Masterarbeit, 2014
82 Seiten, Note: 1,0
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Unsicherheit von Erinnerung in Julian Barnes' The Sense of an Ending, indem sie die Frage nach der Rekonstruktion und Umdeutung von Lebensereignissen im Kontext der fiktiven Autobiographie untersucht. Sie analysiert, wie der Protagonist Tony Webster eine Episode aus seiner Vergangenheit konstruiert und diese im Verlauf des Romans aufgrund neuer Informationen revidiert. Die Arbeit beleuchtet dabei die Grenzen von Erinnerung und die Problematik der objektiven Geschichtsschreibung.
Die Einleitung stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor, nämlich die Funktionsweise von Erinnerungen und die Bedeutung von Lebensnarrativen für die menschliche Identität. Sie führt in die Problematik der Konstruktion von Erinnerungen und den Einfluss dieser auf die Selbstwahrnehmung ein.
Kapitel 1 beleuchtet den (Re-)konstruktiven Charakter von Erinnerungen und die episodische Struktur von Lebensnarrativen. Es werden die Erkenntnisse der narrativen Psychologie herangezogen, um zu verdeutlichen, wie Erinnerungen selektiv abgerufen und zu kohärenten Geschichten zusammengefügt werden.
Kapitel 2 analysiert die Autobiographie als Genre und hinterfragt den Anspruch auf objektive Wahrheit. Es werden verschiedene Ansätze zur Autobiographie diskutiert, die von der Annahme einer faktualen Darstellung bis hin zur Betonung der subjektiven Wahrheit reichen.
Kapitel 3 untersucht die Thesen Hayden Whites zur Dekonstruktion faktualer Geschichtsschreibung. Es wird gezeigt, wie die Narrativität von historischen Texten die Objektivität in Frage stellt und die Bedeutung von literarischen Schreibweisen für die Darstellung der Vergangenheit hervorhebt.
Kapitel 4 definiert die fiktive Autobiographie als eine literarische Form, die die Grenzen zwischen Fiktion und Faktizität auflöst. Es wird die Bedeutung des Ich-Erzählers und die Funktion von Metafiktion und Parodie in diesem Genre beleuchtet.
Kapitel 5 analysiert Julian Barnes' The Sense of an Ending. Es wird gezeigt, wie der Protagonist Tony Webster eine Episode aus seiner Vergangenheit konstruiert und diese im Verlauf des Romans aufgrund neuer Informationen revidiert. Die Analyse beleuchtet die Unsicherheit von Erinnerung und die Unzuverlässigkeit des Erzählers.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Unsicherheit von Erinnerung, die Konstruktion von Lebensnarrativen, die fiktive Autobiographie, den unzuverlässigen Erzähler, die Problematik der objektiven Geschichtsschreibung und die Bedeutung von Perspektivität. Die Arbeit analysiert, wie die Vergangenheit in der Literatur konstruiert und dekonstruiert wird und welche Auswirkungen dies auf die Selbstwahrnehmung des Individuums hat.
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