Bachelorarbeit, 2010
57 Seiten, Note: 1,3
Die Arbeit untersucht die Raumkonzepte in der Schedelschen Weltchronik, einem bilderreichen Buch aus dem Jahr 1493, das eine umfassende Darstellung der Weltgeschichte bietet. Ziel ist es, die Elemente zu identifizieren, die bei der Charakterisierung eines Landes in der Chronik relevant waren, und zu analysieren, ob diese Elemente dem mittelalterlichen oder dem frühneuzeitlichen Denken entspringen. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die Darstellung von Ländern in Text, Bild und Karte und untersucht, ob alle drei Darstellungsarten auf dem gleichen Denkmuster beruhen.
Das erste Kapitel widmet sich der Einleitung, die den Kontext der Schedelschen Weltchronik im Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit beleuchtet. Es wird auf die Bedeutung des Buches als Manifestation mittelalterlichen und frühhumanistischen Wissens hingewiesen und die Frage aufgeworfen, inwieweit die Darstellung von Raum bereits Spuren eines neuen geographischen Ansatzes zeigt.
In Kapitel zwei wird die Forschungsgeschichte des spatial turn und die Rolle der Geographie im Mittelalter behandelt. Es werden die antiken Grundlagen der Geographie und deren Rezeption im Mittelalter sowie die Rolle der Geographie im alltäglichen Leben und in der Religionsgeschichte betrachtet. Die mappae mundi als Ausdruck einer konstruierten räumlichen Ordnung werden ebenso diskutiert.
Kapitel drei stellt die Schedelsche Weltchronik und ihre Erschaffer vor. Es werden die wichtigsten beteiligten Personen, ihre jeweiligen Funktionen und ihre Rolle im Nürnberger Humanismus beleuchtet. Das Buch als Kompilation aus verschiedenen Quellen und als Ausdruck der damaligen Wissenskultur wird analysiert.
Die Länderbeschreibungen der Chronik stehen im Zentrum des Kapitels vier. Die Auswahl der Länder, die Benennungen (z.B. "lant", "gegent", "volck" oder "reich"), die Lageangaben, Grenzziehungen, Landschaftsmerkmale und natürlichen Ressourcen werden im Detail untersucht. Hierbei werden die unterschiedlichen Beschreibungsformen und die Verwendung von Topoi im Vergleich zu individuellen Beschreibungen analysiert.
Kapitel fünf widmet sich den Landschaftsbildern der Chronik. Es werden die Funktion und Verwendung der Bilder als Zeichen für geographische Begriffe sowie die spezifischen Merkmale von vier ausgewählten Landschaftsbildern betrachtet. Die Analyse der Bildelemente soll Aufschluss über die mittelalterliche Vorstellung von Landschaft geben.
Kapitel sechs befasst sich mit der "Deutschlandkarte" der Chronik. Nach einer kurzen Einführung in die Karten im späten Mittelalter werden die Besonderheiten des Cusanus-Typs der Karte und die Darstellung des deutschen Raums in der Schedelschen Weltchronik analysiert. Der Vergleich von Karte und Text hinsichtlich der topographischen Angaben soll die Genauigkeit der Kartographie im späten Mittelalter beleuchten.
In Kapitel sieben werden die Ergebnisse der Einzelbetrachtungen zusammengeführt und die Raumkonzepte der Schedelschen Weltchronik im Vergleich von Text, Bild und Karte analysiert. Es wird untersucht, ob den drei Darstellungsarten das gleiche Denkmuster zu Grunde liegt und welche Unterschiede in der Darstellung von Raumkonzepten im Mittelalter und Frühhumanismus erkennbar sind.
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Raumkonzepte, Geographie, Mittelalter, Frühhumanismus, Schedelsche Weltchronik, Länderbeschreibung, Landschaftsbild, Karte, Topoi, Landeslob, Germania Magna, Cusanus-Typ.
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