Magisterarbeit, 2011
94 Seiten, Note: 1,0
Die Magisterarbeit befasst sich mit der Darstellbarkeit der Shoah in der Literatur der Überlebenden und analysiert in diesem Rahmen Ruth Klügers Autobiographie „weiter leben. Eine Jugend". Die Arbeit basiert auf der Beobachtung, dass das Wissen der Nachgeborenen über die Shoah immer ein medial vermitteltes und bereits interpretiertes ist.
Die Einleitung stellt die Autobiographie „weiter leben. Eine Jugend" von Ruth Klüger vor und beschreibt ihren Erfolg in der Literaturkritik und bei der Leserschaft. Die Autorin schildert ihre eigene Reaktion auf die Lektüre einer Textpassage und die daraus entstandene Fragestellung, die der Arbeit zugrunde liegt.
Im zweiten Kapitel wird ein kurzer Überblick über den Forschungsstand zu Ruth Klügers Autobiographie gegeben. Es wird auf die Auseinandersetzung der Autorin mit dem Deutungsprozess ihres eigenen Werks sowie auf die Rezeption von „weiter leben" durch Literaturwissenschaftler und Medien eingegangen.
Das dritte Kapitel widmet sich der Problematik der Benennung und Interpretation des Holocaust. Die Autorin stellt die Aktualität des Themas anhand eines aktuellen Falls vor und thematisiert die verschiedenen Begriffe, mit denen der Massenmord der Nationalsozialisten an der jüdischen Bevölkerung Europas bezeichnet wird. Sie beleuchtet die Begriffsgeschichte von „Holocaust", „Shoah" und „Churban" und begründet ihren eigenen Umgang mit der Terminologie.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Ursachen, die die Darstellung der Shoah für die Überlebenden prekär werden lassen. Die Autorin zeigt den Zusammenhang zwischen dem historischen Ereignis, der Intention dieses zu bezeugen und dem Dilemma, die Ereignisse sprachlich zu erfassen und zu vermitteln. Sie skizziert die Problematiken, mit denen sich Autoren früherer Zeugnisse über die Shoah konfrontiert sahen, und argumentiert, dass das Schreiben der Überlebenden nicht nur als problematisches Darstellen eines schwer zu erfassenden Ereignisses verstanden werden kann, sondern auch als Mitteilungsproblem betrachtet werden muss.
Das fünfte Kapitel analysiert Ruth Klügers Autobiographie „weiter leben. Eine Jugend" und zeigt, wie die Autorin durch ihre Sprache und ihre Erzählstrategien die Rezipienten in ihr autobiographisches Schreiben über die Shoah einbindet. Die Autorin arbeitet heraus, wie Klügers konfrontativer Blick in der Sprache und ihre Erzählstrategien auf Involvierung des Lesers in das Erzählgeschehen zielen und darüber hinaus auch in die Nachgeschichte des Holocaust. Sie konzentriert sich auf die Interpretation einer längeren Erinnerungs-Passage, die sie als Schlüsselstelle im Werk Klügers ansieht, da sich in ihr die kommunikative Grundsituation zwischen Autorin und Leser widerspiegelt.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Darstellbarkeit der Shoah in der Literatur, die Autobiographie von Ruth Klüger, „weiter leben. Eine Jugend", die Problematik der Benennung und Interpretation des Holocaust, die Schwierigkeiten beim Schreiben über die Shoah aus der Perspektive der Überlebenden, die Rezeption von Holocaust-Literatur und die kommunikative Grundsituation zwischen Autorin und Leser.
Der GRIN Verlag hat sich seit 1998 auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher spezialisiert. Der GRIN Verlag steht damit als erstes Unternehmen für User Generated Quality Content. Die Verlagsseiten GRIN.com, Hausarbeiten.de und Diplomarbeiten24 bieten für Hochschullehrer, Absolventen und Studenten die ideale Plattform, wissenschaftliche Texte wie Hausarbeiten, Referate, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftliche Aufsätze einem breiten Publikum zu präsentieren.
Kostenfreie Veröffentlichung: Hausarbeit, Bachelorarbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Masterarbeit, Interpretation oder Referat jetzt veröffentlichen!
Kommentare