Skript, 2004
45 Seiten
Ein paar Buchtipps für den Einstieg …
Wichtige Internetadressen und Anlaufstellen für die Literaturrecherche
1 Literaturangaben
1.1 Vom Sinn und der Notwendigkeit der Literaturangaben
1.2 Monografien
1.2.1 Ein Autor
1.2.2 Zwei oder mehr Autoren
1.2.3 Mehrbändiges Werk
1.3 Herausgeberwerke/Sammelbände
1.3.1 Der Sammelband als Ganzes
1.3.2 Sammelwerkbeiträge
1.4 Zeitschriften und Zeitungsartikel
1.4.1 Zeitschriftenaufsätze
1.4.2 Zeitungsartikel
1.5 Internetquellen
1.6 Abschließende Hinweise
Ratschläge für einen schlechten Redner
Ratschläge für einen guten Redner
2 Das Referat
2.1 Von schlechten Referaten und der Rolle des Sprechens in Akademia
2.2 Vor dem Referat
2.3 Die Struktur des Referates
2.4 Das Manuskript
2.4.1 Das ausgearbeitete Manuskript
2.4.2 Das Stichwort-Manuskript
2.5 Technische Hilfsmittel beim Referat
2.5.1 Das Handout/Thesenpapier
2.5.2 Overhead-Projektor
2.5.3 Laptop und Beamer
2.6 Checkliste: Bevor man Medien einsetzt …
2.7 Abschließendes
3 Hausarbeiten und Referatsausarbeitungen
3.1 Über schrifliche(s) Arbeiten
3.2 Was eine gute Hausarbeit auszeichnet
3.3 Formale Aspekte schriftlicher Ausarbeitungen und Manuskriptgestaltung
3.4 Zitieren, Paraphrasieren, Belegen
3.4.1 Zitate
3.4.2 Fremde Gedanken belegen
3.5 Funktionen der Fußnote
3.6 Abschließendes
3.7 Gegencheckliste: Typische vermeidbare Fehler bei schriftlichen Ausarbeitungen
Literatur
Stichwortverzeichnis
Anhang
Muster eines Deckblatts
Muster einer Einleitung
Muster eines Fazits
Muster eines Literaturverzeichnisses
Wissenschaftliche Abkürzungen
Sprachwissenschaftliche Fachbegriffe: Stilmittel und sprachliche Bilder
Auch wenn sich die Mitschrift auf die Inhalte des Faches Sprache und Kommunikation im Studiengang Angewandte Kulturwissenschaften bezieht, sind die hier vorgestellten Techniken für Studierende jedes anderen Studiengangs anwendbar.
Diese Mitschrift stammt von einem Tutor. Sie ist die Weiterentwicklung der im Tutorium ausgeteilten Materialien und nimmt Fragen aus dem Tutorium auf.
Ihr habt einen Fehler gefunden? Oder Verbesserungsvorschläge? Dann solltet ihr das direkt weitergeben. Schreibt einfach eine E-Mail an: correction-fluid@gmx.net.
Der Erstkontakt mit der wissenschaftlichen Sphäre während des Studiums ist für gewöhnlich ein Schock, vor allem wegen der Sprache, in der es von Fremdwörtern nur so wimmelt. Da man keinen Babelfisch im Ohr hat, der einem das zunächst unverständlich anmutende akademische Kauderwelsch simultan übersetzt, bedarf es eines Helfers. Zum Beispiel des Wahrig Fremdwörterlexikons. Mit 55.000 Einträgen fällt es um 2.000 Vermerke umfangreicher als sein Duden-Pendant aus, und auch der Preis ist niedriger. Für welches Lexikon man sich entscheidet, ist Geschmacksfrage, letztlich ist nur wichtig, dass ihr ein Nachschlagewerk für Fremdwörter habt.
Nicht nur Fremdwörter bereiten Schwierigkeiten, auch die deutschen Wörter und ihre Rechtschreibung haben es in sich. Letztgenannte sollte man als jemand, dessen Handwerk für ein paar Jahre das Schreiben ist, beherrschen. Es empfiehlt sich daher, ein Nachschlagewerk bei der Hand zu haben, etwa den Duden, denn der hat Amtscharakter: Seine Orthografie ist für den Schriftverkehr in der deutschen Verwaltung verbindlich.
Von der Kenntnis der richtigen Schreibung, die eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ist es nur ein kleiner Schritt zum guten Stil. Der ist die Kür zur Pflicht, wenn man so will. Zwei Bücher sind mir aufgefallen, die für einen pfleglichen und richtigen Umgang mit der deutschen Sprache plädieren: Deutsch für Profis und Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Das erstgenannte Werk richtet sich direkt an (künftige) Journalisten und weist in 31 Kapiteln auf die Untiefen journalistischer Texte hin und wie man sie umschifft. Beides ist gleichermaßen Anliegen des zweiten Buches, das mit ungleich spitzerer Feder geschrieben wurde. Der Dativ … enthält Kolumnen, die sensibilisieren, wobei — ein wesentlicher Kritikpunkt — eine mitunter ermüdende Bemühtheit des Autors zutage tritt, komisch sein zu wollen.
Womit wir beim Thema Spaß wären. Im besten Falle sollte es Freude bereiten, sich mit Dingen aus der akademischen Welt auseinanderzusetzen und mit eigenen Arbeiten an ihr aktiv teilzuhaben. Damit die Vorbereitungen für ein Referat oder eine Hausarbeit nicht zur enervierenden Angelegenheit geraten, ist es ratsam, sich mit dem wissenschaftlichen Arbeiten allgemein auseinanderzusetzen. Dafür gibt es die Sprache und Kommunikation-Tutorien, die blaue Broschüre des Faches und endlos viel Ratgeberliteratur. Eine persönliche Empfehlung fällt schwer angesichts der Flut an Büchern. Am besten schaut ihr euch bei Unibuch oder in der Universitätsbibliothek um. Dort befinden sich diverse Bücher zum Thema wissenschaftliches Arbeiten (mein Tipp: Fit fürs Studium ); sie stehen unter der Signatur Allg 720. Hilfreich dürfte es zudem sein, sich bei Bedarf mit dem Thema Zeitmanagement zu befassen, denn auch das gehört zum wissenschaftlichen Arbeiten.
Die im Text genannten Werke in chronologischer Reihenfolge:
Wahrig-Burfeind, Renate (Hg.) (2004): Wahrig Fremdwörterlexikon. 7., vollst. neu bearb. u. aktual. Aufl. München: dtv. ISBN 3-423-34136-X, 14,00€
Deutsche Dudenredaktion (Hg.) (2001): Duden. Das Fremdwörterbuch. 7., neu bearb. u. erw. Aufl. Mannheim u. a.: Dudenverlag. ISBN 3-411-04057-2, 21,50€
Deutsche Dudenredaktion (Hg.) (2004): Duden. Die deutsche Rechtschreibung. 23., völlig neu bearb. u. erw. Aufl. Mannheim u. a.: Dudenverlag. ISBN 3-411-04013-0, 20,00€
Schneider, Wolf (2001): Deutsch für Profis. Wege zu gutem Stil. Überarb. Taschenbuchausg. München: Goldmann. ISBN 3-442-16175-4, 8,00€
Sick, Bastian (2004): Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache. Köln: Kiepenheuer & Witsch. ISBN 3-462-03448-0, 8,90€
Gaus, Detlef; Stein, Peter(2004): Einführung in das Studiengebiet Sprache und Kommunikation. 11., verbess. Aufl. Lüneburg: Universität Lüneburg, Fachbereich III Kulturwissenschaften, Fach Sprache und Kommunikation, Schutzgebühr: 1,50€
Franck, Norbert (1998): Fit fürs Studium. Erfolgreich reden, lesen, schreiben. München: dtv. ISBN: 3-423-33009-0, 8,00 €
1. Bibliothekskataloge/Verbundkataloge
- Universitätsbibliothek Lüneburg:
http://www.ub.uni-lueneburg.de/recherche/frsrecherche.htm
- Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: www.sub.uni-hamburg.de
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV): www.gbv.de
- Karlsruher Virtueller Katalog (KVK): www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
2. Aufsatzdatenbanken
- Unter http://www.gbv.de/cgi-bin/nph-wwwobnmenu: Online Contents (OLC), Bibliografien des Saur Verlages München (IBZ)
- http://www.biblint.de/ [für Germanisten gedacht, aber auch so sehr wertvoll, da hier auf mehrere andere Suchmaschinen verwiesen wird]
3. Weitere Anlaufstellen/hilfreiche Internetadressen
- Google: www.google.de, eine Adresse, die jeder kennt. Um sich einen groben Überblick zu verschaffen, darf die Suchmaschine schlechthin nicht fehlen.
- Hans Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg: www.hans-bredow-institut.de
- Perlentaucher.de: www.perlentaucher.de (tägliche Feuilletonrundschau)
- paperball.de: www.paperball.de (Tageszeitungenschau)
- Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA): www.hwwa.de (für umfassende Presserecherchen)
- Zeitungsarchiv des Studiengebiets Sprache und Kommunikation: www.uni-lueneburg.de/fb3/suk/zeitungsarchiv/index.html (kleinere Sammlung von Tages- und Wochenzeitungen, kann teure Fernleihbestellungen unnötig machen)
- Lexikon der Filmbegriffe: http://lexikon.bender-verlag.de/suche.php (Online-Filmlexikon, wird ständig erweitert, zurzeit ca. 2600 Einträge)
- Lebendiges virtuelles Museum Online: www.dhm.de/lemo/home.html (Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert als Online-Präsentation)
- Humanities, Sozial- und Kulturgeschichte — HsozuKult: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de (Geschichtswissenschaftliches Internetforum)
- Findmybook.de: www.findmybook.de (Literaturmetasuchmaschine, die in 12 Shops, darunter ZVAB, Amazon und eBay sucht)
Weitere Informationen und Kataloge nebst Kommentaren findet ihr in der blauen Broschüre des Fachs S&K (Gaus, Stein 2004: 42ff.).
Jeder wissenschaftliche Text — sei er eine Hausarbeit, eine Dissertation, ein Sammelwerkbeitrag etc. — folgt einem bestimmten Aufbau. Zwingend für alle ist am Ende ein alphabetisch geordnetes Literaturverzeichnis. Über jenes schreibt Theisen, es sei
„die vollständige Zusammenstellung aller in einer wissenschaftlichen Arbeit verarbeiteten Sekundärmaterialien, welche in irgendeiner Form nachweislich (d.h. im Text, einer Fußnote oder an einer sonstigen Stelle) in der Arbeit berücksichtigt und zitiert worden sind; darüber hinaus darf keine weitere Literatur Eingang in das Literaturverzeichnis finden.“ (Theisen 2002: 189)
Diese Definition hebt nur auf Sekundärliteratur ab, aber auch Primärliteratur[1] bzw. -quellen wird/werden natürlich nachgewiesen. Bei wenigen Primärquellen werden diese in das Literaturverzeichnis integriert; wird das Literaturverzeichnis allzu üppig, erfolgt eine Trennung in primäre und sekundäre Quellen, und dies in der genannten Reihenfolge (vgl. Gaus, Stein 2004: 37).
Und noch einmal, weil es so wichtig ist: Das Literaturverzeichnis enthält alle verwendeten Quellen! Das heißt: Es wird weder zu viel noch zu wenig aufgenommen. Das Literaturverzeichnis ist das Aushängeschild eurer Arbeit, die verwendete Literatur ein Indikator für die Qualität. Das Literaturverzeichnis soll es zudem den Lesern schnell ermöglichen, an die notwendigen Informationen zu gelangen, damit jene bei Interesse schnell das verwendete Werk finden.
Besteht über die Notwendigkeit, verwendete Quellen aufzuführen, noch Konsens, gehen die Meinungen bezüglich der Ausführung weit auseinander. Eine zwingende einheitliche Regelung existiert nicht (nicht einmal in der blauen S&K-Broschüre), und so weisen Naturwissenschaftler anders nach als Geisteswissenschaftler und Amerikaner anders als Deutsche; hinzu kommen die ganzen Ratgeberwerke, in denen die Autoren nach eigenem Gusto Empfehlungen und Verwerfungen für Literaturangaben aussprechen. Allenfalls scheint Einigkeit darin zu bestehen, dass mindestens immer Verfasser, Titel, Erscheinungsort und -jahr angegeben werden müssen . Wir reduzieren im Tutorium die Vielfalt und konzentrieren uns auf zwei unterschiedliche Formen: die ältere, deutsche und die neuere, angloamerikanische. Die Varianten unterscheiden sich zum Beispiel an der Stellung der Jahreszahl und der Angabe des Verlags. Für welche Form der Literaturangabe man sich entscheidet, ist von den eigenen Vorlieben oder denen des Dozenten/der Dozentin abhängig. Hat man sich für eine Variante entschieden, bleibt man im gesamten Text dabei, ein Wechsel wirkt unprofessionell und ist für den Leser ist ärgerlich. Wichtig: Die Wahl hat direkte Auswirkungen auf den Zitatnachweis, sowohl auf die Form als auch auf den Ort (Fußnote oder direkt im Fließtext).
Literaturangaben bereiten erfahrungsgemäß vielen Studierenden Schwierigkeiten. Häufig werden Angaben vergessen (eine Mängelliste findet sich bei Gaus, Stein 2004: 38). Ein möglicher Grund, weshalb die Angaben falsch getätigt werden, ist, dass sich lediglich an der Titelseite eines Buches orientiert wird. Alle bibliografisch interessanten und notwendigen Angaben befinden sich für gewöhnlich jedoch im Buchinneren. Meist vorn, gelegentlich auch hinten im Buch stehen (unter dem Punkt „Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme“) die Angaben zur Auflage, zur Reihe etc. Es empfiehlt sich, diese Seite — wie auch das Inhaltsverzeichnis eines Buches — immer zu kopieren, um darauf zurückgreifen zu können. Eine weitere Hilfe für Literaturangaben sind die Titelinformationen aus den Katalogen der UB, des GBV, buchhandel.de …
Vermindert den Wert eurer Arbeiten nicht, indem ihr bei den Basics ungenau arbeitet. Literaturangaben und das korrekte Zitieren sind formales Handwerkszeug — wenn man so will: die Pflicht. Das Schreiben hingegen ist die Kür, und die setzt das Beherrschen der Handgriffe voraus. All das wirkt anfänglich wie ein Buch mit sieben Siegeln, ist aber tatsächlich reine Übungssache. Auch ein Blick ins Musterliteraturverzeichnis (Gaus, Stein 2004: 33 und 38ff.) hilft. Es folgen nun die Muster für bestimmte Literaturarten.[2]
Monografien sind selbstständige Publikationen, das heißt, sie erscheinen getrennt und abgeschlossen voneinander.[3] Im Gegensatz dazu gibt es unselbstständige Publikationen, die in Sammelbänden oder in Periodika erschienen sind.
Der einfachste Fall sieht so aus, dass man ein einzelnes Buch hat, das eine einzige Person verfasst hat. Für diesen Fall sieht das Muster für die Literaturangabe wie folgt aus, in [] stehen die Angaben, die davon abhängig sind, ob es sich um eine andere als die erste Auflage handelt oder ob es einen Untertitel gibt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[4] [5]
Es gibt auch die Möglichkeit, dass sich zwei (oder drei) Autoren zusammengeschlossen haben, um ein Buch zu schreiben. Dann sieht die Literaturangabe so aus:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Es werden maximal drei AutorInnen angegeben. Haben sich mehr als drei Personen beteiligt (das gilt auch für Herausgeber und Verlagsorte), ist die Form eine andere. Dann wird nur der erste genannte Autor (bzw. Herausgeber/Verlagsort) aufgeführt, danach folgt „u. a.“ für „und andere“ oder „et al.“ für „et alii“. Am Beispiel des Buchs „Lesesozialisation in schriftfernen Lebenswelten. Lektüre und Mediengebrauch von HauptschülerInnen“, das die Autoren Irene Pieper, Cornelia Rosebrock, Heike Wirthwein und Steffen Volz verfasst haben, wird es deutlich:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ein Autor oder mehrere Autoren kann/können zudem ein Werk in mehreren Bänden geschrieben haben. Diese Angabe wird ebenfalls vermerkt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Häufig anzutreffen sind Beiträge, die aus Sammelbänden stammen. Das heißt, es gibt einen Band, in dem verschiedene AutorInnen zu Aspekten eines gewählten Themas etwas verfasst haben. Das macht die Werke facettenreicher und interdisziplinärer — und die Titelangabe ein wenig komplexer. Hier tritt eine neue Figur auf: der Herausgeber. Er oder sie trägt die Leitung für das Publikationsobjekt, redigiert und hält an der Kompilation ein Urheberrecht.
Die Literaturangabe für einen Sammelband, der von einer (oder mehreren) Person(en) herausgegeben wurde, orientiert sich stark an der Monografie und sieht so aus:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[6]
Die o. g. Literaturangabe stellt zunächst einmal eine Vorform dar, denn man verwendet selten das gesamte Herausgeberwerk, sondern Teile, namentlich die Beiträge. Der Nachweis eines Beitrages ist so ziemlich das Schwierigste, das man beherrschen muss, weil es viel zu schreiben gilt. Es ist hilfreich, den Verfasser eines Sammelwerkbeitrags und selbigen zunächst wie einen Verfasser einer Monografie zu behandeln (siehe S. 5), im zweiten Arbeitsschritt, d. h. wenn der erste Teil der Literaturangabe steht, fügt man nur noch an, wo man den Text gefunden hat — mithin die Sammelschrift. Verwirrend? Die nachstehende Übersicht sollte es verdeutlichen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhand dieses Beispiels lässt sich gut verdeutlichen, worin der Vorteil der angloamerikanischen Literaturangabe besteht: Die Einordnung des Beitrags in seinen Entstehungszeitraums ist viel einfacher für den Leser. Er sieht sofort, wann der Beitrag erschienen ist, da die Angabe weit vorn steht.
Gerade die Sammelwerkbeiträge sind wegen ihrer Vielzahl an Angaben sehr fehlerträchtig. Die Seitenzahlen fehlen z. B. häufig in den Literaturangaben. Achtet bitte darauf, eine wirklich komplette Angabe zu schreiben.
Bislang haben wir uns auf Bücher beschränkt, doch auch Beiträge aus Periodika wie Fachzeitschriften oder Zeitungen stellen verwert- und verwendbare Literatur dar. Wer die Literaturangabe eines Sammelwerkaufsatzes verstanden hat, für den ist der Nachweis aus Periodika simpel. Statt Herausgeber und Titel wird der Zeitschriften- bzw. Zeitungstitel verwendet, Verlagsort und Verlag spielen keine Rolle.
Zeitschriften weisen die Besonderheit auf, dass sie in Jahrgängen erscheinen. Steht beispielsweise im Impressum „3. Jahrgang“, muss diese Angabe erscheinen. Häufig fehlt sie jedoch, sodass auf sie notgedrungen verzichtet werden muss. Nicht verzichtet werden kann hingegen auf die Heftnummer. Wie eine bibliografisch korrekte Angabe in beiden Fällen (mit und ohne Jahrgang) aussieht, zeigt die folgende Tabelle.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ähnlich wie die Nachweise von Zeitschriftenartikeln sind deren Pendants aus Zeitungen aufgebaut. Der Jahrgang entfällt völlig, und statt der Heftnummer wird die Nummer der Ausgabe angeführt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Es taucht mitunter die Schwierigkeit auf, Zeitung und Zeitschrift zu unterscheiden. Die Häufigkeit des Erscheinens kann ebenso distinktiv sein wie der Umfang. Auch die historische Genese ist bei beiden eine andere. All das: Theorie. Ich empfehle für die Praxis folgende „Krücke“ zur Unterscheidung: Zeitungen sind aktuelleren Themen verhaftet als Zeitschriften und erscheinen häufiger. Zeitungen erscheinen i. d. R. in Nummern, Zeitschriften in Heften.
Kommen wir zu elektronischen Quellen. Das Internet bietet den Vorteil, schnell an Daten zu gelangen, dies ist aber auch sein Nachteil: Nahezu jeder kann problemlos publizieren, Qualitätsbarrieren bestehen kaum. Ein kritischer Umgang mit Internetquellen ist anzuraten, und man greife lieber zur wissenschaftlichen Printliteratur denn zur einfachen Copy-and-Paste-Manier, wenn ein Thema schon in der Fachliteratur behandelt wurde (vgl. Gaus, Stein 2004: 33). Ein weiterer Nachteil des Internets: Die Seiten sind heute abrufbar, morgen vielleicht schon nicht mehr. Daher empfiehlt es sich, den entsprechenden Text abzuspeichern und ggf. als Anhang der Hausarbeit zur Verfügung zu stellen.
Die bibliografische Angabe des „flüchtigen Textes“ sieht anders aus als die einer Printressource. Sie muss „die drei Ebenen Zugang (Web-Adresse), Quelle (Titel des Dokuments) und Urheber (Verfasser des Dokuments) auseinanderhalten und eindeutig dokumentieren“ (Gaus, Stein 2004: 33). Häufig wird der Verfasser nicht genannt — streng genommen spricht die mangelnde Verlässlichkeit gegen die Verwendung der Quelle.
Wie schon bei den Printquellen herrscht auch hier keineswegs Konsens, wie man verwendete Internet-Texte angeben soll. Der im Fach Sprache und Kommunikation geforderte Nachweis (vgl. ebd.) soll daher als Minimalkonzept verstanden werden. Demnach sieht das Muster für eine Literaturangabe folgendermaßen aus:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] Primärliteratur sind originale Quellen, Romane etwa. Sekundärliteratur ist wissenschaftliche Literatur, die sich Phänomenen bzw. Gegenstände wissenschaftlichen Interesses widmet. Um das Beispiel mit dem Roman aufzugreifen: Sekundärliteratur wäre z. B. eine Untersuchung des Romans in Bezug auf die geistige Strömung, die zum Zeitpunkt des Entstehens vorherrschte.
[2] Wie andere Materialien, Filme z. B., nachgewiesen werden, steht in der DIN 1505.
[3] Zum besseren Verständnis der Monografie hier noch ein Zitat: „ Verfasserschriften nennt man eine von einem oder mehreren Autoren verfasste Einzelschrift, sofern sie selbstständig als Buch erschienen ist (im Unterschied zu Zeitschriften, Jahrbüchern, Kongressberichten, Sammelwerken). Der Begriff Monografie meint das Gleiche, assoziiert aber zugleich die innere Geschlossenheit des behandelten Gegenstandes als Einzelleistung eines Autors.“ (Moenninghoff, Meyer-Krentler 2001: 44)
[4] Die der Zahl Auflage kann auch vor die Jahreszahl gestellt werden. Format: hochgestellt (so wie die Ziffer dieser Fußnote). Beispiel: 31998. Das sagt aus, dass das Buch in der dritten Auflage im Jahr 1998 erschienen ist. Diese Form funktioniert nur bei unveränderten Auflagen; sobald sie verbessert, überarbeitet uswusf. worden sind, kommt die Zahl der Auflage nach vorn in den Auflagenvermerk.
[5] Der Nachweis einer Paraphrase erfolgt analog. Hier wird nur noch ein „vgl.“ dem Nachweis vorangestellt, siehe S. 29.
[6] Statt „Hrsg.“ kann auch die kürzere Form „Hg.“ verwendet werden.
[7] Hier wurde die in der Fußnote zuvor genannte Möglichkeit genutzt.
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Gast
Mehr als 500-mal verkauft!.
Wow, die Arbeit ist inzwischen an der hiesigen Uni über 500-mal verkauft. Vielen Dank fürs Vertrauen! Es freut mich, dass der Text so gut ankommt.
am 11.12.2006