Bachelorarbeit, 2014
59 Seiten
I Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Ausgangslage
1.2 Ziel der Arbeit
1.3 Vorgehensweise
2. Burnout
2.1 Begriff
2.2 Die Ursachen für Burnout
2.2.1 Persönlichkeitszentrierte Erklärungsansätze
2.2.1.1 Der Ansatz nach Burisch
2.2.1.2 Der Ansatz nach Freudenberger
2.2.1.3 Der Ansatz von Edelwich und Brodsky
2.2.2 Sozial-, arbeits- und organisationspsychologische Erklärungsansätze
2.2.2.1 Der Ansatz nach Aronson, Pines und Kafry
2.3.2.2 Der Ansatz nach Maslach und Leiter
2.3.2.3 Der Ansatz nach Cherniss
3. Die Anspruchsgruppen an den Mittelmanager
3.1 Zur hierarchischen Abgrenzung
3.2 Der mittlere Manager im Innenverhältnis des Unternehmens
3.2.1 Die Beziehung gegenüber Vorgesetzten
3.2.2 Die Beziehung gegenüber Mitarbeitern
3.2.3 Die Beziehung gegenüber hierarchisch gleichgestellten Kollegen
3.3 Der mittlere Manager im Außenverhältnis des Unternehmens
3.3.1 Die Beziehung gegenüber Kunden
3.3.2 Die Beziehung gegenüber Lieferanten
3.3.3 Die Beziehung gegenüber Gewerkschaften bzw. Betriebsräten
4. Das Spannungsfeld im mittleren Management als Ursache von Führungsdilemmata
4.1 Die Problemfelder des Mittelmanagers
4.1.1 Das Problemfeld Rollenverständnis
4.1.2 Das Problemfeld Ethik
4.1.3 Das Problemfeld Leistungsdruck
4.1.4 Das Problemfeld Aufgabenheterogenität
4.2 Führungsdilemmata des Mittelmanagers
4.2.1 Das Dilemma der Sandwichposition
4.2.2 Das Dilemma der Werte
4.2.3 Das Dilemma der Arbeitsbewältigung
4.2.4 Das Dilemma der Qualifikation
5. Der Einfluss von Führungsdilemmata auf die Entstehung von Burnout
5.1 Persönlichkeitszentrierte Einflüsse
5.1.1 Die Wirkung der Sandwichproblematik
5.1.2 Die Wirkung divergierender Wertehaltungen
5.2 Sozial-, arbeits und organisationspsychologische Einflüsse
5.2.1 Die Wirkung hoher Arbeitsanforderungen
5.2.2 Die Wirkung mangelnder Qualifikation
6. Fazit
II Literaturverzeichnis
III Erklärungen
Abbildung 1: Einflussfaktoren Burnout
Abbildung 2: Das Spannungsfeld im mittleren Management
Abbildung 3: Die Wertforderungen an den Mittelmanager
Antriebslos, überfordert, reizbar- immer mehr Menschen leiden an Burnout. Anfangs belächelt oder gar als Modeerscheinung abgetan hat sich das Burnout- Syndrom in den letzten Jahren als Massenphänomen der modernen Arbeitswelt manifestiert.
Einen Beleg für diese Entwicklung liefert u.a. eine Studie des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) aus dem Jahre 2011, welche zu dem Ergebnis kommt, dass die Krankheitstage aufgrund des Burnout -Phänomens zwischen den Jahren 2004 und 2010 um das Neunfache stiegen. Im Jahre 2010 war nahezu jeder zehnte Arbeitsausfalltag auf psychische Erkrankungen zurückzuführen.1
Die Sorge hinsichtlich psychischer Erschöpfung macht auch vor Führungskräften nicht Halt. Beispielhaft dafür ist eine Umfrage des Deutschen Führungskräfteverbandes (ULA), worin 76 Prozent der befragten Mitglieder über einen Anstieg psychischer Erkrankungen in ihrem unmittelbaren Umfeld berichteten.2
Die deutsche Wirtschaft büßt nach Berechnungen des Hamburger Weltwirtschafts-Instituts jährlich mehr als 300 Milliarden Euro aufgrund psychischer Erkrankungen wie Burnout ein. Zusätzliche Kosten verbergen sich hinter dem Motivations- und Wissensverlust, welcher infolge der Belastungen der betroffenen Personen herbeigeführt wird.3
Als Anstoß für die Anfertigung dieser Arbeit diente das vom Manager -Magazin in Zusammenarbeit mit der Asklepios -Klinikkette erstellte, für Aufsehen erregende BurnoutRanking aus dem Jahre 2012. Darin schätzten Experten der Klinikkette die Zahl der Beschäftigten mit Burnout in den Dax -Konzernen.
Im Mittelpunkt dieser wissenschaftlichen Ausarbeitung steht die Führungskraft im mittleren Management. Diese Personengruppe soll im Hinblick auf ihre spezifische Arbeitsumwelt sowie die daraus resultierenden Anforderungen untersucht werden. Das Ziel dieser Arbeit besteht in einer Analyse, inwieweit das Arbeitsumfeld des Mittelmanagers zu einer Entstehung von Burnout beitragen kann.
Zu diesem Zweck soll zunächst auf die Entwicklung und Definition des Burnout -Begriffes eingegangen werden, um im Anschluss daran die Ursachen für seine Entstehung zu erläutern. Dabei werden die Ansätze verschiedener Vertreter der Burnout -Forschung in die Diskussion miteinbezogen. Im Rahmen dieser Betrachtung soll jedoch weniger auf medizinische Aspekte hinsichtlich der Prävention bzw. Behandlung von Burnout eingegangen werden. Vielmehr stehen bei der Ursachenforschung psychologische Gesichtspunkte im Vordergrund.
Da die betroffene Personengruppe dieser Untersuchung die Führungskraft im mittleren Management darstellt, soll im nächsten Schritt näher auf ihre hierarchische Stellung innerhalb einer Organisation eingegangen werden. Darüber hinaus erfolgt im Zuge der Betrachtung ihrer Anspruchsgruppen nach internen und externen Parteien eine Betonung der spezifischen Eigenschaften und Charakteristika ihres Arbeitsumfeldes.
Die Heterogenität des Arbeitsumfeldes des Mittelmanager hat unterschiedliche Problemfelder zur Folge, welche im Rahmen seiner Tätigkeitsausübung unter Umständen Führungsdilemmata herbeiführen können.
Mit dem Ziel, das zentrale Anliegen dieser Ausarbeitung, nämlich die Frage, inwieweit das Spannungsfeld im mittleren Management als Ursache von Burnout dient, zu beantworten, werden im letzten Schritt dieser Arbeit die identifizierten Führungsdilemmata des Mittelmanagers den Ansätzen der unterschiedlichen Vertreter der Burnout -Forschung gegenübergestellt.
Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Burnout. In diesem Rahmen wird zunächst detailliert auf die Begrifflichkeit und ihre Entwicklung eingegangen. Dabei werden unterschiedliche Betrachtungsweisen und Auffassungen hinsichtlich des Burnout -Phänomens in die Diskussion miteingebracht. Ziel dieser Diskussion ist es, die Heterogenität dieses Konstruktes herauszustellen.
Der zweite Abschnitt dieses Kapitels beschäftigt sich mit den Ursachen von Burnout.
In diesem Kontext werden die Ansätze unterschiedlicher Vertreter der Burnout -Forschung analysiert.
Der Begriff „Burnout“ (engl. ,,to burn out‘‘: ausbrennen) wird in der Literatur unterschiedlich verwendet. Ursprünglich stammt er aus dem Bereich der Technik und wird beim Durchbrennen von Sicherungen oder dem Ausbrennen von Raketenantriebsstufen verwendet. Für den technischen Bereich wird deutlich, dass die Funktionalität der vom Burnout betroffenen Elemente beeinträchtigt wird oder erlischt.4
In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verwendete der deutschstämmige Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger den Begriff ,,Burnout‘‘ erstmals in der psychologischen Fachliteratur. Freudenberger benutzte diesen Begriff im Zusammenhang mit der Beschreibung psychischer Belastungen von ehrenamtlichen Mitarbeitern in helfenden Einrichtungen. Daraufhin setzte eine Welle von Publikationen zu diesem Thema, insbesondere in Bezug auf helfende Berufe, ein.5 Als Beispiele dafür dienen u.a. Christina Maslach und Ayala Pines, welche sich im Jahr 1978 mit dem Phänomen Burnout in weiteren Sozialberufen beschäftigt haben.6
Im Jahr 1980 erschien in Deutschland die Übersetzung des Buches ,,Ausgebrannt‘‘ der Autoren Freudenberger und Richelson, die bereits nach kurzer Zeit vergriffen war. Es folgten erste Veröffentlichungen deutscher Autoren, die theoretische und empirische Arbeiten durchführten. Als Beispiele hierfür sind u.a. die Berliner Forschungsgruppe um den Hochschullehrer Dieter Kleiber (1989) oder Matthias Burisch (1990) zu nennen.7
Kleiber und Enzmann waren es, die mit ihrer im Jahr 1990 veröffentlichten Bibliographie einen umfassenden Überblick über die Literatur zum Thema Burnout gaben. Bis zum Jahr 1989 werden dort insgesamt 2.496 Literaturhinweise genannt.8 Die Existenz dieser hohen Anzahl an verschiedenen Literaturhinweisen belegt neben der Relevanz dieser Thematik auch die Ungenauigkeit des Burnout -Begriffes. Diese Definitions- und Abgrenzungsproblematik zieht sich wie ein roter Faden durch dessen wissenschaftliche Auseinandersetzung.
So definiert Maslach (1976) Burnout als ein Syndrom emotionaler Erschöpfung, Depersonalisation und reduzierter Leistungsfähigkeit, das insbesondere bei Personen auftreten kann, die in helfenden Einrichtungen zusammen mit Menschen arbeiten.9
[...]
1 Vgl. Burn-out auf dem Vormarsch, 2011
2 Vgl. Buchhorn et al., 2012, S. 105
3 Vgl. Das ist Burn-out, 2011
4 Vgl. Gusy, 1995, S. 21
5 Vgl. Enzmann, 1996, S. 21
6 Vgl. Kleiber und Enzmann, 1990, S. 36
7 Vgl. Röhrig und Reiners-Kröncke, 2003, S. 10
8 Vgl. Kleiber und Enzmann, 1990, S.187
9 Vgl. Richter, 1998, S. 144
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