Bachelorarbeit, 2014
55 Seiten, Note: 1,7
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Christa Wolfs Kassandraprojekt, das aus den beiden Texten "Kassandra" und "Voraussetzungen einer Erzählung: Kassandra" besteht. Sie analysiert die Kritik an der traditionellen Mythosbearbeitung, insbesondere an Homer und Aischylos, und die damit verbundene Entmythologisierungsarbeit. Dabei wird die Frage nach der formalen und inhaltlichen Umsetzung der Kritik im Kassandraprojekt sowie nach möglichen Lösungsansätzen im Werk untersucht.
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Begriff des Mythos und seine Bedeutung für die Entwicklung der abendländischen Zivilisation. Sie beleuchtet Christa Wolfs Motive für die Bearbeitung des Stoffes und die Historisierung des mythischen Stoffes bei Christa Wolf.
Im zweiten Teil der Arbeit wird Christa Wolfs Mythosverständnis und ihre Kritik an den tradierten Formen von Homer und Aischylos erörtert. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob Wolf mit ihrer Mythenadaption den wahren Kern des Mythos gefunden hat oder ihre Erzählung Kassandra eine Remythologisierung darstellt.
Im dritten Teil der Arbeit wird die inhaltliche Umsetzung von Christa Wolfs Kritik an den tradierten Formen beschrieben. Es werden ihre Verfahren der Historisierung, Psychologisierung, Dekonstruktion, Humanisierung und Säkularisierung im Hinblick auf das Stichwort Entmythologisierung analysiert.
Das vierte Kapitel skizziert Wolfs Umformung des Stoffes unter formal-poetologischen Aspekten. Es werden Christa Wolfs Konzept der Subjektiven Authentizität vorgestellt und die Anwendung dieses Konzepts auf das Kassandraprojekt nachgewiesen.
Im fünften Teil der Arbeit wird erläutert, warum das Kassandraprojekt als Zivilisationskritik verstanden werden muss, was nach Wolf gleichbedeutend mit einer Patriarchatskritik ist. Die Theorien zu den Zusammenhängen der Entstehung des Patriarchats mit seiner Ausgrenzung des Weiblichen, welche Wolf als theoretische Grundlage bei der Abfassung ihres Kassandraprojekts gedient haben, werden vorgestellt.
Der letzte Abschnitt der Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung des Kassandraprojekts für das 20. und 21. Jahrhundert. Es wird untersucht, inwiefern das Kassandraprojekt eine Zeitkritik und ein Modell für die Zukunft darstellt.
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Entmythologisierung, Zivilisationskritik, Patriarchatskritik, weiblicher Perspektive, formal-poetologische Umformung und der Bedeutung des Kassandraprojekts für das 20. und 21. Jahrhundert. Wichtige Begriffe sind Kassandraprojekt, Trojanischer Krieg, Homer, Aischylos, Christa Wolf, Matriarchat, Patriarchat, Entfremdung, Subjektive Authentizität, Ästhetik des Widerstands.
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