Diplomarbeit, 1995
121 Seiten, Note: 2,4
Die Diplomarbeit untersucht die Rolle von Frauen im Nationalsozialismus am Beispiel der Absolventinnen des Instituts für Zeitungswissenschaft an der Universität Leipzig. Die Arbeit analysiert die Biographien der Absolventinnen, die Dissertationsthemen und die sprachliche Entwicklung der Dissertationen im Kontext der nationalsozialistischen Ideologie und Politik.
Das zweite Kapitel beleuchtet das nationalsozialistische Frauenbild, das sich auf eine lange patriarchale Tradition stützte und die Frau in die Rolle der Mutter und Hausfrau zurückdrängen wollte. Die „NS-Biopolitik" zielte auf die Kontrolle über den Körper der Frau, die Unterdrückung ihrer Selbstbestimmungsrechte und die Förderung der Geburtenrate. Die Erwerbstätigkeit von Frauen wurde als Bedrohung für die traditionelle Familienstruktur angesehen und durch verschiedene Maßnahmen eingeschränkt. Das Kapitel analysiert die Entwicklung des Schriftleiterberufs und die Rolle von Frauen im Journalismus, insbesondere in der Zeitschrift „NS Frauen-Warte".
Das dritte Kapitel beleuchtet die Situation der deutschen Universitäten vor und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Die Gleichschaltung der Universitäten führte zur Entlassung jüdischer Professoren und zur Unterordnung der Wissenschaft unter die nationalsozialistische Ideologie. Das Frauenstudium wurde durch einen Numerus clausus eingeschränkt und die Studentinnen wurden in Studienrichtungen gelenkt, die ihre „weiblichen Tugenden" förderten. Das Kapitel beschreibt die Situation an der Universität Leipzig, die sich frühzeitig und widerstandslos in das nationalsozialistische Herrschaftssystem einfügte.
Das vierte Kapitel analysiert die Biographien der Absolventinnen und Absolventen des Instituts für Zeitungswissenschaft an der Universität Leipzig. Die Ergebnisse zeigen, dass die Frauen aus den gleichen Schichten wie die Männer stammten und einen ähnlichen Bildungsstand besaßen. Die Arbeit untersucht die Familienstände, die beruflichen Tätigkeiten vor und während des Studiums, die Mitgliedschaften in politischen Organisationen sowie die finanzielle Unterstützung, die die Promovenden von der Universität erhielten.
Das fünfte Kapitel analysiert die Dissertationsthemen und die Sprache der Dissertationen. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen in gleichem Maße zu politischen Themen promovierten wie Männer, aber nicht stärker zu diesen Themen. Die Arbeit untersucht die Verwendung von nationalsozialistischen Sprachstereotypen und Antisemitismen in den Dissertationen und stellt fest, dass sich die Sprache der Absolventinnen im Laufe der Zeit an die Männersprache anpasst.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Frauenbild im Nationalsozialismus, die „NS-Biopolitik", den Mutterkult, das Frauenstudium, die Universität Leipzig, den Schriftleiterberuf, die nationalsozialistische Propaganda, die Sprache der Dissertationen und den Antisemitismus.
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