Bachelorarbeit, 2014
45 Seiten, Note: 2,1
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Exklusion der indigenen Bevölkerung in Bolivien und analysiert, wie die segregierte Gesellschaft während der Kolonialzeit entstand und sich bis zum Wahlsieg von Evo Morales im Jahr 2005 fortsetzte. Die Arbeit untersucht, welche Mechanismen die Exklusion der indigenen Bevölkerungsgruppen in der Kolonialzeit und im postkolonialen Staat bewirkten und welche Rolle die bolivianische Oberschicht dabei spielte. Die Analyse erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte und beleuchtet die Herrschaftsstrukturen der bolivianischen Elite, angefangen mit der Kolonialherrschaft im 16. Jahrhundert, über den postkolonialen Staat nach 1825, die Revolution von 1952 und die Militärregierungen bis hin zur demokratischen Neuordnung von 1982.
Die Einleitung führt in die Thematik der Exklusion der indigenen Bevölkerung in Bolivien ein und stellt die These der Arbeit vor: Die Segregation der Kolonialzeit wurde nach der Unabhängigkeit des Landes 1825 bis zum Wahlsieg Evo Morales von einer elitären Oberschicht aufrechterhalten, um die eigene Macht und den Status zu sichern und der indigenen Bevölkerung den Zugang zu den Vorteilen des Wohlstands zu versagen.
Kapitel 2 analysiert die segregierte Gesellschaft unter spanischer Kolonialverwaltung. Es beleuchtet die Institution der Encomiendas, die als erste koloniale Verwaltungsstruktur diente und die indigene Bevölkerung wirtschaftlich ausbeutete. Die Reform des kolonialen Systems unter Francisco de Toledo, die die indigene Bevölkerung schützen und die Macht der Encomenderos brechen sollte, führte zur Entstehung der Haciendas und zur weiteren Marginalisierung der Indigenen.
Kapitel 3 untersucht den postkolonialen Staat und die Frage, ob er die Unrechtsstrukturen des kolonialen Systems beseitigen konnte. Die Verfassung Bolivars, die auf eine aristokratische Symbolik und die Dominanz der spanisch-sprachigen Bevölkerungsschicht setzte, führte zur Fortsetzung der politischen Ungleichheit. Die wirtschaftliche Rezession im 19. Jahrhundert und die Herrschaft der Caudillos verstärkten die Macht der Oberschicht und die Exklusion der indigenen Bevölkerung.
Kapitel 4 befasst sich mit der Revolution von 1952 und der Frage, ob sie die traditionellen Eliten ausschloss oder ob sie an der Macht beteiligt blieben. Die MNR, die die Revolution anführte, verfolgte Ziele wie das universelle Wahlrecht, die Nationalisierung der Zinnbetriebe und eine Bodenreform. Die Revolution wurde jedoch von konservativen Kräften kooptiert und die politische und wirtschaftliche Integration der Indigenen blieb aus.
Kapitel 5 analysiert die Rückkehr autoritärer Regime nach der Revolution. Die Militärjuntas unter Barrientos und Banzer verfolgten eine neoliberale Politik, die die Wirtschaftselite und die exportorientierte Agrarindustrie im Oriente förderte. Die indigene Bevölkerung wurde weiterhin marginalisiert und ihre wirtschaftliche und soziale Lage verschlechterte sich.
Kapitel 6 untersucht die demokratische Neuordnung von 1982 und die Implementierung des Plan de Todos. Der Plan de Todos sollte die Dezentralisierung der Verwaltung, eine zweite Agrarreform, die Privatisierung der Infrastruktur, eine Bildungsreform und die Schaffung eines flexiblen Arbeitsmarktes bewirken. Die Analyse zeigt, dass diese Reformen die Exklusion der indigenen Bevölkerung verstärkten und die Macht der Wirtschaftselite zementierten.
Kapitel 7 beschreibt die Gesellschaftsstruktur im Vorfeld des Wahlsieges von Evo Morales. Die indigene Bevölkerung, die den größten Anteil der bolivianischen Bevölkerung stellt, blieb weiterhin von den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen des Landes ausgeschlossen.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Exklusion der indigenen Bevölkerung in Bolivien, die segregierte Gesellschaft, die Kolonialgeschichte, die postkoloniale Strukturen, die Revolution von 1952, die neoliberale Politik, der Plan de Todos, die Dezentralisierung, die Agrarreform, die Privatisierung, die Bildungsreform, der Arbeitsmarkt und die soziale Mobilität. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der bolivianischen Oberschicht und die Herausforderungen der Inklusion der indigenen Bevölkerung in den verschiedenen Phasen der bolivianischen Geschichte.
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