Magisterarbeit, 2012
98 Seiten, Note: 2,3
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung von Glücksmomenten in autobiographischen Zeugnisromanen, die sich mit der Thematik des Holocaust auseinandersetzen. Ziel ist es, die Frage zu klären, ob in diesen Werken Momente des Glücks existieren, die analog zu Theodor W. Adornos Begriff von einem „richtigen Leben im falschen“ zugeordnet werden können. Die Arbeit analysiert dabei die Werke „Roman eines Schicksallosen“ von Imre Kertész und die Erzählungen „Bei uns in Auschwitz“ und „Bitte die Herrschaften zum Gas“ von Tadeusz Borowski.
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit der Problematik der sprachlichen und literarischen Darstellung von traumatischen Erlebnissen von Überlebenden des Genozids im Zweiten Weltkrieg. Es wird die Schwierigkeit der Begrifflichkeit für den Genozid thematisiert und die Frage nach der Existenz einer angemessenen Sprache für diese Menschheitskatastrophe gestellt. Das Kapitel beleuchtet den unsteten Diskurs in der Literaturwissenschaft und präzisiert die Begriffe „Holocaust“, „Shoah“ und „Auschwitz“.
Das zweite Kapitel widmet sich den literaturtheoretischen Thesen von Michel Foucault und Aleida Assmann. Foucaults Raumtheorie, insbesondere der Heterotopiebegriff, wird in Bezug auf die Empfindung von Glücksgefühlen im Konzentrationslager diskutiert. Zudem wird die Bedeutung von Ort- und Zeitschaft, Erinnerung und Zeugenschaft für die literarische Darstellung des Holocaust beleuchtet.
Das dritte Kapitel untersucht die Konstruktion des autobiographischen Romans im Kontext der Holocaust-Literatur. Es werden die gattungstheoretischen Besonderheiten von Literatur über Auschwitz beleuchtet und die Definition der Autobiographie sowie die Unterscheidung zwischen Autobiographie und Autofiktion erörtert. Die Einordnung der Primärtexte in diese Definitionen bildet den Schwerpunkt dieses Kapitels.
Das vierte Kapitel analysiert die theoretischen Thesen von Imre Kertész im Kontext abendländischer und zeitgenössischer Philosophie. Es werden die Werke von Aristoteles, Theodor W. Adorno und Albert Camus herangezogen, um Kertész' „Ethik“ von Auschwitz und seine „Arbeit am Mythos“ zu beleuchten.
Das fünfte Kapitel widmet sich der Analyse des Romans „Roman eines Schicksallosen“ von Imre Kertész und den Erzählungen „Bei uns in Auschwitz“ und „Bitte die Herrschaften zum Gas“ von Tadeusz Borowski. Es werden die Sprache, die Darstellung von Glücksmomenten, die „Schicksallosigkeit“ und die Erzählsituation der Werke untersucht. Zudem werden vergleichbare Aspekte der beiden Autoren, insbesondere die Perspektivenwechsel und die Differenzen zwischen polnischem und jüdischem Schicksal, beleuchtet.
Das sechste Kapitel befasst sich mit der Frage, wer für den Zeugen zeugt. Es wird die Rolle des Autors und des Lesers in der Vermittlung von Holocaust-Erfahrungen diskutiert.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Darstellung von Glücksmomenten in autobiographischen Zeugnisromanen, die Thematik des Holocaust, die Problematik der Begrifflichkeiten für den Genozid, die Raumtheorie von Michel Foucault, die Gedächtnistheorie von Aleida Assmann, die gattungstheoretische Einordnung von Literatur über Auschwitz, die Autobiographie und Autofiktion, die Ethik von Theodor W. Adorno, die „Arbeit am Mythos“ von Imre Kertész, die „Ästhetik des Absurden“ von Albert Camus, die Sprache nach Auschwitz, die „Schicksallosigkeit“ und die Perspektivenwechsel in den analysierten Werken.
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