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Hausarbeit, 2011
18 Seiten, Note: 2,0
A. Ziel der Seminararbeit
B. Das islamische Rechtssystem
I. Begriffe
1. Der Islam und seine fünf Säulen
2. Die Scharia
3. Quellen des islamischen Rechtssystems
4. Islamic Banking
II. Historie des Islamic Banking
III. Gegenwärtige Situation
C. Verbote des Islamic Banking
1. Zinsverbot (Riba)
2. Vebot der Spekulation auf Finanzprodukte (Gharar)
3. Verbot des Glücksspiels (Maysir)
4. Weitere Verbote im Islam
D. Erlaubte Vorgehensweisen und wichtige Finanzierungsmethoden
1. Beteiligungsfinanzierungen
2. Handelsfinanzierungen
3. Kapitalfinanzierungen
E. Fazit
Literaturverzeichnis
In der heutigen Zeit wird dem Islam und seinen Anhängern eine immer größere Bedeutung beigemessen, diese stehen oft im Fokus der Medien und der führenden Weltpolitik.1 Islam bedeutet übersetzt Unterwerfung, Versöhnung und Frieden sowie die völlige Hingabe an Gott.2 Der Koran stellt im Islam die ranghöchste Quelle des Glaubens dar, aus der zahlreiche religiöse Vorschriften hergeleitet und von den Anhängern dieser Religion streng eingehalten werden.3
Der Islam umfasst sämtliche Bereiche des Lebens eines Muslims und lässt die Wirtschaft sowie das wirtschaftliche Handeln nicht außer Acht.4 Daraus resultiert auch das Islamic Banking mit seinen zahlreichen Vorschriften, die anders sind als im Westen. Das Finanzwesen ist schariakonform gestaltet, um den Ansprüchen des Islams zu genügen.
Islamische Banken sind weltweit vernetzt und stellen auch für deutsche Unternehmen anregende Geschäftspartner da.5 Wenn man sich jedoch auf diesem Gebiet nicht auskennt, kann sich das Gegenüber schnell über die zinslose Wirtschaft des Islamic Banking wundern. Das Zinsverbot gilt unabhängig davon, ob die Beteiligten Muslime sind oder nicht.6 In der heutigen Wirtschaft kann sich der beste Geschäftsmann das Wirtschaftleben ohne Zinsen nicht vorstellen, im Islam ist dies jedoch der Normalfall und ein zentraler Bestandteil der Religion.
In dieser Arbeit sollen das Islamic Banking mit allen seinen Problemen bzw. Ausprägungen sowie die Verbote und die erlaubten Vorgehensweisen näher erläutert werden. Ein kleiner Überblick wird zu jeweils zwei Finanzierungsmethoden aus dem Gebiet Beteiligung, Handel und Kapital kurz dargestellt.
Jemandem, der sich auf diesem Gebiet noch nicht auskennt, sollen erste Einblicke in das
Islamic Banking verschafft werden. Dabei wird das Islamic Banking aus rechts- und kulturhistorischer Sicht betrachtet.
Der Islam ist nach dem Christentum die zweitgrößte Weltreligion mit ca. 1,3 Milliarden Anhängern in ca. 59 Ländern. Die Anhänger des Islams werden als Muslime bzw. Moslems bezeichnet. Seinen Ursprung hat der Islam in den arabisch sprachigen Ländern und stellt nicht nur eine Religion, sondern ein in sich geschlossenes rechtspolitisches Wertesystem dar.7
Die erste Säule ist das Bekenntnis (Schahada), dass es nur einen Gott und zwar Allah gibt und dass Mohammed sein Prophet ist. Mohamed sei ein besonderer Mensch gewesen, weil er von Gott auserwählt worden sei. Das Bekenntnis zum muslimischen Glauben stellt die wichtigste Säule dar.8
Die zweite Säule ist das Gebet (Salah). Muslime müssen sich fünf Mal am Tag in Richtung Mekka niederknien und beten. Das Gebet stellt im Islam sozus. die direkte Verbindung zu Gott dar.
Die dritte Säule wird als Almosensäule bzw. als Armensteuer (Zakat) bezeichnet. Ein festgelegter Anteil des Besitzes soll regelmäßig an bedürftige Personen abgegeben bzw. gespendet werden.9
Die vierte Säule ist das Fasten im Monat Rahmadan (Saum), in diesem Monat war auch die erste koranische Mitteilung an den Propheten Mohammed. Das Fasten ist eine Art geistiger Selbstreinigung, dabei wird sozus. mit den Armen mitgefühlt.
Die letzte und damit die fünfte Säule ist die Pilgerfahrt nach Mekka (Hadsch). Laut dieser Säule muss jeder Muslim einmal in seinem Leben diese Reise absolvieren, dazu muss der Mensch aber körperlich und finanziell in der Lage sein. Es wird von allen eine einheitliche Kleidung getragen, die einen Unterschied nach Klassen nicht zulässt.10
Die Scharia stellt das islamische Rechtssystem dar. Es ist die Gesamtheit der im Koran von Gott gegebenen Gebote und Verbote. Es ist keine eigenständige Rechtquelle und auch kein eigenständiges Strafgesetzbuch11. Der Koran erlaubt keine Trennung vom Glauben und Staat d.h. kein Gesetz darf dem islamischen Glauben widersprechen. Die Strafen der Scharia sind für unsere Verhältnisse und unser System unvorstellbar und sehr hart z.B. das Auspeitschen oder gar das Abhacken der Hand.12
Es gibt fünf Quellen des islamischen Rechts, den Koran, die Sunna, den Ijma und den Qiyas. Der Koran ist das Wort Gottes und somit die heilige Schrift im Islam. Dieser schreibt viele verschiedene Normen und Prinzipien vor, diese sind zu befolgen.13
Die Sunna ist die zweitwichtigste Quelle, diese gilt nach dem Koran. Sunna (arabisch, bedeutet übersetzt Brauch, gewohnte Handlungsweise und überlieferte Form). Diese steht für das, was der Religionsstifter Mohammed geduldet, bewusst oder unbewusst getan oder gar gesagt haben soll.14
Die dritte Quelle bildet der Ijma und bedeutet die übereinstimmende Meinung oder Konsens. Wenn im Koran oder in der Sunna keine Antwort zu finden ist und auch eine Analogie nicht angewandt werden kann, entscheidet die Meinung der Mehrheit über eine bestimmtes Problem bzw. eine Fragestellung.
Die letzte Quelle ist der Quiyas, dabei wird eine Methode der Analogie angewandt. Dabei wird eine Norm aus dem Koran oder aus der Sunna auf einen vergleichbaren Sachverhalt angewandt.15
Das Islamic Banking ist Teil des islamischen Finanzwesens. Danach sollen Bankgeschäfte in Übereinstimmung mit der Religion bzw. den Regeln aus dem Koran und der Scharia gestaltet werden. Alles, was der Koran nicht gestattet, muss auch auf das Islamic Banking übertragen und beachtet werden. Es dürfen keine Gewinne durch Zinsen erwirtschaftet werden, weil der Koran ein Zinsverbot enthält sowie weitere Verbote wie z.B. den Handel mit Schweinefleisch, Alkohol, Tabak und Waffen. Immer mehr ausländische Banken, auch die Deutsche Bank, bietet den Muslimen das Islamic Banking, weil sie sonst in ihren Ländern investieren und nicht in Deutschland. Die türkischen Bürger in Deutschland sparen 1,5 Millionen Euro pro Jahr, eine Summe auf die die Banken nicht auf Dauer verzichten können bzw. wollen.16
Die Wurzeln des Islamic Banking gehen auf die frühen 1970er Jahre zurück. Zu dieser Zeit entstanden die ersten islamischen Institutionen in ihrer modernen Ausprägung.17 Die erste islamische Bank, die Islamic Development Bank (IDB), wurde 1975 in Saudi-Arabien gegründet.18 Diese soll anhand der Prinzipien des islamischen Recht, die wirtschaftliche Entwicklung ankurbeln bzw. fördern sowie den ärmeren islamischen Staaten helfen und diese unterstützen.19 Die IDB hat viele Kooperationspartner in arabischen Ländern und viele internationale Institutionen und islamische Banken zählen zu den wichtigsten Geschäftspartnern.
Mittlerweile zählen 56 Länder zu den Mitgliedern der Islamic Development Bank.20 1970 nahm auch die Dubai Islamic Bank ihre islamkonformen Geschäfte auf, es existieren schon über 270 islamische Banken in ca. 75 Ländern.21
Die Marktkapitalisierungen der islamischen Banken werden auf 265 Mrd. US Dollar geschätzt, diese verfügen über ein Guthaben von 265 Mrd. US Dollar.22 Auch westliche Banken haben den Versuch gewagt, sich auf diesem Gebiet zu etablieren. Viele wie z.B. die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Schweizer Bank nahmen ihre Geschäfte auf. Einige der Banken wagten aber auch den Schritt zurück als die Geschäfte erfolgslos blieben.23
[...]
1 Vgl. Imran, 2008. S. 7.
2 Vgl. Imran, 2008. S. 9.
3 Vgl. Imran, 2008. S. 13.
4 Vgl. Imran, 2008. S. 18.
5 Vgl. Bälz, Kilian in: Zenith Business 3 (2005), S. 35.
6 Vgl. Imran, 2008. S. 36.
7 Vgl. Imran, 2008. S. 9-10.
8 Vgl. Imran, 2008. S. 10.
9 Vgl. Imran, 2008. S. 11.
10 Vgl. Imran, 2008. S. 12.
11 Vgl. Imran, 2008. S. 16.
12 Vgl. Mulch, Klaus, 2003.
13 Vgl. Imran, 2008. S. 13.
14 Vgl. Bergmann, 2008. S. 27.
15 Vgl. Bergmann, 2008. S. 28-29
16 Vgl. Tippe, Dennis, 2010.
17 Vgl. Bälz, Kilian in: Zenith Business 3 (2005), S. 38.
18 Vgl. Bergmann, 2008. S. 44.
19 Vgl. Bälz, Kilian in: Zenith Business 3 (2005), S. 38.
20 Vgl. Bergmann, 2008. S. 44.
21 Vgl. Bälz, Kilian in: Zenith Business 3 (2005), S. 38.
22 Vgl. Bergmann, 2008. S. 45.
23 Vgl. Bergmann, 2008. S. 46.
Bachelorarbeit, 82 Seiten
Bachelorarbeit, 30 Seiten
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