Magisterarbeit, 2012
102 Seiten, Note: 1,0
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des deutschen Roadmovie-Romans im Kontext gesellschaftlicher Umbruchsprozesse, indem sie exemplarisch drei Romane analysiert: Peter Handkes Der kurze Brief zum langen Abschied, Christian Krachts Faserland und Thomas Klupps Paradiso. Ziel ist es, die spezifischen Merkmale des Genres im deutschsprachigen Kontext zu beleuchten und deren Verhältnis zu den jeweiligen gesellschaftlichen Kontexten herauszuarbeiten.
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die späte Rezeption des Begriffs „Roadmovie“ in der deutschsprachigen Literaturkritik und stellt den Mangel an deutschsprachigen literaturwissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Genre fest. Sie verweist auf die filmwissenschaftliche Dominanz im Diskurs um das Roadmovie und führt die Arbeit von Martin Bertelsen an, der das Roadmovie als moderne Version des Western interpretiert und die Suche nach einer freieren Lebensform innerhalb der Gesellschaft als zentrales Motiv herausstellt. Die Einleitung begründet die Notwendigkeit einer sozialwissenschaftlichen Einbettung der Analyse von Roadmovie-Romanen und kündigt die Fokussierung auf die Romane von Handke, Kracht und Klupp an.
2. Die Entstehung des Roadmovie-Romans im Kontext der Umbruchsprozesse in den westlichen Gesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung des Roadmovie-Romans im Kontext der gesellschaftlichen Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Es analysiert Jack Kerouacs On the Road als Prototyp und setzt dessen Darstellung der rastlosen Suche nach neuen Lebensformen in Beziehung zu sozialwissenschaftlichen Theorien der Individualisierung (Beck), der Patchwork-Identität (Keupp) und der Erlebnisgesellschaft (Schulze). Der Fokus liegt auf der Darstellung der Herausforderungen junger Menschen in einer sich verändernden Gesellschaft und der Beziehung zwischen Mobilität, Orientierungslosigkeit und der Suche nach Identität.
3. Peter Handkes Roadmovie-Roman Der kurze Brief zum langen Abschied (1972): Dieses Kapitel analysiert Handkes Roman als Beispiel für die „neue Innerlichkeit“ der 1970er Jahre. Es untersucht die Reise des Protagonisten als Prozess der „Freisetzung“, „Entzauberung“ und „Reintegration“, wobei die inneren Konflikte und die Suche nach Selbstfindung im Vordergrund stehen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der individuellen Erfahrungen des Protagonisten und deren Kontextualisierung in den gesellschaftlichen Umbrüchen der Zeit. Der Roman wird als Reflexion der schwierigen Suche nach Sinn und Identität in einer sich verändernden Welt interpretiert.
4. Christian Krachts Roadmovie-Roman Faserland (1995): Dieses Kapitel untersucht Krachts Faserland als literarische Provokation der „Alt-68er“ und als Manifest der „Erlebnisgesellschaft“. Die Reise des Protagonisten wird als misslungener Versuch interpretiert, einen individuellen Lebensstil in einer von Konsum und oberflächlichen Erlebnissen geprägten Gesellschaft zu behaupten. Der Roman wird als scharfe Kritik an den gesellschaftlichen Entwicklungen der 1990er Jahre analysiert, wobei der Fokus auf den Konflikten zwischen Individualität und gesellschaftlichem Druck liegt.
5. Thomas Klupps Roadmovie-Roman Paradiso (2009): Das Kapitel analysiert Klupps Paradiso als Beispiel für die „neue Ernsthaftigkeit“ in der deutschen Literatur der 2000er Jahre. Die Reise des Protagonisten wird im Kontext des Existenzkampfes im „Selbstverwirklichungsmilieu“ gedeutet, wobei die Herausforderungen der Selbstfindung und der Umgang mit den gesellschaftlichen Erwartungen im Vordergrund stehen. Der Roman wird als Reflexion auf die ambivalenten Aspekte des Strebens nach Selbstverwirklichung in einer komplexen und oft unübersichtlichen Welt interpretiert.
Roadmovie-Roman, deutsche Literatur, gesellschaftliche Umbrüche, Individualisierung, Erlebnisgesellschaft, Identitätssuche, Peter Handke, Christian Kracht, Thomas Klupp, „neue Innerlichkeit“, „neue Ernsthaftigkeit“, Reisemotiv, Mobilität, Existenzkampf, Selbstverwirklichung.
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung des deutschen Roadmovie-Romans im Kontext gesellschaftlicher Umbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Fokus liegt auf der exemplarischen Untersuchung dreier Romane: Peter Handkes Der kurze Brief zum langen Abschied, Christian Krachts Faserland und Thomas Klupps Paradiso. Ziel ist die Beleuchtung spezifischer Genremerkmale im deutschsprachigen Kontext und deren Verhältnis zu den jeweiligen gesellschaftlichen Kontexten.
Die Arbeit konzentriert sich auf drei Schlüsselwerke des deutschen Roadmovie-Romans: Peter Handkes Der kurze Brief zum langen Abschied (1972), Christian Krachts Faserland (1995) und Thomas Klupps Paradiso (2009). Diese Romane werden als repräsentativ für verschiedene Epochen und gesellschaftliche Strömungen betrachtet.
Die Arbeit untersucht verschiedene Themen, darunter die Entwicklung des Roadmovie-Romans als literarisches Genre, den Einfluss gesellschaftlicher Umbrüche auf die Gestaltung der Romane, die Rolle des Protagonisten und seine Suche nach Identität und Freiheit, die Darstellung von Individualisierung und Erlebnisgesellschaft sowie einen vergleichenden Analyse der drei ausgewählten Romane. Theorien von Beck (Individualisierung), Keupp (Patchwork-Identität) und Schulze (Erlebnisgesellschaft) werden herangezogen.
Jack Kerouacs On the Road wird als Prototyp des Roadmovie-Romans betrachtet und dient als Ausgangspunkt für die Analyse der Entwicklung des Genres. Der Roman wird im Kontext sozialwissenschaftlicher Theorien interpretiert, um die Darstellung der Herausforderungen junger Menschen in einer sich verändernden Gesellschaft zu beleuchten.
Jeder Roman wird in einem eigenen Kapitel detailliert analysiert. Handkes Der kurze Brief zum langen Abschied wird im Kontext der „neuen Innerlichkeit“ der 1970er Jahre untersucht, Krachts Faserland als literarische Provokation der „Alt-68er“ und Manifest der „Erlebnisgesellschaft“, und Klupps Paradiso als Beispiel der „neuen Ernsthaftigkeit“ der 2000er Jahre. Die Analysen berücksichtigen jeweils die spezifischen gesellschaftlichen Kontexte und die individuellen Erfahrungen der Protagonisten.
Die Arbeit zeigt die Entwicklung des deutschen Roadmovie-Romans als Spiegel gesellschaftlicher Umbrüche auf. Sie belegt, wie die Suche nach Identität und Freiheit der Protagonisten in den jeweiligen historischen Kontexten verankert ist und wie die literarische Darstellung von Individualisierung und Erlebnisgesellschaft in den ausgewählten Romanen reflektiert wird. Eine detaillierte Zusammenfassung der Schlussfolgerungen findet sich im Kapitel "Schluss".
Schlüsselwörter sind: Roadmovie-Roman, deutsche Literatur, gesellschaftliche Umbrüche, Individualisierung, Erlebnisgesellschaft, Identitätssuche, Peter Handke, Christian Kracht, Thomas Klupp, „neue Innerlichkeit“, „neue Ernsthaftigkeit“, Reisemotiv, Mobilität, Existenzkampf, Selbstverwirklichung.
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