Examensarbeit, 2003
105 Seiten, Note: 1,0
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Geschichte im Roman, insbesondere die Frage, wie historische Ereignisse in literarische Erzählungen Eingang finden und verarbeitet werden. Der Fokus liegt auf der Rolle von Erinnerung und Vergessen in der Konstruktion fiktionaler Welten, die sich auf jüngere Vergangenheit beziehen. Die Arbeit analysiert zwei Romane – Hermann Lenz' „Neue Zeit“ und Martin Walsers „Ein springender Brunnen“ – um diese Thematik anhand konkreter Beispiele zu beleuchten.
Einleitung: Die Einleitung führt in die zentrale Fragestellung der Arbeit ein: Wie wird Geschichte in literarische Erzählungen integriert? Sie beleuchtet die Bedeutung von Erinnerung und deren Rolle bei der Darstellung von Vergangenheit in fiktionalen Texten, besonders im Bezug auf jüngere Geschichte, die der Autor selbst miterlebt hat. Die Arbeit setzt sich mit dem Problem des fehlenden „großen deutschen Kriegs- und Nachkriegsepos“ auseinander, wie von W.G. Sebald beschrieben, und analysiert die Ursachen dieses Mangels im Kontext von Arbeitsbelastung, der Ausrichtung auf die Zukunft und dem Schweigen über die Vergangenheit.
Erinnern und Vergessen: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Aspekte von Erinnerung und Vergessen, beginnend mit dem Konzept des „kulturellen Gedächtnisses“. Es analysiert die israelische Erfahrung im Umgang mit der Vergangenheit und die Gefahren des Vergessens von traumatischen Ereignissen. Der Abschnitt „Katastrophen des Vergessens“ beleuchtet die Folgen des kollektiven Vergessens und die Bedeutung individueller und kollektiver Erinnerungsprozesse. Abschließend fasst der Ertrag die wichtigsten Erkenntnisse dieses Kapitels zusammen.
Poetik des realistischen Romans: Dieses Kapitel befasst sich mit der Poetik des realistischen Romans und seiner Fähigkeit, Geschichte darzustellen. Es untersucht die theoretischen Ansätze von Adorno, Genette (Modus und Stimme) und Ricoeur (Mimesis und Spiele mit der Zeit), um die Herausforderungen und Möglichkeiten der Darstellung von Geschichte in diesem Genre zu analysieren. Die Erörterung von Erzählperspektiven, der Darstellung von Zeit und der Beziehung zwischen Fiktion und Realität bildet den Kern dieses Kapitels.
Hermann Lenz: „Neue Zeit“: Diese Kapitel analysiert Hermann Lenz’ Roman „Neue Zeit“ im Kontext des „Eugen Rapp“-Zyklus. Es untersucht die unterschiedlichen Formen der Distanz zur Vergangenheit, die von passiver Ohnmacht bis zu aktiver Abwendung reichen. Die Analyse der Erzählperspektive, der Selbstvergewisserung des Erzählers und der Darstellung einer sich dehnenden Gegenwart bilden den Schwerpunkt der Interpretation. Der Fokus liegt auf der Fokussierung des Schreckens und der Rolle Eugen Rapps als Resonanzraum von Geschichte.
Martin Walser: „Ein springender Brunnen“: Dieses Kapitel widmet sich Martin Walsers Roman „Ein springender Brunnen“. Es analysiert das Werk im Kontext seiner Besonderheit, der Paradoxie des scheinbar desinteressierten Interesses an der Vergangenheit und dem Verhältnis von Landschaft, Geschichte und Sprache. Die Interpretation fokussiert sich auf das bruchlose Erleben, die Irritationsresistenz der Figuren und die Verweigerung von Resonanz auf die Vergangenheit. Die Analyse der Erzähltechnik und Sprache spielt eine zentrale Rolle.
Erinnerung, Vergessen, Geschichte, Roman, Realismus, Erzählperspektive, Hermann Lenz, Martin Walser, „Neue Zeit“, „Ein springender Brunnen“, Kulturelles Gedächtnis, Traumatisierung, Zeitdarstellung, Identität.
Diese akademische Arbeit analysiert die Darstellung von Geschichte und die Rolle von Erinnerung und Vergessen in zwei Romanen: Hermann Lenz' „Neue Zeit“ und Martin Walsers „Ein springender Brunnen“. Im Fokus steht, wie historische Ereignisse in literarische Erzählungen Eingang finden und verarbeitet werden, insbesondere im Kontext der jüngeren deutschen Vergangenheit.
Die Arbeit konzentriert sich auf eine detaillierte Analyse von Hermann Lenz' „Neue Zeit“ und Martin Walsers „Ein springender Brunnen“. Beide Romane werden vergleichend untersucht, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer Darstellung von Geschichte und Erinnerung herauszuarbeiten.
Die Analyse stützt sich auf verschiedene theoretische Ansätze, darunter das Konzept des „kulturellen Gedächtnisses“, die Theorien von Adorno zur „Poetik des realistischen Romans“, Gérard Genettes Kategorien der Erzählsituation (Modus und Stimme) und Paul Ricoeurs Konzepte der Mimesis und der „Spiele mit der Zeit“.
Die Arbeit behandelt eine Reihe von Themen, darunter die Darstellung von Geschichte im Roman, die Rolle von Erinnerung und Vergessen in der Literatur, der Vergleich der beiden Romane, die Beziehung zwischen individueller und kollektiver Erinnerung sowie die Poetik des realistischen Romans im Kontext der Geschichtsdarstellung. Es werden auch Aspekte der Traumatisierung und die Schwierigkeiten der Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte thematisiert.
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Erinnerung und Vergessen, ein Kapitel zur Poetik des realistischen Romans, Einzelkapitel zu den Romanen von Lenz und Walser sowie einen Schluss. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. Es gibt außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Darstellung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte und eine Liste der Schlüsselwörter.
Die Analyse von „Neue Zeit“ konzentriert sich auf die unterschiedlichen Formen der Distanz zur Vergangenheit, die von passiver Ohnmacht bis zu aktiver Abwendung reichen. Es werden die Erzählperspektive, die Selbstvergewisserung des Erzählers und die Darstellung einer sich dehnenden Gegenwart untersucht. Der Fokus liegt auf der Fokussierung des Schreckens und der Rolle Eugen Rapps als Resonanzraum von Geschichte.
Die Analyse von „Ein springender Brunnen“ untersucht die Paradoxie des scheinbar desinteressierten Interesses an der Vergangenheit und das Verhältnis von Landschaft, Geschichte und Sprache. Die Interpretation fokussiert sich auf das bruchlose Erleben, die Irritationsresistenz der Figuren und die Verweigerung von Resonanz auf die Vergangenheit. Die Analyse der Erzähltechnik und Sprache spielt eine zentrale Rolle.
Schlüsselwörter, die die Arbeit charakterisieren, sind: Erinnerung, Vergessen, Geschichte, Roman, Realismus, Erzählperspektive, Hermann Lenz, Martin Walser, „Neue Zeit“, „Ein springender Brunnen“, kulturelles Gedächtnis, Traumatisierung, Zeitdarstellung, Identität.
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