Magisterarbeit, 2001
88 Seiten, Note: sehr gut
Diese Arbeit untersucht Ernst Cassirers Studie „Die Platonische Renaissance in England und die Schule von Cambridge“ von 1932. Ziel ist es, Cassirers Interpretation des Cambridger Platonismus im Kontext seiner umfassenderen geistesgeschichtlichen Betrachtung der Aufklärung und Renaissance zu beleuchten und das Verhältnis zwischen Cassirers systematischem Denken und seiner philosophiehistorischen Forschung zu analysieren. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit der ambivalenten Wertschätzung Cassirers für den Cambridger Platonismus und dessen Bedeutung für sein eigenes philosophisches Selbstverständnis.
Einleitung: Die Einleitung beschreibt Cassirers umfassendes Werk und seine Konzentration auf die Philosophie der Aufklärung und der Renaissance als zwei zentrale Pole seines Denkens. Sie betont die Bedeutung des Platonismus für Cassirer als eine Kraft, die die Dynamik der Ideenbewegungen von der Antike bis in seine eigene Zeit prägte. Weiterhin wird die bisherige geringe Beachtung von Cassirers Studie zur „Platonischen Renaissance in England“ hervorgehoben und die Ambivalenz in Cassirers Wertschätzung des Cambridger Platonismus als Ausgangspunkt der Arbeit benannt.
Die Darstellung des Platonismus der Schule von Cambridge als systematische (Re-) Konstruktion eines Denktypus: Dieses Kapitel analysiert Cassirers methodischen Ansatz und seine morphologisch-strukturelle sowie funktionale Geschichtsbetrachtung. Es wird erläutert, wie Cassirer den Cambridger Platonismus als systematische Rekonstruktion eines Denktypus begreift und welche Ziele und Methoden er in seiner Untersuchung verfolgt. Die Analyse von Cassirers Herangehensweise an die historische Entwicklung des Platonismus bildet den methodologischen Rahmen der gesamten Arbeit.
Der Cambridger Platonismus als eine humanistische Denktradition der Renaissance: Hier wird der Cambridger Platonismus als eine spezifische humanistische Denktradition innerhalb der Renaissance präsentiert. Cassirer's Darstellung des englischen Platonismus als Erbe der italienischen Renaissancephilosophen wird beleuchtet. Das Kapitel analysiert die spezifischen Charakteristika dieses englischen Platonismus und stellt ihn in den Kontext der allgemeinen Entwicklung humanistischer Ideen im 17. Jahrhundert.
Grundlegung und Verteidigung der Religion auf dem platonischen Apriori der Vernunft: Dieses Kapitel fokussiert sich auf Cassirers Analyse der Rolle des Platonismus in der Religionsphilosophie der Cambridger Schule. Es untersucht die Begründung eines modernen Religionsbegriffs auf dem Prinzip der Sittlichkeit und die Verteidigung des Apriori der religiösen Vernunft gegen empiristische und puritanische Gegenpositionen. Der Einfluss des Cambridger Platonismus auf die allgemeine Religionsgeschichte, insbesondere im Bezug auf die Debatten um Freiheit und Willensfreiheit, wird detailliert dargestellt. Die Auseinandersetzung mit Augustinus und Pelagius sowie die Bedeutung des Platonismus für die Überwindung augustinischer Dogmatik im Renaissancehumanismus sind zentrale Themen.
Die Rolle des Platonismus in der Naturphilosophie der Schule von Cambridge: Dieses Kapitel widmet sich der Untersuchung des Einflusses des Platonismus auf die Naturphilosophie der Cambridger Schule. Es analysiert, wie platonische Ideen in naturwissenschaftlichen und philosophischen Debatten des 17. Jahrhunderts Eingang fanden und welche Rolle sie im Kontext der damaligen wissenschaftlichen Entwicklung spielten. Das Kapitel beleuchtet somit einen weiteren Aspekt des Cambridger Platonismus und seine Interaktion mit den zeitgenössischen naturwissenschaftlichen Ansätzen.
Shaftesburys platonische Ästhetik: Das Kapitel konzentriert sich auf die Analyse von Shaftesburys platonisch geprägter Ästhetik. Es wird detailliert untersucht, wie Shaftesbury platonische Konzepte in seine ästhetische Theorie integrierte und welche Bedeutung diese für seine philosophische Gesamtaussage haben. Die Analyse zeigt den Einfluss des Platonismus auf einen spezifischen Bereich der Philosophie des 17. Jahrhunderts.
Ernst Cassirer, Platonismus, Cambridge Platoniker, Renaissance, Aufklärung, Geistesgeschichte, Philosophiegeschichte, Idealismus, Religions philosophie, Naturphilosophie, Denktypus, Symbolische Formen, Humanismus, Freiheit, Vernunft.
Die Arbeit analysiert Ernst Cassirers Studie "Die Platonische Renaissance in England und die Schule von Cambridge" (1932). Sie untersucht Cassirers Interpretation des Cambridger Platonismus im Kontext seiner geistesgeschichtlichen Betrachtung von Aufklärung und Renaissance und analysiert das Verhältnis zwischen Cassirers systematischem Denken und seiner philosophiehistorischen Forschung. Ein besonderer Fokus liegt auf Cassirers ambivalenter Wertschätzung des Cambridger Platonismus und dessen Bedeutung für sein philosophisches Selbstverständnis.
Die Arbeit behandelt Cassirers methodischen Ansatz der geistesgeschichtlichen Analyse, den Cambridger Platonismus als eigenständigen Denktypus, das Verhältnis zwischen Cambridger Platonismus und Aufklärung, die Rolle des Platonismus in der Religions- und Naturphilosophie, und Cassirers philosophische Positionierung im Kontext seiner Interpretation des Cambridger Platonismus. Sie untersucht die Grundlegung und Verteidigung der Religion auf dem platonischen Apriori der Vernunft, den Einfluss des Platonismus auf die Naturphilosophie der Schule von Cambridge und Shaftesburys platonische Ästhetik.
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Darstellung des Platonismus der Schule von Cambridge als systematische Rekonstruktion, ein Kapitel zum Cambridger Platonismus als humanistische Denktradition, ein Kapitel zur Rolle des Platonismus in der Religionsphilosophie, ein Kapitel zum Platonismus in der Naturphilosophie, und ein Kapitel zu Shaftesburys platonischer Ästhetik. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Cassirer verwendet eine morphologisch-strukturelle und funktionale Geschichtsbetrachtung. Er begreift den Cambridger Platonismus als systematische Rekonstruktion eines Denktypus und untersucht dessen Entwicklung und Einfluss. Seine Methode bildet den methodologischen Rahmen der gesamten Arbeit.
Der Cambridger Platonismus ist für Cassirer von großer Bedeutung, da er ihn als eine zentrale Kraft in der Entwicklung philosophischer Ideen von der Antike bis in die Neuzeit sieht. Cassirers Wertschätzung ist jedoch ambivalent, was ein zentrales Thema der Arbeit darstellt.
Der Platonismus spielte eine entscheidende Rolle in der Religions- und Naturphilosophie der Cambridger Schule. In der Religionsphilosophie diente er zur Begründung eines modernen Religionsbegriffs auf dem Prinzip der Sittlichkeit und zur Verteidigung der religiösen Vernunft. In der Naturphilosophie beeinflusste er die naturwissenschaftlichen und philosophischen Debatten des 17. Jahrhunderts.
Das Kapitel über Shaftesbury konzentriert sich auf dessen platonisch geprägte Ästhetik und untersucht, wie Shaftesbury platonische Konzepte in seine ästhetische Theorie integrierte und welche Bedeutung diese für seine philosophische Gesamtaussage haben.
Schlüsselwörter sind: Ernst Cassirer, Platonismus, Cambridge Platoniker, Renaissance, Aufklärung, Geistesgeschichte, Philosophiegeschichte, Idealismus, Religionsphilosophie, Naturphilosophie, Denktypus, Symbolische Formen, Humanismus, Freiheit, Vernunft.
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