Bachelorarbeit, 2013
46 Seiten, Note: 1,0
Die Bachelorarbeit befasst sich mit den Beziehungen zwischen Kosovo und Serbien, insbesondere am Beispiel des Normalisierungsabkommens vom 19. April 2013. Die Arbeit untersucht, warum es trotz des eingefrorenen Konflikts zu einer Normalisierung der Beziehungen kommen konnte. Hierzu wird der liberale Intergouvemementalismus als theoretischer Rahmen herangezogen, um die Rolle der innergesellschaftlichen Akteure in Kosovo und Serbien zu analysieren.
Das erste Kapitel der Arbeit stellt die Problemstellung dar und erläutert die historische Entwicklung des Konflikts zwischen Serben und Albanern im Kosovo. Es werden die Ursachen des Konflikts beleuchtet und die aktuelle Situation im Nord-Kosovo beschrieben. Zudem wird ein Überblick über den Forschungsstand zum Thema gegeben.
Das zweite Kapitel präsentiert den theoretischen Rahmen der Arbeit. Es werden die Kernannahmen des Liberalismus nach Andrew Moravcsik erläutert, insbesondere die kommerzielle Variante des Liberalismus. Diese Variante erklärt das Verhalten von Staaten anhand der gegebenen Anreize des Marktes, mit denen sich nationale und internationale Wirtschaftsakteure auseinandersetzen müssen. Die Hypothese der Arbeit lautet, dass es innergesellschaftliche Akteure in Kosovo und Serbien gibt, deren Präferenzen in der Ratifizierung des Normalisierungsabkommen mündeten.
Das dritte Kapitel untersucht die Rolle der EU im politischen Dialog zwischen Kosovo und Serbien. Es werden die EU-Beitrittsperspektive, die EU-Beitrittsbedingungen und das Normalisierungsabkommen als spezifische EU-Bedingung für die beiden Länder analysiert. Die EU setzt die „carrot and stick"-Methode ein, um die Beziehungen zwischen Kosovo und Serbien zu beeinflussen. Die EU bietet Anreize für eine Normalisierung der Beziehungen, gleichzeitig werden aber auch Sanktionen angedroht, falls es zu keiner Kooperation kommt.
Das vierte Kapitel analysiert die Präferenzen der Wirtschaftsakteure im Kosovo. Es wird gezeigt, dass die Wirtschaftsakteure im Kosovo ein großes Interesse an gesteigerten Handelsbeziehungen zu den EU-Staaten, der Senkung der Importkosten und der Förderung ausländischer Investitionen haben. Diese Präferenzen werden durch die politische und wirtschaftliche Instabilität des Landes erschwert. Die Arbeit untersucht zudem die Rolle des Klientelismus und der Korruption in der Durchsetzung von Interessen im Kosovo.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Präferenzen der Wirtschaftsakteure in Serbien. Es wird deutlich, dass die Wirtschaftsakteure in Serbien ebenfalls ein großes Interesse an der Öffnung des EU-Marktes für serbische Waren, der Erleichterung von Importen aus der EU und der Förderung ausländischer Investitionen haben. Die Arbeit zeigt, dass die serbische Wirtschaft von den Handelsübereinkünften mit der EU profitiert, jedoch die politische und wirtschaftliche Instabilität des Landes die Investitionsbereitschaft ausländischer Unternehmen hemmt. Auch in Serbien spielt der Klientelismus und die Korruption eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung von Interessen.
Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen. Es wird gezeigt, dass die konvergierenden Präferenzen der Wirtschaftsakteure in Kosovo und Serbien, die durch die EU-Anreize verstärkt wurden, letztendlich zur Ratifizierung des Normalisierungsabkommens führten. Die Arbeit argumentiert, dass die EU-Osterweiterung als zentrales Mittel zur Annäherung von Kosovo und Serbien dient und dass die EU-Konditionalitätspolitik eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern spielt.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kosovo, Serbien, Normalisierungsabkommen, EU-Osterweiterung, EU-Konditionalitätspolitik, Wirtschaftsakteure, Klientelismus, Korruption und Staatspräferenzen. Die Arbeit analysiert die Beziehungen zwischen Kosovo und Serbien im Kontext der EU-Osterweiterung und untersucht die Rolle der Wirtschaftsakteure und ihrer Präferenzen bei der Gestaltung der Beziehungen.
Der GRIN Verlag hat sich seit 1998 auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher spezialisiert. Der GRIN Verlag steht damit als erstes Unternehmen für User Generated Quality Content. Die Verlagsseiten GRIN.com, Hausarbeiten.de und Diplomarbeiten24 bieten für Hochschullehrer, Absolventen und Studenten die ideale Plattform, wissenschaftliche Texte wie Hausarbeiten, Referate, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftliche Aufsätze einem breiten Publikum zu präsentieren.
Kostenfreie Veröffentlichung: Hausarbeit, Bachelorarbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Masterarbeit, Interpretation oder Referat jetzt veröffentlichen!
Kommentare