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Bachelorarbeit, 2011
39 Seiten, Note: 2,0
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
2 Der demografische Wandel in Deutschland
2.1 Daten und Fakten
2.2 Demografie
2.3 Altersstruktur der Erwerbstätigen in Deutschland
3 Probleme der Personalführung im demografischen Wandel
3.1 Personalführung
3.2 Problemfelder
4 Künftige Anforderungen an die Führungskraft
4.1 Interkulturelle Managementfähigkeit
4.2 Teamleiter in heterogenen Gruppen
4.3 Teamleiter in Teams mit älteren Mitarbeitern
4.4 Lebenslanges Lernen
4.5 Die weibliche Führungskraft
4.6 Kommunikative Kompetenz
5 Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Quellenverzeichnis
Abbildung 1: Ausländer nach den häufigsten Staatsangehörigkeiten
Abbildung 2: Altersaufbau 1950
Abbildung 3: Altersaufbau 2010
Abbildung 4: Altersaufbau 2060
Abbildung 5: Bevölkerung im Erwerbsalter nach Altersgruppen
Tabelle 1: Vorteile und Nachteile von Diversity in Teams
Tabelle 2: Kompetenzveränderung im Alter
Der demografische Wandel stellt die Entwicklung zu einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung dar. Die „Babyboomer“ von 1960 werden immer älter und es gibt nicht mehr genug Nachwuchs. Dies stellt durchaus nicht nur ein Problem für die zukünftige Rente dar, sondern trifft ebenso die Unternehmen.
So müssen sich auch die Betriebe mit einer alternden und schrumpfenden Belegschaft auseinandersetzen. Mehr denn je wird es erforderlich sein, Arbeitskräftepotenzial zu nutzen und auch ältere Mitarbeiter länger im Unternehmen zu behalten und effizient einzusetzen.
Die Facetten des demografischen Wandels stellen die Personalführung vor neue Herausforderungen. Es ist wichtig, einige generelle Unternehmensstrategien - auch in Bezug auf die Personalführung - zu überdenken. So ergeben sich aus einer mehrheitlich alternden Belegschaft und zunehmend interkulturellen Arbeitsgruppen sowie dem Rekrutieren von jungen Arbeitskräften Bereiche, denen man besondere Aufmerksamkeit schenken sollte.
In Führungspositionen werden bestimmte Kompetenzen mehr als zuvor an Bedeutung gewinnen. Es ist schon jetzt erforderlich, sich einigen Aspekten in der Personalführung zu widmen, da wir uns bereits in der Startphase der Folgen des Erkennens des demografischen Wandels in Richtung einer alternden und schrumpfenden Belegschaft befinden.
Ziel dieser Arbeit ist es, aus dem demografischen Wandel und seinen prognostizierten Folgen für die Bevölkerung auf die Personalführung bezogene Rückschlüsse zu ziehen. So werden anhand des demografischen Wandels Problemfelder erläutert, die auf die Führungskraft zukommen, bzw. es werden einige daraus resultierende Anforderungen an die Personalführung aufgezeigt.
Durch das Lesen dieser Arbeit erhält der/die Leser/in einen Überblick über die Anforderungen an die Personalführung, die im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel stehen. Durch diesen Überblick weiß die Personalführung schnell, welche Themen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel von besonderer Bedeutung sind, und ist in der Lage, sich für eine Weiterbildung zu entscheiden.
1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
Im folgenden Abschnitt 2 werden allgemeine Kennzeichen des demografischen Wandels erläutert.
In Abschnitt 3 werden die Folgen des demografischen Wandels für die Personalführung zusammenfassend abgeschätzt. Insbesondere sollen Problemfelder für die Führungskraft der Zukunft identifiziert und übersichtlich dargestellt werden.
In Abschnitt 4 werden die Aspekte, die für eine Führungskraft im demografischen Wandel von besonderer Relevanz sind, untersucht. Dazu gehören folgende im Rahmen dieser Arbeit näher zu erläuternde Themengebiete:
- Interkulturelle Managementfähigkeit
- Teamleiter in heterogenen Gruppen
- Teamleiter in Teams mit älteren Mitarbeitern
- Lebenslanges Lernen
- Die weibliche Führungskraft
- Kommunikative Kompetenz
Im abschließenden Abschnitt 5 werden die Ergebnisse zusammengefasst und Hinweise für weitere Untersuchungen gegeben.
Vorerst einige Daten und Fakten zum jetzigen Stand der Bevölkerung: Die deutsche Bevölkerung im Jahr 2010 besteht aus 82,057 Mio. Menschen. Der Frauenanteil beträgt 41,801 Mio. und der Männeranteil 40,255 Mio. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt 44,3 Jahre, das heißt, die Hälfte der Bevölkerung ist mindestens 44,3 Jahre alt. Die Fertilität (Geburtenhäufigkeit) beträgt 1,32 Kinder pro Frau, dies ist der derzeit aktuellste Wert aus dem Jahr 2010. Die Kindersterblichkeit vor Vollendung des 5. Lebensjahres beträgt 0,5 %. Die durchschnittliche Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt ist 79,9 Jahre, das heißt für Männer: 77,1 Jahre und für Frauen 82,4 Jahre.1 Ende 2009 lebten nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge 7,146 Mio. Ausländer in Deutschland. Die größte ausländische Personengruppe waren nach Aussagen des Ausländerzentralregisters 2009 mit 24,8 % die Türken.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Ausländer nach den häufigsten Staatsangehörigkeiten
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Ausländerzahlen, 2009, S. 11
Demografie im engeren Sinne kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet wörtlich Volk (Démos) und Schrift/Beschreibung (Grafé)2, also eine Beschreibung des Volkes.
Demografie im weiteren Sinne untersucht die Gesetzmäßigkeiten zwischen der Bevölkerung und den gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen, technischen und ökologischen Faktoren. Der demografische Wandel bezeichnet die Entwicklung und den fortschreitenden Strukturwandel der Bevölkerung. Er wird von Faktoren wie der Geburtenrate, Lebenserwartung und Wanderungssaldo sowie deren Veränderungen beeinflusst, wobei der Wanderungssaldo ein kaum planbarer Faktor ist. Er könnte durch politische Maßnahmen oder Trends in der Personalsuche rapide zunehmen.3
Hier die Darstellung des demografischen Wandels an Hand von Alterspyramiden von 1950, 2010 und (als Prognose) von 2060.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, 2009, S.1
Abbildung 2: Altersaufbau 1950
Die Alterspyramide zeigt noch ihre normale Form. Wenigen Alten stehen viele junge Menschen gegenüber. Gut erkennbar sind die Einschnitte in den Lebensaltern, die durch den 2. Weltkrieg besonders betroffen sind. Die Gesamtheit der Bevölkerung altert zu dieser Zeit nur langsam.
Abbildung 3: Altersaufbau 2010
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, 2009, S.1
Für das Jahr 2010 hat die Pyramide ihren breiten Sockel verloren. Grund ist der Rückgang der Geburtenraten. Zugleich steigt die Lebenserwartung, so dass es zu einem starken Anstieg der Bevölkerung mit einem höheren Lebensalter kommt.
Abbildung 4: Altersaufbau 2060
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, 2009, S.1
Die steigende Lebenserwartung und die sinkende Geburtenrate führen dazu, dass immer mehr Ältere immer weniger Jüngeren gegenüberstehen. Im Jahr 2060 wird die Alterspyramide fast umgekehrt sein.4
Die Auswirkungen des demografischen Wandels finden in den Unternehmen vielfach noch wenig Beachtung. Jedoch ist das Thema bei den meisten Großunternehmen jetzt schon von besonderer Relevanz sowie auch bei der Bundesagentur für Arbeit, die zum Beispiel ältere Erwerbstätige dazu auffordert, länger zu arbeiten.
Diese Forderung gewinnt auf Grund des Rückgangs und der Alterung der Bevölkerung im Erwerbsalter immer mehr von Bedeutung. Hier zeichnet sich, ähnlich wie bei der Bevölkerung, erst eine Überalterung und dann eine Schrumpfung der Zahl der Erwerbstätigen ab. Als Personen im Erwerbsalter zählen in dieser Darstellung die Menschen zwischen 20 und 65 Jahren. Heute gehören ca. 49 Millionen Menschen dieser Altersgruppe an. Diese Zahl wird im Laufe der Zeit zurückgehen. Deutlich sichtbar ist es ab 2020 und ab 2035, hier werden die erwerbsfähigen Personen auf ca. 39 bis 41 Millionen sinken. 2060 werden die Personen im erwerbsfähigen Alter nur noch ca. 33 Millionen betragen. Ein noch nahezu unüberschaubarer Faktor bei dieser Berechnung ist der zukünftige Anteil an Zuwanderern im erwerbsfähigen Alter.5 Durch die Zuwanderer würde auch die durchschnittliche Kinderanzahl pro Person steigen. So bekommen Migranten wissenschaftlichen Studien zu Folge mehr Kinder als deutsche Frauen.6 So gewinnt auch der interkulturelle Ansatz im Rahmen der Personalführung immer mehr an Bedeutung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Bevölkerung im Erwerbsalter nach Altersgruppen
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Bevölkerungsentwicklung, 2009, S. 11
Zu beobachten ist auch, dass der Anteil an über 50-jährigen steigt und es gleichzeitig immer weniger Nachwuchs für die Unternehmen gibt. Das sollte in den späteren Ausführungen nicht außer Acht gelassen werden.
Die Zahl der Jugendlichen und jungen Arbeitskräfte nimmt in einigen Branchen bereits heute rapide ab. Die Folgen des Geburtenrückgangs machen sich bereits bei den Schüler-, Auszubildenden- sowie Studentenzahlen und zunehmend bei den Absolventen bemerkbar. Die Mitarbeiter, die in Rente gehen, werden zukünftig nicht mehr durch den Nachwuchs ausgeglichen werden können.7
Dies hat personalwirtschaftliche Konsequenzen, das Erwerbspotenzial von rund 49 Millionen Personen 2010 wird sich drastisch verringern. Es ergibt sich weiterhin eine ungleiche Verschiebung der Altersstruktur.8
[...]
1 Vgl. United Nations, The 2008 Revision Population Database, 2009, S. 1
2 Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Demografie, 2009, S. 1
3 Vgl. Winkels, R., Herausforderungen und Chancen , 2007, S. 6-18
4 Vgl. Günther, T., Demografische Entwicklung in Preißing, D., Personalmanagement, 2010, S. 4-11
5 Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, Bevölkerungsentwicklung, 2009, S. 11-12
6 Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, Geburten, 2007, S. 12-13
7 Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, Geburtenentwicklung, 2011, S. 1-4
8 Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, Bevölkerungsvorausberechnung, 2009, S. 1-3