Examensarbeit, 2001
120 Seiten, Note: 1,0
Diese Arbeit analysiert die sprachlichen Inszenierungen der Geschlechter im Fastnachtspiel des 15. Jahrhunderts und untersucht die Prozesse ihrer performativen Konstruktion. Die Arbeit konzentriert sich auf die Texte der Fastnachtspiele als Vorlagen für theatrale Inszenierungen, die Geschlechterrollen in Form von Figurenreden codieren. Sie beleuchtet den Nexus zwischen der sprachlichen Inszenierung und der performativen Konstruktion der Geschlechter, wobei der Körper als Produkt und Zeichen von Geschlecht, als Träger der Geschlechterinszenierungen und als sexualisierte Projektionsfläche sozialer Verhandlungen im Kontext des Karnevals im Mittelpunkt steht.
Die Arbeit beginnt mit einer Erörterung der theoretischen Grundlagen, die für das Verständnis des Fastnachtspiels und des mittelalterlichen Karnevals relevant sind. Sie beleuchtet verschiedene Ansätze zur Interpretation der Spielform, stellt den “Geschlechter‘-Begriff vor und definiert den Arbeitsbegriff der ‘Performanz' bzw. sprachlichen ‘Performativität' als die systematische Schnittstelle zwischen Fragestellung und Material.
Im zweiten Teil werden die verschiedenen Inszenierungslogiken der Geschlechter in vier Spieltypen untersucht. Hier werden die Hochzeitsspiele, die Gerichtsspiele, die Narrenrevuen und die Rügespiele vorgestellt und auf ihre spezifischen Logiken der Geschlechterinszenierung analysiert. Die unterschiedlichen Inszenierungsformen werden im Hinblick auf die Darstellung von Verhandlungen zwischen Männern über eine Heirat, Verletzungen von Normen und deren Sanktionen, Liebesnarren und Versagen gegenüber Normen und Idealen sowie soziale Sanktionen der Männer gegen Frauen betrachtet.
Im dritten Teil werden die Bezüge der Spiele zu Geschlechterdiskursen aus verschiedenen Traditionen dargestellt, um den diskursiven und sozialen Kontext der Fastnachtspiele zu beleuchten. Dieser Abschnitt analysiert die literarischen Traditionen, die Ehe- und Geschlechterdiskurse, das Brauchtum und die Narrenkultur, die die Inszenierungen der Geschlechter im Fastnachtspiel beeinflussen.
Im letzten Teil werden drei Spiele detailliert auf die sprachlichen Prozesse ihrer performativen Konstruktion der Geschlechter untersucht. Hierbei geht es darum zu zeigen, wie die Geschlechter in diesen Spielen durch Sprache erzeugt und konstruiert werden.
Fastnachtspiel, Karneval, Geschlecht, Körper, Performativität, Sprache, Inszenierung, Geschlechterdiskurse, Ehe, Sexualität, Mittelalter, Sprachliche Inszenierung, Performative Konstruktion, Hochzeitsspiele, Gerichtsspiele, Narrenrevuen, Rügespiele, Nürnberger Fastnachtspiele.
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