Für neue Kunden:
Für bereits registrierte Kunden:
Examensarbeit, 2010
25 Seiten, Note: 1,0
Einleitung
Zusammenfassung des Buches
Erzähleranalyse
Der Erzähler
Erzählerstimme.
Erzählerperspektive und Blickwinkel
Formen der Redewiedergabe
Formen der Handlungswiedergabe
Figurenanalyse
Quantitative und qualitative Figurenkonstellation
Flat- und Round- Characters
Der Autor und seine Hauptfigur
Raumanalyse
Anschauungsraum
Handlungsraum
Gestimmter Raum
Zeitanalyse
Erzählzeit und erzählte Zeit
Rhythmuswechsel
Zeitraffung
Rückwendungen
Häufigkeit
Pausen
Handlungsanalyse
Eröffnung und Schluss
Struktur und Handlung
Handlungsstränge
Spannung- und Spannungshöhepunkte
Symbolische Kulisse
Der Vogel
Die Farben schwarz und weiß
Die Murmeln
Schlussfolgerung
Bibliografie
Georges Simenon ist einer der meistgelesenen Autoren der Welt, und seine beinahe unzähligen Romane, Erzählungen und Essays erschienen bereits in 32 Ländern und 41 Sprachen. Allen voran seien seine Kriminalromane erwähnt, von denen er in drei großen Zyklen in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts mehr als hundert verfasst hat (Henry, 1993, S.7). Sie alle haben die gleiche Hauptfigur, welche die Fälle löst: Kommissar Maigret. Es stellt sich unweigerlich die Frage, warum der gebürtige Belgier mit seiner Figur solchen Erfolg hatte und seine Maigret-Romane bis heute gelesen, verfilmt und geliebt werden. In der Hoffnung, eine Antwort auf diese Frage zu finden, soll ein Kriminalroman Simenons ausführlich untersucht werden. Dazu dient sein 1962 verfasster, 135- Seiten langer Band „Maigret et le Clochard“.
Zunächst ist es unumgänglich, den Inhalt des Werkes zusammenzufassen, um Kenntnisse über die Handlung und die Hauptfiguren zu verfügen. Anschließend sollen alle wichtige Aspekte eines Romans analysiert werden- der Erzähler, die Figuren, Zeit und Raum, die Handlung sowie die symbolische Kulisse. Einführend sollen stets allgemeine Prinzipien der Romananalyse dargelegt werden, bevor diese anhand von Simenons Werk zur Anwendung kommen. Abschließend können nach einer ausführlichen Analyse hoffentlich konkrete Schlüsse gezogen werden, welche die oben gestellte Frage zu beantworten vermögen.
Une nuit de mars à Paris, deux hommes sauvent un clochard de la noyade dans la Seine. Les docteurs examinent l’homme qui est tombé dans le coma et on remarque qu’il a été grièvement blesse à la tête. Monsieur Van Houtte, l’un des deux bateliers que l’ont trouvé, dit qu’il a vu une Peugeot rouge sur le quai avant de sentir crier le clochard dans l’eau. Celui est un ancien médecin d’environ soixante ans qui s’appelle François Keller. Maigret parle à sa fille et sa femme qui, tous les deux, vivent à Paris. Ils n’ont vu l’homme depuis vingt ans parce que Mr. Keller, un homme simple, n’a plus voulue vivre avec la mentalité bourgeoise de sa femme. En premier, il est allé en Afrique et après être revenu, il s’est installé dans le monde marginal de la « cloche » sous le pont de Mairie à Paris. Personne n’a un motive pour tuer un clochard. Commissaire Maigret réussit à dénicher le propriétaire de la voiture, mais lui et son ami ont seulement jeté un chien mort dans l’eau, et de plus ils ont un alibi parfait. Le clochard se réveille mais il refuse à parler avec le commissaire, qui, de plus en plus, suspecte Jef Van Houtte. Finalement il résout l’énigme: Van Houtte a assassiné et jeté dans la Seine son patron, afin de marier sa fille et devenir lui-même le propriétaire du bateau. Keller l’a épié mais ne pas en parler à personne. Après deux ans, Van Houtte l’a vu, reconnu et essayé de tuer ce témoin. Mais il a été obligé de simuler de le sauver après l’action à cause d’un autre batelier qui a entendu des cris. Maigret est plutôt sûr que c’est la solution, mais Van Houtte n’admet rien, et le clochard refuse de témoigner. Ainsi doit-il relâcher le coupable, mais après quelques moins dans lesquels il va voir le clochard de temps en temps, mais de nouveau l'ex-médecin refuse de témoigner contre Van Houtte, car il refuse de juger le comportement d’autrui. Maigret respecte le clochard et son opinion. Du moins, il sait qu’il a eu raison.
Jeder Roman wird von einem Erzähler erzählt, welcher nicht der Autor selbst ist, sondern eine eigens zu diesem Zweck erschaffene Figur. Diese Figur kann wie eine richtige Person erscheinen, oder vollständig zurücktreten. Dennoch bleibt die Stimme des Erzählers stets präsent und erzählt die Geschichte aus einer bestimmten Perspektive und einem bestimmten Blickwinkel. Auf die Wichtigkeit des Erzählers im Roman einzugehen, ist folglich unverzichtbar. Um den Roman zu analysieren, muss der Erzähler und seine Rolle gründlich untersucht werden.
Simenon hat für seinen Maigret- Roman einen Erzähler geschaffen, der berichtend erzählt. Er erzählt folglich in der Er- oder sie- Form und weiß mehr als die Figuren, über die er erzählt, denn er ist auktorial- allwissend. So liest man zum Beispiel: „Maigret n’en savait guère plus ques ses compagnons“ (Simenon, 1969, S.9), was zeigt, dass Maigrets Wissen begrenzt ist, während der Erzähler alles zu wissen scheint, denn er kann auch erklären, warum Maigret so wenig weiß (Er hat nur die knappen Schilderungen gelesen) und folglich auch alles andere. Ein anderes Beispiel wäre: „Maigret n’en savait rien. On aurait dit qu’il n’était pas pressé de savoir. Il vivait dans le présent aveec, toujours l’impression de choses deja vécues il y avait très longtemps “ (Simenon, 1969, S. 25). Wieder weiß der Erzähler mehr als seine Figur, denn er kennt seine Beweggründe und seine Vergangenheit. Aber auch, was in der Zukunft geschehen wird, ist dem auktorialen Erzähler bekannt: „Il était plus grand, plus maigre, de quelques années plus jeune, et Maigret allait bientôt s’aperçevoir qu’il bégayait“ (Simenon, 1969, S. 68). Der auktorial-allwissende Erzähler stellt sein Wissen vor allem durch Kommentare und Erklärungen des Verhaltens der Figuren zur Schau, da er alles über sie und die Handlung weiß. Folglich „entscheidet er auch über die Abfolge der erzählten Ereignisse und was er dem Leser verschweigt“ (Universität Duisburg-Essen, 2009). Das wäre im vorliegenden Buch natürlich, wer der Täter ist, denn wenn dies zu Beginn erzählt werden würde, so hätte die weitere Erzählung mit dem gleichbleibenden Aufbau keinen Sinn mehr. Weiters ist der Erzähler neutral, seine Haltung zu den Figuren und dem Geschehen sind nicht feststellbar.
Überhaupt ist der Erzähler oft kaum spürbar, da er zu so einem großen Anteil die Figuren selbst sprechen lässt und sich selbst hinter ihnen zurückzieht. Mehr dazu wird unter dem Punkt „Formen der Redewiedergabe“ erklärt.
Wenn man über die Erzählerstimme spricht, muss man die Zeit der Erzählung herausfinden. Bei „Maigret et le Clochard“ ist das die „Spätere Narration“ (Universität Duisberg-Essen, 2009), das heißt zurückliegende Ereignisse werden vorwiegend im passé simple erzählt. Man findet auch unterschiedliche narrative Ebenen, z.B. wenn Madame Keller von der Vergangenheit ihres Mannes erzählt, oder wenn der Besitzer des Peugeots und sein Freund berichten, was sie in der Tatnacht an der Seine gemacht haben. Auch die kurze Schilderung der Tochter Kellers über dessen Unfall mit dem Maschendrahtzaun, wobei er sich die Narbe zugezogen hat, bildet eine eigene, narrative Ebene. Dadurch, dass Maigret mehrere Personen befragt, werden viele kleine, bedeutungsvolle Erzählungen in die Gesamterzählung des Romans eingelassen.
Der auktorial-allwissende Erzähler in „Maigret et le Clochard“ bedient sich der Außenperspektive. Das heißt, er erzählt „von einem Fluchtpunkt her, der außerhalb der Romanfiguren und des erzählten Geschehens liegt“ (Ludwig, 1993, 95). Nur so ist es ihm möglich, eine allwissende Stellung zu bewahren, sowie eine Distanz zu den Figuren.
Weiters verwendet er von Anfang an den szenischen Blick mit kurzer Distanz, das heißt man weiß kaum etwas über die Vergangenheit Maigrets oder der anderen Figuren, oder der Räumlichkeiten, wie dies beim Panoramablick der Fall wäre.
Den größten Teil des Buches bilden direkte Reden, sprich Dialoge der Figuren. Der auktoriale Erzähler verzichtet also weitgehend auf das Zur-Schau-Stellen seiner Position, er lässt die Figuren lieber direkt sprechen. Mit einigen Ausnahmen verzichtet er sogar darauf, die Reden anzukündigen mit Einleitungen wie „Er sagte; er rief“ etc. Er lässt die Figuren sozusagen von selbst ihre Reden beginnen, und stellt sich somit nicht zwischen die Figuren und den Leser. Bei der Redewiedergabe beschränkt der Erzähler sich darauf, das Gesagte zu kommentieren indem er etwa das Verhalten während der Kommunikation beschreibt:
-C’est lui?
Elle tenait le document d’une main qui tremblait un peu, se penchait pour mieux voir. Elle devait etre myope.
-Ce n’est pas ansi qu’il est resté dans ma mémoire. (Simenon, 1969, S. 46)
Der Erzähler berichtet selbst von den Handlungen, lässt aber zum größten Teil die Figuren selbst die Handlung bestimmen und erzählen, indem er Dialoge nicht zusammenfassend wiedergibt, sondern die Figuren selbst sprechen lässt. Er bedient sich weiters der „Internen Fokalisierung“ (Universität Duisberg- Essen, 2009), das heißt er erzählt nicht mehr als seine Figuren wissen, auch wenn er zu erkennen gibt, dass er als auktorialer Erzähler über dieses Wissen verfügt.
[...]
Der GRIN Verlag hat sich seit 1998 auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher spezialisiert. Der GRIN Verlag steht damit als erstes Unternehmen für User Generated Quality Content. Die Verlagsseiten GRIN.com, Hausarbeiten.de und Diplomarbeiten24 bieten für Hochschullehrer, Absolventen und Studenten die ideale Plattform, wissenschaftliche Texte wie Hausarbeiten, Referate, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftliche Aufsätze einem breiten Publikum zu präsentieren.
Kostenfreie Veröffentlichung: Hausarbeit, Bachelorarbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Masterarbeit, Interpretation oder Referat jetzt veröffentlichen!
Kommentare