Magisterarbeit, 1994
59 Seiten, Note: 1,7
Diese Arbeit untersucht die Italo-Western der 1960er Jahre und analysiert deren revolutionäre Umwälzung innerhalb des Western-Genres. Die Studie zielt darauf ab, die spezifischen narrativen Aspekte dieser Filme aufzuzeigen und deren Einfluss auf die Filmgeschichte zu beleuchten.
0. Einleitung: Die Einleitung stellt die Italo-Western als ein Genre vor, das trotz seines kommerziellen Erfolgs in der akademischen Forschung lange vernachlässigt wurde. Sie skizziert die zentrale These der Arbeit: Die Italo-Western stellen keine bloße Variation des klassischen Westerns dar, sondern revolutionieren ihn auf vier Ebenen: Umkehrung der Werte, distinkte Plotstruktur, neuer Heldentypus und innovative Filmsprache. Der Einfluss der Italo-Western auf spätere Filmgenres, insbesondere das Actionkino, wird angedeutet.
1. Methodische Vorüberlegungen: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es basiert auf dem Schichtenmodell von Bal (1985), welches die Beschreibungsebenen Fabula, Story und Text unterscheidet. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer klaren Unterscheidung dieser Ebenen, um terminologische Mehrdeutigkeiten zu vermeiden, insbesondere im Bezug auf den Begriff "Held". Weiterhin wird der Begriff "Genre" im Sinne eines konstruktivistischen Ansatzes geklärt.
2. Fabula: Dieses Kapitel analysiert die grundlegende Struktur der Italo-Western auf der Ebene der Fabula. Es untersucht die konzeptuelle Struktur, also die impliziten Werte und deren Oppositionen, die den Italo-Western kennzeichnen. Dabei werden zentrale Oppositionen wie 'inside society'/'outside society', 'wilderness'/'civilization', 'strong'/'weak' und 'good'/'bad' im Vergleich zum traditionellen Western untersucht. Darüber hinaus analysiert es die Plot-Struktur, wobei die Arbeit von Wright zum amerikanischen Western als Vergleichspunkt dient und die Problematik der Integration des Italo-Western in dieses Schema diskutiert wird. Schließlich wird ein "Italo-Plot" als Tiefenstruktur vorgestellt und an Hand von Beispielen illustriert.
3. Story: Das Kapitel untersucht die Story-Ebene der Italo-Western, konzentriert sich auf die Zeitstruktur, die Raumstruktur, das Setting und die Figurenkonzeption. Besonders wird dabei auf die Charakterisierung der Bösewichte und der Helden eingegangen, einschließlich ihrer Moral, ihres Aussehens, ihres Innenlebens, der Sympathielenkung und ihrer Wurzeln. Die Analyse zeigt, wie diese Elemente zum Gesamtverständnis der Italo-Western beitragen.
4. Text: die erzählerische Vermittlung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Textoberfläche der Italo-Western. Es analysiert thematische Besonderheiten wie Brutalität, Körperlichkeit, Homophobie, Vulgarität und Blasphemie. Darüber hinaus werden mediumspezifische Techniken wie Detailaufnahmen, subjektive Kamera, Montage und Soundtrack untersucht und deren Beitrag zur spezifischen Erzählweise der Italo-Western beleuchtet.
Italo-Western, Western-Genre, narratologische Analyse, Fabula, Story, Text, Plotstruktur, Heldentypus, Filmsprache, oppositionale Wertstruktur, Anti-Western, Revolutionierung des Genres, Action-Kino.
Diese Arbeit analysiert Italo-Western der 1960er Jahre und untersucht deren revolutionäre Veränderung des Western-Genres. Sie konzentriert sich auf narrative Aspekte und den Einfluss dieser Filme auf die Filmgeschichte.
Die Analyse basiert auf dem Schichtenmodell von Bal (1985), das die Ebenen Fabula, Story und Text unterscheidet. Ein konstruktivistischer Ansatz zur Genredefinition wird verwendet. Die Arbeit betont die klare Unterscheidung dieser Ebenen, um terminologische Mehrdeutigkeiten zu vermeiden.
Die zentralen Themen sind die Umkehrung traditioneller Western-Werte, die spezifische Plotstruktur der Italo-Western, die Entwicklung eines neuen Heldentyps, die innovative Filmsprache und der Einfluss auf spätere Genres wie das Action-Kino.
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, methodische Vorüberlegungen, Analyse der Fabula (konzeptuelle und Plotstruktur), Analyse der Story (Zeit-, Raumstruktur, Setting, Figurenkonzeption), Analyse des Textes (erzählerische Vermittlung), Schlussbemerkung, sowie Literatur- und Filmografie.
Die Fabula beschreibt die grundlegende Ereignisstruktur eines Films. Die Analyse untersucht die impliziten Werte und deren Oppositionen im Italo-Western, vergleicht sie mit dem traditionellen Western (z.B. Oppositionen wie 'inside society'/'outside society'), analysiert die Plotstruktur und präsentiert einen "Italo-Plot" als Tiefenstruktur.
Die Story-Ebene umfasst die Zeitstruktur, Raumstruktur, das Setting und die Figurenkonzeption der Italo-Western. Die Analyse konzentriert sich auf die Charakterisierung der Bösewichte und Helden, inklusive Moral, Aussehen, Innenleben, Sympathielenkung und Wurzeln.
Die Analyse der Textoberfläche betrachtet thematische Besonderheiten wie Brutalität, Körperlichkeit, Homophobie, Vulgarität und Blasphemie. Zusätzlich werden mediumspezifische Techniken wie Detailaufnahmen, subjektive Kamera, Montage und Soundtrack untersucht.
Die Arbeit argumentiert, dass die Italo-Western nicht nur Variationen des klassischen Westerns sind, sondern ihn auf vier Ebenen revolutionieren: Umkehrung der Werte, distinkte Plotstruktur, neuer Heldentypus und innovative Filmsprache. Der Einfluss auf spätere Filmgenres wird hervorgehoben.
Italo-Western, Western-Genre, narratologische Analyse, Fabula, Story, Text, Plotstruktur, Heldentypus, Filmsprache, oppositionale Wertstruktur, Anti-Western, Revolutionierung des Genres, Action-Kino.
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