Diplomarbeit, 2010
88 Seiten, Note: 2,00
Die Diplomarbeit analysiert die neuen Formen des zivilgesellschaftlichen Protestes unter postdemokratischen Bedingungen, speziell am Beispiel von globalisierungskritischen Bewegungen. Die Arbeit untersucht die strukturellen Besonderheiten dieser Bewegungen, ihre Öffentlichkeitsstrategien und die Rolle des Internets in ihren Aktivitäten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse der „Politik in der ersten Person", d.h. der Politisierung des Konsumverhaltens, sowie auf den Identitäts- und Gemeinschaftsbildungsprozessen innerhalb der Bewegungen.
Die Einleitung stellt anhand von Beispielen unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Protestaktionen die Vielfältigkeit und Kreativität des modernen Protestes dar. Sie führt in die zentralen Forschungsfragen der Arbeit ein, die sich mit den neuen Formen des zivilgesellschaftlichen Protestes unter postdemokratischen Bedingungen beschäftigen. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die globalisierungskritischen Bewegungen als Untersuchungsgegenstand.
Dieser Abschnitt beschreibt die Vorgehensweise der Arbeit. Die Autorin erläutert die methodische Herangehensweise, die auf der Auswertung von Fachliteratur und Internetrecherche basiert. Sie grenzt die Untersuchung auf die äußerlichen Formen des Protestes ein und skizziert die Struktur der Arbeit, die sich in zwei Teile gliedert. Der erste Teil konzentriert sich auf die Darstellung der Protestformen, während der zweite Teil zwei ausgewählte Phänomene globalisierungskritischer Proteste näher beleuchtet und eine von der Autorin aufgestellte These diskutiert.
Dieser Abschnitt stellt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit dar, die sich in vier Hauptbereiche gliedern: 1) Die neuen Formen globalisierungskritischer Protestakteure, 2) Die Rolle des Konsumenten als politisches Subjekt, 3) Die Identitäts- und Gemeinschaftsbildung in globalisierungskritischen Bewegungen und 4) Die Vergleichbarkeit globalisierungskritischer Bewegungen mit kommerzialisierten Formen der Vergemeinschaftung. Die Autorin grenzt dabei die Forschungsfragen ein und erklärt, welche Aspekte in dieser Arbeit nicht behandelt werden.
Dieser Abschnitt stellt die globalisierungskritischen Bewegungen als Untersuchungsgegenstand der Arbeit vor. Die Autorin beschreibt die Entstehung, die Ziele und die zentralen Kritikpunkte dieser Bewegungen. Sie beleuchtet den neoliberalen Hintergrund der Globalisierung und die „TINA"-Formel (There Is No Alternative), der die Globalisierungskritiker mit der „TATA"-Formel (There Are Thousands of Alternatives) entgegensetzen. Die Autorin betont die Heterogenität der globalisierungskritischen Bewegungen und ihre vielfältigen Ansätze zur Gestaltung einer gerechten Welt.
Dieser Abschnitt stellt das Konzept der Postdemokratie von Colin Crouch vor. Die Autorin beschreibt die von Crouch identifizierten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die zu einer Schwächung der demokratischen Mechanismen und einer verstärkten Einflussnahme der Ökonomie auf die Politik führen. Sie erklärt, wie sich diese Entwicklungen auf die Rolle des Bürgers als politisches Subjekt und auf die Formen zivilgesellschaftlichen Protestes auswirken. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der zivilgesellschaftlichen Reaktionen auf diese Entwicklungen im Kontext von Protestbewegungen.
Dieser Teil der Arbeit stellt die neuen Formen des zivilgesellschaftlichen Protestes am Beispiel der globalisierungskritischen Bewegungen vor. Die Autorin untersucht die transnationalen Proteststrukturen, die Öffentlichkeitsstrategien und die Bedeutung des Internets für die Bewegungen. Sie greift dabei die von Rucht identifizierten Trends im Wandel der Protestkultur in Deutschland auf und zeigt, wie sich diese auch bei den globalisierungskritischen Bewegungen beobachten lassen.
Dieser Abschnitt beschreibt die transnationalen Strukturen globalisierungskritischer Bewegungen. Die Autorin betont die Heterogenität der Akteursstruktur, die sowohl traditionelle Organisationen als auch neue soziale Bewegungen und eine neue Generation von Protestakteuren umfasst. Sie analysiert die „Politik in der ersten Person", die sich in einem spezifischen Konsum- und Lifestyle der Protestakteure niederschlägt. Die Autorin zeigt, wie sich durch das Internet neue Formen der Vernetzung und Organisation entwickeln und wie sich Hierarchiestrukturen innerhalb der Bewegungen herausbilden.
Dieser Abschnitt untersucht die Öffentlichkeitsstrategien globalisierungskritischer Bewegungen. Die Autorin beleuchtet die zunehmende Bedeutung von Kampagnenarbeit und die Inszenierung von Öffentlichkeit durch das Instrument der Kampagne. Sie beschreibt die Annäherung von politischer Kommunikation und Konsumgütermarketing und die Anpassung von Protestformen an die Selektionslogiken der Massenmedien. Die Autorin zeigt, wie die globalisierungskritischen Bewegungen die Massenmedien offensiv zur Verbreitung ihrer Anliegen nutzen und wie sie gleichzeitig eine Gegenöffentlichkeit im Internet aufbauen.
Dieser Abschnitt analysiert die Bedeutung des Internets für die globalisierungskritischen Bewegungen. Die Autorin beschreibt die Möglichkeiten des Internets zur Organisation von Protesten, zur Vernetzung von Akteuren und zur Verbreitung von Informationen. Sie beleuchtet die Gefahren der kommerziellen Manipulation im Internet und die Verschmelzung von Inhalten, Kultur und Kommerz. Die Autorin zeigt, wie sich durch das Internet neue Formen des Protestes entwickeln und wie sich die Grenzen zwischen kommerzieller und nicht-kommerzieller Kommunikation auflösen.
Dieser Abschnitt fasst die wichtigsten Erkenntnisse des ersten Teils der Arbeit zusammen. Die Autorin betont die Heterogenität der globalisierungskritischen Bewegungen, die Rolle des Internets als Medium des Protestes und die Bedeutung der „Politik in der ersten Person". Sie zeigt, wie sich die gesellschaftliche Individualisierung auf die Formen des zivilgesellschaftlichen Protestes auswirkt und wie sich neue, individualisierte Protestformen entwickeln.
Dieser Teil der Arbeit beschäftigt sich mit zwei Besonderheiten globalisierungskritischer Proteste: der „Politik in der ersten Person" und der Identitäts- und Gemeinschaftsbildung. Die Autorin untersucht die Politisierung des Konsumverhaltens, die Entideologisierung und Veralltäglichung des Protestes sowie das Lifestyle-Konzept der LOHAS. Sie analysiert die Prozesse der Identitäts- und Gemeinschaftsbildung in globalisierungskritischen Bewegungen und stellt das Konzept der posttraditionalen Vergemeinschaftung von Ronald Hitzler vor. Schließlich diskutiert sie die Frage, inwiefern sich globalisierungskritische Bewegungen mit kommerzialisierten Formen der Vergemeinschaftung vergleichen lassen.
Dieser Abschnitt untersucht das Phänomen der „Politik in der ersten Person" durch die Politisierung des Konsumverhaltens. Die Autorin zeigt, wie sich die Rolle des Bürgers als Konsument seit den Studentenbewegungen der 1968er Jahre verändert hat und wie sich der Protest in den Alltag integriert. Sie beschreibt die Entideologisierung und Veralltäglichung des Protestes und stellt das Lifestyle-Konzept der LOHAS vor. Die Autorin analysiert die Bedeutung des politischen Konsums als Form der politischen Partizipation und die Auswirkungen auf die Struktur der globalisierungskritischen Bewegungen.
Dieser Abschnitt analysiert die Identitäts- und Gemeinschaftsbildungsprozesse in globalisierungskritischen Bewegungen. Die Autorin untersucht die Rolle der Medien in der Identitätspolitik und die Bedeutung des Internets für die Vernetzung und Organisation von Akteuren. Sie stellt das Konzept der posttraditionalen Vergemeinschaftung von Ronald Hitzler vor und diskutiert, inwiefern globalisierungskritische Bewegungen als posttraditionale Gemeinschaften zu beschreiben sind. Die Autorin betont die Bedeutung von Events als soziale Orte der Vergemeinschaftung und der extensiven Auslebung von Gemeinschaftsgefühlen.
Dieser Abschnitt diskutiert die Frage, inwiefern sich globalisierungskritische Bewegungen mit kommerzialisierten Formen der Vergemeinschaftung, den so genannten brand communities, vergleichen lassen. Die Autorin untersucht die Parallelen zwischen den Vergemeinschaftungsmechanismen von brand communities und den „bewegten Szenen" der Globalisierungskritiker. Sie analysiert die Strategien zur Mitglieder-Rekrutierung und -Bindung beider „Anbieter" von Sinn und Gemeinschaft und stellt die Frage, inwiefern die Globalisierungskritiker von den kommerziellen Anbietern lernen können.
Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen. Die Autorin zeigt, wie sich die gesellschaftliche Individualisierung auf die Formen des zivilgesellschaftlichen Protestes auswirkt und wie sich neue, individualisierte Protestformen entwickeln. Sie betont die Bedeutung des Internets als Medium des Protestes und die Rolle der „Politik in der ersten Person". Die Autorin diskutiert die Herausforderungen und Möglichkeiten des zivilgesellschaftlichen Protestes in der Postdemokratie und die Bedeutung von posttraditionalen Gemeinschaften als Sinnstifter.
Die Autorin äußert ihre persönliche Meinung zur Zukunft der globalisierungskritischen Bewegungen und zur Rolle des kommerziellen Marketings im Kontext von Protestbewegungen. Sie argumentiert, dass die globalisierungskritischen Bewegungen die Methoden des kommerziellen Marketings nutzen sollten, um die Unterstützung einer breiteren Masse von Interessenten zu erlangen. Die Autorin betont die Bedeutung von professioneller PR- und Event-Konzeption und die Nutzung von Testimonials, um die „Marke Zivilgesellschaft" wieder attraktiv zu machen.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen zivilgesellschaftlichen Protest, Postdemokratie, Globalisierungskritik, neue Protestformen, „Politik in der ersten Person", Politisierung des Konsums, Identitätsbildung, Gemeinschaftsbildung, posttraditionale Gemeinschaften, brand communities, Medien, Internet, Events und Marketing.
Der GRIN Verlag hat sich seit 1998 auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher spezialisiert. Der GRIN Verlag steht damit als erstes Unternehmen für User Generated Quality Content. Die Verlagsseiten GRIN.com, Hausarbeiten.de und Diplomarbeiten24 bieten für Hochschullehrer, Absolventen und Studenten die ideale Plattform, wissenschaftliche Texte wie Hausarbeiten, Referate, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftliche Aufsätze einem breiten Publikum zu präsentieren.
Kostenfreie Veröffentlichung: Hausarbeit, Bachelorarbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Masterarbeit, Interpretation oder Referat jetzt veröffentlichen!
Kommentare