Masterarbeit, 2011
77 Seiten, Note: gut
Diese Masterarbeit befasst sich mit den Entwicklungspotentialen im Nachwuchsfußball, speziell am Beispiel der österreichischen U16 bis U19 Nationalmannschaften. Die Arbeit untersucht die Wechselwirkungen zwischen dem Umfeld und der sportlichen Entwicklung von Jugendlichen im Profifußball. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie interpersonelle Faktoren die sportliche Entwicklung auf dem Weg zum Erwachsenenfußball beeinflussen.
Die Einleitung stellt die Problemstellung dar, die durch die Diskrepanz zwischen den Zielen des österreichischen Fußballbundes (ÖFB) im Bereich der Nachwuchsförderung und den tatsächlich erreichten Ergebnissen entsteht. Die Forschungsfrage lautet: "Welche interpersonellen Faktoren beeinflussen die positive sportliche Entwicklung Jugendlicher im Profifußball?". Das Ziel der Arbeit ist die Überprüfung möglicher Unterschiede in der Bewertung von Trainingskonzepten zwischen dem Management des ÖFB und den Jugendnationalspielern. Die Arbeit soll auch erforschen, ob Aspekte aus der Personalentwicklung auf das Management des Fußballsports übertragbar sind. Die Methode umfasst eine Literaturrecherche, qualitative Experteninterviews und quantitative Fragebögen mit Nachwuchsspieler und Kontrastmodellen.
Das Kapitel "State Of Art" beschreibt die Strukturen des ÖFB und die Organisation der Talenteförderung in Österreich. Es werden die Landesverbands-Ausbildungszentren (LAZ) und die Akademien vorgestellt, die in den letzten Jahren eine wichtige Rolle in der Nachwuchsförderung spielen. Das Kapitel beleuchtet auch die Projekte "Challange 08" und "Projekt 12", die vom ÖFB initiiert wurden, um die Förderung von Talenten zu verbessern.
Das Kapitel "Ausbildungsmodelle im Ausland" vergleicht das österreichische Ausbildungssystem mit den Modellen in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Dänemark. Der Vergleich zeigt, dass die ausländischen Verbände dem österreichischen System hinsichtlich der Lizenzierungskriterien an die Vereine ähneln. Österreich ist jedoch in der Phase der Frühförderung federführend, da es als einziges der untersuchten Länder eine individuelle Talenteförderung ab dem 10. Lebensjahr (LAZ) installiert hat.
Das Kapitel "Management, Pädagogik und Psychologie im Fußballsport" erörtert die Verflechtungen und Überschneidungen der Bereiche Management, Pädagogik und Sport mit Blick auf die Nachwuchsförderung. Es werden verschiedene Führungsstile im Sport analysiert, insbesondere das Reifegradmodell von Hersey und Blanchard, das auf die situative Führung von Mitarbeitern in Abhängigkeit von ihrem Reifegrad abzielt. Das Kapitel beleuchtet außerdem das Konzept des Coping, das die Bewältigung von Belastungssituationen beschreibt, sowie die Bedeutung der Kompetenzerwartung und der Aktivierung für die Leistungserbringung. Abschließend wird die Bewältigung des sportlichen Misserfolgs in Bezug auf die verschiedenen Phasen der Verarbeitung von Krisensituationen betrachtet.
Der empirische Teil der Arbeit umfasst eine qualitative und quantitative Untersuchung, die durch Experteninterviews und Fragebögen mit Nachwuchsspieler und Kontrastmodellen durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im Kapitel "Diskussion der Ergebnisse" analysiert. Die Auswertung der Fragebögen zeigt, dass die Nachwuchsspieler die interpersonellen Faktoren (Trainer, Vereinsleitung, Manager) als durchschnittlich entscheidend für ihren sportlichen Erfolg ansehen. Vielmehr wird das Wissen um die eigene Stärke als Erfolgskriterium wahrgenommen. Neben den fußballerischen Fähigkeiten wird die mentale Stärke als ausschlaggebend für sportliches Weiterkommen angesehen. Der Entwicklung von Siegermentalität, das Verarbeiten von Leistungsdruck und der Umgang mit Misserfolg sind zentrale Themen der Persönlichkeitsentwicklung beim jugendlichen Fußballer.
Die Zusammenfassung und der Ausblick fassen die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und geben einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder. Die Arbeit zeigt, dass die psychische Belastbarkeit im Fußball immer wichtiger wird, da die körperlichen, taktischen und technischen Fähigkeiten durch die immer professioneller werdende Nachwuchsarbeit weltweit immer ähnlicher werden. Die Arbeit empfiehlt, die Entwicklung von Konzepten zur Steigerung der psychischen Fähigkeiten im Nachwuchsfußball zu fördern.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Nachwuchsförderung im Fußball, die Entwicklungspotenziale im Jugendfußball, die österreichischen U16 bis U19 Nationalmannschaften, interpersonelle Faktoren, sportliche Entwicklung, Führungsstile, Coping, Kompetenzerwartung, Aktivierung, Bewältigung von Misserfolg, mentale Stärke, Siegermentalität, Persönlichkeitsentwicklung, Ausbildungssysteme im Fußball, Vergleich von Ausbildungsmodellen, ÖFB, Challange 08, Projekt 12, Experteninterviews, Fragebögen, empirische Untersuchung, Management, Pädagogik, Psychologie.
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