Masterarbeit, 2010
55 Seiten, Note: 1,0 (18/20)
Die vorliegende Studie untersucht den Erwerb der dialektischen Dissertation in einer Klasse für Französisch als Fremdsprache (im Folgenden FLE) an einer deutschen Universität. Im Wintersemester 2009-2010 war ich für einen Kurs in Textverständnis und schriftlicher Ausdrucksfähigkeit (Produktion argumentativer Texte) am Sprachenzentrum der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) zuständig (Lernende des Niveaus B2 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen, im Folgenden GER). In den schriftlichen Arbeiten der Studierenden konnte ich gemeinsame Merkmale feststellen, die nicht direkt von ihrer Beherrschung der französischen Sprache abzuhängen schienen. Auf der Suche nach einer Erklärung für diese Tatsache habe ich mich zunächst mit einer deutsch-französischen Schülerin der Oberstufe¹ über die Formen des schriftlichen Unterrichts im Deutsch- und Französischunterricht unterhalten. Aus diesem Gespräch ging hervor, dass es Unterschiede gab, die, wenn sie auch noch skizziert wurden, meine Beobachtungen hätten bestätigen können. Dies veranlasste mich, meine Forschung fortzusetzen und zunächst folgende Frage zu formulieren: Gibt es Kompetenzen und Fähigkeiten, die in der Muttersprache erworben wurden (oder im Falle von Studierenden, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, stabil integriert und täglich angewendet werden), die den Erwerb der französischen Dissertation negativ oder positiv beeinflussen? Diese Frage, neu formuliert im Bereich der Textlinguistik, in den diese Studie eingebettet ist (deren theoretischer Rahmen in einem ersten Teil vorgestellt wird), entspricht dem Sprachtransfer von Kompetenzen und Fähigkeiten in die Fremdsprache und der Transversalität von Kompetenzen (gemäß der Definition von Hayes und Flower 1980, zitiert von Garcia-Deban, Fayol, 2002, siehe hierzu Kapitel I.2.).
Die Einleitung führt in das Thema der Studie ein und erläutert die Forschungsfrage: Inwiefern beeinflussen Kompetenzen und Fähigkeiten, die in der Muttersprache erworben wurden, den Erwerb der französischen Dissertation? Anschließend werden die Ziele der Studie und die angewandten Methoden vorgestellt.
Kapitel I beleuchtet den theoretischen Rahmen der Studie. Dabei wird die Bedeutung der Psycholinguistik und der Sociolinguistik im Kontext der Textproduktion hervorgehoben. Insbesondere wird die Relevanz von Textstrukturen und der Transversalität von Kompetenzen für den Sprachtransfer betont. Die Studie greift auf die Definition von Hayes und Flower (1980) zurück, die den Begriff der Transversalität von Kompetenzen geprägt haben.
Kapitel II untersucht die argumentativen Kompetenzen und Fähigkeiten von deutschen bzw. deutschsprachigen Lernenden. Die Geschichte des Schreibens in Frankreich und Deutschland wird beleuchtet, um die jeweiligen Entwicklungen des Schriftspracherwerbs und insbesondere der Dissertation zu verstehen. Zwei vergleichende Analysen von französischen und deutschen wissenschaftlichen Texten werden durchgeführt, um herauszufinden, ob kulturelle Prägungen im heutigen Schreibstil noch erkennbar sind. Abschließend wird die Frage untersucht, ob die Dissertation im Ausland ein unbekanntes Textgenre ist. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird eine Hypothese formuliert, die die weitere Forschung lenkt.
Kapitel III präsentiert den institutionellen Rahmen der Studie, die Lerngruppe und die Organisation des Kurses. Der Fokus liegt auf der Auswahl des Themas „Dissertation" für den FLE-Unterricht. Die Methoden der Studie werden beschrieben, darunter die Verwendung von Fragebögen und die Analyse schriftlicher Arbeiten.
Kapitel IV präsentiert und analysiert die Ergebnisse der Studie. Die drei schriftlichen Arbeiten der sieben ausgewählten Lernenden werden vorgestellt und auf Klassen- und Individualebene analysiert. Die Ergebnisse werden zusammengefasst und diskutiert.
Kapitel V beschäftigt sich mit den psycholinguistischen Aspekten des Erwerbs der dialektischen Dissertation. Insbesondere wird die Rolle der kognitiven Belastung und des Sprachtransfers bei der Textproduktion betrachtet. Schließlich werden didaktische Vorschläge erarbeitet, die dazu beitragen sollen, den Erwerb der Dissertation im FLE-Unterricht zu verbessern.
Die wichtigsten Begriffe und Themen der Studie sind Sprachtransfer, Transversalität von Kompetenzen, argumentative Kompetenzen, Textproduktion, Dissertation, FLE-Unterricht, kognitiver Aufwand und didaktische Vorschläge. Die Studie analysiert die Rolle des Sprachtransfers bei der Produktion argumentativer Texte in FLE, insbesondere im Kontext der dialektischen Dissertation. Die Ergebnisse werden verwendet, um didaktische Vorschläge zur Verbesserung des Erwerbs der Dissertation zu entwickeln.
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