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Bachelorarbeit, 2013
48 Seiten, Note: 3
Einleitung
1. Entwicklung des Geldes
1.1. Was ist Geld?
1.2. Grundlagen des Geldkreislaufs
1.3. Die Evolution des Geldes
1.4. Kapitel-Resümee
2. Verwendung von Bitcoins
2.1. Was sind Bitcoins?
2.2. Warum werden Bitcoins verwendet?
2.2.1. Freiheit
2.2.2. Schnell und einfach
2.2.3. Sicherheit
2.3. Privat
2.4. Geschäftskunden
2.5. Kapitel-Resümee
3. Technische Analyse von Bitcoins
3.1. Hash-Algorithmus
3.2. Peer-to-Peer Netzwerk
3.3. Digitale Signaturen
3.4. Kurzbeschreibung
3.5. Bitcoin Adressen
3.6. Anwendungen
3.6.1. Online Transaktionen
3.6.2. Offline Transaktionen
3.7. Das Double-Spending Problem
3.8. Blöcke
3.9. Die Blockchain
3.10. Proof-of-Work Prinzip
3.11. Mining
4. Finanztechnische Analyse von Bitcoins
4.1. Anmerkungen:
4.1.1. Beobachtungszeitraum
4.1.2. Logreturns
4.2. Marktplätze
4.3. Kursentwicklung: Bitcoin vs. Euro
4.4. Verteilung der Returns
4.5. Q-Q-Plots
4.6. Schiefe und Kurtosis
4.6.1. Schiefe
4.6.2. Kurtosis
4.7. Volatility Clustering
4.8. Autokorrelation
4.9. Kapitel-Resümee
5. Bitcoins als Währung
5.1. Wertmesser und Recheneinheit
5.2. Knappheit
5.3. Allgemein Akzeptanz
5.4. Werterhalt
5.5. Kapitel-Resümee
Conclusio
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Bestandteile eines Blocks
Tabelle 2: Kennzahlen Bitcoin Börsen
Tabelle 3: Kennzahlen BTC und EUR in USD
Tabelle 4: Werte der Schiefe
Tabelle 5: Werte der Kurtosis
Tabelle 6: Autokorrelation quadrierte Logreturns
Tabelle 7: Autokorrelation Logreturns
Abbildung 1: Durchschnittskostenentwicklung der Zahlungssysteme (Anderegg 2007, S. 13)
Abbildung 2: Transaktionskette (Nakamoto 2011, S. 2)
Abbildung 3: Blockchain (bitcoin.it 2013b)
Abbildung 4: Proof-of-Work (Nakamoto 2011, S. 3)
Abbildung 5: Netzwerk Geschwindigkeit (bitcoin.sipa.be 2013)
Abbildung 6: Marktanteil Bitcoin Börsen (DWN 2013)
Abbildung 7: Kursentwicklung BTC in USD
Abbildung 8: Kursentwicklung EUR in USD
Abbildung 9: Verteilung Logreturns BTC
Abbildung 10: Verteilung Logreturns EUR
Abbildung 11: Verteilung Logreturns Gold
Abbildung 12: Verteilung Logreturns Silber
Abbildung 13: Q-Q-Plot BTC
Abbildung 14: Q-Q-Plot EUR
Abbildung 15: Q-Q-Plot Gold
Abbildung 16: Q-Q-Plot Silber
Abbildung 17: Scatterplot Logreturns BTC
Abbildung 18: Scatterplot Logreturns EUR
Abbildung 19: Scatterplot Logreturns Gold
Abbildung 20: Scatterplot Logreturns Silber
Abbildung 21: Entwicklung Anzahl der Bitcoin Transaktionen pro Tag
Im November 2012 habe ich das erste Mal von Bitcoins gehört. Ich war schlagartig von dem Konzept begeistert. Allerdings konnte ich mir nicht erklären warum Bitcoins überhaupt etwas wert sind. Des Weiteren war es mir sehr rätselhaft woher sie kommen und wie sich ihr Wert entwickelt. Nachdem mich die Idee von Bitcoins über Monate weg nicht mehr losgelassen hat habe ich mich dazu entschlossen selbst ein Teil dieser Community zu werden und habe mir meine ersten Bitcoins im Januar 2013 gekauft. Da mein persönliches Interesse an den digitalen Münzen nach wie vor sehr groß ist, habe ich mich dazu entschlossen meine Bachelorarbeit über das Thema Bitcoins zu verfassen.
Diese Bachelorarbeit liefert Antworten auf die grundlegendsten Fragen, welche bei der Nutzung von Bitcoins auftreten.
- Warum sind Bitcoins wertvoll?
- Warum werden Bitcoins verwendet?
- Was sind Bitcoins und woher kommen sie?
- Wie verhält sich der Bitcoin Kurs?
- Sind Bitcoins eine Währung?
Um zu verstehen warum Bitcoins wertvoll sind muss man zuerst verstehen was Geld ist und warum ihm Wert zugesprochen wird. Dieser Sachverhalt wird im ersten Teil dieser Arbeit untersucht. Durch die Beleuchtung der geschichtlichen Entwicklung wird der evolutionäre Prozess beschrieben, welcher zu einer stetigen Veränderung des Geldes führt und schlussendlich die virtuelle Währung Bitcoins hervorbrachte.
Der zweite Teil stellt Bitcoins als Zahlungsmittel vor. Menschen nutzen die digitalen Münzen, weil ihnen ein Vorteil daraus entspringt. In welcher Form dieser Sachverhalt auftritt und wer davon profitiert wird in diesem Abschnitt behandelt.
Der Dritte Teil handelt von der technischen Analyse von Bitcoins. Nach einer Einführung in die Grundlegenden informatischen Methoden von Bitcoin wird das Konzept hinter der digitalen Währung erklärt. Hierzu werden die wichtigsten technischen Komponenten erläutert. Der Leser erfährt so, wie der Geldkreislauf aufgebaut ist und wie die Geldschöpfung des Bitcoin Systems funktioniert.
Die Finanztechnische Analyse zeigt auf, wie Bitcoins aus wirtschaftlicher Sicht zu begutachten sind. Um Vergleichswerte zu schaffen stelle ich die digitalen Münzen anderen Anlangen gegenüber. Hierzu werden der Euro, Gold und Silber herangezogen.
Im fünften Teil wird überprüft ob sich Bitcoins überhaupt als Währung eignen. Die grundlegenden Funktionen von Geld werden mit denen von Bitcoins abgeglichen. So wird festgestellt wie sehr sich Bitcoins von einer etablierten Währung unterscheiden.
Diese Bachelorarbeit wurde im Rahmen des Seminares mit Bachelorarbeit von mir Florian Franz Lechleitner erarbeitet und verfasst. Die Betreuung der Arbeit erfolgte durch Univ.-Prof. Dr. Florian Hauser.
“Cash rules everything around me - C.R.E.A.M. Get the money Dollar, dollar bill y'all”
Wie „Method Man“ bereits 1994 in einem Song des „Wu-Tang Clans“ feststellt, ist Geld das wohl einflussreichste Gut der Welt. Geld ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Es ist allgegenwärtig und wird von nahezu jedem Menschen auf der Erde benutzt. In Form von Geld werden unsere Gehälter ausbezahlt und wir verwenden es um Waren und Dienstleistungen zu bezahlen. Somit schreiben wir dem Geld die Funktion eines Zahlungsmittels zu. Diese Definition beschreibt allerdings nur die Funktion des Geldes, nicht aber sein Wesen.
Will man erklären was Geld ist, so stößt man in der Literatur auf verschiedene Ansätze: Die ökonomische Begründung von Geld leitet die Entstehung dessen von der unbedingten Notwendigkeit eines universell einsetzbaren Tauschmittels ab. Die Urheber dieser Theorie leiten das Wesen des Geldes durch theoretisches Denken und logische Argumentation her. Zu den Vertretern dieser Ansicht gehören unter anderem Adam Smith und Ludwig von Mises. Kritiker werfen den Vertretern dieser Theorie vor, dass sie die geschichtliche Entwicklung außen vor lassen und deshalb ihre Behauptungen nicht stichfest sind. So schreibt z. B. Alexander del Mar (1894): „Politische Ökonomen machen sich in der Regel nicht die Mühe, die Geschichte des Geldes zu erforschen, ist es doch so viel einfacher, sie sich vorzustellen und dann aus diesem imaginären Wissen Prinzipien abzuleiten“. (vgl. Zarlenga 1999, S. 15)
Andere Forscher sehen den Ursprung des Geldes in einem religiösen Kontext. Sie nehmen die Opfergaben, welche frühe Kulturen ihren Göttern brachten als Grundlage ihrer Theorie. Paul Einzig und Bernard Laum gehören zu den Verfechtern dieser Herkunftsthese. Ihnen zufolge erfolgt die erste Zahlung in Form von Abgaben an Tempel und Priester. Im Laufe der Zeit habe sich dieses Vergütungssystem auf den privaten Wirtschaftskreislauf ausgedehnt. (vgl. Zarlenga 1999, S. 21 – 22)
Wiederum andere Wissenschaftler leiten die Entstehung des Geldes von gesellschaftlichen Entwicklungen ab. Die Anthropologin A. H. Quiggin erforscht die Entstehung des Geldes anhand von primitiven Völkern, welche sie zu ihrer Zeit (1949) analysiert. Die Auffassung, dass Geld seine Entstehung alleine im Tauschhandel habe lehnt sie ab. Ihre Forschung zeigt, dass einfache Kulturen den Tauschhandel nicht als Nachteil empfinden und Gegenstände von großer Bedeutung nur selten eingetauscht werden. Vielmehr begründet sie die Wertschätzung des Geldes durch innergemeinschaftliche Zeremonien. Die Anhäufung von Wertgegenständen dient viel mehr der Wertaufbewahrung oder auch als Statussymbol (vgl. Hort- oder Schatzgeld). Die Funktion als Zahlungsmittel ist demgegenüber zweitrangig. (vgl. Zarlenga 1999, S. 21)
Aristoteles sieht Geld als eine Kombination aus gesellschaftlichen Normen und Regeln. Die Gesetze, welche dem Geld seine Berechtigung geben, sieht er als Grundlage dessen Wertes: „Nun ist aber kraft Übereinkunft das Geld gleichsam Stellvertreter des Bedürfnisses geworden, und darum trägt es den Namen Nomisma (Geld), weil es seinen Wert nicht von Natur hat, sondern durch den Nomos, das Gesetz, und weil es bei uns steht, es zu verändern und außer Umlauf zu setzen.“ (Zarlenga 1999, S. 34)
Die interdisziplinäre Aufarbeitung, der Entstehungsgeschichte des Geldes, führt zu diesen verschiedenen Theorien. Jede Ansichtsweise hat ihre eigene Berechtigung und ist durch verschiedene wissenschaftliche Forschungen legitimiert. Möglicherweise ist die Herkunft des Geldes als eine Kombination aus diesen unterschiedlichen Thesen zu sehen.
Obwohl man den genauen Ursprung des Geldes nicht festlegen kann, weiß man wozu Geld benutzt wird. Die drei grundliegenden Funktionen von Geld sind: die Einsetzbarkeit als Tauschmittel, die Wertaufbewahrung und die Nutzung als Recheneinheit. Geld ist ein universelles Tauschmittel und kann als Intermediär zwischen verschiedenen Leistungen gesehen werden. So tauscht beispielsweise ein Mensch seine Arbeitszeit in Geld um, um es in einem späteren Zug gegen eine von ihm begehrte Ware weiter zu tauschen. Für den Fall des Sparens bezweckt Geld den Charakter eines unverderblichen Wertaufbewahrungsmittels. Des Weiteren stellt Geld eine Recheneinheit dar. Diese ermöglicht es Warenpreise in Geldeinheiten auszudrücken. Diese Werte lassen sich leicht über Räume und Zeiten hinweg vergleichen. (vgl. North 2009, S. 7, 8)
Um Geld überhaupt als Zahlungsmittel einsetzten zu können bedarf es einigen wirtschaftlichen Voraussetzungen. Diese werden oft als selbstverständlich angesehen, sind aber dennoch essentiell für ein Geld basiertes Wirtschaftssystem. Im nächsten Abschnitt werden diese Voraussetzungen definiert.
In einem Wirtschaftskreislauf, welcher keine Arbeitsteilung und keine Überproduktion kennt, besteht kein Bedarf an Geld. In einem System, in welchem alle Waren von einer zentralen Instanz verteilt werden, ist Geld von einer ebenso geringen Bedeutung. Die Nutzung von Geld setzt eine wirtschaftliche Ordnung voraus, welche jedem Individuum die Möglichkeit von Privateigentum gibt. Dieser Besitz setzt sich aus Genuss- und Produktionsmitteln zusammen. Jeder Marktteilnehmer entscheidet eigenständig darüber was er mit seinem Eigentum macht. Setzt ein Individuum seine Rohstoffe so ein, dass er mehr produziert als er für sich selbst benötigt, so kann er den Überschuss an Dritte abgeben. Auf einem Markt, wo die Produzenten ihre verschiedenen Güter austauschen, findet der Ausgleich zwischen Produktion und Konsumation statt. In diesem Prozess nimmt das Geld die Rolle eines universell einsetzbaren Tausch- oder Zahlungsmittels ein. (vgl. Mises 1954, S. 3)
Betrachten man den Begriff „Zahlungsmittel“ ist es unumgänglich das Wort „Bezahlung“ zu kennen. Seit jeher gilt, dass für ein begehrtes Gut (ausgenommen einer Schenkung) bezahlt werden muss. Obwohl bei den ursprünglichen Formen des Handels (Tauschhandel) noch kein Geld floss wurde dennoch in Form von Natural-, Real- oder Sachgütern bezahlt. Somit ist das Bezahlen an sich ein prämonetäres Phänomen. Bezahlen kann auch als eine Art von Vergütung gesehen werden. Im Austausch gegen ein Gut wird mit einem anderen Gut bezahlt. Dem zu Folge ist jedes Gut, welches bei einem Handel als Gegenleistung akzeptiert wird ein Zahlungsmittel. Geld ist also nur eines unter vielen Zahlungsmitteln.
Alle Herkunftstheorien teilen eine zentrale Aussage: Geld ist nicht plötzlich in der Vergangenheit erschienen, sondern vielmehr durch einen evolutionären Prozess entstanden. Die Verwendung passt sich ebenso wie die Erscheinungsform im Laufe der Zeit an verschiedene Kulturen und Umstände an.
Der Grund warum sich die eingesetzten Zahlungsmittel immer weiter entwickeln rührt aus ihrer unterschiedlichen Effizienz. Ein Zahlungsmittel sollte einerseits ressourcensparender in der Erzeugung werden, andererseits wird eine Senkung der Transaktionskosten angestrebt. Anderegg (2007, S. 13) zufolge entwickeln und verbreiten sich Geldinnovationen solange, bis ein Gleichgewicht zwischen Grenzkosten und Grenznutzen der einzelnen Zahlungsmittel erreicht ist. Hierbei sind die Skalenerträge von besonderer Bedeutung: angestrebt wird die Kostendegression der einzelnen Zahlung bei einer Vermehrung der Zahlungsvorgängen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Durchschnittskostenentwicklung der Zahlungssysteme (Anderegg 2007, S. 13)
Die oben stehende Grafik zeigt die langfristige Durchschnittskostenentwicklung von Zahlungsmitteln bei zunehmender Zahl von Transaktionen. Noten und Münzen (A) sind ähnlich wie Wechsel und Schecks (B) im Verhältnis zu elektronischem Geld (C) in ihrer Anschaffung kostengünstig. Die Einführung von elektronischen Zahlungsmitteln verursacht hohe Fixkosten (Programmieraufwand). Die einzelnen Zahlungsmittel weisen verschieden hohe Grenzkosten auf (abnehmend von A zu C). Bei einer steigenden Anzahl von Transaktionen nehmen die Kosten pro Transaktion solange ab, bis sie sich den jeweiligen Grenzkosten annähern. (vgl. Anderegg 2007, S. 14)
Ausgehend vom Warenwert der frühen Zahlungsmittel bis hin zum reinen Geldwert des modernen Geldes kann man eine stetige Entwicklung beobachten. Der Evolutionäre Prozess es Geldes schreitet zusammen mit dem technischen Fortschritt einer Gesellschaft voran. So werden Transaktionen im Laufe der Zeit immer unkomplizierter und kostengünstiger.
Wie die Geschichte zeigt entwickeln sich die Zahlungsmittel in den verschiedenen Epochen immer weiter. Die ersten Zahlungsmittel (Vieh) waren sehr umständlich zu transportieren und wiesen deshalb horrende Transaktionskosten auf. Mit der Umstellung der Zahlungsmittel von verderblichen Waren auf Metalle vereinfachte sich das Bezahlen stark. Sowohl die Haltbarkeit, als auch der Transport von Metallen ist um einiges einfacher als der von Natural- oder Sachgütern. Ein wahrer Durchbruch hinsichtlich der Effizienzsteigerung war die Einführung von standardisierten Münzen, welche das Wiegen durch das Zählen ablöste. Die Einführung von Depotquittungen und dem daraus resultierenden Papiergeld hatte zur Folge, dass die Wertgegenstände, welche als Zahlungsmittel benutzt wurden, nicht mehr transportiert werden mussten. Dies steigerte wiederum die Effizienz hinsichtlich der sinkenden Transaktionskosten des Geldes. Das immaterielle Geld revolutionierte den Geldtransfer über weite Strecken. Seit seiner Einführung ist es nicht mehr notwendig den direkten Kontakt zu einem Zahlungspartner zu suchen. Das ermöglicht den kostengünstigen Transfer von Geld nahezu weltweit.
Die Entwicklungsgeschichte des Geldes zeigt ganz klar, dass sobald Menschen mit einem Zahlungsmittel, hinsichtlich seiner Effizienz, nicht mehr zufrieden sind, sie es weiterentwickeln. So bleibt die Form des Geldes im Laufe der Zeit nicht die Selbe. Vielmehr passt sie sich immer weiter dem aktuellen Stand der Technik an, um eine höchst mögliche Effizienz zu erreichen.
Mit dem zunehmenden Verbreitungsgrad der Telekommunikation hat ein neues Zeitalter begonnen. Die Menschen nutzen das Internet um schnell und preiswert über weite Strecken zu kommunizieren. Weltweit sind rund 34,3% der Bevölkerung digital vernetzt. In der westlichen Welt haben mehr als zwei Dritteln der Menschen Zugang zum Cyberspace. Von 2000 bis 2012 hat sich die Zahl der Internet Nutzer mehr als verfünffacht. (vgl. internetworldstats.com 2013)
Das Internet wird auf verschiedenste Art und Weise genutzt. Soziale Plattformen wie „Facbook“ oder Wissensgemeinschaften wie „Wikipedia“ stellen nur zwei von unzähligen Diensten dar, welche ausschließlich im Cyberspace beheimatet sind. Die Evolution des Geldes macht auch vor dieser revolutionären Technik keinen Halt. Um die Transaktions- und Herstellungskosten von Geld wiederum zu verringern und somit dessen Effizienz zu erhöhen bringt das Internet neue Arten der Zahlung hervor. Der klassische Geldtransfer ist durch das Einführen der online Überweisung einfacher und unkomplizierter geworden. Allerdings beruht dieser Zahlungsverkehr immer noch auf traditionellen Währungssystemen. Ein weiterer Entwicklungsschritt bringt Zahlungsmittel hervor, welche ausschließlich über das Internet verwaltet werden. „Bitcoin“ ist das momentan wohl am heftigsten diskutierte Zahlungsmittel, welches dieser Kategorie zurechenbar ist. Die digitale Währung gewinnt sukzessive an Beliebtheit, dennoch gerät sie aufgrund der unregulierten Zustände immer häufiger in das Visier von Kritikern. In den nachfolgenden Teilen dieser Arbeit wird vorgestellt was Bitcoins sind, wie sie funktionieren und inwiefern sie sich als Zahlungsmittel eigen.
Immer wieder haben Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen versucht den Ursprung des Geldes zu ermitteln. Diese verschiedenen Ansichten sind nicht isoliert voneinander zu betrachten. Vielmehr kann die Entstehung des Geldes als eine Kombination der verschiedenen Theorien gesehen werden.
Wie bereits Aristoteles beschrieben hat ist Geld auf gesellschaftliche Regeln zurückzuführen. Der Wert des Geldes ist somit nur ein fiktiver Wert, welche ihm von den Menschen zugeschrieben wird. Obwohl es intrinsisch wertlos ist, wird es dennoch als wertvoll betrachtet, weil die meisten Menschen dem Geld als Zahlungsmittel „vertrauen“.
Geld folgt einem Evolutionären Prozess. Im Laufe der Zeit nutzen Menschen immer neue Technologien um die Grenzkosten des Zahlungsverkehres zu senken. Dieses Streben, nach einem immer höher werdenden Effizienzniveau, schreitet gemeinsam mit der technologischen Entwicklung der Menschheit vornan. Seit der Einführung des Internets nutzen immer mehr Menschen das elektronische Medium um Daten auszutauschen. Die Evolution des Geldes macht auch vor dieser Entwicklung keinen Halt und brachte so digitale Währung Bitcoins hervor.
Seit der ersten Transaktion am 3. Januar 2009 gewinnt die virtuelle Währung Bitcoins immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile sind in etwa 11,2 Millionen Bitcoins im Umlauf deren aktueller Marktwert rund eine Milliarden Euro beträgt (Stand 31. Mai 2013). Das elektronische Geld wird zunehmend als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Palette von Sach- und Dienstleistungen, welche mit Bitcoins bezahlt werden können, wird sukzessive größer. Neben online Diensten wie z.B. Miete für Webserver werden Bitcoins auch im Einzelhandel oder in Restaurants anerkannt.
Satoshi Nakamoto, so lautet das Pseudonym des unbekannten Bitcoin-Erfinders. Im Oktober 2008 veröffentlichte er das Modell welches hinter der Währung steht. Drei Monate später wurde von ihm die Software veröffentlicht, welche notwendig ist um Bitcoins zu transferieren.
Bitcoins werden in einem Peer-to-Peer Netzwerk transferiert. Ähnlich wie Gnutella oder Tor ist das Bitcoin Netzwerk dezentral und nutzt das Internet als Kommunikationsmedium. Bitcoins sind homogene Einheiten, deren Wert sich rein aus Angebot und Nachfrage ergibt. Sie werden digital gespeichert und sind somit haltbar. Eine Einheit ist bis auf die achte Nachkommastelle teilbar. Somit kann nahezu jeder beliebige Betrag transferiert werden. (vgl. bitcoin.it 2012)
Wie im ersten Teil dieser Arbeit beschrieben entwickelt sich Geld im Lauf der Zeit immer weiter. Sinkende Erzeugungs- und Transaktionskosten führen so zu immer effizienter werdenden Zahlungsmitteln. Bitcoins sind hinsichtlich dieser Kriterien den etablierten Zahlungsmitteln weit voraus. Es gibt nahezu keine Transaktionskosten und für die Herstellung von Bitcoins bedarf es nichts Anderem außer Strom und Rechenleistung. Bitcoins können all das, was klassischen Zahlungs- und Währungssysteme auch können, nur manches davon eben effizienter. Diese Umstände sprechen dafür, dass Bitcoins eines der am weitest entwickelten Zahlungsmitteln sind.
Dieser Effizienzvorsprung gegenüber klassischen Zahlungssystemen bringt Vorteile sowohl für Privatpersonen als auch für Gewerbetreibende mit sich. Die Nutzer der virtuellen Währung schätzen vor allem ihre Freiheit, Schnelligkeit und Sicherheit.
Bitcoins werden über das Internet ausgetauscht. Die Transaktionen finden direkt zwischen den beteiligten Personen statt. Das ermöglicht eine weltweite Nutzung der digitalen Währung. Des Weiteren ist der Zahlungsverkehr viel günstiger und schneller als im klassischen Bankwesen. (vgl. Rick Scheu 2013)
Das Bitcoin System ist so gestaltet, dass es vollkommen unabhängig von jeglicher Organisation, Instanz oder Regierung funktioniert. Weder Inhaber, Ausgabestellen, Mittelsmänner noch Zentralbanken können Einfluss auf das Zahlungsmittel nehmen. Aufgrund der fehlenden Autorität gibt es keine Möglichkeit ein Konto einzufrieren oder zu sperren. Die „unsichtbare Hand“ (vgl. Smith 2003) alleine leitet die Entwicklung des neuen Zahlungsmittels. Das dezentrale Netzwerk, welches dem Bitcoin System zugrunde liegt, ist der Schlüssel zu dieser Unabhängigkeit. Durch seine spezielle Struktur ist es praktisch unangreifbar und somit nicht beeinflussbar. Spätestens seit der weltweiten Wirtschafts- und Bankenkriese haben viele Menschen das Vertrauen in klassische Währungen verloren. Die Eigentümer von Bitcoins vertrauen den kryptografischen Beweisen, welche dem Bitcoin System zugrunde liegen, mehr als zentralen Organen von Staaten (z.B. Nationalbanken).
Das Bezahlen mit Bitcoins ist ähnlich einfach wie das Senden einer E-Mail Nachricht. Wer Bitcoins benutzen will kann die dazu benötigte Software einfach und kostenlos herunterladen. Binnen weniger Minuten kann so jedermann ein Mitglied der Bitcoin Community werden und die digitale Währung nutzen. Im Gegensatz zu klassischen Banküberweisung können Bitcoins sehr schnell transferiert werden. Überweisungen im Bitcoin Netzwerk werden in Minutenschnelle durchgeführt. Die Transaktion der digitalen Münzen ist im Vergleich zu anderen Zahlungsarten sehr kostengünstig.
Das dezentrale Netzwerk ist sehr robust. Es ist so aufgebaut, dass es sich im Fall einer Störung „selbst heilt“. Durch die eingesetzte Technologie sind Serverausfälle oder ähnliche Fehler nicht möglich. Damit wird sichergestellt, dass Bitcoins jederzeit transferiert werden können.
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