Masterarbeit, 2011
115 Seiten, Note: 1,3
Die wissenschaftliche Hausarbeit untersucht die Rolle der Filmstars Zarah Leander und Heinz Rühmann im Dritten Reich. Sie analysiert, warum gerade diese beiden Schauspieler, die mit ihren Rollen und ihrem Starimage auf den ersten Blick der nationalsozialistischen Ideologie widersprachen, zu den wichtigsten Filmstars des NS-Regimes avancierten. Dabei wird die Frage geklärt, wie das Starsystem im Dritten Reich funktionierte, welche Funktion Stars im Kontext der NS-Propaganda spielten und wie sich die beiden Schauspieler selbst zum System stellten.
Die Einleitung stellt die beiden Filmstars Zarah Leander und Heinz Rühmann vor und erläutert die Leitfrage der Arbeit: Warum waren gerade sie die hochdotierten Stars in einem System, das mit Macht alles Abweichende unterdrückte?
Das zweite Kapitel widmet sich der Filmwirtschaft im Dritten Reich und Goebbels' Filmpolitik. Es wird deutlich, dass die Dominanz des Unterhaltungs- und Gefühlskinos keine zufällige Entwicklung war. Goebbels setzte auf ein Unterhaltungskino, das auf Affektreaktionen beim Publikum abzielte, um es anschließend in eine gewünschte Richtung zu lenken. Die Arbeit geht auf die Widersprüche zwischen Goebbels' Strategie der unsichtbaren Propaganda und der marktwirtschaftlich organisierten Filmproduktion ein.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Starbegriff und der Geschichte des Starsystems. Es wird gezeigt, dass das Starsystem im Dritten Reich nach den gleichen Mechanismen wie in Hollywood funktionierte. Die Arbeit analysiert, wie Stars im Kontext der NS-Propaganda eingesetzt wurden und welche Rolle die Schauspieler Zarah Leander und Heinz Rühmann im Film des Dritten Reiches spielten.
Im vierten Kapitel werden die erfolgreichsten Filme von Zarah Leander und Heinz Rühmann im Dritten Reich analysiert. „Die große Liebe" (Rolf Hansen, D 1942) wird als Heimatfrontfilm und Melodram untersucht, „Quax, der Bruchpilot" (Kurt Hoffmann, D 1941) als Beitrag zur Wehrertüchtigungspropaganda und „Die Feuerzangenbowle" (Helmut Weiss, D 1944) als faschistischer Erziehungsfilm. Die Arbeit zeigt, dass alle drei Filme sowohl systemkonforme als auch widersprüchliche Tendenzen aufweisen.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Wirkung der Filme auf das Publikum im Dritten Reich. Es wird gezeigt, dass die Rezeption von Filmen nicht nur von den Intentionen der Machthaber, sondern auch von individuellen Sozialisationsprozessen und privaten Erlebnissen geprägt war. Die Arbeit analysiert die „Meldungen aus dem Reich" des Sicherheitsdienstes der SS (SD) und zeigt, dass die NS-Propaganda nicht immer die gewünschte Wirkung erzielte. Die Arbeit untersucht exemplarisch Zeitzeugen- und Zeitgenossenberichte, um die Wirkung der Filme auf das Publikum zu beleuchten.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Film im Dritten Reich, die nationalsozialistische Filmpolitik, den Starkult, die Filmwirtschaft, die Propaganda, die Stars Zarah Leander und Heinz Rühmann, die Filme „Die große Liebe", „Quax, der Bruchpilot" und „Die Feuerzangenbowle" sowie die Publikumsrezeption.
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