Bachelorarbeit, 2016
64 Seiten, Note: 1,0
Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg
1. Einleitung
2. Propaganda im NS-Regime
2.2. Aufbau der Propagandamaschine
2.3. Die ökonomische und ideologische Gleichschaltung der deutschen Filmlandschaft
3. Kriegserziehung im deutschen Propagandafilm
3.1. Unterhaltungs- und Propagandafilm
3.2. Kriegserziehung
3.3. Funktionsweisen des Films als Volkserzieher
3.3.1. Heldenfiguren
3.3.2. Star-Kult
3.4. Elemente der Kriegserziehung im Film
3.4.1. Volksgemeinschaft und Führer-Mythos
3.4.2. Militarismus
3.4.3. Feindbilder
4. Weiterführende Beispiele
4.1. Triumph des Willens
4.1.1. Analyse
4.1.2. Zusammenfassung
4.2. Unternehmen Michael
4.2.1. Analyse
4.2.2. Zusammenfassung
5. Verbreitung im Volk
6. Erfolg der Filmpropaganda
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
8.1. Quellen
8.2. Literatur
8.3. Filme
9. Anhang
Der Film ist „in seiner modernen Entwicklung ein nationales Erziehungsmittel erster Klasse. In seiner Breitenwirkung kann er fast mit der Volksschule verglichen werden, nur mit dem Unterschied, daß die Volksschule dem jungen Menschen das elementare Wissen beibringt, das nicht so stark an das Weltanschauliche und Erzieherische herangreift, während der Film dem erwachsenen und reifen Volk ununterbrochen seine nationale Einwirkung und Erziehung zuteil werden lässt.”1
Dieses Zitat stammt aus einer Rede von Joseph Goebbels, die er am 12. Oktober 1941 zur Eröffnung der Filmarbeit der Hitlerjugend hielt. Es wird deutlich, welchen Stellenwert der Propagandaminister dem Film als Erziehungsmittel beimaß und das nicht nur für die Jugend, das ganze Volk sollte durch dieses Medium erzogen werden. Diese hohe Wertschätzung für den Film bestand bei Joseph Goebbels zum Zeitpunkt dieser Rede bereits seit langer Zeit - ein Interesse, das er sich mit Adolf Hitler teilte. So ist es kaum überraschend, dass innerhalb der nationalsozialistischen Propagandamaschinerie der Film eine wichtige Rolle spielte oder ihm eine solche zumindest zugeschrieben wurde. Hitler, der bereits in seinem Buch Mein Kampf, welches er während seiner Haftzeit 1924 schrieb, die deutsche Zukunft eng mit dem Krieg und der Erweiterung des Lebensraumes verknüpft sah („Wir weisen den Blick nach dem Land im Osten. Wir schließen endlich ab die Kolonial- und Handelspolitik der Vorkriegszeit und gehen über zur Bodenpolitik der Zukunft.”2 ), hatte aus der gescheiterten deutschen Propagandapolitik während des Ersten Weltkrieges gelernt und wollte diese Fehler nicht wiederholen.3 Aus diesem Grund wurde die Propaganda, besonders auch die Filmpropaganda, bereits in der Frühzeit der NS-Bewegung auf eine Kriegserziehung innerhalb von Kunst und Medien eingestellt und nach der Machtergreifung zu einer enormen Maschinerie ausgebaut.
In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, wie die deutschen Filmemacher dieser Zeit versucht haben, Kriegsbegeisterung und Opferbereitschaft in der deutschen Bevölkerung zu wecken, bevor der Krieg tatsächlich ausbrach. Welche wiederkehrenden Elemente wurden in einen Film eingebaut, damit dieser eine kriegserzieherische Wirkung entfalten konnte? Wie war deren Wirkungsweise? Und konnte diese Propagandatechnik schlussendlich dazu beitragen, im deutschen Volk eine Kriegslust zu wecken?
Das Thema der „Kriegserziehung” im Propagandafilm bietet eine interessante Grundlage der Untersuchung, da die Filme die zwiespältige Aufgabe zu erfüllen hatten, die Bevölkerung auf der einen Seite auf den bevorstehenden Krieg vorzubereiten, auf der anderen Seite aber die Kriegsbereitschaft der Nationalsozialisten im Hintergrund zu halten und nicht offensiv für den Krieg zu werben. Diese Ambivalenz stellte eine große Herausforderung dar, denn hier rückten die Fähigkeiten der Filmemacher in den Vordergrund, die mit filmtechnischen Mitteln Ideologie vermitteln sollten. Eine schwierige Aufgabe, deren Umsetzung u.a. Leni Riefenstahl zu einer der populärsten Regisseurinnen ihrer Zeit machte.
Zum Stand der Forschung lässt sich sagen, dass der deutsche Propagandafilm des Dritten Reiches bereits sehr ausgiebig erarbeitet wurde. Allerdings behandeln nahezu alle Publikationen den gesamten Zeitraum bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, weshalb an dieser Stelle die Filme betrachtet werden sollen, die vor Kriegsbeginn veröffentlicht wurden und damit kriegserzieherische Aufgaben erfüllen konnten. Eine Analyse der Rezeption im Volk ist dabei, wie bei allen Betrachtungen der Filme des Dritten Reiches, schwierig bis nahezu unmöglich, da kaum Stimmen aus der Bevölkerung zur Filmwirkung existieren. Zu größten Teilen stammen diese aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg oder von offiziellen Stellen des Nationalsozialismus. Außerdem kann von vornherein ausgeschlossen werden, dass die gewünschte Filmwirkung von der Bevölkerung eins zu eins in dieser Weise rezipiert wurde. Aus diesem Grund muss auch in dieser Arbeit die gesamte Propagandamaschine und deren Wirkung betrachtet werden, um schlussendlich mögliche Beiträge der Filmpropaganda hervorheben zu können.
Um die oben gestellten Fragen zu beantworten, soll im Folgenden zunächst die Propagandatheorie dargelegt werden, die dem gewaltigen System der NS-Propaganda zugrunde lag. Daraufhin wird der Weg zu diesem System erläutert, das die gesamte deutsche Filmlandschaft durchziehen sollte. Das darauffolgende Kapitel behandelt den Propagandafilm. Muss man zwischen Propaganda und Erziehung differenzieren oder beschreiben beide Begriffe im Grunde dasselbe? Warum stellt das Medium Film ein probates Mittel zur kriegerischen Erziehung des Volkes dar?
Im anschließenden analytischen Teil der Arbeit, werden die Hauptelemente der Kriegserziehung im Film herausgearbeitet und schließlich durch die Analyse zweier Filme, die als Beispiele dienen sollen, belegt. Abschließend folgen noch eine Betrachtung der Verbreitung des Filmmaterials und der Versuch darzustellen, ob die filmische Kriegserziehung bis 1939 Früchte trug.
Um zu verstehen, wieso das NS-Regime so viele Mittel darauf verwendete, das Volk durch das Filmprogramm auf einen bevorstehenden Krieg einzustimmen und es dafür zu euphorisieren, muss man sehen, welche Rolle der Film und die gesamte Propagandamaschine für die Nationalsozialisten spielte.
Bereits ihren Aufstieg verdankte die NSDAP zu großen Teilen der Forcierung ihrer Propaganda. Hitler verstand bereits während des Ersten Weltkrieges, dass psychologische Kriegsführung einen ebenso wichtigen Stellenwert einnimmt, wie das Duell auf dem Schlachtfeld. Er ging sogar soweit, dass er die, in Deutschland nach Ende des Ersten Weltkrieges weit verbreitete, Meinung vertrat, dass die Niederlage Deutschlands auf die psychologischen Tricks der Entente zurückzuführen sei und diese nur durch „Tücke und Verrat” gewinnen konnten. Diese Sichtweise ist auf der einen Seite eine Art Rechtfertigung der Niederlage für den Soldaten Adolf Hitler und für ganz Deutschland, andererseits entdeckte Hitler in der Politik der Kriegsgegner die Macht, die ein funktionierendes Propagandasystem in und vor einem Krieg haben kann.
In den folgenden Jahren gehörte er nicht nur zu denjenigen, die stetig über die unmilitärischen Methoden der politischen Gegner lamentierten, sondern nahm dieses Werkzeug als einen zentralen Punkt in seine eigene politische Agenda auf.4
In Mein Kampf entwarf Hitler, aufbauend auf den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges, innerhalb der beiden Kapitel Kriegspropaganda und Propaganda und Organisation seine Propagandalehre. So schrieb er, dass man während des Krieges gesehen habe, zu welchen Ergebnissen Propaganda führen könnte, diesen „praktischen Unterricht” jedoch der Feind Deutschland erteilt habe.5
Einen großen Stellenwert in Hitlers Vorstellungen nahm die breite Masse ein. Er beschrieb diese als unwissend, als vergesslich und als gefühlsgeleitet. Aus diesem Grund dürfe Propaganda nie wissenschaftlich sein, sondern solle, damit sie jeden durchdringe, auf die Gefühle der Masse Rücksicht nehmen und „den Weg zum Herzen der breiten Masse finden”6 Dies gelinge durch das Beschränken auf wenige Punkte, die auf Tatsachen, Vorgänge oder Notwendigkeiten hinweisen und die breite Masse von der Wirklichkeit der Tatsachen oder der Notwendigkeit bestimmter Vorgänge überzeugt.7 Dabei liege der Weg zum Erfolg in der beharrlichen Wiederholung der wenigen ausgewählten Punkte. Diese Punkte dürften allerdings nie, wie es während des Ersten Weltkrieges der Fall war, objektiv sein, sondern müssten durchgängig subjektiv sein und ausnahmslos immer den eigenen Zielen dienen. Dabei sei Schwarz-Weiß-Zeichnung unverzichtbar, denn auch in der Einfachheit der Gefühle der Masse gäbe es keine Differenzierung, sondern lediglich Positiv und Negativ, Liebe und Hass, Wahrheit und Lüge.8
Hitler lobte die englische Kriegspropaganda, welche all seine Punkte „in der wahrhaft genialsten Weise” verstanden hätte.9 Im Gegensatz dazu sei die deutsche Propaganda „ein elendes Produkt”, „zwecklos, ja sogar schädlich” gewesen und er betonte: „Zu hoffen, dass es mit diesem faden Pazifistenspülwasser gelingen könnte, Menschen zum sterben zu berauschen, brachten nur unsere geistfreien 'Staatsmänner' fertig.”.10
Die vermeintlichen Fehler der deutschen Regierung während des Ersten Weltkrieges zu vermeiden, war von Beginn an eine der Hauptintentionen Hitlers und der NSDAP und sollte einer der Hauptgründe für den Aufstieg der Partei und ihres späteren Führers werden.
So nutzten die Nationalsozialisten bereits zur Zeit der Weimarer Republik das Werkzeug der Propaganda in großem Maße, wobei die Agenda einer emotionalen, gefühlsorientierten Propaganda, die später fast ein ganzes Volk verführen sollte, bereits hier deutlich zu erkennen war. Anstatt auf ein politischen Programm zu setzen, wurde an die niedrigsten Instinkte einer gebeutelten, notleidenden Nation appelliert. Die Schuld wurde den politischen Gegnern zugeschoben, Vorurteile und Hass provoziert und Rache in Aussicht gestellt.11 In der Frühphase der Partei wurde dies hauptsächlich durch Plakate, Flugblätter oder die Parteizeitung V ö lkischer Beobachter propagiert. Neben diesen schriftlichen und bildlichen Mitteln, wurden durch Fackelzüge, Fahnenappelle, Sport- und Musikveranstaltungen oder Aufmärsche von SA-Männern Präsenz, Stärke und Geschlossenheit zur Schau gestellt.12
Daraus resultierte dann schließlich im Jahr 1933 die Machtübernahme der Nationalsozialisten, die ihre Propaganda immer weiter und skrupelloser vorantrieben. Zu diesen drastischeren Maßnahmen gehörte u.a. die propagandistische Verarbeitung des Reichstagsbrandes am 27.02.1933, eine Woche vor der Reichstagswahl vom 05.03.1933, die die „Reichstagsbrandverordnung” und damit die faktische Aussetzung der Grundrechte der Weimarer Republik zur Folge hatte, was einen wichtigen Schritt zur Machtergreifung Adolf Hitlers bedeutete. Weiterhin wurden Gerüchte über Anschläge von politischen Gegnern auf NS-Größen gestreut, um die Verfolgung dieser Gegner zu rechtfertigen oder die Morde an Ernst Röhm und der SA-Führungsspitze am 01.07.1934 vertuscht, da Hitler vor dem Volk nicht zugeben konnte, dass er die proletarische Basis der Partei nicht mehr benötigte und diese ihm ein Dorn im Auge war.13
Nachdem die NSDAP die Macht in Deutschland übernommen hatte, trieb Hitler sofort die Gleichschaltung des Medien- und Kulturbetriebes voran, um seine, seit Jahren vorhandenen, Propaganda-Grundsätze in die Tat umzusetzen. Am 11.03.1933, also nicht eine Woche nach der Reichtstagswahl, legte Hitler seinem Kabinett einen Vorschlag für die Errichtung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP)14 vor, welcher trotz einiger Skepsis angenommen wurde. Am 13.03.1933 wurde das Ministerium per Erlass von Reichspräsident Hindenburg offiziell ins Leben gerufen. Als Vorsitzenden des neuen Ministeriums bestimmte Hitler Joseph Goebbels, dem ab diesem Zeitpunkt das gesamte Erziehungswesen, sowie der Medien- und Kulturbetrieb unterstand.15 Aufgabe des RMVP sollte es sein, das neue System in Deutschland zu festigen und dessen Ideologie im Volk zu implementieren. Dazu stand Goebbels ein riesiges Arsenal an Werkzeugen zur Verfügung.16
Eines der Wichtigsten sollte dabei die Reichskulturkammer werden, eine Institution, die ebenfalls noch 1933 per Gesetz ins Leben gerufen wurde (verkündet wurde das Gesetz am 22.09.1933) und die Medien- und Kulturlandschaft endgültig gleichschaltete. Durch Zwangsmitgliedschaft für alle im Kulturbereich Tätigen war so ein Kontrollorgan geboren, unter dem sich jeder Medien- und Kunstschaffende unterzuordnen hatte und wegen dem gleich zu Beginn ca. 3.000 Künstler ein Berufsverbot erhielten, zu großen Teilen wegen des notwendigen, aber fehlenden Arier-Nachweises.17
Insgesamt sollte das Propagandaministerium der Nationalsozialisten das größte System der permanenten und allumfassenden Massenmanipulation werden, das die Welt je gesehen hatte. Dabei zeigte Propagandaminister Goebbels eine große persönliche Präsenz und kümmerte sich täglich selbst um das weitere Vorgehen. Radio, Wochenschau und Film wurden zu den erfolgreichsten Meinungsmachern des Dritten Reiches, im Prinzip waren aber alle Bereiche des täglichen Lebens von Propaganda durchzogen. Ob Poster, Flugblätter, Broschüren, Diashows oder Vorträge - alles entstammte dem RMVP und wurde zentral kontrolliert, gesteuert und an das Tagesgeschehen angepasst. Doch damit nicht genug, selbst der Sprachgebrauch wurde von Goebbels beeinflusst, indem er ein militärisch geprägtes Nazi-Vokabular verbreitete. Die Benutzung von Begriffen wie Rasse, Blut, Kampf, Heimat, Vaterland, Stolz, Opfer oder Ehre häuften sich in den Medien. Ebenso wie das Vokabular Einzug in Deutschland nahm, tat es die nationalsozialistische Symbolik und Emblematik. Überall sah man Männer in Uniformen, Hakenkreuz-Fahnen, Fackeln, vor allem auf den vielen Großveranstaltungen, mit denen das Volk vom Alltag abgelenkt wurde. Sportveranstaltungen, Fahnenweihen, Parteitage, Aufmärsche - Goebbels sorgte dafür, dass das Reich immer in Bewegung war. Die Masse sollte zu jeder Zeit von Propaganda umgeben sein und der „kleine Mann” sich von all dem blenden und euphorisieren lassen. Zumindest in den ersten Jahren des Nazi-Regimes schien diese Taktik Erfolg zu haben.18
Doch neben all den anderen Propagandamitteln, hatte immer das Medium Film einen hohen Stellenwert in den Augen Hitlers und Goebbels. Für sie war der Film „ein Erziehungsmittel erster Klasse”19, was sich auch im zeitlichen und finanziellen Aufwand niederschlug, der darauf verwendet wurde. Welche Konsequenzen sich in der Filmlandschaft dadurch ergaben, soll im Folgenden dargelegt werden.
Wie zuvor bereits erwähnt, war die Gleichschaltung des Kulturbetriebes in Deutschland eines der ersten Großprojekte, die nach der Machtergreifung 1933 in Angriff genommen wurden. So entstand zunächst, unter der Leitung von Joseph Goebbels, das RMVP und aufgrund der Sichtweise Goebbels und Hitlers auf das „boomende” Medium Film als Propagandamittel, wurde alsbald auch die Zentralisierung des Filmbetriebs vorangetrieben.
Am 14. Juli 1933 wurde die Reichsfilmkammer gegründet, zunächst als vorläufige Einrichtung. Durch das Reichskulturkammergesetz vom 22. September 1933 wurde schließlich die Reichskulturkammer gegründet, Joseph Goebbels als deren Präsident eingesetzt und der Film, zusammen mit dem Schrifttum, der Musik, dem Theater, der Presse, dem Rundfunk und den bildenden Künsten unter dem Dach der Kulturkammer vereint. Damit fiel Goebbels die Obhut über den gesamten deutschen Kulturbetrieb und damit auch die alleinige Kontrolle über den deutschen Film zu.20 Doch das war nicht der einzige Zweck der Reichskulturkammer. Im Sinne der ideologischen Gleichschaltung des Kulturbetriebes wurde die Mitgliedschaft in den jeweiligen Kammern, wie z.B. der Reichsfilmkammer, obligatorisch und Ausschluss aus dieser bedeutete Berufsverbot. Die Aufnahme- und Ausschlussbedingungen waren dabei unbestimmt, sodass neben nicht-arischen auch ungeliebte Personen abgelehnt oder ausgeschlossen werden konnten. Insgesamt verlor die deutsche Filmlandschaft so über 2.000, teils sehr talentierte und populäre, Filmschaffende an das Ausland. Darunter auch große Regisseure wie Fritz Lang und Ernst Lubitsch, Schauspieler wie Curt Bois oder Produzenten wie Erich Pommer.21
In den Jahren 1934 und 1935 vergrößerte sich der Einfluss des Propagandaministeriums auf die Filmlandschaft noch einmal. Das im Jahre 1920 verabschiedete Lichtspielgesetz, welches die Filmzensur in der Weimarer Republik nach polizeilichen Gesichtspunkten hin auslegte, wurde am 16. Februar 1934 erneuert und erheblich verschärft. Alle vor 1934 erschienenen Filme mussten nachgeprüft werden, ein Reichsfilmdramaturg wurde eingesetzt, welcher alle Drehbuchfassungen kontrollierte und freigab und der Katalog der Verbotsgründe wurde erweitert. Außerdem wurde die bestehende Zensurstelle in München aufgelöst und ebenfalls im RMVP in Berlin zentralisiert.22
Insgesamt konnte die Produktion eines Filmes so jederzeit gestoppt werden, wenn der Verdacht bestand, dass er nationales Empfinden verletzen könnte. Wenn zuvor nichts beanstandet wurde, mussten alle Filme noch eine letzte Prüfung und Zensur der Filmprüfstelle durchlaufen, welche schließlich auch Prädikate vergab. Bei all diesen Instanzen lag das letzte Wort jedoch immer bei Minister Goebbels selbst, welcher den Anspruch hatte, jeden Film selbst zu sehen und zu zensieren.23
Was die Prädikatisierung der Filme angeht, so schuf man verschiedene Stufen. Angefangen mit dem „Lehrfilm”, über „volksbildend” und „kulturell wertvoll”, bis hin zum höchsten Prädikat „staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll”. Bei der Bewertung wurde dabei vor allem betrachtet, wie dienlich der jeweilige Film der NSIdeologie war – je mehr, desto besser das Prädikat. Für Filme mit hohen Prädikaten wurde die Vergnügungssteuer gesenkt und teilweise ganz fallen gelassen, sodass mehr Kinobetreiber die Filme zeigen und diese damit einer größtmöglichen Anzahl an Menschen zugänglich werden konnten.24 Durch diese einseitige Prädikatisierung wurde die künstlerische Freiheit der Filmemacher enorm beschnitten.
Weiterhin verstummte auch die Filmkritik bald nach der Verabschiedung des Lichtspielgesetzes. Da auch die Presse unter die Kulturkammer fiel, musste sie dem RMVP gehorchen und so wurden lediglich positive Filmbesprechungen – die sogenannte „Kunstkritik” – erlaubt. Damit hatten immer das Propagandaministerium und Joseph Goebbels das letzte Wort bei der Betrachtung von Filmen und konnten frei entscheiden, wie diese dem Volk präsentiert werden sollten.25
Alles in allem liefen sämtliche Stränge der deutschen Filmlandschaft in der Person Joseph Goebbels zusammen. Er kontrollierte die Filmzensur und -freigabe, Preise, Auszeichnungen und Filmkritik, Filmin- und -export - und kann damit zurecht als „mächtigster Filmmogul der Geschichte”, als den Wolf Donner ihn in seinem Werk Propaganda und Film beschreibt, bezeichnet werden.26
Goebbels Arbeit hatte für die Nationalsozialisten scheinbar den gewünschten Erfolg. Auch durch das Starsystem27, das man wie so vieles aus Hollywood imitiert hatte, war der deutsche Film national populär wie nie. Das Kino boomte - 1933 verzeichnete man noch 245 Millionen Besucher, 1934 waren es 280 Millionen, 1935 schon 317 Millionen und 1939 ganze 834 Millionen Besucher.28 So wurde auf der einen Seite sehr viel der NS-Propaganda, die sich zu großen Teilen unter dem Deckmantel der Unterhaltung versteckte (nur rund ein Zehntel der im Dritten Reich produzierten Filme waren eindeutige Propagandafilme), unter dem Volk gestreut und auf der anderen Seite konnte sich die Filmproduktion im Laufe der Jahre fast eigenständig refinanzieren.29
Nachdem die Bedeutung für Propaganda und Filmpropaganda im Dritten Reich dargelegt wurde, soll nun das Kernthema dieser Arbeit behandelt werden, die „Kriegserziehung” im deutschen Propagandafilm zwischen 1933 und 1939. Doch dazu muss zunächst eine Differenzierung zwischen Unterhaltungs- und Propagandafilm erfolgen und geklärt werden, ob beide klar voneinander abgegrenzt werden können, oder im Folgenden beide betrachtet werden müssen.
Weiterhin muss auch der Begriff der Kriegserziehung, bzw. der Erziehung selbst, dargelegt und dem Begriff der Propaganda entgegengestellt werden. Auch hier soll geklärt werden, ob man Erziehung eindeutig von Propaganda abgrenzen kann, oder ob beide ineinander übergehen und deshalb beide Termini untersucht werden müssen.
Wenn vom deutschen Film des Dritten Reiches gesprochen wird, denkt man dabei meist an den Propagandafilm. Dabei lassen sich von den 1094 Filmen, die zwischen 1933 und 1945 im Deutschen Reich produziert wurden, nur rund 15 Prozent den reinen Propagandafilmen zuordnen.30 Die restlichen Filme fallen in die Kategorie des Unterhaltungsfilms, wobei darunter verschiedenste Genres fallen, die nicht direkt politisch sind, z.B. Komödie, Drama, Musical, Heimatfilm oder Revuefilm. Heitere Filme waren dabei zahlenmäßig deutlich überlegen, etwa die Hälfte der produzierten Filme bestand aus Komödien.31
Doch kann man diese strikte Trennung zwischen Propaganda und Unterhaltung, politischem und nicht-politischem Film überhaupt ziehen? Wie in Kapitel 1 bereits dargelegt, sollten die propagandistischen und erzieherischen Elemente im Film im besten Fall versteckt bleiben, da diese besser wirken, wenn der zu Erziehende nicht merkt, dass er erzogen wird. Film sollte auch der Unterhaltung dienen, sollte ablenken und unerwünschte Gedanken unterdrücken. Aus diesen Gründen war auch der unterhaltende Film staatspolitisch wichtig.32
Da auch Goebbels um das Massenpublikum der Unterhaltungsfilme wusste und die gesamte Filmlandschaft von ihm und seinem Ministerium durchdrungen war, ist es schwer vorzustellen, dass in diesen Filmen keine Ideologie, keine versuchte Erziehung, keine Propaganda stattfand. Goebbels betonte dies selbst in einer Rede anlässlich der Kriegstagung der Reichsfilmkammer am 15. Februar 1941, indem er eine Kunst - zu der er den Film selbstverständlich auch rechnete - ohne jegliche Tendenz, kategorisch ausschloß und erklärte, dass Erziehung auch innerhalb der Unterhaltung möglich sei.33 Es lässt sich dementsprechend mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass auch der Unterhaltungsfilm Propaganda und Ideologie transportierte, wenn auch in deutlich verdeckterer, möglichst unsichtbarer Form. Vor allem wurde in diesen Fällen versucht, die Bevölkerung im Sinne der NS-Weltanschauung zu erziehen und die Werte und Ideologie der Regierung in den Köpfen der Bevölkerung zu legitimieren, zu festigen. Sie sollte das neue Reich als Norm akzeptieren.34 Regimestabilisierende Elemente wie die Darstellung des guten Lebens im Reich, das Rollenbild der Frau, die Hervorhebung von Großfamilien oder artgerechte Handlungsweisen waren fast immer vorhanden und auf der anderen Seite wurde alles Unerwünschte kategorisch ausgeschlossen und damit eine Darstellung anderer Tugenden und Werte als die, die gewünscht waren verhindert. Damit wurde versucht, dem Volk die politische Agenda, im Gegensatz zum klar politischen Film, unauffällig und unterschwellig zu vermitteln.35
Ein weiterer Punkt, der zwar nicht die Wirkung des Films selbst betrifft, aber die Wirkung eines Kinobesuchs, ist das Vorprogramm. In diesem war zumeist die aktuelle Ausgabe der Wochschau zu sehen, teilweise auch ideologisch durchzogene Kurz- oder Dokumentarfilme. Vor allem der Einsatz der Wochenschau wurde dabei forciert, da sich diese als eines der wichtigsten Propagandamittel herausstellte, deren Herstellung von ebenso viel Sorgfalt begleitet war, wie die der Propagandafilme. Die Darstellung von Reden oder Aufmärschen wurde in eindrucksvollen und wirksamen Bildern umgesetzt und mit ideologischen Kommentaren und dramatischer Musik unterlegt. Beim Einsatz der Wochenschau in den Kinos ging es demnach nicht um eine objektive Berichterstattung, vielmehr sollte optimistische Propaganda unter das Volk getragen und damit das „seelische Kampfpotential” der Bevölkerung geweckt werden. Im Besonderen ab 1935, nachdem das Monopol der wöchentlichen Berichterstattung endgültig bei Joseph Goebbels und dem RMVP lag, wurde diese Politik betrieben und ein Kinobesuch, auch der eines Unterhaltungsfilms, zu einer Veranstaltung mit politischem Charakter.36
Insgesamt kann man Unterhaltungsfilm und Propagandafilm also nicht so klar trennen, wie dies meist getan wird. Natürlich gibt es die eindeutigen Propagandafilme, doch lässt sich nicht behaupten, dass unpolitische Filme gleichzeitig ideologiefrei sind.37 Die nationalsozialistische Durchdringung der Filmlandschaft war so flächendeckend und die Ziele der Regierung so klar auf Volkserziehung ausgerichtet, dass man eigentlich keinen Film des Dritten Reiches als komplett propagandafrei ansehen kann.
Für diese Arbeit, die den Propagandafilm im Titel trägt, bedeutet das, dass im Hinblick auf die Kriegserziehung im Film auch der Unterhaltungsfilm nicht gänzlich außer Acht gelassen werden darf. Dennoch werden die klar politischen und propagandistischen Filme im Zentrum der Untersuchung stehen.
In seinen Reden und Schriften benutzte vor allem Joseph Goebbels immer wieder den Begriff der Erziehung in Hinsicht auf seine Propagandatätigkeiten und die Intentionen der deutschen Filmproduktion. Deshalb soll diese Arbeit die Frage beantworten, inwiefern im deutschen Film zwischen 1933 und 1939 eine Kriegserziehung stattgefunden hat, das Volk auf einen bevorstehenden Krieg hin erzogen wurde. Dafür sollte jedoch zunächst der Begriff der Erziehung und der Unterschied zur reinen Propaganda geklärt werden.
In der ersten Ausgabe der Zeitschrift Film und Bild vom 10. April 1935 erschien als Leitartikel ein Text von Dr. K. Zierold, einem Ministerialrat im Reichs- und Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, über die Bedeutung und Grenzen des Films als Erziehungsmittel.38 Er definiert Propaganda als „Willensausrichtung auf bestimmte Ziele” und Erziehung als „Formung des gesamten Menschen durch Gemeinschaft”.39 Propaganda würde lediglich den menschlichen Willen beeinflussen wollen, Erziehung hingegen den Gesamtmenschen und dadurch tiefere Seelenschichten formen. Zierold kommt deshalb zu dem Schluss, dass Propaganda als Willensausrichtung der Massen einen Staat erobere, Erziehung, als Umformung des Einzelnen durch Gemeinschaft zur Gemeinschaft, jedoch das neue Reich baue. Neben diesen Unterschieden und dem der Begrifflichkeit, gebe es allerdings auch vielgestaltige Verbindungen und Übergänge zwischen Erziehung und Propaganda.40
Zu ganz ähnlichen Schlüssen kommen auch Wilfried Kuckartz und Thea Sprey, die in der Reihe Neue P ä dagogische Bem ü hungen eine Abhandlung mit dem Thema Propaganda und Erziehung veröffentlichten. Sie stellen dort die These der „fließenden Grenzen zwischen Propaganda und Erziehung” auf. Diese beinhaltet die zu Zierold sehr ähnliche Differenzierung, dass Propaganda eine punktuelle Festlegung des Menschen sei und Erziehung die kontinuierliche Einflussnahme, mit dem Ziel der bleibenden Veränderung.41
Kuckartz und Spray führen dies weiter aus und erklären, dass Propaganda möglichst unbeirrbar festlegen wolle. Dies bleibe jedoch oberflächlich und leicht wieder abbaubar, da sie sich an Emotionen, Bedürfnisse, Triebe und unerfüllte Wünsche richte und damit den erfolgversprechenderen Weg gehe. Die Identifizierung mit dem Gesollten ist dabei nicht so dauerhaft, wie dies bei der Erziehung der Fall ist, die ihre Gewichtung mehr auf die Vermittlung von Prinzipien, Einstellungen und Gesinnung verlegt.42 Im Grunde folgen jedoch Propaganda und Erziehung den gleichen Gesetzen - beide sind auf die Internalisierung des Gesollten aus. Sie versuchen den Adressaten innerlich so zu verändern, „daß gewollt wird, was man soll”.43 Insgesamt haben wir es also mit zwei „kontinuierlich ineinander übergehende[n] [...] Formen der sozialen Kontrolle”44 zu tun. Schlussendlich lässt sich also sagen, dass die Übergänge zwischen Erziehung und Propaganda fließend sind. Beide sind Mittel der sozialen Kontrolle, der Unterschied liegt jedoch in ihrer Wirkung. Während sich Propaganda hauptsächlich an die Emotionen und Wünsche der Menschen richtet, um die Masse kurzfristig auf ein Ziel auszurichten, versucht die Erziehung ihre Grundsätze und Prinzipien durch kontinuierliche Einflussnahme längerfristig zu verankern und den Menschen bleibend zu verändern. Erziehung „versucht nicht nur die 'Tugenden von heute' anzuregen, sondern solche für 'morgen' zu entwickeln.”45
Als Beispiel zur Unterscheidung kann man hier, auf der einen Seite, die nationalsozialistische Propagierung der Schmach des Versailler Vertrags in den 1920er Jahren nehmen, die sich direkt an die aktuellen Probleme der deutschen Bevölkerung, wie Armut, Hunger und das Gefühl der Ungerechtigkeit, richtete und helfen sollte, schnellstmöglich den Weg zur Machtergreifung zu ebnen und damit, nach Kuckartz und Sprey, klar der Propaganda zuzuordnen ist. Auf die andere Seite kann man die Vermittlung des Wunschbildes von einem ehrenhaften Tod für das Vaterland stellen, wie es z.B. im Film Hitlerjunge Quex 1933 und danach immer wieder versucht wurde, was den Zuschauern, vor allem auch den Jugendlichen, die Angst vor dem Tod in einem eventuell bevorstehenden Krieg nehmen sollte. Dies entspricht einer Anregung von „Tugenden von morgen”, wie Kuckartz und Sprey schreiben und kann deshalb der Erziehung bzw. Kriegserziehung zugeordnet werden.
Wie zuvor dargelegt, waren die Machthaber des NS-Regimes bereits in der Frühzeit der Partei und lange vor der Machtübernahme von der großen Überzeugungskraft des Films überzeugt.46 Allerdings war der nationalsozialistischen Filmproduktion vor 1933 kein Erfolg vergönnt. Es konnten keine wirklich überzeugenden Aufnahmen gemacht werden und der spätere Propagandaminister Joseph Goebbels erkannte lediglich erste Anfänge.47 Nach der Machtergreifung wurde dann schnell ein großes Augenmerk auf die deutsche Filmlandschaft gelegt, wofür es verschiedene Gründe gab.
Adolf Hitler betonte in Mein Kampf, dass Propaganda sich an die Masse zu wenden habe und ausschließlich auf die breite Masse Rücksicht nehmen und den Weg zu deren Herzen finden solle.48 Diese Masse war durch den Film besonders gut zu erreichen, da das noch relativ neue Medium eine hohe Popularität in der Freizeitgestaltung der Bevölkerung einnahm und deshalb eine sehr große Reichweite vorweisen konnte (1933 245 Millionen Kinobesucher, 1934 280 Millionen49 ). Da, laut Joseph Goebbels, auch der Unterhaltungsfilm der Propaganda bzw. Erziehung dienen könne und solle, konnte nahezu die gesamte Bevölkerung erreicht werden und die Ideen und Tendenzen der Nationalsozialisten fanden Einzug in die Freizeit der Bevölkerung, sie nahmen sie freiwillig in sich auf. Hier kommt vor allem ein zentraler Punkt der NS-Propaganda zum Tragen, der auch von Joseph Goebbels immer wieder betont wird: die Erziehungsaufgabe solle erfüllt werden, ohne, dass das Objekt der Erziehung dies merkt.50 Für Goebbels stellte daher das Kino die optimalste und schlagkräftigste Form
der Vermittlung von Propaganda und Erziehung dar, denn ein Publikum, das Entspannung und Ablenkung suchte, musste nicht mit klaren Botschaften innerhalb der Propaganda rechnen, da der Film die Möglichkeit einer versteckten Propaganda, deren Vorhandensein nicht offensichtlich zutage trat, bot.51
Durch die enorme Reichweite innerhalb der Bevölkerung, stellte die Filmkunst eine der größten Massenkünste und -medien dar. Doch nicht nur durch die Verbreitung, sondern auch durch die Natur des Mediums selbst, bot sich der Film als eines der besten Beeinflussungsmittel an. Laut Hitlers Theorien in Mein Kampf, sei die breite Masse nicht intellektuell, sondern ungebildet und emotional52 und auch der Film appelliere, laut Goebbels, in seiner Wirkung an die Emotionen, ebenso wie dies bei der Propaganda der Fall sei.53 Durch diesen Appell an die Emotionen und Gefühle der Masse, solle die erzieherische Wirkung entfaltet und Werte, Ideale und Verhaltensmuster vermittelt werden.54 Dass dies vor allem auch durch den Film erreicht werden konnte, liege am Zusammenwirken von optischen und akustischen Reizen, wie Jutta Sywottek ausführt.55 Die Flut von beweglichen Bildern könne der Zuschauer nicht mehr rational, sondern nur noch unreflektiert aufnehmen, weshalb dieser sich schnell mit dem Geschehen auf der Leinwand verbunden fühle56, es werde ein Gefühl von Dabei-Sein geweckt und vermittelt.57
Durch diese starke Verknüpfung mit dem Film, nehme sich der Zuschauer bestimmte Charaktere der Handlung zum Vorbild, imitiere im besten Fall deren Verhalten.58 Fritz Hippler führte dies 1942 folgendermaßen aus:
„Der Film erzeugt nämlich neben der persönlichen Verbindung des Zuschauers zum Hauptdarsteller während des Filmablaufes zugleich auch das Bestreben, diesem gleich zu sein. Wie er sich räuspert und wie er spuckt, wie er gekleidet ist, wie er sich benimmt, ob und was er trinkt, was und wie er raucht, ob er ein Bieder- oder Lebemann ist, das alles hat nicht nur seine Wirkung im Film, sondern auch im Leben des Zuschauers. Ein kraftgeladener und sieghafter Film entläßt ein anderes Publikum als ein tragischer oder ein komischer Film. nach einem Albers-Film ist auch der Hilfsfriseur ein Albers; niemand sollte es wagen, sich mit ihm einzulassen.”59
[...]
1 Joseph Goebbels: Das eherne Herz. Reden und Aufsätze aus den Jahren 1941/42, München 1943, S. 38.
2 Adolf Hitler: Mein Kampf, München 1943, S. 742.
3 Vgl. Hitler: Mein Kampf, S. 202.
4 Vgl. Gerhard Stahr: Volksgemeinschaft vor der Leinwand? Der nationalsozialistische Film und sein Publikum, Berlin 2001, S. 17f.
5 Vgl. Hitler: Mein Kampf, S. 193.
6 Vgl. Hitler: Mein Kampf, S. 198-201.
7 Vgl. ebenda, S. 197.
8 Vgl. ebenda, S. 200f.
9 Vgl. ebenda, S. 202.
10 Ebenda, S. 202.
11 Vgl. Wolf Donner: Propaganda und Film im „Dritten Reich”, Berlin 1995, S. 11.
12 Vgl. Christian Hardinghaus: Filmpropaganda für den Holocaust? Eine Studie anhand der Hetzfilme „Der ewige Jude” und „Jud Süß”, Marburg 2008, S. 17f.
13 Vgl. Donner: Propaganda und Film, S. 12.
14 Im Folgenden abgekürzt durch RMVP.
15 Vgl. Donner: Propaganda und Film, S. 14.
16 Vgl. Constanze Quanz: Der Film als Propagandainstrument Joseph Goebbels, Köln 2000, S. 44f.
17 Vgl. Donner: Propaganda und Film, S. 15.
18 Vgl. ebenda, S. 15f.
19 Ebenda, S. 14.
20 Vgl. Hardinghaus: Filmpropaganda für den Holocaust?, S. 22.
21 Vgl. ebenda, S. 23.
22 Vgl. Donner: Propaganda und Film, S. 61.
23 Vgl. Hardenberg: Filmpropaganda für den Holocaust?, S. 25f.
24 Vgl. ebenda, S. 26.
25 Vgl. ebenda, S. 27.
26 Vgl. Donner: Propaganda und Film, S. 62.
27 Siehe auch Kapitel 3.3.
28 Vgl. Donner: Propaganda und Film, S. 64.
29 Vgl. Donner: Propaganda und Film, S. 62f.
30 Vgl. Quanz: Film als Propagandainstrument Joseph Goebbels, S. 130; vgl. auch Stephen Lowry: Pathos und Politik. Ideologie in Spielfilmen des Nationalsozialismus, Tübingen 1991, S. 24.
31 Vgl. Lowry: Pathos und Politik, S. 16.
32 Vgl. Goebbels: Das Eherne Herz, S. 38.
33 Vgl. auch Joseph Goebbels: Rede des Reichsministers Dr. Goebbels anläßlich der Kriegstagung der Reichsfilmkammer am 15. Februar 1941, in: Gerd Albrecht (Hrsg.): Film im Dritten Reich. Eine Dokumentation, Schauburg 1979, S. 67.
34 Vgl. Quanz: Der Film als Propagandainstrument Joseph Goebbels, S. 56 und S. 130; vgl auch Lowry: Pathos und Politik, S. 27.
35 Vgl. Quanz: Der Film als Propagandainstrument Joseph Goebbels, S. 130.
36 Vgl. Hilmar Hoffmann: „Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit”. Propaganda im NS-Film. Band 1, Frankfurt am Main 1988, S. 184-186; vgl. auch Kay Hoffmann: „Nationalsozialistischer Realismus” und Film-Krieg. Am Beispiel der Deutschen Wochenschau, in: Harro Segeberg (Hrsg.): Mediale Mobilmachung I. Das Dritte Reich und der Film. Mediengeschichte des Films Band 4, S. 153 und S. 156.
37 Lowry: Pathos und Politik, S. 27.
38 Vgl. Kurt Zierold: Bedeutung und Grenzen des Films als Erziehungsmittel, in: Albrecht: Film im Dritten Reich, S. 125.
39 Ebenda, S. 126.
40 Vgl. Kurt Zierold: Bedeutung und Grenzen des Films als Erziehungsmittel, in: Albrecht: Film im Dritten Reich, S. 126f.
41 Vgl. Wilfied Kuckartz; Thea Sprey: Propaganda und Erziehung. Neue Pädagogische Bemühungen Band 40, S. 8.
42 Vgl. Kuckartz; Sprey: Propaganda und Erziehung, S. 49f.
43 Vgl. ebenda, S. 51.
44 Ebenda, S. 45.
45 Ebenda, S. 59.
46 Vgl. Gerhard Stahr: Volksgemeinschaft vor der Leinwand? Der nationalsozialistische Film und sein Publikum, S. 19.
47 Vgl. ebenda, S. 24.
48 Vgl. Hitler: Mein Kampf, S. 196 und S. 198.
49 Donner: Propaganda und Film, S. 64.
50 Vgl. Hans-Gerd Happel: Der historische Spielfilm im Nationasozialismus, Frankfurt 1984, S.34f.; vgl auch Donner: Propaganda und Film, S. 12f.
51 Vgl. Quanz: Der Film als Propagandainstrument Joseph Goebbels, S. 129.
52 Vgl. Hitler: Mein Kampf, S. 198.
53 Vgl. Quanz: Film als Propagandainstrument Joseph Goebbels, S. 49.
54 Vgl. Lowry: Pathos und Politik, S. 7f.
55 Vgl. Jutta Sywottek: Mobilmachung für den totalen Krieg. Die propagandistische Vorbereitung der deutschen Bevölkerung auf den Zweiten Weltkrieg, Opladen 1976, S. 26.
56 Vgl. Happel: Der historische Spielfilm im Nationalsozialismus, S. 31.
57 Vgl. Elizabeth Prommer: Kinobesuch im Lebenslauf, Konstanz 1999, S. 69.
58 Vgl. Happel: Der historische Spielfilm im Nationalsozialismus, S. 33.
59 Fritz Hippler: Betrachtungen zum Filmschaffen, Berlin 1942, S. 102f.
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