Magisterarbeit, 1999
125 Seiten, Note: sehr gut
Diese Hausarbeit untersucht die Versorgung der deutschen Industrie mit Baumwolle aus den deutschen Kolonien im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Sie analysiert die Herausforderungen und Strategien, die mit dem Aufbau eines kolonialen Baumwollanbaus verbunden waren.
Einleitung: Die Einleitung stellt die These auf, dass die Beschaffung von Rohstoffen, insbesondere Baumwolle, aus Kolonien ein wichtiges Argument für die deutsche Kolonialpolitik war. Sie verortet die Arbeit im Kontext der sich entwickelnden deutschen Industrie und dem steigenden Bedarf an Baumwolle, der durch die Industrialisierung und die zunehmende Nachfrage nach Textilien entstand. Die Einleitung betont den Wandel von Baumwolle von einem Luxusgut zu einem Massenartikel und die damit verbundenen ökonomischen Implikationen für Deutschland.
I. DIE BAUMWOLLE - EIN ROHSTOFF VERÄNDERT DIE WELT: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung der Baumwollproduktion und den steigenden Bedarf der deutschen Textilindustrie. Es beleuchtet die Abhängigkeit von Importen und die damit verbundenen Kosten, die den Anstoß für die Suche nach alternativen Quellen in den deutschen Kolonien gaben. Es legt den Grundstein für die darauffolgenden Kapitel, die detaillierter auf die kolonialen Bemühungen zur Baumwollproduktion eingehen.
II. „COTTON FAMINE“ - „DIE BAUMWOLL(HUNGERS)NOT“: Dieses Kapitel beschreibt die sogenannte „Baumwollnot“ in Deutschland, verursacht durch die Abhängigkeit von amerikanischen Baumwollimporten. Die wirtschaftlichen Konsequenzen und der politische Druck, die durch diese Abhängigkeit entstanden, werden erläutert. Das Kapitel stellt die koloniale Baumwollproduktion als potenzielle Lösung für dieses Problem vor und leitet somit den Fokus auf die folgenden Kapitel über den kolonialen Baumwollanbau in verschiedenen deutschen Schutzgebieten.
III. DAS KOLONIAL-WIRTSCHAFTLICHE KOMITEE: Dieses Kapitel widmet sich der Organisation und den Aktivitäten des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees (KWK), einer zentralen Institution in der deutschen Kolonialverwaltung, die maßgeblich an der Förderung des kolonialen Baumwollanbaus beteiligt war. Seine Struktur, seine Ziele und seine Rolle bei der Koordinierung der Anstrengungen zur Baumwollproduktion werden analysiert. Dies bildet den institutionellen Rahmen für die folgenden Kapitel, die den Baumwollanbau in einzelnen Kolonien detailliert untersuchen.
IV. DER BAUMWOLLANBAU IN DEUTSCH-OSTAFRIKA: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Baumwollanbaus in Deutsch-Ostafrika über verschiedene Phasen hinweg. Es beschreibt die anfänglichen Schwierigkeiten, die Fortschritte durch die Arbeit des KWK und den Einfluss des Maji-Maji-Aufstands auf die kolonialen Wirtschaftspläne. Es verdeutlicht die Herausforderungen und Erfolge bei der Etablierung einer nachhaltigen Baumwollproduktion in der Kolonie, in Verbindung mit den politischen und sozialen Folgen.
V. DER BAUMWOLLANBAU IN WESTAFRIKA: Das Kapitel behandelt die Bemühungen um den Baumwollanbau in den deutschen Kolonien Togo und Kamerun. Es wird der Vergleich mit anderen Kolonialmächten gezogen und die jeweiligen Erfolgsaussichten und Herausforderungen für die deutsche Kolonialverwaltung beleuchtet. Der Fokus liegt auf den spezifischen Bedingungen in diesen Gebieten und der Anpassung der Strategien an die lokalen Gegebenheiten.
VI. DER BAUMWOLLANBAU IN DEN ÜBRIGEN SCHUTZGEBIETEN: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über den Baumwollanbau in den übrigen deutschen Schutzgebieten, darunter Deutsch-Südwestafrika, die Südseebesitzungen und Kiautschou. Es fasst die wichtigsten Aspekte des Baumwollanbaus in diesen Regionen zusammen und stellt die Unterschiede zu den zuvor behandelten Gebieten heraus.
VII. EXKURS: MISSION UND BAUMWOLLANBAU: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen der Missionsarbeit und dem kolonialen Baumwollanbau, beleuchtet die jeweiligen Rollen und die Interaktion zwischen religiösen Institutionen und den kolonialen Wirtschaftsplänen. Es befasst sich mit den möglichen Synergien und Konflikten zwischen diesen beiden Sphären.
Baumwolle, Kolonialismus, deutsche Kolonialgeschichte, Textilindustrie, Rohstoffversorgung, Deutsch-Ostafrika, Westafrika, Kolonialwirtschaft, Maji-Maji-Aufstand, Kolonial-Wirtschaftliches Komitee (KWK), DOAG, Abhängigkeit von Importen, Industrialisierung.
Diese Hausarbeit untersucht die Bemühungen des Deutschen Kaiserreichs, seine Textilindustrie durch den Anbau von Baumwolle in seinen Kolonien im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu versorgen. Sie analysiert die Herausforderungen und Strategien, die mit dem Aufbau einer kolonialen Baumwollproduktion verbunden waren, und deren Auswirkungen auf die koloniale Politik und die einheimische Bevölkerung.
Baumwolle war ein essentieller Rohstoff für die deutsche Textilindustrie. Die zunehmende Industrialisierung und der steigende Bedarf an Textilien führten zu einer starken Abhängigkeit von Importen, vor allem aus den USA. Diese Abhängigkeit galt es zu reduzieren, um die Versorgungssicherheit und die wirtschaftliche Unabhängigkeit Deutschlands zu gewährleisten.
Die „Baumwollnot“ beschreibt die wirtschaftliche Krise, die durch die Abhängigkeit Deutschlands von amerikanischen Baumwollimporten entstand. Diese Abhängigkeit machte Deutschland anfällig für Preisschwankungen und Lieferengpässe, was zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und politischem Druck führte. Die Suche nach alternativen Bezugsquellen, insbesondere in den deutschen Kolonien, wurde daher zu einem zentralen Anliegen.
Das KWK war eine zentrale Institution der deutschen Kolonialverwaltung, die den Aufbau des kolonialen Baumwollanbaus maßgeblich förderte. Es koordinierte die Anstrengungen, unterstützte den Anbau durch verschiedene Maßnahmen (z.B. Preisgarantien) und spielte eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der kolonialen Wirtschaftspolitik.
Der Baumwollanbau wurde in verschiedenen deutschen Kolonien betrieben, hauptsächlich in Deutsch-Ostafrika, aber auch in Westafrika (Togo und Kamerun), Deutsch-Südwestafrika, den Südseebesitzungen und Kiautschou. Die Arbeit beschreibt die spezifischen Bedingungen und Herausforderungen in jedem Gebiet.
Der Aufbau einer erfolgreichen Baumwollproduktion in den Kolonien war mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Dazu gehörten klimatische Bedingungen, die mangelnde Erfahrung der einheimischen Bevölkerung im großflächigen Baumwollanbau, die Organisation der Produktion und des Transports sowie politische Konflikte, wie der Maji-Maji-Aufstand in Deutsch-Ostafrika.
Die Auswirkungen des kolonialen Baumwollanbaus auf die einheimische Bevölkerung waren komplex und oft negativ. Die Arbeit untersucht den Einfluss auf die Lebensbedingungen, die Arbeitsbedingungen und die soziale Struktur der betroffenen Bevölkerungsgruppen im Kontext des Maji-Maji-Aufstands und der kolonialen Politik.
Neben den oben genannten Punkten werden auch die Rolle der Missionen im kolonialen Baumwollanbau, die Entwicklung verschiedener Wirtschaftsformen (z.B. weiße Siedler versus einheimische Bauern) und der Vergleich des deutschen Kolonial-Baumwollanbaus mit dem anderer Kolonialmächte behandelt. Die Arbeit bietet einen umfassenden Einblick in die deutsche Kolonialwirtschaft und ihre Bemühungen um die Rohstoffversorgung im Kontext des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
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