau sein könnte. Er befreundet sich mit jemandem, der ihn näher zu Allah bringt. Ein Freund soll den Ehemann positiv beeinflussen, was seine Beziehung anbelangt. Der beste Freund, der sein kann, ist die Ehefrau.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„0 ihr, die ihr glaubt, es sollen (sogar) die,32 die ihr von Rechts wegen besitzt, und die unter euch, die noch nicht die Reife erlangt haben, euch zu drei Zeiten um Einlass bitten: vor dem Morgengebet, und dann, wenn ihr eure Kleider wegen der Mittagshitze ablegt, und nach dem Nachtgebet - (denn dies sind) ihr euch drei Zeiten der Blöße. Danach ist es für euch und für sie keine Sünde, wenn die einen von euch sich um die Allweise.“
Die Verse zeigen einige Verhaltensregeln im Familienkreis. Diener und Kinder sollen freien Zugang haben, aber mit Einschränkungen. Alle Kinder und fremde Besucher, die im Hause sich befinden, sollen sich an diese Regeln halten.
Der Korankommentar Ahkäm al-Qurän von al-Qurtubï33 behandelt den ersten Vers zuerst mit einem Hinweis auf den Anlass der Offenbarung des Verses und dann insbesondere mit Bezug auf Asmä’34 oder cUmar b. al-Hattäb.35
Detailliert beschäftigt sich al-Qurtubï dann damit, dass Kinder und Diener während der Nacht und vor der Zeit des Morgengebets um Erlaubnis fragen, bevor sie eintreten, weil vielleicht die Erwachsenen unbekleidet sind. Wenn die Kinder die Pubertät erreichen, dann müssen sie wie die anderen Erwachsenen um Erlaubnis fragen. Manche meinen, dass das Kind ab dem vierten Lebensjahr um Erlaubnis fragen soll. Abschließend geht al-Qurtubï noch auf die sprachliche Verwendung ein
Im Tafsïr von Ibn Katlr36 lesen wir, dass die Muslime ihren Kindern und Dienern diesen Vers lehren sollen, auch wenn die Häuser Türen haben, im Vergleich mit den Häusern in der Anfangszeit der islamischen Geschichte.
Der Tafsïr al-Galalayn von al-Mahalli und as-Suyöti37 beschäftigt sich mit der Sprache der Verse.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten38
„Und da sagte Luqmän39 zu seinem Sohn, indem er ihn ermahnte: О mein Sohn, setze Allah keine Götter zur Seite; denn Vielgötterei ist wahrlich ein gewaltiges Unrecht.
Und Wir haben dem Menschen im Hinblick auf seine Eltern anbefohlen - seine Mutter trug ihn in Schwäche über Schwäche, und seine Entwöhnung erfordert zwei Jahre: Sei Mir und deinen Eltern dankbar. Zu Mir ist die Heimkehr.
Doch wenn sie dich auffordern, Mir das zur Seite zu setzen, wovon du keine Kenntnis hast, dann gehorche ihnen nicht. In weltlichen Dingen aber verkehre mit ihnen auf gütige Weise. Doch folge dem Weg dessen, der sich zu Mir wendet. Dann werdet ihr zu Mir zurückkehren, und Ich werde euch das verkünden, was ihr getan habt.
0 mein Sohn, hätte es auch nur das Gewicht eines Senfkorns und wäre es in einem Felsen oder in den Himmeln oder in der Erde, Allah würde es gewiss hervorbringen. Wahrlich, Allah ist gnädig, kundig.
О mein Sohn, verrichte das Gebet und gebiete Gutes und verbiete Böses und ertrage geduldig, was dich auch treffen mag. Das ist wahrlich eine Stärke in allen Dingen.
Und weise den Menschen nicht verächtlich deine Wange und schreite nicht ausgelassen (in Übermut) auf Erden; denn Allah liebt keine eingebildeten Prahler.
Und schreite gemessenen Schrittes und dämpfe deine Stimme; denn wahrlich, die widerwärtigste der Stimmen ist die Stimme des Esels.“
Die Verse handeln über einen Vater der das Beste für seinen Sohn will. Jedes Kind soll zu ehren und gut zu seinen Eltern sein. Die Kinder sollen gegenüber den Eltern höfflich sein, auch wenn sie Dinge von ihnen verlangen, die die Kinder nicht tun dürfen. Der Vater meint, dass man weder Gutes noch Böses tun kann, ohne dass Allah es bemerkt. Die Glaubenslehren sind Stufen. Eine dieser Stufen ist Widerwärtigkeit mit Geduld zu ertragen. Der Vater spricht dann von den moralischen Verpflichtungen des Menschen. Der Mensch soll Arroganz und Eitelkeit vermeiden.
[...]
1 S. zum islamischen Familienrecht John L. Esposito/Natana J. DeLong-Bas: Women in Muslim Family Law, Syracuse 20012 (Contemporary Issues of the Middle East) und Muhammad Kamäl ad-Din Imam: az-Zawäg wa at-taläq fí al-fìqh al-isläml, Beirut 1996.
2 Judith E. Tucker: In the House of Law. Gender and Islamic Law in Ottoman Syria and Palestina, Berkeley/Los Angeles 1998, S.179ff.
3 S. Amira El Azhary Sonbol (Hg.): Women, the Family, and Divorce Laws in Islamic History, Syracuse 1996.
4 Als Beispiele: Mostafa Aboumalek: Qui épouse qui?Le Mariage en Milieu urbain marocain, Casablanca 1994 und Andrea B. Rugh: Family in Contemporary Egypt, Kairo 1985.
5 Zur Frau im Koran s. Barbara Freyer Stowasser: Women in the Qur'an, Traditions, and Interpretation, New York/Oxford 1994.
6 al-Qur:än al-Karim
7 S. Tilman Nagel: Das islamische Recht. Eine Einführung, Westhofen 2001, S.51fff.
9 Zitiert nach Hárf: al-Quŕän al-kaňm, Version 7.01, Kairo 2000.
10 Qibla: Am Anfang richteten der Prophet und die Muslime sich mit dem Gesicht nach Jerusalem. Nach der Auswanderung des Propheten wurde die Gebetsrichtung geändert.
11 Zitiert nach Harf: al-Qufän al-kañm, Version 7.01, Kairo 2000.
12 Zitiert nach Harf: al-Qufän al-kanm, Version 7.01, Kairo 2000.
13 Zitiert nach Harf: Mausuat al-hadit aš-šanf Kairo 2000.
14 Sada b. cIglän al-Bähili, ein Gefährte des Propheten, er lebte und starb in aš-Šäm im Jahre 86 n.H. Die biographischen Angaben zu den isnäden sind entnommen aus Harf: Mausücat al-hadlt aš-šaríf, Kairo 2000.
15 Zitiert nach Harf: Mausuat al-hadlt aš-šarif, Kairo 2000.
16 Yösuf al-QaradäwI: al-Haläl wa’l-haräm fi’l-isläm, Beirut/Damaskus 1978, S.19f. und S.223ff.
17 S. Erwin Gräf: Jagdbeute und Schlachttier im islamischen Recht. Eine Untersuchung zur Entwicklung der islamischen Jurisprudenz; Bonn 1959 (Bonner Orientalistische Studien. Neue Serie. 9), S.107ff..
18 al-Quran al-Karim
19 Zitiert nach Harf: al-Qur'an al-kañm, Version 7.01, Kairo 2000.
20 Ein notorischer Feind des Propheten (s. Tilman Nagel: Der Koran. Einführung, Texte, Erläuterungen, München 19912, S. 67 und cAbd al-Saläm Härün: Tahdib Slrat Ihn Hišäm, Beirut 200224, S.70f.)
21 Zitiert nach Hárf: al-Quŕän al-karim, Version 7.01, Kairo 2000.
22 Zitiert nach Harf: al-Qufän al-kañm, Version 7.01, Kairo 2000.
23 al-Quŕän al-Karim
24 Zitiert nach Hárf: al-Quŕan al-kañm, Version 7.01, Kairo 2000.
25 Zitiert nach Harf: al-Qurän al-kañm, Version 7.01, Kairo 2000.
26 Zitiert nach Harf: al-Qurän al-kañm, Version 7.01, Kairo 2000.
27 Zitiert nach Harf: Mausuat al-hadlt aš-šaríf, Kairo 2000; vgl. Sunan Abi Däwud, Hadith Nr.4193 und die Variante im Musnadvon Ahmad b. Hanbal, Hadith Nr.7658.
28 cAbd ar-Rahman b. Sahr ad-Düsi al-Ymäni Vater des Kätzleins. Auf Grund seiner Vorliebe für Katzen, die seine Umgebung beeindruckte, gab ihm der Prophet diesen Beinamen, mit dem er lebte und als der bekannteste Überlieferer von Haditen in die Geschichte des Islam einging. Er war einer der treuesten Gefährten und starb im Jahre 57 n.H in hohem Alter in al-Madina und wurde dort begraben.
29 Zitiert nach Harf: Mausuat al-hadit aš-šarlŕ, Kairo 2000; vgl. die Variante Nr. 2308.
30 Die Bedeutung des Korans Band 4. S.1681, 1681.
31 S. zur Homosexualität in der Sicht des islamischen Rechts Arno Schmitt: Liwät im Fiqh: Männliche Homosexualität? In: Journal of Arabic and Islamic Studies 4 (2001/02), S.49-I10.
32 al-Quŕän al-Kanm
33 Zitiert nach Hárf: al-Quŕän al-kañm, Version 7.01, Kairo 2000.
34 Asma’ Bint Abi Bakr. Sie starb in Макка 693.
35 der zweite Kalif
36 Zitiert nach Hárf: al-Quŕän al-kañm, Version 7.01, Kairo 2000.
37 Zitiert nach Hárf: al-Qufän al-kañm, Version 7.01, Kairo 2000.
38 al-Quŕän al-Karïm
39 Ein legendärer Held und Weiser des vorislamischen Arabien. Später wurde er zu einer Art Fabeldichter ähnlich Äsop. (B. Heller/N.A. Stillmann: Lukmän, in: EI2, Bd.5, S.811-813)
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