Examensarbeit, 2012
78 Seiten, Note: 1,5
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Belastungswahrnehmung von Sportlehramtsstudierenden an der Universität Paderborn. Sie analysiert die Ergebnisse einer empirischen Studie, die mittels des AVEM-Fragebogens durchgeführt wurde, und setzt diese in Relation zu den Befunden der Potsdamer Lehrerstudie. Die Arbeit zielt darauf ab, die psychische Gesundheit und die Eignungsvoraussetzungen der angehenden Sportlehrkräfte zu untersuchen und mögliche Handlungsempfehlungen für die Lehrerausbildung und die Eignungsprüfung vor Beginn des Studiums abzuleiten.
Die Einleitung führt in das Thema der Belastungswahrnehmung von Lehramtsstudierenden ein und beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext der Lehrerbelastungsforschung. Sie beleuchtet die hohe Anzahl an Frühaussteigem im Lehrerberuf, insbesondere in sozialen Berufen, und die Bedeutung der psychischen Belastung für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Lehrkräften. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Belastungswahrnehmung von Sportlehramtsstudierenden an der Universität Paderborn zu untersuchen und die Ergebnisse mit den Befunden der Potsdamer Lehrerstudie zu vergleichen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der theoretischen Grundlage der Arbeit und beleuchtet verschiedene Konzepte zur Stressforschung. Es werden klassische Stresstheorien wie das Allgemeines Adaptionssyndrom (A.A.S.) von Hans Selye und das transaktionale Stresskonzept von Lazarus vorgestellt. Außerdem werden die Theorie der Ressourcenerhaltung von Hobfoll sowie die Begriffe Belastung und Beanspruchung im wissenschaftlichen Kontext erläutert. Darüber hinaus werden wichtige Konzepte zur Stressbewältigung wie das Salutogenesekonzept und das Kohärenzgefühl von Antonovsky sowie die Selbstwirksamkeitserwartung von Bandura vorgestellt. Das Kapitel schließt mit einer Beschreibung der möglichen Folgen von Stress, insbesondere des Burnout-Syndroms, und deren Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit.
Das dritte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Forschung zur Lehrerbelastung. Es werden verschiedene Studien und Untersuchungen vorgestellt, die sich mit dem Belastungserleben von Lehrkräften im Allgemeinen, von Sportlehrkräften und von Lehramtsstudierenden befassen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Potsdamer Lehrerstudie, die als umfangreichste Studie in der Lehrerbelastungsforschung gilt und die Datengrundlage für die Erhebung dieser Arbeit liefert. Die Studie analysiert das Belastungserleben von Lehrkräften anhand von vier Bewältigungsmustern des AVEM-Fragebogens und zeigt, dass die Gruppe der Lehrerinnen mit einem hohen Risikomusteranteil ein ungünstiges Gesundheitsbild aufweist. Außerdem werden Studien vorgestellt, die sich mit der Belastungswahrnehmung von Sportlehrkräften und Lehramtsstudierenden befassen und die Bedeutung von personalen Ressourcen für die Stressbewältigung hervorheben. Die Zusammenfassung des Kapitels zeigt, dass die empirische Forschung zur Lehrerbelastung ein ungünstiges Gesundheitsbild sowohl auf der psychischen als auch auf physischer Ebene darstellt.
Das vierte Kapitel beschreibt die Methode der vorliegenden Arbeit. Es wird das Untersuchungsdesign der empirischen Studie vorgestellt, die mit dem AVEM-Fragebogen durchgeführt wurde. Die Erhebungsmethode, das Messinstrument und die Stichprobe werden detailliert dargestellt. Außerdem werden die Referenzwerte der Universität Paderborn bezüglich der Geschlechterverteilung, der Verteilung über die Schulformen und der Geschlechterverteilung innerhalb der Schulformen vorgestellt und die Repräsentativität der Stichprobe anhand dieser Werte überprüft.
Das fünfte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Studie und diskutiert deren Bedeutung im Kontext der Forschungsfrage. Die Musterverteilung der Stichprobe wird analysiert und mit den Ergebnissen der Potsdamer Lehrerstudie verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Sportlehramtsstudierenden der Universität Paderborn im Vergleich zu den Befunden der Potsdamer Lehrerstudie einen geringeren Risikomusteranteil aufweisen und somit offenbar über eine günstigere psychische Gesundheit verfügen. Allerdings zeigt sich auch ein hoher Anteil an Muster S, der auf eine Schonungshaltung und Mängel in der Motivation hindeutet. Die Musterverteilung wird anhand der personenbezogenen Merkmale Geschlecht, angestrebter Abschluss und Schulform differenziert und es werden mögliche Zusammenhänge zwischen diesen Merkmalen und der Belastungswahrnehmung/-verarbeitung untersucht. Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Geschlecht der Teilnehmer und den Mustern des AVEM, wobei die weiblichen Teilnehmer einen höheren Risikomusteranteil aufweisen als die männlichen Teilnehmer. Die Ergebnisse bezüglich der Merkmale Alter und Semester können aufgrund der Stichprobenzusammensetzung nicht ausgewertet werden.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Belastungswahrnehmung von Sportlehramtsstudierenden, den AVEM-Fragebogen, die Potsdamer Lehrerstudie, die psychische Gesundheit, die Eignungsvoraussetzungen, die Motivation, die Lehrerausbildung, die Eignungsprüfung, das Geschlecht und die Schulform. Die Arbeit analysiert die Musterverteilung des AVEM-Fragebogens bei Sportlehramtsstudierenden der Universität Paderborn und setzt diese in Relation zu den Ergebnissen der Potsdamer Lehrerstudie. Sie beleuchtet die Bedeutung der psychischen Gesundheit und der Motivation für die Eignungsvoraussetzungen von Lehramtsstudierenden und diskutiert mögliche Handlungsempfehlungen für die Lehrerausbildung und die Eignungsprüfung vor Beginn des Studiums.
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